Ich verstehe nicht, warum die Gymi-Lehrer hier so jammern - hallo, die Berufler nehmen nicht nur das Abi ab (was im Gym eben nur in einem Jahrgang vorkommt und folglich auch nur einen Bruchteil des Kollegiums treffen kann)
Ich glaube, hier herrschen falsche Vorstellungen darüber, wie das Abi abläuft. In Hessen machen Schüler in 5 Fächern Abitur - 3 schriftlich, 2 mündlich oder besondere Lernleistung bzw. Präsentation. Bei Abijahrgängen von bis zu 120 Schülern an großen Gymnasien sind das 600 Prüfungen, die in einem Jahrgang über die Bühne gehen. Dazu kommen zusätzliche Prüfungen bei Wackelkandidaten oder Schülern, die ihre schriftliche Note im mündlichen noch verbessern wollen. Für eine Prüfungskommission im Mündlichen braucht man 3 KollegInnen, für eine schriftliche Prüfung Korrektor und Zweitkorrektor. Daran sieht man schon, dass das keineswegs nur einen Bruchteil des Kollegiums trifft. Gerade Deutschlehrer rotieren im Abitur massiv, weil in Hessen jeder Schüler durchs Deutschabitur muss. Bei uns gab es in diesem Jahr keinen einzigen Deutschlehrer, der nicht irgendwie im Abitur involviert war, auch im Aufgabenfeld II, das traditionell stark mündlich angewählt wird, mussten alle "ran". Und das oft neben dem normalen Unterricht, d.h. 1./2. Stunde Unterricht, dann 1,5 Stunden Abiprüfung, dann wieder normaler Unterricht. Da geht man am Schluss einfach nur noch auf dem Zahnfleisch. In Hessen werden zudem die Formalitäten, die bei mündlichen Aufgaben zu beachten sind, immer umfassender, der Regulierungswahn hat uns voll im Griff. Ich will keine Belastungen gegeneinander aufrechnen, aber ich finde, man sollte fair bleiben. Gymnasial-Lehrer jammern genauso wenig oder viel wie andere Kollegen - die Belastungen sind andere. Und vll. sollte man erst mal genau hinsehen, bevor man sich hier gegenseitig zerfleischt.