Das Problem am Streik im Bildungssystem ist, [...]
Mit dieser Analyse stößt du bei den Gewerkschaftsassoziierten hier aber leider auf relativ taube Ohren. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Das Problem am Streik im Bildungssystem ist, [...]
Mit dieser Analyse stößt du bei den Gewerkschaftsassoziierten hier aber leider auf relativ taube Ohren. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Das Problem am Streik im Bildungssystem ist, dass er nicht die Leute unter Druck setzt, die über die Bezahlung oder die Bildungspolitik entscheiden.
Naja, wir befinden uns nicht im 19. Jahrhundert in einer Weberei. Und selbstverständlich übt ein Warnstreik von Lehrern Druck aus, auch wenn der Georg und der Peter-Jürgen vom Vorstand der TdL nicht persönlich betroffen sind, weil sie gerade an meiner Schule kein Kind haben
Mit dieser Analyse stößt du bei den Gewerkschaftsassoziierten hier aber leider auf relativ taube Ohren. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Was glaubst du eigentlich, wer den Tarifvertrag verhandelt hat, nach dem ich arbeite? Meine Güte, wir haben glücklicherweise ein Grundgesetz. Auch wenn ein lebenszeitabgesicherter Beamter meint, sich mit sowas nicht auseinandersetzen zu müssen.
Was glaubst du eigentlich, wer den Tarifvertrag verhandelt hat, nach dem ich arbeite? Meine Güte, wir haben glücklicherweise ein Grundgesetz. Auch wenn ein lebenszeitabgesicherter Beamter meint, sich mit sowas nicht auseinandersetzen zu müssen.
Wen meinst du mit "lebenszeitabgesicherter Beamter"? Mich sicher nicht.
(... und naja, wir haben auch ein bisschen Stimmung gemacht ... )
Halte ich für fragwürdig.
Wen meinst du mit "lebenszeitabgesicherter Beamter"? Mich sicher nicht.
Nicht? Na dann umso erstaunlicher, solche Töne zu hören
Wirklich? Was kodi oben analysiert hat habe ich hier schon 2015 und 2013 vertreten. Ich werd mich hier nicht wiederholen, die Argumente sind alle schon ausgetauscht und neue bisher nicht in Sicht.
Im Gegenteil und daher wiederhole ich meine Schlussfolgerung von 2015: Jedes Jahr der gleiche Käse.
Gewerkschaften sind im Bildungssektor offensichtlich nicht lernfähig. Sie kämpfen mit stumpfen Waffen in die falsche Richtung gegen Quasi-Monopolisten, merken das noch nicht einmal, aber glorifizieren die Brosamen, die sie von den Ländern nach ellenlangem Hickhack dann gnadenhalber vorgeworfen bekommen als große Errungenschaften.
Schule ist kein Wirtschaftsbetrieb. Gleiches Geld für gleiche Arbeit? Mit Streiks in 50 Jahren niemals nicht.
Ich halte kodis Beitrag nicht für eine Analyse, sondern für eine Vermutung. Und da alle Angestellten nach Tarifverträgen arbeiten, die die Gewerkschaften ausgehandelt haben profitieren sie auch davon, wenn nach einem Streik eine Lohnerhöhung ansteht, profitieren überhaupt davon, dass andere die Gewerkschaftsbeiträge zahlen. Vergleiche deine Arbeitsbedingungen mit einem Pädagogen, der ohne Tarif arbeitet.
Dass die Situation immer noch himmelschreiend ungerecht ist, steht auf einem anderen Blatt. Sich deswegen verärgert zurückzuziehen halte ich trotzdem nicht für die bessere Lösung.
Ob man das "profitieren" nennen kann, wenn man an die Verhandlungsergebnisse von Gruppen (sic!) gebunden ist, die nach der eigenen Meinung ihr Potential nicht ausschöpfen und auch keine Anzeichen erkennen lassen, aus ihrem fortwährenden Niederlagen zu lernen (vorgeschaltet müssten sie diese dann ja erstmal kritisch reflektieren - und nicht als Siege über den AG (sic!) öffentlichkeitswirksam feiern), darüber hast du vermutlich andere Ansichten als ich.
Halte ich für fragwürdig.
... ohne zu wissen, was gelaufen ist.
Richtig. Nur auf Basis deiner Schilderungen.
Danke für die Verlinkung, Thamiel. Da wurde die Effektivität von Streiks und der GEW ja schon ausführlichst diskutiert. Und Meike hat auch bereits alle Errungenschaften aufgezählt, die ohne eine GEW nicht möglich gewesen wären.
Ich persönlich versuche gerne in meinem Rahmen Dinge zu verändern, mehr kann ich natürlich nicht tun.
-> Streiksmiley fehlt!!
Das Problem am Streik im Bildungssystem ist, dass er nicht die Leute unter Druck setzt, die über die Bezahlung oder die Bildungspolitik entscheiden.
In der Praxis sind die Leidtragenden die Kollegen, die nicht streiken dürfen und mit der doppelten Anzahl der Schüler da stehen und die Autofahrer, die zufällig die Demonstrationsstrecke queren müssen.
Da die Streiks immer schön zwischen den Berufsverkehrsphasen stattfinden, sind dann auch hauptsächlich die Autofahrer betroffen, die eher wenig mit Bildungspolitik am Hut haben, weil sie bereits Rentner sind.
Die Schüler sehen sich meiner Erfahrung nach übrigens nicht als Leidtragende.
Na ja, natürlich hat in der Wirtschaft der direkte Verdientsausfall verbunden mit den entstehenden Kosten einen großen Effekt. Man darf dabei aber nicht unterschätzen, dass auch der Druck, der durch unzufriedene Kunden auf den Arbeitgeber ausgeübt wird, eine wichtige Rolle spielt. Deswegen finde ich es beispielsweise bei Pilotenstreiks immer albern, wenn die Leute sagen: "Ich habe ja Verständnis für die Piloten, aber dass sie gerade in der Urlaubszeit streiken, ist schon unverschämt."
Ein Streik muss schmerzlich sein - auch und vor allem für die Leute, die nicht direkt in der Entscheidungsgewalt sind. Damit die nämlich Druck auf die wirklichen Entscheidungsträger ausüben können.
Im Schuldienst haben wir das Druckmittel der direkten Kosten nicht. Aber wir können durchaus dafür Sorgen, dass die "Kunden" (Schüler und vor allem ihre Eltern; generell Steuerzahler und v.a. Wähler) Druck auf den Dienstherren ausüben. Und wenn Kollegen nicht mit gleichen Strang ziehen, aber die Erfolge der Streiks (und anderer Gewerkschaftsarbeit) trotzdem gerne genießen, dann können sie schon mal ein paar Aufsichten machen. Damit kann ich leben - und den Unfrieden muss ich dann halt auch aushalten, wenn ich den Arbeitskampf ernst nehme.
Da wurde die Effektivität von Streiks und der GEW ja schon ausführlichst diskutiert. Und Meike hat auch bereits alle Errungenschaften aufgezählt, die ohne eine GEW nicht möglich gewesen wären.
Komisch. In Niedersachsen habe ich von den "Erfolgen" der GEW noch nichts mitbekommen. Der letzte "Erfolg" gegenüber der Landesregerierung war eine erfolgreiche Klage gegen die willkürlichen Arbeitszeiterhöhung für die Gymnasiallehrer. Die wurde aber nicht von der GEW initiiert, sondern vom Philologenverband. Die GEW hat sich dieser Klage erst im Nachhinein (mehr oder weniger widerwillig) angeschlossen (und tut jetzt so, als ob die Klage ihre Idee gewesen wäre...).
Das einzige, was man in Niedersachsen aktuell von der GEW hört, sind Lobgesänge auf die "Reformpolitik" der Kultusministerin (Inklusion, Gesamtschule usw.).
Als berufsständische Interessenvertretung ist die GEW einfach nicht zu gebrauchen. Die taugt nur für idelogische Träumereien.
Gruß !
Das hängt vielleicht auch davon ab, wieviel Unterstützung (- und damit auch Einfluss) ein Verband im jeweiligen Bundesland hat. Hier in Bayern ist die GEW politisch auch nicht besonders erfolgreich, hier ist es - zumindest im gymnasialen Bereich - der Bayerische Philologenverband, der die Interessen der (Gymnasial-)Kollegen schon mit bemerkbaren Erfolgen vertritt.
Das ist alles nicht so einfach, weil neben dem Arbeitskampf natürlich auf viel politische Ideologie drinsteckt. Ich fühle mich vom bpv gut vertreten und unterstütze auch seine Bildungspolitik. Deswegen bin ich Mitglied. Allerdings stört mich seine größe CSU-Nähe ganz enorm, da die CSU (außerhalb der bildungspolitischen Grundlinie) so gar nicht meiner Gesinnung entspricht.
Außerdem ist der "Service" des bpv (Information; individuelle Unterstützung etc.) eher mau. Da hört man von GEW-fokussierten Ländern besseres über die GEW. Und auch ich lande bei entsprechenden Recherchen (für mich selbst oder für die PR-Arbeit) immer wieder auf den GEW-Seiten, um dort die notwendigen Informationen zu bekommen. Da muss man halt für sich selbst einen Kompromiss finden.
Naja, wir befinden uns nicht im 19. Jahrhundert in einer Weberei. Und selbstverständlich übt ein Warnstreik von Lehrern Druck aus, auch wenn der Georg und der Peter-Jürgen vom Vorstand der TdL nicht persönlich betroffen sind, weil sie gerade an meiner Schule kein Kind haben
Ein Warnstreik übt nur dann wirklich Druck aus, wenn er den Schulbetrieb wirklich zum Erliegen bringt. Genauso wie ein Bahnstreik nur dann Druck ausübt, wenn die Züge wirklich nicht mehr fahren, am besten auch noch zur Urlaubszeit.
Solche Zustände wie im Schulwesen wären der Traum jedes Arbeitgeberverbandes. Nur eine Minderheit der Belegschaft ist überhaupt streiktbereichtigt, der Grossteil der Belegschaft hat Streikverbot und kann vom Arbeitgeber eingesetzt werden um ggf. Streikversuche der Minderheit möglichst auszubremsen und ineffektiv zu machen.
Stellt euch vor wir wären alle Angestellte und die gesamte Lehrerschaft würde für ihre Rechte zusammenstehen und streiken. Die Schulen müssten ihren Betrieb landesweit komplett einstellen, die wütenden Eltern könnten ihre Kinder gar nicht mehr zur Schule bringen, weil dort streikbedingt weder Unterricht noch Aufsicht gewährleistet werden kann.
Stellt euch vor wir wären alle Angestellte und die gesamte Lehrerschaft würde für ihre Rechte zusammenstehen und streiken. Die Schulen müssten ihren Betrieb landesweit komplett einstellen, die wütenden Eltern könnten ihre Kinder gar nicht mehr zur Schule bringen, weil dort streikbedingt weder Unterricht noch Aufsicht gewährleistet werden kann.
I have a dream...
Wir sind ja alle Angestellte, nur streiken trotzdem bloß 5%. Das meine ich ja gerade. Trotzdem, für die Katz ist das ganze nicht, daran glaube ich fest
Ganz ehrlich, dann ist die Kollegin sogar zu blöd zum Streiken, denn da ist ja der Sinn, dass dies bekannt ist, sonst kann ich mir das auch klemmen.
Ich war vor zwei Jahren auf dem landesweiten Streik und wurde sogar von einer Kollegin am Tag zuvor gefragt, welche Materialien ich ihr gebe, wenn sie doch am nächsten Tag meinen Unterricht vertreten müsse. (P.S. Es ist an der Schule bekannt, dass ich aktives GEW-Mitglied bin.)
Da habe ich sie mit großen Augen angeschaut und dann gesagt: "Ich streike, d.h. ich mache keinen Unterricht und ich bereite auch keinen vor. Und Sie müssen auch keinen Unterricht machen, sondern nur auf die Kinder aufpassen. "
Anschließendes Argument war dann, dass sie ja nicht einfach nur rumsitzen könne, sondern die Kinder müssen mit etwas beschäftigt werden.
Übrigens, ich war selbstverständlich streiken und die Kollegin hat sich irgendwelche passende Arbeitsblätter zu meinem Unterricht besorgt und damit die Kinder beschäftigt. Ach ja, sie war Angestellte.
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