Wusstet ihr, dass alle Grundschullehrer Mathematik studieren müssen, die ihnen fast allen das Genick bricht, weil, wenn Mathe hätten studieren wollen, hätten sie es getan?
Sei mir nicht böse, aber das wusste sie vorher. Das Mathe-Grundlagenstudium ist jetzt auch kein reines Fachstudium, sondern besteht im wesentlichen aus etwas erweitertem Abiturstoff.
Aber bei Wehklagen von Lehrämtern über irgendwelche fiesen Matheklausuren muss ich an diesen Vorfall und die darauffolgende Stellungnahme der Universität denken:
http://www.mathedidaktik.uni-k…tik_und_ihre_Didaktik.pdf
ZitatDavon sind 305 Studierende zur Klausur erschienen und es haben 22 Studierende die erste Prüfungbestanden
ZitatIst der Stoff denn relevant für die Ausbildung von Grundschullehrern?Die Inhalte der Einführung in die Mathematik sind unverzichtbar für eine weitere mathematischeEntwicklung der Lehramtsstudierenden in Mathematik und ihrer Didaktik. Es ist noch nicht lange her,da gehörten sie in weiten Teilen zum Schulstoff im Gymnasium. Vor allem aber sind sie direkt mit denmathematischen Inhalten in der Grundschule verbunden oder liegen ihnen unmittelbar zugrunde. Siesind in moderner mathematischer Sprache und für Erwachsene formuliert. Viele wichtige Aspekte zurDiagnose und Förderung mathematischer Lernprozesse bei Grundschulkindern können überhauptnur auf Grundlage der genauen Kenntnis der mathematischen Hintergründe formuliert, entdeckt undgenutzt werden. Mathematik ist in der Grundschule eines der wichtigsten Fächer, das die meistenGrundschullehrer lebenslang fast täglich unterrichten. Wie auch in der Schule Wissen nicht nur alsSelbstzweck vermittelt wird, so sollen die bei uns vermittelten Grundlagen eine lebenslangemathematische Entwicklung einer Lehrerin, eines Lehrers bei sich wandelnden Vorstellungen vonMathematikunterricht ermöglichen. Die Landesregierung in NRW hat aufgrund der schlechten PISAErgebnisse nicht umsonst die neue Grundschullehrerausbildung zu einem vollwertigen universitärenMasterstudiengang aufgewertet.
Und jetzt das interessante:
ZitatWir beobachten bei Studierenden drei Probleme als Ursachen für ein schlechtes Abschneiden:mangelnde Verantwortung und Selbstständigkeit für den eigenen Lernprozess, ungenügendemathematische Vorkenntnisse und die „pro forma“ Teilnahme an der ersten Klausur.
Die erfolgreiche Bearbeitung der Aufgaben scheitert sehr häufig nachweisbar an einfachenRechnungen, wie Punkt- vor Strichrechnung, Ausklammern, Multiplikationsaufgaben wie 5 × 25, dasKürzen von Brüchen, Potenzrechenregeln etc. Auch weitergehender Stoff aus der Mittelstufe, wiedas Lösen quadratischer Ungleichungen, steht häufig nicht zur Verfügung. Begriffliches Denken oderSätze mit mathematischem Sinn zu formulieren, fällt vielen schwer.