Erfahrungen bei Abordnung ins Ministerium / Assessment Center

  • Hallo,
    ich habe mich auf eine Abordnungsstelle als pädagogischer Mitarbeiter im Ministerium für Schule und Weiterbildung beworben.
    Nun habe ich in wenigen Tagen ein Vorstellungsgespräch.
    Soweit war alles gut. Ich habe mich noch einmal grob mit den Gesetzmäßigkeiten auseinandergesetzt und mich auf den neusten Stand gebracht.
    Auf der Einladung steht, dass Teile eines Assessment Center vorkommen werden. Nach kurzer Recherche von Auswahlverfahren in anderen Ministerien (Finanzministerium, Innenministerium) scheinen diese Tests wohl gar nicht so einfach zu bewältigen sein - im Gegenteil.
    Nun weiß ich natürlich nicht, auf welche Stelle sich die Leute beworben haben, da es bei meiner Stelle ja "nur" um eine Abordnungsstelle als pädagogischer Mitarbeiter geht.


    Daher meine Frage:
    Hat jemand schon einmal Erfahrungen im AC im schulischen Bereich gemacht?
    Was für Aufgaben wären denkbar? (Ich gehe eher von einer persönlichen Vorstellung (Stärken, Schwächen, wesentliche Karrierepunkte) und einem Einzel-Interview (Fallanalyse, Überprüfung der Kenntnisse) aus, als von einem Intelligenztest und Gruppendiskussionen.)


    Vielen Dank im Voraus für Input und Ideen.

  • Ich gehe davon aus, dass denen vor allem wichtig sein wird, dass Du genau nach deren Vorstellungen arbeitest und deren politischen Willen auf ganzer Linie vertrittst.
    Du solltest also den Eindruck erwecken leicht formbar zu sein, bereits jetzt schon ein begeisterter Anhänger von Inklusion sein, denn "Bildung ist für alle da", Du solltest in den Gemeinschaftsschule den heiligen Gral sehen und das Gymnasium und jegliche Sortierung in unterschiedlich leistungsfähige Kinder insgeheim abschaffen wollen.


    Intelligenztests halte ich auch für unwahrscheinlich, die werden sie höchtens machen, wenn sie Angst haben, dass jemand zu intelligent ist für ihre Zwecke. Auch da hilft im Zweifel doof stellen um die Chancen zu erhöhen.
    Mein erster Vorschlag wäre eine Umbenennung Deines Usernamens hier im Forum von RebelHeart85 in ObedientHeart85. Das bereitet Dich vielleicht schon etwas mental auf die Arbeit im Ministerium für Schule und Weiterbildung vor.

  • Ich gehe davon aus, dass denen vor allem wichtig sein wird, dass Du genau nach deren Vorstellungen arbeitest und deren politischen Willen auf ganzer Linie vertrittst.
    Du solltest also den Eindruck erwecken leicht formbar zu sein, bereits jetzt schon ein begeisterter Anhänger von Inklusion sein, denn "Bildung ist für alle da", Du solltest in den Gemeinschaftsschule den heiligen Gral sehen und das Gymnasium und jegliche Sortierung in unterschiedlich leistungsfähige Kinder insgeheim abschaffen wollen.


    Intelligenztests halte ich auch für unwahrscheinlich, die werden sie höchtens machen, wenn sie Angst haben, dass jemand zu intelligent ist für ihre Zwecke. Auch da hilft im Zweifel doof stellen um die Chancen zu erhöhen.
    Mein erster Vorschlag wäre eine Umbenennung Deines Usernamens hier im Forum von RebelHeart85 in ObedientHeart85. Das bereitet Dich vielleicht schon etwas mental auf die Arbeit im Ministerium für Schule und Weiterbildung vor.


    Wie wäre es mit hilfreichen Beiträgen? Was du da erzählst, ist gequirlte Fäzes.

  • Na, so unrecht hat Firelilly nicht. Die warten im Ministerium sicherlich nicht auf "pädagogische Rebellen". Da ist konservatives Auftreten und Anpassungsfähigkeit gefragt. Ich empfehle auf jeden Fall einen Anzug mit Krawatte. Man muss auch optisch deutlich machen, dass man gewillt ist, die Seiten zu wechseln.


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • GRRRRRR
    kinners, das is Quark.


    Zwar kann ich für NRW nicht sprechen, aber in Bawü will man Fachleute, die Ahnung haben.


    Und, Mikael, zur Kleidungsfrage: Wieso ist ein Anzug mit Krawatte ein Seitenwechsel? Wie gehst du denn zur Arbeit? Und zu deinen Bewerbungen? Im Vampirumhang?


    Zu einem erwachsenen Mann im Berufsleben gehört ein Sakko, auch im Ministerium. Oft kombiniert mit Jeans und T-Shirt. Sauber halt.
    Aber das kriegen wir doch hin....

  • Zu einem erwachsenen Mann im Berufsleben gehört ein Sakko

    Vor lauter ROFL komme ich heute kaum zum Schreiben... So viel Erheiterndes in ernsten Zeiten gibt es selten. Also, ich habe auch ein Sakko, aber durch mein Berufsleben bin ich ohne gekommen. :wink_1:

    Religion, eine mittelalterliche Form der Unvernunft, wird, wenn sie mit modernen Waffen kombiniert wird, zu einer echten Gefahr unserer Freiheiten. (Salman Rushdie)

  • Die warten im Ministerium sicherlich nicht auf "pädagogische Rebellen"

    Hat der Threadersteller irgendwo erwähnt oder angedeutet, dass er ein pädagogischer Rebell ist? Wie kommst du oder Firelilly überhaupt darauf? Es ging hier auch nicht um die Kleiderordnung, sondern es ging einzig und alleine um die Frage was für Aufgaben bei diesem AC möglich sind.

  • Hat der Threadersteller irgendwo erwähnt oder angedeutet, dass er ein pädagogischer Rebell ist? Wie kommst du oder Firelilly überhaupt darauf? Es ging hier auch nicht um die Kleiderordnung, sondern es ging einzig und alleine um die Frage was für Aufgaben bei diesem AC möglich sind.

    Naja, der User heißt RebelHeart85. Das muss natürlich nichts heißen, aber unabhängig davon, ob er / sie ein Rebell ist oder nicht... es macht sich beim Bewerbungsgespräch auf so einen Posten nicht gut, wenn man andere Ansichten als den aktuellen pädagogischen und schulentwicklungstechnischen Mainstream hat. Und der ist nun einmal so, wie ich ihn umrissen habe. Leider.
    Sind wir doch mal ehrlich, in so einem Ministerium muss man doch genauso nach deren pädagogischer und schulpolitischer Pfeife tanzen, wie man es politisch in einer Partei muss.
    Man würde sich doch auch nicht bei der Partei Die Linke auf ein Amt bewerben, um dann im Assessment Center zu proklamieren, man müsse den Spitzensteuersatz senken um die Besserverdiener zu entlasten. Im Gegenteil, man würde gut daran tun, wenn man das Amt möchte, lauthals zu verkaufen, dass man dafür brennt, dass endlich die Besserverdienenden stärker zur Kasse gebeten werden.
    Wenn man eben in ein Ministerium für Schule und Weiterbildung möchte, muss man eben für Inklusion brennen, für Ganztagesschule, für die Abschaffung des Gymnasiums, für die freizügige Vergabe von guten Noten für alle, damit die Quote an Abiturienten endlich steigt, für die Geringerbesoldung von Gymnasiallehren und viele andere Dinge.
    Ach ja, ganz voran noch, allerdings speziell in SLH: Neue Fachanforderungen, die Altbewährtes über den Haufen werfen und strukturell nicht umsetzbar sind. Ganz toll, dickes Lob dafür aussprechen.


    Aufgaben dazu könnten sein, dass man sich eben zu diesen Themen äußern soll. Das halte ich sogar für sehr wahrscheinlich, dass man da in Gruppen über solche Themen diskutieren soll. Und da, so meine Empfehlung, wenn man den Job wirklich haben will, hilft nur in das beschriebene Horn zu blasen. Kräftig.

  • GRRRRRRZu einem erwachsenen Mann im Berufsleben gehört ein Sakko, auch im Ministerium.

    Nicht, wenn man wirklich Erfolg haben will. Da braucht man ein unverwechselbares Markenzeichen. Bei Steve Jobs war es der Rollkragenpullover, bei Mark Zuckerberg ist es das Kapuzen-Sweatshirt, bei Joschka Fischer die Turnschuhe und bei unserer geliebten Kanzlerin ist es der Hosenanzug. Und bei mir ist es der "Vampir-Umhang". Was dagegen?


    Gruß !


    ps: Ich habe mich einmal dem von Stille Mitleserin empfohlenen "Ministeriums-Look" angepasst. Sakko und T-Shirt. Aber es gefällt mir (noch) nicht wirklich. Mal sehen...

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

    Einmal editiert, zuletzt von Mikael ()

  • Wenn man eben in ein Ministerium für Schule und Weiterbildung möchte, muss man eben für Inklusion brennen, für Ganztagesschule, für die Abschaffung des Gymnasiums, für die freizügige Vergabe von guten Noten für alle, damit die Quote an Abiturienten endlich steigt, für die Geringerbesoldung von Gymnasiallehren und viele andere Dinge.


    Das ist absoluter Bullshit. Erst einmal werden diese Dinge auch nicht von den Ministerien vertreten, zweitens hast du offensichtlich keine Ahnung zwischen der politischen Ebene im Ministerium und der Ebene der Ministerialbeamten. Die sitzen da nämlich teilweise seit Jahrzehnten drin, unabhängig davon, wer da gerade befiehlt. Ab der Ebene Abteilungsleiter evtl. einen dadrunter sind die politisch besetzten Posten.

    • Offizieller Beitrag

    Und, Mikael, zur Kleidungsfrage: Wieso ist ein Anzug mit Krawatte ein Seitenwechsel? Wie gehst du denn zur Arbeit? Und zu deinen Bewerbungen? Im Vampirumhang?

    Das ist eine coole Idee, werde ich mal ausprobieren :)



    Zu einem erwachsenen Mann im Berufsleben gehört ein Sakko, auch im Ministerium.

    Nö, never!!! :teufel:

  • Hallo!
    Erst einmal vielen Dank für die Kommentare und Anregungen.


    Natürlich möchte und werde ich nicht als Rebell dort auftreten, sondern mich der ausgeschriebenen Stelle entsprechend verhalten. Dies impliziert natürlich auch, dass ich mich für das Thema interessiere bzw. dahinterstehe.
    Was man in Juristenforen lesen musste, wie man sie prüft bzw. was man von Ihnen erwartet, hemmt meine Motivation ein wenig, aber ich weiß natürlich nicht, um was man sich beworben hat.


    Zur Kleidungsfrage: Ich werde meinen Vampirumhang - so sehr es mich auch reizen würden - im Schrank lassen, ebenso wie meinen Anzug. Ich denke, ein legeres Auftreten mit Jeans, Hemd und Sakko sollten es tun. Es soll ja ein wenig authentisch wirken :)


    Eine Auffrischung des 9. Schulrechtsänderungsgesetzes und einen erworbenen Überblick über die Anzahl der Schulen und Schüler in NRW habe ich bislang als kurze Vorbereitung hinter mir. Vielleicht ist eine Vorbereitung von Pro-/Contra-Argumenten gar nicht verkehrt, wenn es zu einer Gruppendiskussion kommen sollte. Das man hierfür schon etwas in der Hinterhand hat. Ich bin generell gespannt, wie viele sich auf so einen Posten bewerben, da es von der Thematik schon eingegrenzt ist und der Vorstellungstermin am Nachmittag stattfindet. Da wird man ja kein großes AC auffahren können...

    • Offizieller Beitrag

    Ich muss hier tatsächlich einmal Firelily explizit zustimmen. Bullshit ist das definitiv nicht, auch wenn man diskutieren kann, ob ihre Darstellung möglicherweise etwas zu fatalistisch ist.
    Firelilys Argumente waren für mich nach langem Überlegen vor einem halben Jahr zentrale Gegenargumente dafür, dass ich mich nicht auf eine solche Stelle beworben habe. Auch wenn wir an der Front (d.h. im täglichen Unterricht) vieles, was von oben kommt, mit der Faust in der Tasche umsetzen müssen, so haben wir nach wie vor einige Gestaltungsspielräume.
    Ob ich diesen Spielraum beispielsweise als Redenschreiber von Frau Löhrmann noch gehabt hätte, ist äußerst fraglich. (Und ja, dieser Posten war vor ca. einem halben Jahr ausgeschrieben!) Auch die Arbeitsfelder der anderen Stellen als pädagogischer Mitarbeiter legten den Schluss nahe, dass eine gewisse Affinität zur bildungspolitischen Linie von rot-grün (d.h. Bildungsegalitarismus - jeder soll gleich unterdurchschnitlich sein) förderlich gewesen wäre.


    Meine bildungspolitischen Ansichten hätten dann doch eine gewisse Divergenz zu denen im Ministerium aufgewiesen. Ich bin im Nachhinein davon überzeugt, dass ich mit der Tätigkeit als päd. MA. nicht glücklich geworden wäre.



    OT: Ich trage in der Schule Stoffhosen sowie Hemd und Sakko. Für mich gehört zum Bild des Gymnasiallehrers eine gewisse modische Seriosität. Das hätte ich ebenso im Ministerium so gehandhabt. Aber auch bei uns gibt es alles von knüsselig bis Kostüm.

  • Jungs, ich hätte gern Beweisbilder - Sl-Tagung mit Fahrradshirt (Trantor) oder eben Vampirumhang im U (Mikael) und sonstige Abweichungen (nackich gar? - will sehen ) von TMFKAW!
    Übrigens, Mikael, Kompliment - dein Vampir sieht so sehr arriviert aus! Schneckig! Chique! Amazing! Auch die Farbkombi. Ich empfehle noch ein farbiges Seidentüchlein unter den Rolli - farbtastisch in blutrot würde mir gefallen.


    Jetz ma ernsthaft: Wie in jedem Unternehmen ist es auch in den Behörden: Die Führungskraft gibt vor, was sie für Leute haben will.
    Das Spektrum ist groß. Manche schätzen auch eine gute Durchmischung - ein paar brave Leutchen + ein paar Vordenker.

    • Offizieller Beitrag

    Sl-Tagung mit Fahrradshirt (Trantor)

    Nach den Radfahren ziehe ich mich selbstverständlich erst mal in der Sporthalle um, sonst müffelt es etwas ;) Nach Fotos müsste ich aber mal suchen.



    Die Führungskraft gibt vor, was sie für Leute haben will.

    Genau, und ich will (und brauche) keine Anzugträger!


  • Nun weiß ich natürlich nicht, auf welche Stelle sich die Leute beworben haben, da es bei meiner Stelle ja "nur" um eine Abordnungsstelle als pädagogischer Mitarbeiter geht.

    Um welche Stelle bewirbst du dich denn genau? Ich würde mal vermuten, dass gilt, was für alle Bewerbungen gilt: Was werden deine Aufgaben sein und warum bist du dafür am besten geeignet? Wenn du Statistiken auswerten wirst und Präsentationen halten sollst, dann wärs wohl nicht verkehrt, wenn du dich in Computerprogramme reindenken und gut reden könntest etc.pp.
    Also nix, worauf man sich explizit vorbereiten könnte.
    M.a.W.: Vertrau auf dich, du packst das schon :top:


    (Im Zweifelsfalle interessiert sowieso die Note von deinem ersten Examen am meisten. Ich kenne es jedenfalls so, dass explizit Leute mit "hervorragendem 1. StEx" gesucht werden und pädagogisch-didaktische Kenntnisse keiner überprüft. Selbst bei der Arbeit mit Lehramtsanwärtern!)

  • Jetzt mal zum Thema - männliche Problemzonen -


    Einem heißen Feger wird natürlich auch der Vampirumhang nicht schaden. Da gehen auch abgelatschte Jeans und Müllsäcke.


    Den einen oder anderen Adonis im Kollegium konnte ich zwar schon sichten, aber die Regel ist er nicht.
    Die Kollegen sind schmalbrüstig und schulterarm oder bauchig und wohlgerundet.
    Manche auch etwas schlapp, ohne Hintern oder mit Mini-Wadeln.


    Da tut ein gutsitzender Anzug oder auch ein Sakko doch eine Menge für meinen Augentrost.
    Das, was Jeans und Müllsack erbarmungslos enthüllen, packt ein Sakko oft formschön ein. Die Anzughose täuscht über Fehlendes besser hinweg als die Hüftjeans.


    Eine Lanze für den gutgekleideten Mann - auch im Ministerium!

  • Hm, vielleicht merkt man das nicht mehr, wenn man hier schon eine Weile schreibt. Als Außenstehender wirkt es unprofessionell, wenn sich jeder zweite Thread zum Witz-oder-Selbstdarstellungsfaden verzettelt.


    Die Klamottenfrage könnte man doch z.B. im Offtopicbereich extra anleiern? Ich käme mir jedenfalls blöd vor, wenn ich eine ernstgemeinte Frage habe und bekäme 13 schwachsinnige Meldungen dazu.

    • Offizieller Beitrag

    Vielleicht überlege ich mir als Neu-User auch erstmal, ob man die Diskussionskultur einer alteingesessenen Usergemeinde mit dem siebten Beitrag gleich grundlegend in Frage stellen muss?


    Es gibt threads, die sind über Seiten on-topic, andere nicht.


    Manchmal bitten uns die Threadersteller aufzuräumen, dann tun wir das (meist) und manchmal dulden sie Geblödel, wie im richtigen Leben in'ner Kneipe oder im privaten Gespräch halt auch. Dann tun wir halt... nix.


    Und wenn das kein Stil ist, mit dem du leben kannst... steht es dir frei, ein anderes Forum zu besuchen.

    • Offizieller Beitrag

    <Mod-Modus ON>


    Was aber mit Sicherheit kein Stil ist (und du hast beim Anmelden bestätigt, dass du dich an die Netiquette halten willst), die Beiträge anderer User als "Schwachsinnig" zu bezeichnen.
    Änderst du das bitte ab? Danke.


    kl. gr. frosch, Moderator

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