Bei uns ist die Schulleitung entscheidend dafür verantwortlich, wer überhaupt eingestellt wird. Offiziell werden die Leute zwar vom Schulrat gewählt, aber der richtet sich im Regelfall nach dem Vorschlag der Schulleitung. An meiner Schule werden neue Kollegen, die noch nicht ausreichend Referenzen vorweisen können (ja, es wird an der vorherigen Schule angerufen und nachgefragt, falls es eine vorherige Schule gibt ...), zunächst für ein Jahr befristet angestellt. In der Zeit wird ein Mentor zur Seite gestellt und man schaut, ob es eben passt oder nicht. Wenn es nicht passt, wird der Vertrag nicht verlängert, so einfach ist das.
Hin und wieder kommt es schon vor, dass auch alt-eingesessene Kollegen irgendwie aus der Spur geraten. Dafür haben wir jährlich ein Mitarbeitergespräch in dem es unter anderem darum geht, sowas zu klären. Die Schulleitung und die jeweilige Fachschaft sind also dafür verantwortlich, die Leute wieder einzunorden bzw. wenn es um persönliche Probleme geht, wird natürlich soweit es geht unterstützt. Wenn das nicht klappt, hat die Schulleitung die Verantwortung, eine anderweitige Lösung zu finden, die auch die Kündigung bedeuten kann. An meiner Schule wird das sehr konsequent umgesetzt, was für ein nachhaltig gutes Betriebsklima sorgt. Faktisch arbeiten bei uns überwiegend Leute, die eine ähnliche Einstellung zum Beruf und gegenüber den Schülern haben, so dass eigentlich mehr oder weniger alle miteinander können. Bei vereinzelten persönlichen Befindlichkeiten ignoriert man sich halt.
An meiner vorherigen Schule war der Schulleitung insbesondere daran gelegen, möglichst viele Leute mit Doktortitel oder sonstigen vorzeigbaren "Papierli" zu holen. Von sieben Chemielehrern waren z. B. sechs promoviert ... Ob das nun Leute sind, die in die jeweilige Fachschaft reinpassen oder besondere didaktische/pädagogische Fähigkeiten haben, hat irgendwie nicht so die Rolle gespielt. Mit entsprechenden Auswirkungen auf das Betriebsklima.