Einführungsphase Oberstufe - schwache Schüler, anstrengender Unterricht

  • Hallo,
    ich unterrichte momentan relativ viele Stunden in der 11. Klasse einer Gesamtschule in Niedersachsen. Dies ist bei uns die Einführungsphase für die zweijährige gymnasiale Oberstufe, die danach folgt. Die Schüler kommen aus verschiedenen Schulen und sind vom Leistungsstand recht schwach. Der Stoff der Mittelstufe ist größtenteils unbekannt. Bei verschiedenen Aufgabenstellungen zeigen sich Schwierigkeiten:

    • Beim Zusammenfassen von Texten wird fast der komplette Text einfach abgeschrieben und anschließend kann der Inhalt nicht zusammengefasst wiedergegeben werden.
    • beim Prozentrechnungen treten Probleme auf.
    • einfache Gleichungen können nicht umgestellt werden.
    • gelerntes und oft geübtes Fachwissen wird immer wieder vergessen (z.B., dass das Eintrüben von Kalkwasser ein Kohlenstoffdioxidnachweis ist).

    Um diesen Schülern, die Chance zu geben, ihr Abitur zu bestehen, wiederhole ich zu Beginn der 11. Klasse zunächst den Mittestufenstoff und versuche den neuen Stoff so anschaulich wie möglich einzuführen (viele Versuche, Rollenspiele, viele Übungen, gestufte Lernhilfen, verschiedene Sozialformen). Außerdem haben wir ein Schulbuch eingeführt, dessen Texte recht einfach gehalten sind.


    Ich beobachte aber bei den Schülern allerdings viele Verhaltensweisen, die ihrem Lernerfolg im Weg stehen:

    • Hausaufgaben werden nicht gemacht.
    • In der Stunde gestellte Aufgaben werden nicht zielstrebig bearbeitet, das Buch wird z.B. erst nach 10 Minuten aufgeschlagen.
    • Texte werden nur überflogen, danach kommt die Rückmeldung: "Ich verstehe den Text nicht".
    • Notizen werden nur gemacht, wenn ich die Schüler ausdrücklich dazu auffordere.
    • Arbeitsblätter landen nicht in einer Mappe, sondern fliegen in einem Collegeblock rum.
    • Die Konzentrationsspanne ist sehr kurz, es ist extrem schwierig Einzelarbeitsphasen einzuhalten.
    • Es wird ständig alles wieder vergessen.


    Was mich besonders stresst ist, dass ständig über alles eine Diskussion angefangen wird, z.B.:

    • die Versuche in der letzten Stunde konnten wir nicht protokollieren, die haben wir ja nicht selbst gemacht, das waren nur Lehrerversuche
    • die Nomenklatur dieser Stoffe habe ich nicht gelernt, dass stand nicht auf dem Lernzettel (dort stand Benennung statt Nomenklatur).
    • die Notengebung ist ungerecht, ich melde mich doch viel öfter als alle anderen.
    • Das haben Sie so aber nicht gesagt.

    Ich habe das Gefühl, ständig einen Spagat zu machen. Auf der einen Seite versuche ich den Schüler deutlich zu vermitteln, dass sie sich anstrengen müssen, um für die Oberstufe fit zu werden. Hausaufgaben kontrolliere ich daher immer, nicht gemachte Hausaufgaben fließen in die Notengebung ein. Bei der Mitarbeit bewerte ich nicht nur die Quantität sondern auch die Qualität bzw. ich notiere mir, in welchem Anforderungsbereich die Schüler mitarbeiten. Die Klausuren ähneln vom Aufbau den Oberstufenklausuren und fallen daher oft relativ schlecht aus, da die Schüler schon bei den Reproduktionsaufgaben scheitern.
    Auf der anderen Seite wiederhole ich den Stoff sehr häufig und ermuntere die Schüler dazu Fragen zu stellen (persönlich in der Stunde oder in einer Mittgaspause, in der ich Zeit habe und per Mail), außerdem stelle ich oft Übungsaufgaben ins Internet und gebe mir sehr viel Mühe bei der Vorbereitung der Stunden).


    Das scheint aber alles zu verpuffen. Ich habe manchmal das Gefühl, dass die Schüler erwarten, dass ich mit einem großen Trichter ankomme und ihnen alles eintrichtern.


    Jetzt bin ich am überlegen, was ich im nächsten 11. Jahrgang ändern könnte. Meine Ideen waren bisher:

    • Ich sammle die Mappen wieder ein und benote sie - eigentlich finde ich zwar, dass die Schüler bis zur 11. Klasse gelernt haben sollten eine Mappe zu führen, aber in der Praxis können sie es nicht bzw. machen es nicht.
    • ich übe zu Beginn der 11. Klasse nochmal verschiedene Methoden einen Text zu bearbeiten (Fließschema, Concept Map, umwandeln in eine Tabelle, Fachwörter in ein Glossar schreiben etc.) und verschiedene Lernmethoden ein.
    • ich teile den Schüler zu Beginn des Schuljahres schriftlich aus, was ich von ihnen erwarte: z.B. es müssen zu allen Texten Notizen gemacht werden, alle Fachwörter müssen immer in ein Glossar übernommen werden.
    • Die Kriterien für die Notengebung gebe ich ihnen ebenfalls schriftlich (bisher habe ich ihnen dies mündlich anhand einer Power-Point Präsentation mitgeteilt).
    • ich schreibe öfter Kurztests, z.B erkläre die drei Fachbegriffe.

    Jetzt wüsste ich von euch gerne, ob ihr noch irgendwelche anderen Anregungen habt.


    Im Prinzip habe ich aber eigentlich zwei Probleme. Nämlich einerseits die recht schwachen Schüler und andererseiteits die Zweifel an mir selbst: Bin ich transparent genug, ist der Stoff sinnvoll aufbereitet, hätte ich vielleicht an der Stelle nochmal erwähnen sollen, dass auch Lehrerversuche protokolliert werden müssen etc. ? Vielleicht habt ihr auch für dieses Problem Anregungen.


    Vielen Dank!

  • Das kommt mir bekannt vor. Ganz so arg ist es aber bei uns nicht, da die meisten unserer Oberstufenschüler Eigengewächse sind. Aber klar haben auch wir SuS, die die Qualifikation nur ganz knapp bekommen haben oder aufgrund ihres Verhaltens nicht oberstufengeeignet sind (und sich die Sache trotz intensiver Beratungsgespräche nicht ausreden ließen).


    Meine Maßnahmen:
    - Ich übe in meinem Unterricht mit EF-Schülern regelmäßig, Textzusammenfassungen und -gliederungen zu schreiben. Erst wenn sie fit im AFB I sind, kann ich einen Schritt weitergehen.
    - Ich kontrolliere IMMER die Hausaufgaben BEI ALLEN. Bei zweimal nicht gemachten Hausaufgaben gibt es Punktabzug bei der Halbjahresnote. Bei häufigerem Nichterbringen entsprechend mehr.
    - Ich mache mir möglichst nach jeder Stunde Notizen mit Noten.
    - Unentschuldigte Fehlstunden werden mit "ungenügend" bewertet.
    - Ich notiere mir Verspätungen in Minuten. Sind 45 Minuten voll, trage ich eine unentschuldigte Fehlstunde ein.
    - Einzelarbeit ist sinnlos. Also lasse ich das im Unterricht sein. Partnerarbeit läuft besser, also warum nicht?
    - Ich schreibe immer an die Tafel, wann eine Arbeitsphase beendet ist, und bemesse die Zeit nicht zu großzügig.
    - Natürlich mache ich meine Kriterien transparent.
    - Ich gebe spätenstens zwei Wochen vor der Klausur Kompetenzlisten aus, damit die SuS wissen, worauf sie sich vorbereiten müssen.
    - Vor der allerersten Klausur lasse ich eine Probeklausur schreiben, damit den SuS die Anforderungen und das Format bekannt sind.


    Wir haben darüber hinaus feste Methodenmodule, in denen wir wiederholen, wie man mit Texten umgeht, wie man für Klausuren lernt, aber auch, was ein Halo-Effekt ist ...


    Mappenkontrollen habe ich bisher in der Oberstufe nicht durchgeführt. Sollte ich in einem Kurs aber feststellen, dass sich Chaos ausbreitet, würde ich es tun.

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

  • ...in bayern wären die kandidaten ganz schnell weg vom fenster. keine leistung = sechs = servus, und mit sicherheit kein abi. ihr reißt euch beine (ja, plural) aus und reflektiert wie die weltmeister, um diesen kindern zu helfen. wenn sie das so gar nicht annehmen, und dann auch noch diskutieren wollen, dann kann man vielleicht den zusammenhang zwischen abi und arbeitshaltung einmal erklären, und dann nochmal, aber dann ist es auch gut. motto: "du machst das für dich, oder du lässt es eben bleiben. deine entscheidung, dein leben. ich helfe dir gern." man kann das pferd zur tränke führen, aber zum saufen kann man sie nicht zwingen.

  • Ich kann nur zustimmen, die Schüler wären im zweiten Halbjahr nicht mehr in meinem Kurs. Wie kommt man in die Oberstufe eines Gymnasiums, wenn man nicht einmal einfache Gleichungen umstellen und Prozentrechnung kann?!

  • Ich sehe das auch cooler - obwohl mein diesjähriger Kurs mich mit seiner Faulheit wahnsinnig macht.


    ich habe mir vorgenommen, in 11 (wie haben 3 Jahre Oberstufe) ein höheres Niveau zu fordern. Wer hier nicht mitkommt, kommt dann gar nicht in die Kursstufe. Bisher rutschen viele SuS mit diversen 4ern in 11 durch und bewältigen dann den Niveauanstieg nicht. da sie aber schon ein Jahr erfolgreich hinter sich haben, neigen dann viele zum Wiederholen, was nicht zwingend Besserung bringt. Zum Umsatteln sind manche leider zu träge.


    Ich achte darauf, dass ich transparent arbeite und immer wieder Grundwissen wiederhole. Aber wer nicht übt wird bei den Abithemen in D massive Probleme haben. ich bitte auf jeden Fall übungen an und gebe´jedem, der etwas anfertigt, ein feedback und Arbeitsvorschläge. Wer nichts einreicht bekommt auch kein Feedback.


    Man muss sie nicht zum Jagen tragen.

  • Kecks hat natürlich vollkommen Recht - den stärksten Trumpf, den Du in der Hand hast, ist "ihr seid verdammt noch mal FREIWILLIG hier". Also brauchst Du grundsätzlich schon mal nicht den Hampelmann geben, wenn die nicht kooperieren. Da ich es aber nachvollziehen kann, dass es Dich belastet, vielleicht doch noch ein paar konkrete Tipps:



    Die Schüler kommen aus verschiedenen Schulen und sind vom Leistungsstand recht schwach. Der Stoff der Mittelstufe ist größtenteils unbekannt.

    Das Problem mit dem unbekannten Stoff der Mittelstufe habe ich auch und zwar systembedingt. Bei uns beginnt das Gymnasium mit der 10. Klasse und was davor passiert ist, das ist vor allem mir weitestgehend unbekannt. Unsere Schüler kommen nicht nur von verschiedenen Schulen sondern aus verschiedenen Kantonen mit verschiedenen Bildungssystemen in der Mittelstufe. Da kommen welche, die haben im Fach Chemie ganz zuverlässig Stofflehre und Trennverfahren schon durch, wissen schon was vom Bohrschen Atommodell und können einfach Moleküle zeichnen. Dann kommen andere, die wissen noch nicht mal, dass es Sauerstoff zum Verbrennen braucht und wieder andere hatten zwar ein Jahr lang Chemie, haben aber offen gesagt den reinsten Stuss gelernt, weil den Kollegen in der Sek 1 häufig das Fachwissen fehlt. Die dritte Gruppe ist die anstrengendste, weil ich für die etwa ein halbes Jahr lang Exorzimus betreiben muss. Mir wäre es am liebsten, die wüssten einfach gar nichts vom Fach, dann wüsste ich wenigstens, was sie wissen. ;) Ich löse das Problem wie folgt:


    Ich verteile in der ersten Stunde Kapitel 1 meines Skripts mit dem Titel "Grundbegriffe und Teilchenmodell" und verkünde, dass die Herrschaften jetzt 4 Wochen Zeit haben, die ca. 30 Seiten als Hausaufgabe durchzuarbeiten, damit mal alle auf dem gleichen Stand sind. Ich bin ganz am Anfang die einzig Böse, die die Damen und Herren mit ernsthaften Arbeitsaufträgen belästigt. Das nutze ich schamlos aus und dafür gibt es in den kommenden 3 - 4 Jahren Chemieunterricht praktisch nie mehr Hausaufgaben. Ich ziehe die Arbeitsblätter jede Woche von einem Teil der Schüler ein und korrigiere das. Für den Rest der Truppe gibt es zu Beginn jeder Stunde eine wirklich ganz kurze Besprechung der Aufgaben (also irgendjemand liest einfach mal schnell die Antworten vor). Das ist vor allem für mich wahnsinnig viel Arbeit, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass es sich lohnt. Ich sehe nämlich beim Korrigieren der Aufgaben sofort, wer ernsthaft Probleme hat und die Schüler gewöhnen sich an meine Fragestellung, was natürlich für die erste Prüfung sehr vorteilhaft ist. Meine Schüler lernen sehr schnell, dass sich meine Prüfungsaufgaben inhaltlich absolut zuverlässig nach dem richten, was auch in den Unterlagen steht und dass vor allem die Art der Fragestelltung in der Prüfung auch keine andere ist, als in den Unterlagen. Ich spare mir auf die Weise die "Probeprüfung".



    beim Prozentrechnungen treten Probleme auf.


    einfache Gleichungen können nicht umgestellt werden.

    Das kommt mir nur allzu bekannt vor. Hart aber fair - nicht Dein Problem, sondern das des Mathe-Kollegen. Ich erkläre meinen Schülern freundlich aber bestimmt, dass sie in Chemie Dreisatzrechnen können müssen und ich voraussetze, dass sie das in der Mittelstufe gelernt haben. Ich fange ganz bestimmt NICHT von vorne an zu erklären, gebe aber natürlich ausreichend Gelegenheit zum Üben. Wer die nicht nutzt ist selber schuld.



    gelerntes und oft geübtes Fachwissen wird immer wieder vergessen (z.B., dass das Eintrüben von Kalkwasser ein Kohlenstoffdioxidnachweis ist).

    Na dann haben sie eben keine Lust es sich zu merken. Wenn die keine Lust haben, sich die Kalkwasserprobe zu merken, dann hast Du keine Lust ihnen gute Noten zu geben. "Keine Lust" ist in der Oberstufe ausverkauft. "Arschbacken zusammenkneifen" ist aber im Sonderangebot, lohnt sich zuzuschlagen!! ;)



    die Versuche in der letzten Stunde konnten wir nicht protokollieren, die haben wir ja nicht selbst gemacht, das waren nur Lehrerversuche

    Bitte?? Was machen die denn während Du ein Experiment vorzeigst? Die haben sich da selbstverständlich mit schlauen Ideen dran zu beteiligen und die Beobachtung und Interpretation zum Experiment wird ebenso selbstverständlich im Anschluss protokolliert! Erkenntnissgewinn ist ja wohl Kerngeschäft des naturwissenschaftlichen Unterrichts!



    die Nomenklatur dieser Stoffe habe ich nicht gelernt, dass stand nicht auf dem Lernzettel (dort stand Benennung statt Nomenklatur).

    Lass sie doch einfach selbst ihre heissgeliebten Lernziele formulieren. Ich mache das ganz am Anfag in der 1. Klasse noch, sie kennen es ja so aus der Mittelstufe. Bis eine Woche vor der Prüfung geben alle ihre Vorschläge ab und ich mache aus den sinnvollsten davon eine Liste für alle. Wenn sie das nicht auf die Reihe bekommen, gibt's eben keine Lernziele - selbst schuld. Meine Schäfchen haben irgendwann geschnallt, dass das Lernziel immer heisst "Kapitel X im Dossier lesen und alle Aufgaben nachvollziehen können". Die fragen mich schon lange nicht mehr nach Lernzielen.



    Das haben Sie so aber nicht gesagt.

    Dann hast Du's eben anders gesagt aber das gleiche gemeint. Das nennt man Transfer. Lass Dich bloss nicht auf solche Diskussionen ein!



    Zu 1): Ach das mit den Hausaufgaben ... Ich geb einfach keine. Sirbt auch keiner dran. Aber das hängt von der Hausaufgabenkultur an Deiner Schule ab, ob Du das so entscheiden kannst.
    Zu 2): Mach Zeitvorgaben. Was sie in der vorgegebenen Zeit nicht gemacht haben, haben sie nicht gemacht, wird im Plenum nicht besprochen. Geh durch die Reihen und schau dass die, die vernünftig arbeiten, die richtigen Lösugnen auf dem Blatt stehen haben. Die Trödler können sich das nach der Stunde ja kopieren (wenn die anderen nett zu ihnen sind). Du hast keine Zeit zum Nasebohren zu verschenken.
    Zu 3): Wie reagierst Du darauf? Ich lasse es dann eben einen Mitschüler noch mal erklären. Und notfalls noch einen und noch einen und noch einen, bis alle dermassen genervt sind, dass sie's eben einsehen, dass man Texte wirklich lesen muss, um sie zu verstehen. Noch mal ... Du bist nicht deren Show-Master, lass Dich da nicht einlullen.
    Zu 4): Das halte ich für normal. In der Mittelstufe wird so gearbeitet und das geht noch ein Weilchen, bis sie in dem Punkt wirklich selbständig sind. Ich mache bewusste Sprechpausen und achte darauf dass dann wirklich alle den Stift in die Hand nehmen und sich was aufschreiben. In der 1. Klasse lasse ich dann noch mal 1 - 2 Schüler vorlesen und wir korrigieren und ergänzen ggf. alle gemeinsam. Irgendwann haben dann alle den Dreh raus, was sie ungefähr notieren sollen.
    Zu 5): Auch das ist einfach zu Beginn der Oberstufe noch so. Du musst Routinen einarbeiten. Die Stunde geht los, alle holen ihre Arbeitsblätter aus der Tasche. Wer seins nicht dabei hat, muss eben auf ein leeres Blatt mitschreiben und zwar samt Aufgabenstellung, die muss er dann eben beim Nachbarn abschreiben. Es muss ihnen irgendwie lästig werden, die Sachen nicht dabeizuhaben.
    Zu 6): Wie kurz ist kurz? Vielleicht kannst Du an der Stelle wirklich an Deinem Unterricht was drehen und besser/anders rhythmisieren.
    Zu 7): Sie haben keine Lust und "keine Lust" ist ausverkauft. ;)



    Zu 1): Ganze Mappen einsammeln würde ich nicht. Du schreibst ja selbst, sie sind ja eigentlich "zu gross" dafür und so sehe ich es eben auch. Irgendwann ist mal gut mit sowas. Zieh doch hin und wieder Aufgaben ein und schau Dir an, was sie da so schreiben. So behältst Du den Überblick, wer wo steht und kannst gezielt Feedback geben. Ich würd es nur nicht unbedingt benoten. Diese inflationäre Benoterei von jedem Pups den die machen kann echt an Psychoterror grenzen.


    Zu 2): Unbedingt. Sie sind ja primär zum "Lernen lernen" in der Oberstufe. Mach das aber nicht so als Block einfach nur um die Methoden mal durchgehampelt zu haben, sondern streu das bist zum Abi hoch immer mal wieder ein, wenn es passt. Lass Dir auch Feedback geben, ob sie es nützlich finden bzw. frag sie mal, wie sie denn selber so zu Hause lernen.


    Zu 3) und 4): Mache ich auf jeden Fall so. Schriftliche und vor allem verbindliche Vereinbarungen sind enorm wichtig. Du ersparst Dir jede Menge Diskussionen, wenn einfach ab der ersten Stunde zu 100 % klar ist, was Du von den Schülern willst. Wenn sie mit Deiner Notengebung nicht einverstanden sind, lass sie schriftlich Rekurs einlegen. Ich akzeptiere grundsätzlich keine mündlichen Beschwerden. "Ich finde aber, da hab ich mehr Punkte verdient" muss schriftlich und vor allem mit sehr guten Argumenten begründet werden. Ich geb mir die gleiche Mühe beim Aufsetzen meiner Prüfungen und kann immer aufzeigen, wo in den Unterlagen was gestanden hat, was ich abgeprüft habe. Ich habe praktisch nie Beschwerden die darüber hinausgehen, dass ich mich mal beim Zusammenzählen der Punkte vertan habe.


    Zu 5): Wozu? Die Krux ist, wenn sie nich wollen, dann wollen sie eben nicht und dann schreiben sie eben massenweise miese Tests die Du sinnloserweise korrigieren musst. Ein Haufen Arbeistaufwand für nichts. Ich mache nur die absolute Mindestanzahl von Prüfungen, die ich machen muss. So kommt zwar pro Prüfung recht viel Stoff zusammen, aber dann wird den Schülern wenigstens klar, dass in Chemie wirklich ein Thema auf dem anderen aufbaut und man es sich nicht leisten kann, zwischendurch mal abzuhängen. Ich prüfe dann natürlich nicht mehr im Detail sondern beschränke mich wirklich auf die wichtigen Zusammenhänge.


    Also noch mal zusammengefasst: Ich sehe durchaus ein paar Punkte, an denen man was verbessern oder zumindest verändern könnte aber grundsätzlich gilt - wer nicht will, der soll doch bitte die Tür von aussen zu machen. Insofern ... Kopf hoch, Du machst das schon ganz gut. :troest:

  • Schon richtig, dass alle SuS freiwillig in der Oberstufe sind. Aber was nützt es, wenn die Unmotivierten mit ihrer Arbeitshaltung den Kurs, und damit auch diejenigen ausbremsen und stören, die Leistung bringen wollen?
    Diesen Schlendrian kann man nicht einfach laufen lassen. Ganz so schnell wird man die Faulis ja eben doch nicht los. (Man reicht sie höchstens an den Kollegen der kommenden EF durch ...)

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

  • Vielen Dank für eure teilweise sehr langen Antworten. Euer Zuspruch hilftmir zumindest schon mal, dass ich mich etwas entspanne.


    Viele Tipps von euch setze ich auch schon um, z.B., dass die Schüler schriftlichihre Beschwerden gegen schlechte Benotung einlegen müssen oder dass ichZeitvorgaben mache und dann herum gehe und schaue, wie weit die Damen undHerren sind.


    Das Problem ist vermutlich zum einen unser Schulsystem: Wir habentatsächlich eine 12-jährige Schulpflicht in Niedersachsen. Dies bedeutet, dassSchüler, die bei uns in Klasse 11 angefangen haben, nicht einfach abgehenkönnen, weil sie noch schulpflichtig sind. Wenn sie nach ein paar Monaten inJahrgang 11 feststellen, dass das Niveau für sie zu hoch ist, müssen wir sienoch 2 Jahre durchschleppen, wenn keine andere Schule bereit ist, sieaufzunehmen (einen Ausbildungsplatz findet man zu diesem Zeitpunkt nicht mehr).Viele wiederholen dann die 11 Klasse, das verstärkt die Niveauprobleme indiesem Jahrgang noch. Das habe ich übrigens selbst erst vor ein paar Monatenerfahren, als ich entnervt gefragt habe, warum wir gewisse Leute nicht einfachvon der Schule werfen.


    Zum anderen ist unsere Schulleitung das Problem, die eine möglichst hoheAbiturientenquote haben möchte. Bei einer Kollegin haben sich tatsächlichletztens Schüler aus Jg. 13 beschwert, weil eine Klausur mit einem Durchschnittim Dreiernotenbereich (nicht im Dreipunktebereich) ausgefallen ist. Sie hatsich auf keine Diskussionen eingelassen (worüber auch?) und kurz darauf kam dieSchulleitung und wollte mit ihr über die Klausur reden.


    Ich lasse mir allerdings jede Klausur, die zu schlecht ausgefallen ist (alsofast jede) von der Schulleitung genehmigen, weil ich keinen Sinn darin sehe,eine Klausur zu wiederholen, bei der die Schüler schon bei denReproduktionsaufgaben gescheitert sind. Viele Kollegen von mir, sind daallerdings schon eingeknickt, weil der Druck zu hoch war - sie setzen die Noteneinfach hoch.


    Für mich ist es halt verdammt anstrengend und frustrierend so zuarbeiten.


    Viele Grüße
    Seepferdchen

  • Wie kommt man in die Oberstufe eines Gymnasiums, wenn man nicht einmal einfache Gleichungen umstellen und Prozentrechnung kann?!

    An der Gesamtschule geht das. Da hat man regelmäßig solche Kandidaten. Die Statistik (=genügend Eigengewächse in die Oberstufe bringen) muss ja stimmen :autsch:

  • An der Gesamtschule geht das. Da hat man regelmäßig solche Kandidaten. Die Statistik (=genügend Eigengewächse in die Oberstufe bringen) muss ja stimmen

    Komisch, ist bei uns nicht so. Für die Statistik sieht es nämlich genauso beknackt aus, wenn die Abbrecherquote und/oder Durchfallquote bei Eigengewächsen exorbitant hoch ist.

  • An der Gesamtschule geht das. Da hat man regelmäßig solche Kandidaten. Die Statistik (=genügend Eigengewächse in die Oberstufe bringen) muss ja stimmen

    Komisch, ist bei uns nicht so. Für die Statistik sieht es nämlich genauso beknackt aus, wenn die Abbrecherquote und/oder Durchfallquote bei Eigengewächsen exorbitant hoch ist.


    Die Konzentrationsspanne ist sehr kurz, es ist extrem schwierig Einzelarbeitsphasen einzuhalten.


    Zu dieser Sache: Das muss aber auch nicht mit den Schülern zu tun haben. Ich habe momentan eine 5. Klasse, die ist auch nicht unbedingt leistungsstark, aber die können auch mal 30 Min alleine arbeiten, auch die schwierigeren Schüler. Ob und wie erfolgreich sie da arbeiten, das ist ne andere Sache, aber sie schaffen es so lange still zu sein.


    Hier würde ich eher bei dir selbst gucken, bist du hier konsequent genug? Wer in dem Alter in der Einzelarbeitsphase quasselt, den würde ich persönlich nach der zweiten Verwarnung vor die Tür setzen und für die Stunde eine 6 aufschreiben. Fertig. Und auch wenn es angeblich nur die Frage nach dem Radiergummi ist.

  • Wie kommt man in die Oberstufe eines Gymnasiums, wenn man nicht einmal einfache Gleichungen umstellen und Prozentrechnung kann?!

    Das ist in NRW nicht so schwer.
    Man muss den Qualifikationsvermerk (kurz: Q-Vermerk) für die Oberstufe schaffen. Das ist ein bestimmter Notendurchschnitt mit bestimmten Modalitäten die zu erfüllen sind. Das schaffen viele, weil oft ein Auge zugedrückt wird, da man dem Schüler ja die Chance nicht nehmen will und man ihm auch die Zukunft nicht versauen will.
    Gebe ich z.B. die geforderte Mathe-3 nicht, sondern eine 4 (weil Vornote und ZP10 nichts anderes hergeben), dann macht es der Deutsch- oder Englischlehrer. Viele setzten auch einfach schon vor der Prüfung die Vornote höher an als eigentlich verdient, damit man beim Scheitern in der Prüfung trotzdem noch eine 3 geben kann. :autsch:
    Eine Kollegin sagte mal: "Ich kann es nicht damit umgehen, wenn ich einem Schüler die Zukunftswünsche versaue. Da gebe ich dann die benötigte Note."


    Das Problem wird dann einfach nach oben weitergegeben.

    Freundlichkeit ist kostenlos, aber niemals umsonst.

  • Diesen Schlendrian kann man nicht einfach laufen lassen.

    Hat auch noch keiner geschrieben, dass das eine Option ist. Ich hab nur ganz entschieden was gegen schlechte Noten verteilen als einziges Werkzeug zur Massregelung der Faulis. Ich versuche primär meinen Schülern die Verantwortung für ihr Vorankommen selbst in die Hände zu legen. Ich bin diejenige, die das Fachwissen hat und die Lerngelegenheiten anbietet, annehmen müssen sie die aber selbst. Ich wage zu bezweifeln, dass sich schon jemals ein Oberstufenschüler mit massenweise schlechten Noten zu irgendwas hat bewegen lassen.



    Ich lasse mir allerdings jede Klausur, die zu schlecht ausgefallen ist (alsofast jede) von der Schulleitung genehmigen, weil ich keinen Sinn darin sehe,eine Klausur zu wiederholen, bei der die Schüler schon bei denReproduktionsaufgaben gescheitert sind. Viele Kollegen von mir, sind daallerdings schon eingeknickt, weil der Druck zu hoch war - sie setzen die Noteneinfach hoch.

    Aha ... da liegt also der Hase eigentlich im Pfeffer. Gut, wenn's bei euch an der Schule prioritär um Noten und viele Abiturienten geht, dann bist Du natürlich auf verlorenem Posten. Die Schüler bekommen ja ruckzuck mit, dass sich Frau Seepferdchen ständig rechtfertigen und im Zweifelsfalls vielleicht noch pfuschen muss, damit das Ergebnis stimmt. Da kannst Du jetzt entweder eine Revolution anzetteln oder die ganze Bande mit minimalem Arbeitsaufwand einfach durchschieben. Der momentane Zustand ist, dass Du gegen die Vorstellungen Deiner Schulleitung arbeitest wenn Du versuchst Leistung einzufordern.



    An der Gesamtschule geht das. Da hat man regelmäßig solche Kandidaten. Die Statistik (=genügend Eigengewächse in die Oberstufe bringen) muss ja stimmen

    Wenn ich was auf der letzten Fortbildung gelernt habe dann das: "Der Lösung ist es egal, wie das Problem zustande gekommen ist." Es spielt keine Rolle, aus welchen Gründen die keine Gleichungen umstellen können, sie können es halt nicht und damit muss man im Fachunterricht irgendwie umgehen. Wenn mir meine Schüler mir irgendwelchen Erklärungen und Ausreden daherkommen von wegen "ja aber ... SO haben wir das nicht gelernt", dann erkläre ich ihnen ganz schnell, dass mir das egal ist und es dann eben spätestens jetzt höchste Zeit ist, es richtig zu lernen. Lang Rumlamentieren und Ursachenforschung betreiben ist Verschwendung von Zeit, die man besser ins Üben investiert.



    Hier würde ich eher bei dir selbst gucken, bist du hier konsequent genug? Wer in dem Alter in der Einzelarbeitsphase quasselt, den würde ich persönlich nach der zweiten Verwarnung vor die Tür setzen und für die Stunde eine 6 aufschreiben. Fertig. Und auch wenn es angeblich nur die Frage nach dem Radiergummi ist.

    Bis auf die 6 würde ich das ganz genauso machen. Jugendlichen darf man nicht zu viel Freiraum zum Diskutieren geben. Das ist deren Hobby, einen zu Tode zu diskutieren. ;) Niemals laut und unfreundlich werden, aber stets konsequent bleiben. So nen Rausschmiss und den Ärger darüber haben die 5 min später eh schon wieder vergessen. Man darf nur selber nicht nachtragend sein.

  • @Ruhe
    Naja, das ist aber nicht an allen Schulen so. Bei uns schaffen auch sehr viele SuS die Quali. (Ohne dass wir die Noten frisieren! Bei uns verschaffen die ZAPs regelmäßig einigen Schülern die Quali, die sie vorher nicht bekommen hätten.)
    Aber wenn wir sehen, dass die Allgemeine Hochschulreife aussichtslos ist, dann beraten wir sehr intensiv und oft, wenn auch nicht immer, mit dem Erfolg, dass die betreffenden SuS sich in Richtung Berufskolleg umorientieren, wo sie mit dem Quali-Vermerk viel leichter einen Platz in einem begehrten Lehrgang finden und nicht an der Gedichtanalyseklausur scheitern müssen.
    Diejenigen, die dennoch bleiben, muss man dann eben auch schon einmal zu ihrem Glück zwingen. ;)


    Das hat bei uns zur Folge, dass nur sehr wenige SuS die Oberstufe abbrechen oder am Ende die Zulassung nicht bekommen. Aber sicherlich ist dieser Erfolg mit mehr Einsatz von unserer Seite erkauft, als das am Gymnasium der Fall ist.


    @Wollsocken
    Wer keine Leistung bringt, kann nicht mit befriedigenden Noten rechnen. Schlechte Noten sind keine Strafe, sondern - nach mehrfachen, deutlichen Warnungen - die Dokumentation schlechter Leistungen.
    (Ich bin im Kollegium und bei meinen Schülern warhhaftig nicht als Hardliner bekannt.)

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

    Einmal editiert, zuletzt von Jule13 ()

  • Aber wenn wir sehen, dass die Allgemeine Hochschulreife aussichtslos ist, dann beraten wir sehr intensiv und oft, wenn auch nicht immer, mit dem Erfolg, dass die betreffenden SuS sich in Richtung Berufskolleg umorientieren,

    Das versteht sich in meinen Augen eigentlich von selbst, scheint mir aber an Seepferdchens Schule eben nicht der Fall zu sein. Was willst Du dann als einzelner Lehrer gross ausrichten, wenn es in der Hauptsache darum geht, die Schüler irgendwie bis zum Abi durchzuschieben.

  • Nix, ganz klar. Da muss man sich als Kollegium schon einig sein, welche Linie man fahren will. Der Einzelne hat da keine Chance, wenn er regelmäßig bei der SL gegen die Wand rennt.

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

  • Wer keine Leistung bringt, kann nicht mit befriedigenden Noten rechnen. Schlechte Noten sind keine Strafe, sondern - nach mehrfachen, deutlichen Warnungen - die Dokumentation schlechter Leistungen.

    Natürlich sollten schlechte Noten das Ergebnis schlechter Leistung sein. Ich habe nur eine ausgeprägte Allergie gegen z. B. das inflationäre Schreiben von unangesagten Kurztests und die Benotung von schlechtem Betragen im Unterricht. Letzteres darf ich gar nicht. Noten sind kein Druckmittel sondern in erster Linie eine Art der Sichtbarmachung von erbrachten Leistungen, so dass ein Aussenstehender (also irgendeine entscheidende Person an einer Uni oder in einem potentiellen Lehrbetrieb) grob abschätzen kann, wo die Stärken und Schwächen des Kandidaten liegen. Das Frisieren von Noten, weil die Schulleitung sich irgendeine tolle Statistik wünscht, führt eben dazu, dass man sich die Zeugnisse am Ende in die Haare schmieren kann. Dann erfolgt die Selektion eben auf der Tertiärstufe - aber irgendwann schlägt sie einfach zu.

  • Das darf ich auch nicht.
    Aber oft ist es eben doch so, dass jemand, der seine Energie in Quatschen, Faxen machen u.a. steckt, auch keine Leistung erbringen kann. Wer nie Hausaufgaben macht, erbringt eben in einem Bereich ebenfalls keine Leistung.
    In meinen Lerngruppen käme es zu Aufständen, wenn ich denjenigen, die keine Leistung bringen, dieselben Noten gäbe wie denen, die sich Mühe machen und dementsprechend zu brauchbaren Ergebnissen kommen.


    Die Zeugnisnoten in die Haare schmieren kann man sich in D sowieso, da ja jedes Bundesland sein eigenes Bildungssüppchen kocht (und oft nicht gerade aus dem Bereich der Haute cuisine ...).

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

  • Die Zeugnisnoten in die Haare schmieren kann man sich in D sowieso, da ja jedes Bundesland sein eigenes Bildungssüppchen kocht (und oft nicht gerade aus dem Bereich der Haute cuisine ...).

    Die verschiedenen Süppchen sind nicht das Problem, da ja bekanntlich viele Wege nach Rom führen. Das Frisieren und das inflationäre Verteilen von Abiturzeugnissen ist das Problem. Mir hat noch keiner erklären können, was daran eine Chance sein soll, wenn dann hinterher eben doch an der Uni aussortiert wird. Das Selektieren wird nur immer weiter in den tertiären Bildungsbereich verschoben. Es geht ja noch nicht mal um mangelndes Fachwissen sondern um fehlende Lernbereitschaft und Durchhaltewillen. Wo soll das denn aber herkommen, wenn der Schüler lernt, na im Zweifelsfall wird's halt irgendwie hingepfuscht.


    Die Schweizer betreiben das andere Extrem. Maturitätsquoten künstlich tief halten um dann nen Haufen deutsche Hochschulabsolventen ins Land zu holen, für deren Ausbildung der schweizer Steuerzahler ja nichts bezahlt hat. Und dann kommt die SVP mit ihren unsäglichen Volksinitiativen um die ganzen bösen Ausländer wieder loszuwerden. Uups ... das war jetzt off Topic. Aber es nervt mich in dem Zusammenhang immer wieder kolossal.

  • Das Problem daran ist, dass in der Uni offenbar auch keiner aussortiert.
    Da hingen vor Bologna hunderte Studenten vor dem Flaschenhals der Zwischenprüfung, ohne sich jemals anzumelden. Und keiner fühlte sich dazu berufen, mit den Betreffenden Klartext zu reden.
    Jetzt mit B.A./M.A. scheint es keinen Flaschenhals mehr zu geben, sonst hätten wir nicht immer wieder das Problem, dass bei uns Referendare und Praktikanten im Masterstudiengang in Fremdsprachen Unterrichtsversuche machen, bei denen sich zeigt, dass ihre Sprachkenntnisse für den Schulunterricht nicht ausreichen. Die sind dann oftmals ganz überrascht, wenn man ihnen ihre Defizite aufzeigt, weil sie der Meinung sind, dass ihr B.A.- oder M.A.-Zeugnis ihnen doch bestätigt habe, dass sie hinreichende Kompetenzen erworben hätten. :staun:

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

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