Wem geht / ging es im Referendariat auch so schlecht?

  • Wo bitte habe ich "sogenannte 'Publikationen" erwähnt? Dürfte ich hier bitte konkrete Beispiele erbitten? Immerhin ist der Vorwurf von dir schon recht deftig, da wäre etwas mehr Konkretheit schon allein der Fairness wegen finde ich angesagt.

    Nein, das krame ich Dir jetzt nicht raus. Ich habe Dich bereits an entsprechender Stelle darauf hingewiesen, dass der von Dir verlinkte Artikel nonsense ist, das hat Dich nur nicht weiter interessiert. Ich habe Dich auch an den entsprechenden Stellen eindeutig darauf hingewiesen, dass theoretische Begrifflichkeiten, die Dir unwahrscheinlich wichtig erscheinen, in der Unterrichtspraxis schlichtweg keine Rolle spielen. Erfahrung zählt nur bei Dir irgendwie nicht. Wieso sollte ich mir da die Mühe machen, das Forum nach den besagten Beiträgen zu durchsuchen, das kannst Du auch selbst erledigen.



    Man schaut mich nicht mehr als das an, was ich wirklich bin und wirklich sage, sondern nimmt nur wahr, dass man sich selbst von mir durch meine Äußerungen (die IMMER sachbezogen sind, bitte zeige mir auch nur einen Kommentar von mir, den man als persönlichen Angriff oder plumpe Besserwisserei klar ausweisen könnte) angegriffen fühlt und dann wird nur noch ein verschwommenes Zerrbild von einem wahrgenommen.

    Guck Dir exemplarisch noch mal den Faden um das Erlernen der Grammatik in der Grundschule an. Da wurdest Du von erfahrenen Grundschul-Kollegen zig mal darauf hingewiesen, dass Deine theoretische Besserwisserei fernab jeglicher Praxis nervt. Das ist jetzt natürlich sehr direkt ausgedrückt, was die Kollegen in diesem Faden etwas diplomatischer formuliert haben. Aber anders kommt es bei Dir offenbar nicht an. Das "verschwommene Zerrbild" ist einfach das, was beim Gegenüber von Dir ankommt, also ist es wohl nicht "verschwommen" sondern schlichtweg real.

  • Buntflieger, ich kann deine Situation im Ref. durchaus verstehen und nachvollziehen. Mir ging es ähnlich. Deine ersten Beiträge empfand ich ebenfalls als arrogant und anmaßend. Mittlerweile denke ich eher, dass du Hilfe brauchst, solltest dich aber auch darauf einlassen. Und dafür ist das Forum meiner Meinung nach auch da.


    Schildere konkrete Probleme und du bekommst Tipps (manche für dich leichter umsetzbar, andere weniger - aber die sind vielleicht für "nur Mitleser" eher umsetzbar, also nicht umsonst).

  • Die Einsozialisierung in den Lehrerberuf erfolgt nicht dadurch, dass die Referendare, wenn auch im Status eines Noviziats, kollegiale Anerkennung erfahren, sondern dadurch, dass sie (wieder) zu Schülern gemacht werden. ... Die Ausbildungskultur im Referendariat scheint vielmehr darauf gerichtet zu sein, die Umorientierung der universitären Sozialisation (gegenüber der schu­lischen) rückgängig zu machen. ... interpretieren wir das Referendariat als berufliche Initiations­phase, dann folgt es nicht der Logik der Aufnahme in den Kreis der Kolle­gen, sondern der Logik der letztmaligen Herabwürdigung als berufliche Ein­trittskarte.


    Quelle: Wernet, A. (2009). Konformismus statt kollegiale Anerkennung: Fallstudien zur Ausbildungskultur im Referendariat am Beispiel von Beurteilungen. Pädagogische Korrespondenz, 22 (39), S. 46-63.

  • Sorry, das Zitat halte ich in dieser allgemeinen Form für Unsinn. Bei uns wird sicherlich kein Referendar "herabgewürdigt". Der Druck auf die Referendare entsteht doch in der Regel durch die Studenseminare, die den Referendar in eine andauernde Beurteilungssituation bringen. DIe Situation in der Ausbildungsschule außerhalb von Unterrichtsbesichtigungen durch Fachleiter usw. ist doch i.d.R. entspannt.


    Gruß !

  • Mikael: Doch, doch das gibt es...


    Es gibt schon fürchterliche Kontstellationen an Schulen, auch bei Leuten, wo mit dem Seminar alles glatt läuft. 'Angenehm' ist auch, wenn Ausbildungslehrer Fachleiter 'aufhetzen' (die hören sich das meist sehr interessiert an), auch das gibt es, wenn sich Lehrer und Fl etwas näher kennen...


    Wie immer, wenn man über das Ref diskutiert: verallgemeinern kann man nix, aber wirklich ALLES ist möglich

  • Das will ich nicht abstreiten. Das Zitat klingt aber so, als ob es an JEDER Schule so wäre. Und das ist falsch. Man könne auch sagen "fake news", oder vornehmer: "unwissenschaftlich".


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Das will ich nicht abstreiten. Das Zitat klingt aber so, als ob es an JEDER Schule so wäre. Und das ist falsch. Man könne auch sagen "fake news", oder vornehmer: "unwissenschaftlich".


    Gruß !


    Ach Michael. Von dir hätte ich mehr erwartet. Das ist normale qualitative Forschung, da steht auch was von "Interpretation" und "scheinbar". Man hat hier also gar nicht nötig, von "fake news" oder "fake science" zu palavern wie der allerletzte Stammtischteilhaber aus Hinterwilhelmshausen. Man könnte auch den Artikel nachlesen und dort ggf. argumentative Schwächen aufspüren und kritisieren. Das wäre einem "Experten fürs Lehren und Lernen" jedenfalls würdig(er).


    Ich finde das Niveau hier inzwischen zunehmend unterirdisch. :ohh:


    der Buntflieger

  • Die Einsozialisierung in den Lehrerberuf erfolgt nicht dadurch, dass die Referendare, wenn auch im Status eines Noviziats, kollegiale Anerkennung erfahren, sondern dadurch, dass sie (wieder) zu Schülern gemacht werden. ... Die Ausbildungskultur im Referendariat scheint vielmehr darauf gerichtet zu sein, die Umorientierung der universitären Sozialisation (gegenüber der schu­lischen) rückgängig zu machen. ... interpretieren wir das Referendariat als berufliche Initiations­phase, dann folgt es nicht der Logik der Aufnahme in den Kreis der Kolle­gen, sondern der Logik der letztmaligen Herabwürdigung als berufliche Ein­trittskarte.


    Quelle: Wernet, A. (2009). Konformismus statt kollegiale Anerkennung: Fallstudien zur Ausbildungskultur im Referendariat am Beispiel von Beurteilungen. Pädagogische Korrespondenz, 22 (39), S. 46-63.


    Ach Michael. Von dir hätte ich mehr erwartet. Das ist normale qualitative Forschung, da steht auch was von "Interpretation" und "scheinbar"

    Also "scheinbar" steht in deinem Zitat überhaupt nicht und das Wort "interpretieren" steht da zwar drinnen, aber nicht so, wie du es die scheinbar (sic!) zusammenreimst.


    Wenn das Zitat nicht verallgemeinernd gemeint wäre, hätte der Autor zumindest den Konjunktiv nutzen müssen. Das sollte man wohl von einem "Forscher" erwarten können...

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Der Titel sagt doch "Fallstudien", die sind halt nicht zu verallgemeinern. Ist also eigentlich alles in Ordnung.

  • Och... Er schreibt von "Fallstudien". Das interpretiere ich jetzt so, wie es mir in den Kram passt. Ist unter Lehrern doch die gängige Praxis in Bezug auf pädagogische Forschung. ;)

  • Ist unter Lehrern doch die gängige Praxis in Bezug auf pädagogische Forschung. ;)

    Schon wieder eine Verallgemeinerung. :P


    Aber du hast schon Recht: Es gibt solche und solche. Man sollte aber schon darauf achten, die Richtigen zu zitieren...


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Schon wieder eine Verallgemeinerung. :P
    Aber du hast schon Recht: Es gibt solche und solche. Man sollte aber schon darauf achten, die Richtigen zu zitieren...


    Gruß !


    Aha! Da steht tatsächlich "scheint" und nicht "scheinbar" - danke für den Hinweis (ich achte auf solche Kleinigkeiten eher weniger; das ist eine eklatante Schwäche von mir, wie ich bereits zugegeben hatte und mir in der Folge reichlich um die Ohren geschlagen wurde). Aber die Bedeutung bleibt trotzdem dieselbe (also das Wesentliche, das von mir Intendierte), oder siehst du das anders?


    Das mit der richtigen Zitation: Bisher haben die prompten Reaktionen (reflexartig anmutend) eigentlich nur das bewiesen, was der Autor als Schluss aus seinen Beobachtungen (bzw. Interpretationen) gefolgert hat. Die universitäre Ebene wird dem Auszubildenden verwehrt - bzw. ein eigener elitärer Zugriff gesetzt (das "Richtige") - und der Delinquent somit zur völligen Unmündigkeit degradiert. Er ist kein müdes Argument und schon gar keinen sachbezogenen Austausch wert.


    der Buntflieger


  • Die universitäre Ebene wird dem Auszubildenden verwehrt - ..

    Och, das ist doch nur die Fürsorgepflicht. Wer meint, die teilweisen abstrusen Ideen der pädagogischen Elfenbeinturm-, ich meine natürlich unversitären, Forschung an einer Schule umsetzen zu können, wird i.d.R. grandios scheitern und auf dem Weg dahin auch seine Gesundheit ruinieren...


    Gruß !

  • Wilipedia schrieb zu Studienseminaren: "Rechtlich handelt es sich um den Schulen und ihren jeweiligen Organisationsformen zugeordnete Einrichtungen, die der Aufsicht des Staates unterstehen und weisungsgebunden sind, im Unterschied zu den Universitäten, für die die Verfassungsgarantie der Freiheit von Forschung und Lehre gilt."


    Das Studienseminar und noch weniger die Mentoren sind also dazu befugt, Entscheidungen zu treffen, was sie vermitteln. Das Schulgesetz, die Lehrpläne, die Ausbildungsrichtlinien und letztlich die Forschungsergebnisse der Universitäten geben vor, was das Studienseminar vermitteln muss.


    Woher sollte das Recht des Lehramtsanwärters kommen, auszudiskutieren, dass das was er vermittelt bekommt, falsch sein könnte?


    Hat er diese Zweifel trotzdem, was ja sein gutes Recht ist, muss er sich
    a) an der Uni bewerben und seinem Forscherdrang nachgehen
    b) einen anderen Beruf erlernen oder
    c) bei offensichtlicher Missachtung dieser oder anderer Gesetze den Personalrat, die Gewerkschaft, die Schulbehörde oder Polizei aufsuchen


    Noch bildlicher: wenn der Meister sagt, halte den Bohrer gerade, sonst wird das Loch schief, musst du den Bohrer gerade halten. Zumindest wenn du Tischler werden willst. Wenn du Künstler werden willst, kannst du bohren wie du lustig bist, kannst aber dann nicht Beamter/Angestellter des öffentlichen Dienstes werden.


    Bastel dir also einen Aluhut, um dich vor der allgemeinen Verschwörung zu schützen, oder- wenn du Lehrer werden willst- mach deine Ausbildung zu Ende. Diese Entscheidung liegt nur bei dir.

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