Angeben der Teilpunkte bei Klassenarbeiten

    • Offizieller Beitrag

    Bei Kollegen habe ich auch schon gesehen, dass sie auf ihren Aufgabenblättern die Punkte vorgeben. Warum? Das verstehe ich nicht so recht. Gibt's da denn wichtigere und weniger wichtige Aufgaben in euren Klassenarbeiten? Die Schüler können sich die punktstärksten Rosinen herauspicken und verwenden nur noch ihre Restenergie auf den Rest?


    Was ist das denn bitte für eine Haltung gegenüber Deinen Schülern?! Es gibt schwierigere und weniger schwierige Aufgaben - und je nach Schwierigkeitsgrad und der damit verbundenen Bearbeitungsdauer gibt es eben entsprechend viele oder wenige Punkte.


    Zitat

    Das Konzept finde ich mekrwürdig. Aber vielleicht kann mir das ja einer von euch erklären.


    Ich glaube, das nennt sich "fair". Und mir ist es egal, in welcher Reihenfolge die Schüler die Aufgaben bearbeiten. Da jeder Schüler möglichst gut abschneiden möchte, pickt sich auch kaum einer die Rosinen raus sondern bearbeitet zunächst das, was er ad hoc bearbeiten kann, und hebt sich den Rest für später auf.


    Zitat

    Die Abituraufgaben geben z. B. auch keine Punkte auf den Aufgabenblättern für die Schüler vor.Bolzbold schreibt: "Das fällt möglicherweise unter das Gebot der Transparenz." Möglicherweise? Ich dachte immer, Transparenz beziehe sich auf die Leistungsbewertung, also auf das, was NACH dem Schreiben der Arbeit passiert. Von VORHER hatte ich noch nichts gehört. Werden die Leistungen besser, wenn die Schüler die Punktzahlen vorher sehen?


    Geht es denn darum, ob die Leistungen besser werden?
    Es geht darum, dass die Schüler wissen, wie die Teilaufgaben gewichtet werden. Das ist vorgegebener Standard und eigentlich bis auf ein paar Punkte z.B. in Geschichte immer gleich.
    Da ja in der Qualifikationsphase Klausuren in Vorbereitung auf die Abiturklausuren geschrieben werden, sollen die Formate entweder identisch mit der Abiturklausur sein oder sich dieser immer mehr annähern. Da ist jedem Schüler klar, dass in Englisch Sprache:Inhalt 60:40 gerechnet wird und innerhalb der Sprache bei einer Gesamtpunktzahl von 150 Punkten (Inhalt 60, Sprache 90) 30 Punkte auf die kommunikative Darstellung, 30 Punkte auf Ausdruck und 30 Punkte auf Sprachrichtigkeit gehen.
    Das wissen die Schüler nach sieben geschriebenen Klausuren - so gesehen müsste man es ihnen gar nicht mehr zusätzlich erläutern. Aber es ist eben transparent und fair.


    Möchtest Du nicht transparent und fair sein? :teufel:

  • Genauso wie Bolzbold mache ich es auch, und es hat sich noch keiner beschwert, weder Eltern noch Schüler. Insofern habe ich ja meine Bewertung transparent gemacht.

    "I think it would be a great idea." (Mohandas Karamchand Gandhi when asked what he thought of western civilization)

  • Äh, Bolzbold - es geht ja hier nicht um Klausuren, die macht ja wohl jeder abiturorientiert, da brauchen wir ja gar nicht drüber zu reden, und wie du selber sagst (Bolzbold: "Das wissen die Schüler nach sieben geschriebenen Klausuren"), sondern die Frage war, ob man es bei Klassenarbeiten machen muss.

    Ich verstehe beide Seiten und mache streng genommen beides.


    Bei der Klassenarbeit gebe ich die Maximalpunktzahl auf dem Aufgabenblatt nicht an, schreibe aber natürlich beim Korrigieren für jede Aufgabe die entsprechenden Punkte daneben.

    Nun empörst du dich und schreibst als Reaktion auf mich:


    "Was ist das denn bitte für eine Haltung gegenüber Deinen Schülern?! Es gibt schwierigere und weniger schwierige Aufgaben - und je nach Schwierigkeitsgrad und der damit verbundenen Bearbeitungsdauer gibt es eben entsprechend viele oder wenige Punkte."


    und


    "Ich glaube, das nennt sich "fair". Und mir ist es egal, in welcher Reihenfolge die Schüler die Aufgaben bearbeiten. Da jeder Schüler möglichst gut abschneiden möchte, pickt sich auch kaum einer die Rosinen raus sondern bearbeitet zunächst das, was er ad hoc bearbeiten kann, und hebt sich den Rest für später auf."


    Also - bezieht sich deine Entrüstung nun auf den Punkt Klausuren, oder auf Klassenarbeiten? Verstehen wir uns gerade miss? Gibst du nun (weil das nur "fair" wäre) die Punkte auf dem Arbeitsblatt der Klassenarbeit an oder nicht? Ich habe den Eindruck, wir verstehen uns gerade miss.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Klassenarbeit und Klausur? Ich mache 5 schriftliche Prüfungen pro Schuljahr, die ich benote. Die zählen alle gleich. Aber offenbar meinst Du ja mit Klassenarbeit irgendwas, was nicht so ein Gewicht hat.

  • Es ist selbstverständlich NICHT trennbar, ich hatte mir nur einen flapsigen Stil erlaubt. Entschuldigung.
    (Manchmal sage ich auch zum Spaß unter Kollegen "Rechtspopelist", und natürlich verbessert man mich jedes mal ...).

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  • Was ist der Unterschied zwischen Klassenarbeit und Klausur? Ich mache 5 schriftliche Prüfungen pro Schuljahr, die ich benote. Die zählen alle gleich. Aber offenbar meinst Du ja mit Klassenarbeit irgendwas, was nicht so ein Gewicht hat.

    Bei uns (NRW) spricht man bei den Arbeiten der Unter- und Mittelstufen von Klassenarbeiten. Klausuren heißen die Arbeiten der Oberstufe, die bei uns stark formalisiert und auf Übereinstimmung mit den vom Ministerium gestellten Abiturklausuren ausgerichtet sind (mitsamt vorgeschriebener Aufgabengewichtung und Punkteverteilung.)

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    • Offizieller Beitrag


    Das kann sein. Ich sehe zwischen den beiden von Dir hier zitierten Aussagen meinerseits aber keinen Widerspruch.


    Ich "empöre" mich über die aus meiner Sicht schülerkritische Haltung Deinerseits, die ich in Beitrag 21 ganz oben als erstes Zitat angeführt habe. So kam es bei mir an. Wenn Du es anders gemeint hast, muss(te) ich mich nicht empören.
    Darüber hinaus bin der Kombination aus vorherigen Ausweisen von Punkten auf dem Arbeitsblatt und dem nachträglichen "Manipulieren", wenn das Ergebnis nicht wie erwartet ausfällt, nicht zufrieden.
    Ich wähle daher den Mittelweg, den ich keinesfalls als Widerspruch zu meinen Aussagen ansehe. Ich weise keine Punkte vorher aus, sage aber etwas zum Schwierigkeitsgrad der Arbeit - und lasse mir die Option offen, wenn nötig die Punkte während der Korrektur noch einmal anzupassen.

  • Hallo!


    Ich gebe VORHER die zu erreichenden Punkte bei den Aufgaben aus Prinzip nicht an.
    Bei der Korrektur sehe ich dann, ob meine Punkte passen oder nicht. Nicht passen kann bedeuten: Eine Aufgabe war unklar/zu schwer und wurde vielfach falsch gemacht, dann muss ich natürlich zu Gunsten der Schüler nicht Punktzahl verändern. Nicht passen kann aber auch bedeuten: Nach erster Punktrechnung zu viele unterm Strich, dann muss nach"gebessert" werden...für letzteres werde ich hier sicher gesteinigt. :teufel:
    Aber ich habe es mit einem Schülerklientel zu tun, denen das Üben/ Lernen für Arbeiten leider fremd ist...Zumindest trifft das bei einigen zu.
    Und ich habe einfach weder Nerv, Lust mir mehrfach Arbeiten genehmigen zu lassen oder erneut zu schreiben. :daumenrunter:
    Folglich guckt man dann, ob man den ein oder anderen nicht doch noch auf eine 4- hochgerechnet bekommt.
    DANACH stehen die Punkte natürlich dran. :)


    LG

  • Ich gebe VORHER die zu erreichenden Punkte bei den Aufgaben aus Prinzip nicht an.

    Hmm ... meine SuS würden sich vermutlich weigern, die Arbeit überhaupt zu schreiben.



    Aber ich habe es mit einem Schülerklientel zu tun, denen das Üben/ Lernen für Arbeiten leider fremd ist...Zumindest trifft das bei einigen zu.

    Wahrscheinlich ist das tatsächlich ein Argument. An einem Gymnasium würde die offene Meuterei ausbrechen, wenn die SuS nicht wissen, woran sie sind bzw. das Gefühl haben, beim Korrigieren wird die Note halt irgendwie hingerechnet.

  • @Wollsocken


    Hallo!


    Du bist an der SekII? Dann sind die Schüler erstens älter und freiwillig dort... ;)
    Wie gesagt, ich arbeite an einer Oberschule, die im Ort sozusagen "die unterste pädagogische Stufe" ist...wie sagte eine Kollegin mal treffend " Zu uns kommt der Bodensatz..." Klingt nicht nett, ist aber oftmals zutreffend.
    Folglich interessiert es keinen, ob die Punkte vorher dran stehen. Einige Schüler interessieren sich nicht mal für die Arbeit als solches...Kommen unvorbereitet mit " Egal"- Haltung zum Arbeitstermin... :autsch:
    Natürlich sind nicht alle so. Aber dieses andere Klientel sorgt eben dafür, dass Lerninhalte manchmal zweitrangig sind...manchmal stehen soziale Aspekte im Vordergrund.
    Für Gym-Lehrer sicher unvorstellbar. Habe einen guten Bekannten der am Gym arbeitet, tauschen uns oft aus...das sind zwei völlig andere Berufsfelder.
    Bei ihm sollen gut ausgebildete, potentielle Akademiker mit guter Allgemeinbildung in Geschichte, Kultur, NW die Schule verlassen.
    Bei mir sollen halbwegs ausgebildete Schüler mit mäßiger Allgemeinbildung in " Rechtschreibung,Grundrechenarten,Lesen und sich Benehmens Könnens" die Schule verlassen... Etwas überspitzt zwar. Aber tatsächlich sieht man schon bei einigen Schülern früh eine "Karriere" entstehen, die im Ausfüllen des Hartz4 Antrages oder dem Vollzug mündet.
    Das Schlimme, man sieht es Jahre vorm Abschluss schon kommen und kann es nicht verhindern... :(


    LG

  • Bei mir 'scheitert' es bei der Angabe der Punkte manchmal eher daran, dass ich vor der Klassenarbeit keine Zeit oder keinen Nerv habe, den Bewertungsbogen zu erstellen und mir über die Punkteverteilung Gedanken zu machen. Prinzipiell finde ich es aber sinnvoll, das transparent zu machen, insbesondere wenn man mit einem Punkte-Bogen an die KA (bzw. Klausur) geht, damit die Schüler eben ihre Kräfte sinnvoll einzusetzen. So sehr ich es manchmal praktische finde, dass ich bei einem Punkte-Bogen immer wieder diesen anlegen kann, so sehr tut es mir manchmal leid, wenn sich jemand bei einer Frage bzw. Aufgabe unheimlich ins Zeug legt und auch mehr oder tiefer schreibt als ich dies erwartet habe und dafür weniger Zeit oder Energie in was anderes legt und ich dann bei der einen Teilaufgabe nicht über die Maximalpunktzahl hinaus gehen kann oder die Punkte bei der anderen Aufgabe fehlen (auch wenn ich dann noch flexibel reagieren kann). Oder aber ein Schüler beißt sich an einer Aufgabe fest und löst Anderes nicht und beißt sich an einer für mich gar nicht so bedeutenden Aufgabe fest, für die er gar nicht viel Punkte bekommen soll.

  • ^^Für die Antwort hätte mir meine ehemalige Fachleiterin, der alte Drachen, die Klausur um die Ohren gehauen. "Wie können Sie eine Klausur stellen, wenn Sie nicht mal wissen, was Sie erwarten!?"

  • Ich weiß, WAS ich erwarte. Ich weiß aber nicht immer, ob meine Erwartungen nun 5 oder 10 Punkte der Gesamtpunktzahl ausmachen.

    Das war dem Fachleiter egal. Da durfte man auch nur mit 3, 6 oder 9 Punkten bewerten. Aber das führt zu weit :D

    • Offizieller Beitrag

    Bei mir 'scheitert' es bei der Angabe der Punkte manchmal eher daran, dass ich vor der Klassenarbeit keine Zeit oder keinen Nerv habe, den Bewertungsbogen zu erstellen und mir über die Punkteverteilung Gedanken zu machen.

    das kann nicht sein!
    Das gehört doch zum Erstellen einer Klausur, das kann doch keine Frage von Zeit sein. Eher eine der Planung ;)



    Ich weiß, WAS ich erwarte. Ich weiß aber nicht immer, ob meine Erwartungen nun 5 oder 10 Punkte der Gesamtpunktzahl ausmachen.

    dazu erstellst du im Vorfeld einen Erwartungshorizont. Mit den denkbaren und möglichen Antworten, die du abgestuft hast. Wieviele Punkte du dann im Einzelnen gibst, bleibt dir überlassen.



    Oder aber ein Schüler beißt sich an einer Aufgabe fest und löst Anderes nicht und beißt sich an einer für mich gar nicht so bedeutenden Aufgabe fest, für die er gar nicht viel Punkte bekommen soll.

    Damit genau das nicht passiert, gibt man die Punkte im Vorfeld an.... :pfeifen:

  • stell dir vor, die Schüler machen es TROTZDEM - meine Ausführungen bezogen sich, wie oben ja sichtbar, auf die Problematik einer Bewertung mit einem Punktebogen. In Fächern wie Deutsch finde ich das manchmal problematisch. In den Klausuren verteilen die Schüler oft ihre Zeit 'falsch'.

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