Das kommt erstens darauf an, wie wichtig man selbst den Sachverhalt findet, und zweitens darauf, wie konfliktfähig man ist.
Ich persönlich würde, wie gesagt, sehr deutliche Worte für diese Kollegin finden.
Primarlehrer scheint sich da nicht so ganz sicher zu sein, wohl aus ihrer Position heraus, vielleicht auch aufgrund anderer Faktoren. Wenn ich also den Konflikt nicht eingehen möchte, warum auch immer, dann muss ich eben versuchen, die Sache gelassen zu sehen.
Mich darüber zu ärgern, ohne etwas zu sagen und dann diesen Ärger unterschhwellig schwelen zu lassen, bringt niemanden weiter. Am wenigsten Primarlehrer. Die Kollegin würde das nicht stören, da sie es ja in dieser Version gar nicht mitbekommen würde.
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Ich würde es einfach ignorieren
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Hey,
Ich bin zwar "nur" Refi und kann insofern nicht viel dazu sagen, aber kann sie kontrollieren ob du die Noten eingetragen hast? (Sorry falls das ne doofe Frage ist )
Ich glaube nämlich, dass wenn du es ignorierst und sie dahinter kommt, sie sich natürlich veräppelt fühlt und gerade aufgrund ihrer Dominanz dich entsprechend bei den Kollegen durch den Kakao zieht.
Nicht, dass du die Sache noch schlimmer für dich machst, als sie eigentlich ist?!
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Du musst verstehen, dass es Kollegen gibt, die sich selbst inkompetent fühlen (und dann die Vertretung nicht so machen wie gewünscht), wenn die Schüler meinetwegen mit der Verbtabelle arbeiten sollen, wenn sie ein Kreuzworträtsel machen. Die KÖNNTEN ja trotzdem nachfragen und wenn die Kollegen dann selbst nicht wüssten wie ein Verb ausgesprochen würde, DAS wäre ja hochgradig peinlich!...
O ja, ich habe so ein Exemplar im Kollegium... und bei uns besteht ja das Problem, dass wir im Unterricht an der Schule für Kranke ja viele Fächer nebeneinander haben. Da braucht man schon das Selbstbewusstsein, um auch mal einem Schüler zu sagen, "Sorry, von Chemie verstehe ich praktisch nichts. Bitte wende dich an Kollege NN."
Nicht so meine Kollegin! Da heißt es dann, "Ah ja, die [frei erfunden!] Polymerase von langkettigen Peptidmolekülen... lass mal sehen... aha, aha... (längere Pause)... Ja, da wiederholst Du am besten erst noch mal die Grundlagen, das ist wichtig." Richtig lustig (und ich bekomme das ja hautnah mit, wir sind zu zweit in den Gruppen) wird es, wenn der Schüler nicht völlig ahnungslos ist und dann zu Recht darauf hinweist, dass ihm mit Grundlagen gerade gar nicht geholfen ist. Dann wird sie fuchtig und verbittet sich den "frechen Tonfall". Zugeben, dass sie etwas nicht weiß? Lieber würde sie wohl tot umfallen. Blöd nur, dass wir die Oberstufengruppe haben (auf jüngere Schüler wird sie gar nicht mehr losgelassen) und die etwas selbstbewussteren ihr das dann gern mal auf den Kopf zusagen. Da kann sie sich dann den ganzen Tag drüber aufregen.
Aber in absehbarer Zeit ist damit Schluss. Gottseidank ist unser Träger entschlossen, sie keinen Tag länger als bis zur Regelaltersgrenze zu behalten.
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Schön, dass ich heute feststelle, dass zwei andere Kollegen auch nicht die von mir erstellten Aufgaben (mit Lösungen für die Lehrkraft INKL. deutsche Übersetzung!) mit den Klassen gemacht haben. Warum? Habe ich auch gefragt: weil ihnen mein Arbeitsblatt zu schwer war und weil die Didaktik des Englischen ja eine ganz andere wäre. Die sollten einfach nur vertreten und ein gewisses Schema F bei ner popeligen Vertretungsstunde mit Material sollte doch gerade der erfahrende Kollege hinbekommen oder denke ich gerade zu Fach-verpeilt?
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Dass nun insgesamt drei Kollegen deine Arbeitsblätter lieber nicht an die Schüler bringen ist schon merkwürdig.
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Wenn Kollegen Arbeitsmaterial für Vertretungsstunden erstellt haben oder Arbeitsaufträge hinterlassen haben, setze ich das grundsätzlich auch ein. Bei Fremdsprachen wäre ich allerdings vorsichtig, von Kollegen zu verlangen, dass sie das Material auch mit den Schülern besprechen - bearbeiten lassen ja, Lösungsblatt für Schüler ausgeben ja - aber ich würde nicht voraussetzen, dass sie die Aufgaben auch besprechen. Es ist schön, wenn sie es tun, aber ich würde mich keinesfalls darüber aufregen, wenn sie es lieber dem Fachlehrer überlassen. Ich muss allerdings auch sagen, dass ich schon Vertretungsstunden erlebt habe, in denen Kollegen Material hinterlassen hatten, das jedoch sowohl für die Schüler als auch für mich nicht wirklich... nachvollziehbar und durchschaubar war. In solchen Fällen greife ich dann lieber zu eigenen Vertretungsblättern, als die Verwirrung überhand nehmen zu lassen.
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Dass nun insgesamt drei Kollegen deine Arbeitsblätter lieber nicht an die Schüler bringen ist schon merkwürdig.
Troll dich woanders.
@Eugenia Es geht um Klasse 5/6!
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Wenn Kollegen Vertretungsmaterial hinterlassen, teile ich es den SuS aus (ich bin ja froh, wenn ich welches habe).
Wenn Schüler Fragen haben, versuche ich sie - soweit ich etwas davon verstehe - diese zu beantworten oder ich sage, dass ich von dem Fach leider keine Ahnung habe. Wenn ich noch dazu die Lösung habe, bin ich richtig glücklich, da ich dann selbst in die Lsg. schauen kann und den SuS helfen kann oder ich lasse die SuS in die Lösung schauen. Wenn jeder Lehrer so vorbildlich wäre, wäre ich happyIch mache mir keine Gedanken darüber, ob ein Arbeitsblatt zu schwer ist oder ob die Didaktik vll, anders ist.
Woher soll ich beurteilen, ob ein Arbeitsblatt zu schwer ist? Vll. hat die Lerngruppe so etwas ähnliches ja schon einmal besprochen oder ist leistungsstark.
Wenn sich bei der Beabeitung herausstellt, dass es zu schwer ist für die SuS, helfe ich entweder und / oder ich hinterlasse dem Kollegen eine Nachricht, dass die SuS Probleme bei der Bearbeitung hatten. Aber die Kollegen schicken eigentlich immer Aufgaben mit einem angemessenen Schwierigkeitsgrad.
Zur Didaktik: In Physik ist es bei den "Kleinen es eher üblich Experimente zu machen. Wenn ein Kollege nun aber für die V-Stunde Arbeitsblätter schickt, die zu bearbeiten ist, mag es vll. auch mit einer "guten" Physiksstunde nicht viel zu tun haben, aber es ist eben auch dem Anlass geschuldet. So ähnlich kann es ja auch bei Englisch sein (aber ich würde mich als Nicht-Englisch-Lehrer davor hüten und sagen: "Entspricht nicht der Englisch-Didaktik". ) -
Normalerweise benutze ich das Material der Kollegen. Es gab aber auch schon Ausnahmen, in denen ich eigenes verwendete: zum einen, wenn ich mich mit dem Material absolut nicht identifizieren konnte oder es so fehlerhaft war, dass ich es nicht an Schüler weiterreichen möchte. In beiden Fällen wendete ich mich danach an den betreffenden Kollegen und erläuterte meine Gründe.
An meiner jetzigen Schule ist die Zusammenarbeit unter uns Kollegen aber so gut, dass jeder Fachkollege grob weiß, was der andere gerade macht. Zudem arbeiten wir im Team, Vertretungen übernimmt dann der direkte Teamkollege. Sind Vertretungen planbar, planen wir sie auch gemeinsam. Ich musste bei uns an der Schule auch noch nie fachfremd vertreten.
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Ich würde, ehrlich gesagt, für Vertretungsstunden nie von dem vertretenden fachfremden Kollegen fordern, dass er das Material auch bespricht. Wenn er das macht, ist es gut, wenn nicht, übernehme ich das später. Erwarten kann man, dass die Kollegen sich erkundigen, ob Material vom regulären Lehrer geschickt wurde, und es, wenn irgend möglich, einsetzen - aber vll. solltest du auch einfach mal akzeptieren, dass sich nicht jeder aus dem Stand Fremdsprachenunterricht, selbst wenn es Klasse 5 / 6 ist, zutraut. Das ist so, das ändert auch keine Empörung nach dem Motto "wie primitiv ist das denn?" Hilfreich sind da eventuell eher Selbstkontrollbögen für die Schüler, das nimmt die Verantwortung vom vertretenden Kollegen.
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Ich wundere mich etwas: Fachfremd mache ich sicher aus dem Stand keinen "Unterricht", keine "Stunde", ich bespreche auch nicht fachfremde Aufgaben: auch nicht, wenn mir die Kollegen eine Stundenvorbereitung mit Material geben! Wenn Fachunterricht so einfach wäre, bräuchten wir kein Studium plus Referendariat. Ich erwarte das auch nicht von KollegInnen, die mich vertreten. FachkollegInnen frage ich, ob sie "meine" Stunde unterrichten möchten oder ob ihnen Aufgaben/Stillarbeit lieber ist.
Die KollegInnen haben mir hoffentlich Aufgabenblätter gegeben, die die S in Einzel/Partner/Gruppenarbeit selbstständig bearbeiten, vielleicht sogar mit Lösungen. Wenn ich etwas Bescheid weiß, helfe ich den S gerne weiter, und selbstverständlich sorge ich dafür, dass sie ruhig und konzentriert arbeiten können, aber sonst nichts. -
Bringt uns diese Grundsatzdiskussion weiter? Mich nicht. Zumal ich nichts dergleichen behauptete.
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@blabla: Das mag vielleicht in Sek I und Sek II so sein, hier an der Grundschule musst du alles unterrichten, also auch fachfremd, auch im normalen Unterricht. Da ist das dann in einer Vertretungsstunde doch auch kein Problem.
Also bei uns gibt es somit überhaupt kein fachfremd. -
ein gewisses Schema F bei ner popeligen Vertretungsstunde mit Material sollte doch gerade der erfahrende Kollege hinbekommen
Das klang für mich nach mehr als nur Stillarbeit zu beaufsichtigen, deshalb mein Beitrag.
Susannea: Da bin ich vielleicht zu naiv, aber ich habe gedacht, dass für Fremdsprachenunterricht schon zumindest irgendeine fremdsprachliche Kompetenz nachgewiesen werden muss. Vermutlich geht das aber an eurem Alltag vorbei, und ihr müsst, ob ihr wollt oder nicht - das hatte ich nicht bedacht. -
Das klang für mich nach mehr als nur Stillarbeit zu beaufsichtigen, deshalb mein Beitrag. Susannea: Da bin ich vielleicht zu naiv, aber ich habe gedacht, dass für Fremdsprachenunterricht schon zumindest irgendeine fremdsprachliche Kompetenz nachgewiesen werden muss. Vermutlich geht das aber an eurem Alltag vorbei, und ihr müsst, ob ihr wollt oder nicht - das hatte ich nicht bedacht.
Nein, da muss bei uns leider gar nichts nachgewiesen werden, da hat dies jeder zu unterrichten. Ich hatte mal die Freude, obwohl ich gesagt habe, dass ich der Meinung bin, dass mein Englisch zu schlecht ist, so dass ich gerne alle anderen Fächer mache, aber nicht Englisch, das unterrichten zu müssen. Begründung war, dass ich doch gerade drei Wochen in den USA war.
Ohne Worte. Das einzige, was einige Schulleiter fachfremd nicht unterrichten lassen (aber auch da nicht alle!) ist Schwimmen.
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Oh. Mehr kann man nicht dazu sagen
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Das macht in der Grundschule durchaus seinen Sinn. Fachunterricht wie in der Sek1 geht nunmal nicht. Ein Klassenlehrer muss möglichst viele Stunden in seiner Klasse sein. Und mal ganz ehrlich Englisch in Klasse 1 und 2 sollte doch jeder mit Abitur hinkriegen, was die Sprachkenntnisse angeht.
Didaktisch muss man sich in JEDES Fach einarbeiten, was man an der Grundschule fachfremd unterricht.
In Hamburg darf man Englisch übrigens nur noch mit entsprechener Qualifizierung unterrichten, in Mathe wird es jetzt auch eingeführt.
LG Anja
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Natürlich macht das in der GS Sinn, da gebe ich dir schon Recht, aber das mit der Fremdsprache, die mit Abi hinzubekommen ist, ist eine Fehlannahme. Gerade für Anfangsunterricht sollte man sehr fit sein, z.B. was Aussprache angeht (und ich muss nur an den Englischlevel manche meiner Abiturienten denken, um vehement zu widersprechen). Aber dafür, dass das nicht überall beachtet wird, können die GS-KollegInnen ja nichts.
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Grundsätzlich stimmt das natürlich: man muss in der Grundschule alles mögliche fachfremd unterrichten und man kann und muss sich natürlich in vieles einarbeiten. Hier ging es aber um Vertretungsunterricht. Da habe ich im Zweifelsfall keine Zeit mich in irgendwas einzuarbeiten... (insbesondere wenn ich es 10 Minuten vorher erfahre...) Grundstätzlich berücksichtigen die meisten Schulleiter ja durchaus die Fähigkeiten und Vorlieben ihrer Mitarbeiter. Das bedeutet für mich z.B. dass ich bislang nur mein Hauptfach (Kunst) in Klasse 4-6 unterrichten musste und alles andere (bis auf Sport und Fremdsprachen, das habe ich wirklich noch nie unterrichtet) bisher nur bis Klasse 4 (und auch da nicht alles). Das heißt, sollte ich Englisch in Klasse 5/6 vertreten müssen, wäre ich auch unsicher. Klar würde ich mir bereitgestelltes Material ansehen und einschätzen ob das sinnvoll machbar ist, aber wenn es deutlich mehr wäre als Stillarbeit mit Aufsicht würde ich da auch lieber die Finger von lassen. Umgekehrt freue ich mich natürlich auch immer sehr, wenn Kollegen Vorschläge von mir umsetzen, ich bin aber auch nicht böse, wenn sie es nicht tun und stattdessen etwas anderes Sinvolles machen. Oft weiß man auch gar nicht, ob es Material gibt und hat vorher schon selbst was vorbereitet (ja, ich habe auch schon in die Vorbereitung von Vertretungsstunden einges an Zeit investiert). Ein weiterer Faktor ist auch die Schülerschaft. An meiner vorherigen Schule waren die meisten Klassen gelinde gesagt "schwierig", da war das Hauptziel vor allem die Stunde ohne große Verluste zu überstehen. Da gingen Unsicherheiten überhaupt nicht!
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