Petition A13 für Grundschullehrer_innen - Eure Meinung

  • Ärger... Primarstufe und SEK I, 8 Semester, A12, komme mit 3000 Tacken aus,weil ich es muss, seh es aber dennoch nicht ein!
    Ninale

    Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.

  • Oder anders gesagt: rechtfertigt das Studium die Bezahlung oder vielleicht eher 'die Arbeit am Kind'.

    Also, du wärst zufrieden, wenn man dich wie einen Erzieher bezahlen würde? Oder siehst du dich nicht als "Pädagogen"?

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • GEW-Wunschträume... Erzieher ist ein Ausbildungsberuf. Es ist schon ganz sinnvoll, die Bezahlung an der Qualifikation auszurichten. Sonst gäbe es an den Schulen nur noch "Pädagogen"... und die werden dann garantiert nicht nach A13 bezahlt.


    Ein Facharzt verdient auch mehr als ein Heilpraktiker. Und beide arbeiten "am Patienten".


    Damit man mich nicht falsch versteht: Ich bin auf jeden Fall dafür, alle Lehrämtler, die ein Master-Studium absolviert haben, mit A13 einsteigen zu lassen, egal welche Schulform. Es ist ein Unding, dass einige Lehrämter mit A12 trotz Master-Studium bezahlt werden. Das gibt es sonst nirgendwo im öffentlichen Dienst!


    Aber ich bin gegen diese ewige GEW-artige Gleichmachererei, nach der jeder, der "irgendwas mit Kindern" zu tun hat, das gleiche verdienen soll. Diese Nivellierung führt nur zu einer Entwertung unserer Tätigkeit und einer Anpassung der Gehälter nach unten.

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

    Einmal editiert, zuletzt von Mikael ()

  • Mir geht es darum, dass Lehrer an der gleichen Schulart das gleiche verdienen. Das wird in Baden-Württemberg ab Sommer nicht mehr der Fall sein.
    Da werden Berufsanfänger mit A13 bezahlt, während ältere Kollegen weiterhin A12 bekommen...

  • Es gibt an der PH in Baden-Württemberg nur noch den Studiengang Sekundarstufe 1.
    Jeder Lehrer, der dann an eine Gemeinschaftsschule kommt, erhält A13. ALLE anderen Kollegen haben A12.
    Somit verdient der Einsteiger mehr als der Lehrer, der schon 30 Jahre da unterrichtet.

  • Ich glaube nicht, dass man in diesem Bereich jemals Gerechtigkeit herstellen kann.


    Beispiel Gesamtschule NRW:
    Die SekI-Kollegen geben 25,5 Stunden, also weniger als an Haupt- oder Realschule (28?), mit der Begründung, dass der Differenzierungsaufwand höher ist.
    Die SekII-Kollegen haben denselben höheren Differenzierungsaufwand im Vergleich zum Gymnasium, haben aber keine Stundenreduzierung. (Gym.: 25,5, Ges.: 25,5) und dazu noch den Oberstufen- und Abituraufwand.
    Begründung: Die bekommen ja auch eine höhere Besoldung. (Sek I : A12, SekII: A13Z)
    Wenn nun alle Kollegen A13 bekommen, wie wird dann der deutlich höhere Aufwand der SekII-Kollegen ausgeglichen?


    Mal ganz davon abgesehen, dass der Korrekturaufwand von Fach zu Fach ja extrem schwankt und der Ausgleich zumndest bei uns ein schlechter Witz ist ...

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

    • Offizieller Beitrag

    Dann kann ich die 28 Stunden in der Grundschule und die A12-Bezahlung jetzt sehr gut verstehen. Einen erhöhten Differenzierungsaufwand haben wir hier an der Grundschule schließlich nicht.


    kl. gr. frosch


    P.S.: Das war Ironie

  • Die Besoldung im Beamtenrecht ging immer schon nach Qualifikation. Den einfachen Dienst lassen wir mal außen vor, den gibt es heute kaum noch.


    Mittlerer Dienst - mittlere Reife, bzw. Hauptschulabschluss und Berufsausbildung --> Ausbildung
    Gehobener Dienst - Fachhochschulreife --> FH Studium (bzw. Äquivalent)
    Höherer Dienst - Abitur --> Universitätsstudium


    Mit der Umstellung der Ausbildung auf BA/MA in allen Lehramtsbereichen müssten die neuen Kollegen folglich auch in den höheren Dienst gehen, allerdings sollten dazu (meiner Meinung nach) die Ansprüche im Studium massiv erhöht werden. Es kann nicht sein, dass Grundschullehrer nach ihrem Studium nicht nur fachwissenschaftlich, sondern auch fachdidaktisch, pädagogisch und psychologisch den Gymnasiallehrern hinterherhinken, wenn sie (nach eigener Aussage) diese Fähigkeiten doch so viel mehr brauchen. Und ja, dazu gibt es Studien...ist ein deutsches Problem und in anderen Ländern (mit besserer Bezahlung im Primarbereich) nicht so.

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Naja, fachwissenschaftlich kann die Grundschulausbildung gar nicht derart in die Tiefe gehen, wenn man sich vor Augen hält, in welchen Fachbereichen der Sachunterricht sich so herumtreibt. Ich rekapituliere mal ganz laienhaft die Schnellhefter meiner eigenen Kinder: Zoologie, Botanik, Physik, Erdkunde, Geschichte, Medienkunde, Politik, Wirtschaft ...


    Und psychologisch und pädagogisch können die Primarkollegen mir nicht hinterherhinken. Mein "erziehungswiss. Begleitstudium" war dermaßen sinnfrei und inhaltsleer, hinter mir kommt da nix mehr.

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

  • Gut, ich formuliere es mal so: Vielleicht wäre es sinnvoll zu sagen, dass ALLE GSLehramtsanwärter den Master bräuchten und dementsprechend mit A13 enigestellt würden, GymLehrer nach wie vor mit A13Z.


    Apropos: Was kriegen eigentlich Stellis in Grundschulen? Sind die A12 oder A13? Und Grundschulleiter? Kriegen die A13Z oder "nur" A13? Für NRW z.B.
    Und kann man als GSLehrer auch A13 ohne zusätzliche Aufgabe werden? An unserem Gymnasium gibt es z.B. (glaube ich) zwei (?) Kollegen, die ebenfalls A15 sind, ohne Stelli zu sein - Die sind jeweils Ober- bzw. Mittelstufenkoordinatoren. Klar, sowas gibt es in Grundschulen eher nicht, aber gibt es dort vielleicht andere Möglichkeiten, befördert zu werden?


    P.S. Warum wurde Mikael gesperrt? :(

  • Mein "erziehungswiss. Begleitstudium" war dermaßen sinnfrei und inhaltsleer, hinter mir kommt da nix mehr.

    Das war es bei uns auch, und das, obwohl wir teilweise sogar echt ganz pfiffige Pädagogik Dozenten hatten.
    Es ist ein systemischer Grund, diese ganzen Erziehungs"wissenschaften" sind per se ein Schmalspur Fachgebiet mit viel ideologischem Blabla und unglaublich wenig belastbaren Fakten. Pädagogik verhält sich zu Neurowissenschaften in etwa wie die Humoralpathologie (Vier-Säfte-Lehre) zur Schulmedizin. Psychologie liegt dazwischen, aber deutlich mehr in Richtung der Naturwissenschaften.


    Tja, was daraus für die Qualifikation für Berufe folgt, deren Studium zu einem signifikanten Teil aus Erziehungs"wissenschaften" bestehen, kann man sich ja denken. Ich bin deshalb extrem froh, dass wir wirklich nicht zu viel Zeit mit so etwas verbringen mussten und dafür lieber fachlich gut vorbereitet wurden.


    Für mich erübrigt sich eine Frage nach gleicher Besoldung vor allem, wenn man schaut, was man den Schülern vermittelt. Da bestehen himmelweite Unterschiede.
    Ein Erzieher bringt einem Kind basale Alltagsdinge des Lebens bei, wird dementsprechend schlecht bezahlt. Ein Grundschullehrer bringt basale Kulturtechniken wie Lesen, Rechnen usw. bei und wird deshalb etwas besser bezahlt (A12). Ein Gymnasiallehrer bringt Kindern schon deutlich komplexere Dinge bei, wird dafür mit A13 + Zulage bezahlt. Ein Uniprofessor vermittelt nochmal sehr deutlich komplexere Dinge und wird (heute immer noch?) mit C4 besoldet.
    Der Faktor was man vermittelt ist aus meiner Sicht der der entscheidende. Und damit verbunden ist natürlich auch die benötigte Qualifikation.
    Um als Erzieher zu arbeiten muss ich nicht viel lernen, und als Grundschullehrer muss ich bei weitem nicht so tief in die Mathematik einsteigen, wie es ein Gymnasiallehrer muss, der in der Lage sein muss einen Leistungskurs zu führen. Dessen mathematische Kompetenz muss wiederrum nicht so groß sein wie die von jemandem, der auf Uni-Niveau unterrichtet.


    Für mich völlig unverständlich, wie man da überhaupt ernsthaft darüber nachdenken kann eine Gleichbesoldung einzuführen.

  • Es kann nicht sein, dass Grundschullehrer nach ihrem Studium nicht nur fachwissenschaftlich, sondern auch fachdidaktisch, pädagogisch und psychologisch den Gymnasiallehrern hinterherhinken, wenn sie (nach eigener Aussage) diese Fähigkeiten doch so viel mehr brauchen.

    Hm, ich denke das ist aber sehr unterschiedlich in den verschiedenen Bundesländern und sogar da an den verschiedenen Unis. Ich würde glatt behaupten wollen, dass da wo ich studiert habe man denen in nichts hinterherhinkte (immerhin waren Erziehungswissenschaften gemeinsam und auch fachliche Ausbildung z.T.).


    Und kann man als GSLehrer auch A13 ohne zusätzliche Aufgabe werden?

    In Berlin gibt es A13 bzw. E13 demnächst für alle GS-Lehrer.


    Dessen mathematische Kompetenz muss wiederrum nicht so groß sein wie die von jemandem, der auf Uni-Niveau unterrichtet.

    Das führt dann zu Kollegen, die ihren Schülern eben nur wenige Stunden voraus sind, weil man doch nicht soviel wissen muss. Also wir haben in Mathematik nicht wirklich weniger (nur weniger ausführlich) gemacht als die Gymnasiallehrer (hatten ja teilweise gemeinsame Veranstaltungen).

  • Ihr hattet also auch Funktionentheorie, Differentialgleichungen, Stochastik, nummerische Mathematik usw.? Kann ich mir offen gestanden nur schwer vorstellen.

  • Ihr hattet also auch Funktionentheorie, Differentialgleichungen, Stochastik, nummerische Mathematik usw.? Kann ich mir offen gestanden nur schwer vorstellen.

    Ja, hatten wir alles. Ich habe sogar meine Staatsexamensklausur in Stochastik geschrieben.


    Wäre aber traurig, wenn nicht, denn wir dürfen ja bis Klasse 10 unterrichten, auch am Gymnasium.

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