Schüler nur in Begleitung auf Toilette

  • Lernt man an der Uni denn gar nicht über die Entwicklungsstufen von Kindern?

    Ich gebe die Frage zurück. Ein Siebenjähriges Kind macht nicht mitten im Unterricht eine riesen Schweinerei der obenen beschriebenen Art auf dem Klo. Die Vergleiche, die du ziehst "andere Kinder spülen nicht" haben nichts mit der beschriebenen Situation zu tun.


    Das Verhalten ist massiv auffällig und aus langjähriger Erfahrung mit Erziehungshilfekindern (das sind Kinder, die misshandelt, missbraucht, vernachlässigt wurden oder deren Eltern schwer psychisch krank sind), möchte ich der TE noch mal sagen: bleib wachsam, höre auf dein Gefühl für normales Verhalten, bleibe klar und lass dich nicht von pöbelnden/ zu viel redenden oder drohenden Eltern verunsichern.

  • Und ich werbe nochmals dafür - sich auszuprobieren ist in der GS noch ganz normal - wenn auch für Lehrer nervig, schanalle, das gebe ich zu.
    Augen auf bei der Berufswahl.

    Danke für die Belehrung von einer Berufsschullehrerin ;)

  • Und ich werbe nochmals dafür - sich auszuprobieren ist in der GS noch ganz normal - wenn auch für Lehrer nervig, schanalle, das gebe ich zu.
    Augen auf bei der Berufswahl.

    Und das von einer Berufsschullehrerin? Deine Sicht scheint doch sehr, die einer Mutter zu sein. Ich habe selbst zwei Kinder, aber meiner "Mutteraugen" unterscheiden sich doch sehr von meinen "Lehreraugen". Und ich finde es heutzutage eine Zumutung was noch als "ist doch nicht so schlimm gesehen wird". Die Schulklos bei uns sind einfach nur noch eklig.


    Aufmerksames Lesen der Beiträge hätte außerdem einge "hilfreiche" Ratschläge deinerseits erübrigt.


    Ausprobieren schön und gut, aber nicht wenn man mutwillig Eigentum anderer beschädigt. Irgendwo hinpinkeln und das mehrfach und nach mehrmaligen Gesprächen einzeln und mit Eltern, ist eben nicht normal für ein Grundschulkind. Die Konsequenz finde ich hier völlig in Ordnung.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat


    Stille Mitleserin, noch einmal der Hinweis, den auch schon andere User gebracht haben:


    Zitat

    Ich habe mehrfach mit ihm gesprochen und verwarnt.

    Er hatte also schon die Möglichkeit gehabt, sich zu ändern, als ihm das Verhalten klargemacht wurde. Nach dem Reden wäre das jetzt die Zeit, einmal Konsequenzen folgen zu lassen - das macht die Threadstarterin.


    Es ist also alles okay.


    kl. gr. frosch


    P.S.: Sinnvoll finde ich auch, die "Du gehst nur noch mit Begleitung auf's Klo"- nach einiger Zeit (nächstes Schuljahr?) mal wieder zu lockern, um zu schauen, was er dann macht. Aber erst einmal muss das Kind merken, dass sein Nicht-Reagieren auf die Regeln Konsequenzen hat. (Wobei mir persönlich auch das begleitende Kind eher leid tut.)

  • Gern geschehen, Belehren gehört quasi zu meinem gut bezahlten Job!


    Aber du, schantalle, zeigst eben sehr deutlich, wo dieses Nichwissen über Kinder hinführt - ein Kind, das auf dem Klo danebenpinkelt wird daheim missbraucht - ist doch klar. kann gar nicht anders sein. Und das soll pädagogisch gedacht sein?


    Und da scheinen auch meine Belehrungen, dass es eben normal ist, sich in dieser Entwicklungsstufe zu befinden (lies deinen Freud, falls du einen hast!) , nichts zu fruchten.


    Da wirst du noch viele, viele Erfahrungen sammeln müssen, um aus deiner pädagogischen Einbahnstraße herauszukommen.

  • Komisch, zu meiner Schulzeit waren die Kinder dann anscheinend in ganz anderen Entwicklungsstufen und das war sicher auch nach Freud. Bei uns hat keiner mit Absicht daneben gepinkelt. In meiner Schule pinkeln sie gegen Wände, in Mülleimer, verstopfen mit Absicht das Klo und und und. Gab es damals nicht, da hatte man einfach Respekt und der fehlt vielen Kindern heutzutage. Und wenn das kein Zeichen von mangelnder Erziehung ist, weiß ich auch nicht.


    Meine Kinder haben von Anfang (sie gehen seit sie 1 sind in öffentliche Einrichtungen) gelernt, dass man sowohl das Personal, als auch alles drum herum mit Respekt behandelt. Und wenn da bei Fehlverhalten sofort Konsequenzen folgen würden (übrigens kann man auch liebevoll konsequent sein), wären gerade Themen wie "Ich pinkel alles mit Absicht voll." in der Grundschule längst durch.

  • Stille Mitleserin, du willst es nicht verstehen, oder?


    Es geht nicht um ein einfaches daneben pinkeln. Das Kind hat angepinkelte Papiertücher an die Decke geschossen!


    Klar, daneben pinkeln viele, auch mal mit Absicht, oder pinkeln mal öffentlich, wo man es nicht so gerne hätte. Haben meine Jungs auch schon gebracht.


    Ich würde auch nicht so weit gehen, zu sagen, dass Kind hat eine Störung. Aber das Verhalten ist trotzdem vollkommen inakzeptabel und muss natürlich mit einer Konsequenz geahndet werden.


    Und genau das tut die Threaderstellerin auf vollkommen angemessene Weise.


    Du scheinst ja als Mutter da auch Probleme in diese Richtung zu haben. Wärst du echt als Mutter da auch sauer, wenn dein Kind in so einer Situation nur noch zu zweit gehen dürfte? Ich hätte dafür vollstes Verständnis. Es entlastet mich doch auch in meiner Erziehung zu Hause. Denn nichts anderes mache ich doch zu Hause auch: Kontrolle, Kontrolle, Kontrolle. Im Zweifelsfall putzen lassen.

  • es verwundert mich, wie man ernsthaft der meinung sein kann, ein solches verhalten sei bei einem siebenjährigen kind normal, entwicklungsgemäß oder die folge kindlichen experimentierens und ausprobierens.

  • Sorry nee, stille mitleserin - auf Toilettenpapier pinkeln hat nichts mit normalem sich-ausprobieren von Grundschülern zu tun. So ein Kleinkindverhalten ist bei einem Siebenjährigen verhaltensauffällig, insbesondere, wenn es bereits Gespräche gab.

  • Vielleicht sollte man das das Problem mal aus der anderen Perspektive sehen:
    An unserer GS haben einige Kinder mittlerweile Probleme, weil sie nicht mehr auf die mit Absicht völlig verdreckten Klos gehen wollen. Sie halten ein, bis es nicht mehr geht und das Malheur passiert dann zum Ende des Unterrichts oder auf dem Weg nach Hause. Das ist für die Kinder absolut beschämend und sehr unangenehm, weil es eben andere Mitschüler mitbekommen.


    Die Verunreinigungen werden zum Teil auch absichtlich hinterlassen, zum Frustabbau oder als Experiment, wie auch immer. Von ein bisschen Pipi daneben verspritzen, redet schon keiner mehr. Eher davon, dass die Putzfrauen sich weigern, die Sauerei wegzumachen.


    Wenn man sich nun fragt, wer mehr leidet, fällt meine Antwort doch sehr eindeutig aus. Gemeinschaftsräume sind für alle da und sollten auch von allen ohne Ekelgefühl genutzt werden können. Wenn deshalb der Experimentierdrang eines Grundschulkindes in diesem Bereich zurückstehen muss, ist das absolut in Ordnung und wird seiner Entwicklung kaum schaden. Schließlich gäbe es ja zu Hause die Möglichkeit...


    Die Begleitung durch ein anderes Kind belastet eher die Begleitung und würde von mir auch so eingesetzt werden. Eine andere Lösung sehe ich auch gar nicht, es sei denn die Eltern würden eine entsprechende "Kloaufsicht" stellen, die ihnen angenehmer wäre.

  • In den letzten Beiträgen ging es um die Diskussion, ob das Verhalten des Kindes noch in die Kategorie "normal" oder schon "verhaltensauffällig" fällt. Die Kollegen sind offenbar der Meinung, es handele sich um ein verhaltensauffälliges Verhalten, ich stehe auf der Position, dass das Verhalten nicht schön und auch nicht tolerabel, aber eben noch normal ist.


    Warum?


    Ich habe immer wieder außerhalb der Schule gearbeitet. Auch als Putzfrau. In der Schulzeit, im Studium, als meine Kinder klein waren. nebenher halt.


    Und da ist mir des Öfteren ein Hygieneverhalten von Erwachsenen aufgefallen, das man nicht mehr als normal bezeichnen kann.


    Zum Beispiel hat, in einem Gemeinschaftsschlafraum, ein Mann nachts seine Lampe nicht gefunden. Er hat sich neben dem Kopf eines Lagernachbarn erleichtert. In einer Firma, in der nur Frauen arbeiteten, hat die Vorgängerin die Klobrille wohl verschmutzt - die Nachfolgerin hat einen Haufen vor der Toilette abgesetzt.


    In unserer Schule besuche ich während meiner Aufsicht die Mächentoiletten - es ist unglaublich, wie diese teilweise hinterlassen werden. Ich habe einen guten Draht zu unseren Reinigungskräften, die sich oft über den Zustand der Jungentoiletten echauffieren. neulich habe ich einen Blick hineingeworfen (abends!) - an unserer Schule scheint es mehrere Exemplare wie den Grundschulknaben zu geben, die sind dann eben 16 Jahre aufwärts.


    Soll ich weitermachen oder wollt ihr mehr?


    Das bedeutet nicht, dass ich das Verhalten des Kindes gutheiße - das habe ich auch nirgends geschrieben. Aber es ist mittendrin in der Hygienerziehung und benötigt zur Korrektur seines Verhaltens offenbar Unterstützung. In der Hoffnung, dass, wenn er bei uns ankommt, die Hygienekonventionen kennt.


    Hier wird viel zu Schultoiletten geschrieben - es scheint an der Zeit, das Thema Hygiene im Unterricht zu behandeln.


    Übrigens erinnere ich mich an die Toiletten meiner Grundschulzeit - noch heute träume ich davon, grässlich, es hat sich also nichts verändert.

  • Beweißt eigentlich nur, dass es eben auch genug "verhaltensauffällige" Erwachsene gibt (trotzdem erkläre ich deren Verhalten deshalb nicht für "normal") .
    Macht das Verhalten des Kindes aber nicht unbedingt unauffälliger.
    Eine Diagnose für das Kind, um das es hier konkret geht, sollte man hier aber in der Tat nicht einfach so abgeben.
    Dazu müsste man doch deutlich mehr wissen.
    Trotzdem muss man genau hingucken und sich fragen, wieso ein Kind in dem Alter nicht in der Lage (oder Willens???) ist, sein Verhalten zu ändern, obwohl es bereits mehrfach dabei "erwischt" wurde, man mit ihm gesprochen hat (und ich unterstelle jetzt einfach mal, dass das altersangemessen und eindringlich genug erfolgt ist), obwohl die Eltern Bescheid wissen, obwohl Konsequenzen angekündigt wurden und obwohl es weiß, dass es deshalb "unter Beobachtung" steht. Dafür kann er verschiédenste Gründe geben (harmlose oder weniger harmlose) aber Gedanken darf und sollte man sich da durchaus machen.
    Und dass die angekündigte Konsequenz dann auch umgesetzt wird, halte ich für selbstverständlich. Wie sonst soll "Korrektur seines" Verhaltens denn sonst erfolgen?

    "Die Wahrheit ist ein Zitronenbaiser!" Freitag O'Leary

  • Zitat

    "One timely deed is worth ten thousand explanations." - J.Higgins


    Meiner Erfahrung nach wird meist zu viel und zu oft und zu lange geredet. Inflation der Wörter. Warum scheut man sich so häufig, nicht gleich eine Währung zu benutzen, deren Wert und Bedeutung ernster genommen wird? Man kennt doch seine Pappenheimer.

    "A lack of planing on your side does not constitute an emergency on my side."

  • Und da ist mir des Öfteren ein Hygieneverhalten von Erwachsenen aufgefallen, das man nicht mehr als normal bezeichnen kann.

    Es ist Tatsache, dass auch verhaltensauffällige Kinder älter und irgendwann erwachsen werden. Dies bedeutet nicht, dass sie ihre Verhaltensauffälligkeit ablegen. Es wäre wohl auch eine Studie wert (wobei ich das Ergebnis prognostizieren könnte) inwiefern das Verhalten verhaltensauffälliger Kinder mit dem Verhalten ihrer Eltern korreliert ;)

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Ich empfinde die getroffene Maßnahme auch als völlig angemessen zur Prävention der Wiederholung. Gut finde ich auch die Hinweise, den Jungen irgendwann wieder "auf Bewährung" zu setzen und auch mal wieder alleine zur Toilette zu lassen, damit er beweisen kann, dass es auch anders geht.


    Worauf ich noch hinweisen möchte, da auch dieser Vorschlag kam: Den Eltern eine Rechnung für beschädigte Sachen etc zu schicken, ist an sich völlig aussichtslos. Entgegen der landläufigen Meinung haften Eltern eben nicht für das Verhalten ihres Kindes. Dies kann überhaupt nur dann gegeben sein, wenn sie mindestens grob fahrlässig ihre Aufsichtspflicht verletzen. Während des Schulbesuches hat die Schule allerdings die Aufsichtspflicht über die Kinder, so dass die Eltern diese gar nicht erst verletzen können. Anders ausgedrückt: Eltern haften hier definitiv nicht für Sachbeschädigungen durch ihre Kinder. Für die Frage der Haftbarkeit des Kindes selber lohnt ein Blick in §828 BGB. Zwar kann ein 7 jähriger bereits deliktfähig sein, das hängt aber stark von der Frage hat, ob er bereits die zur Erkenntnis der Verantwortlichkeit erforderliche Einsicht hat. Ob das Kind dann den Schaden ersetzen kann (von welchem Einkommen/Vermögen?) steht noch einmal auf einem anderen Blatt.

  • Nur in Begleitung auf Toilette? Das ist ja wohl das Mindeste! Also wenn ein Kind so etwas Ekelhaftes macht und dabei erwischt wird, müssten die Maßnahmen noch deutlich umfassender sein. Zumal es ein Wiederholungstäter ist.
    Damit das Ganze einen pädagogischen Anstrich hat sollte er unter (lockerer) Aufsicht die kompletten Klos putzen. Das ist auch noch ein Dienst für die Allgemeinheit. Am besten geht so etwas, wenn man eine Freistunde hat oder direkt angrenzend unterrichten kann.
    Bei mir hat ein Schüler Kaugummis unter einen Tisch geklebt in der letzten Reihe und ich habe ihn dabei erwischt. Da ich nachmittags oft lange Unterricht habe (man lässt Nebenfachlehrer ja gerne mal bis nachmittags spät unterrichten -.-), konnte ich ihn prima einbestellen in der nächsten Woche. Geschlagene zwei Schulstunden durfte er Kaugummis unter den Tischen abkratzen und Ausgüsse der Waschbecken säubern, denn auch da schmeißen Schüler gerne etwas rein. Bei mir übrigens nicht mehr so oft. Manches spricht sich wohl herum. Ich konnte nebenan unterrichteten und musste nur immer mal wieder reinschauen.
    Was übrigens erstaunlich ist. Der Schüler war in Chemie eigentlich eher schwach und desinteressiert, seitdem meldet er sich mehr und scheint bemüht. Ob da ein Zusammenhang besteht, keine Ahnung.


    Auf jeden Fall finde ich es wirklich ekelhaft. So etwas macht ein normales Kind in der Grundschule nicht. Wir hatten auch so einen Klassenkameraden damals, der wohl auf den Klos Mist gebaut hat, aber der war auch irgendwie ziemlich gestört in vieler Hinsicht. Niemals wäre ich oder Freundinnen auf die Idee gekommen so etwas Abartiges zu machen.
    So ein Kind sollte die Konsequenzen so mega unangenehm finden, damit es nicht wieder so etwas Widerwärtiges macht. Mit Kuschelpädagogik und Verteidigungsversuchen ("normales Verhalten") erschafft man sich jemanden, der wohlmöglich als Jugendlicher oder gar Erwachsener immer noch sehr ekelhaft ist. Das wäre mir als Eltern auch sowas von peinlich. Das eigene Kind so ein Verhalten!

  • Wie verhält sich der Schüler im normalen Unterricht in der Klasse oder in der Turnhalle? Und wie in den normalen Pausen?

    Ja, das wäre interessant zu erfahren.


    Ich habe nicht behauptet, das Kind werde missbraucht, das ist natürlich völliger Blödsinn.
    Ich habe lediglich erwähnt, dass ich mit Erziehungshilfekindern gearbeitet habe und extremes Verhalten extreme Ursachen hat.


    Es gibt Probleme jenseits von "Kind wurde einfach nicht richtig erzogen", daher die Bitte an die TE den Mut zu haben, das Verhalten weiter zu beobachten und nicht zu bagatellisieren, nur weil Eltern laut genug motzen.


    Und @ Stille Mitleserin, ich weiß nicht, warum du mich unbedingt provozieren willst aber ich würde vorschlagen, du lässt das mal bleiben. Ich habe dich nicht angegriffen und ich möchte auch nicht von dir angepöbelt werden. Es geht einzig und allein um die Anfrage der TE, also lass deinen privaten Frust bitte auch privat aus.

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