Ja, das weiß ich und ich glaube dir umgekehrt auch, dass du deine Vorschläge nicht abwertend meinst (habe ich in der Tat auch nie so gelesen). Dennoch muss dir auch klar sein, dass die Meinung, man benötige für Grundschullehramt kein Abitur/Studium bedeutet, dass diese Aufgabe weniger anspruchsvoll ist, schneller zu erlernen und geringere geistige Fähigkeiten erfordert. Das sehe ich in der Tat anders.
Danke, dann ist alles gut. Unterschiedliche Meinungen sind da um diskutiert zu werden.
Jetzt muss ich an der Stelle aber auch unsere FMS-Mädchen ein bisschen "in Schutz" nehmen. Das mit den "geringeren geistigen Fähigkeiten" kann ich nicht so stehen lassen, das klingt nämlich auch sehr abwertend. Wir haben an der FMS insg. 4 verschiedene Berufsfelder, die da wären Gesundheit, Soziales, Gestalten und Pädagogik. Die Berufsfelder Gesundheit und Pädagogik müssen die kompletten 4 Jahre bis zur Fachmatura alle naturwissenschaftlichen Fächer belegen, die Berufsfelder Soziales und Gestalten müssen das nicht. Man erwartet also von den Pädagogen durchaus ein höheres Abstraktionsvermögen! Ich würde schon behaupten, dass ein durchschnittlicher Gymnasiast bei uns noch über ein höheres Abstraktionsvermögen verfügt, was man dann vielleicht auch "höhere geistige Fähigkeiten" nennen könnte. Dafür sind unsere FMS-Absolventen den Gymnasiasten aber sicher in den Bereichen soziale Kompetenz, Organisationstalent und Selbsteinschätzung voraus. Da die sich mit der Wahl des Berufsfeldes ja schon sehr früh auf eine bestimmte berufliche Richtung festlegen müssen, werden sie vom Klassenteam auch viel intensiver in ihrem persönlichen Reifeprozess begleitet, als das am Gym der Fall ist.
Ich denke, es ist wahrscheinlich deshalb so schwierig hier zu argumentieren, weil natürlich das Bildungssystem, in dem ich arbeite, ein anderes ist, als eures. Ich finde es aber - um mal auf die Ausgangsfrage nach der höheren Besoldung zurück zu kommen - die Forderung nach mehr Gehalt aufgrund der hohen Arbeitsbelastung durchaus überdenkenswert. Meine Idee wäre eben eher, eine Entlastung einzufordern und sich mehr Hilfe durch weitere Experten (Sozialtherapeuten etc.) zu erstreiten.