Kostenübernahme Lehrmaterialien!

  • Die Arbeitszeit von Lehrer wird nicht überwacht. Oft genug führt das dazu, dass Leher weit über die bezahlte Arbeitszeit hinaus arbeiten.
    Man kann den Spieß aber auch umdrehen. Wenn ich zur Erstellung einer Klausur mit Erwartungshorizont insg. 60 Minuten brauche (als willkürliche Zahl) und durch einen selbst angeschafftes Material aber schon nach 20 Minuten fertig bin, dann könnte ich natürlich die 40 Minuten nutzen, um eine weitere UR-Stunde zu planen. Dann bin ich blöd, weil ich notwendige Arbeitsmaterialen von meinem eigenen Geld bezahlt habe.


    Oder ich schaue eine Folge Game of Thrones. Dann habe ich mir Freizeit gekauft. Der Dienstherr erwartet von uns bzw. gibt uns die Möglichkeit, unsere Arbeitszeit selbst einzuteilen. Am Ende muss der Unterrichtserfolg stehen und die Dienstpflichten müssen erfüllt sein. Wie ich das mache, ist meine Sache. Und wenn der Unterrichtserfolg stimmt, die Dienstpflichten erfüllt sind, ich aber ich Zeit spare, indem ich Geld investiere, dann IST das meine Freizeit. Ich muss sie mir dann halt auch NEHMEN. Ist halt auch eine Frage der Souveränität und geistgen Flexibilität.
    Langsam verstehe ich, warum du so unter dem Lehrberuf leidest.


    Abiklausuren muss ich nicht entwerfen: Zentralabitur
    Klausuren korrigiere ich so, wie es meine Arbeitszeit zulässt. Inhaltlich kann ich sie sehr schnell beurteilen, denn vor dem Hintergrund meines Fachstudiums sind die meisten Schülertexte noch trivialer als die Aufgabestellung. Was Zeit kostet ist die formalsprachliche Korrektur. Und diese Zeit investiere ich eben abhängig von meiner Wochenarbeitszeit (ferien-/urlaubsanspruchbereinigt) und den übrigen Arbeiten, die ich dienstlich erledige.


    Und deine Noten sagen wirklich gar nichts über deine fachliche Qualifikation aus, wenn du nicht in der Lage bist, die fachlichen Inhalte deines Studiums für effiziente Unterrichtsvorbereitung anzuwenden.

  • Oh Firelilly, wenn du doch nur ansatzweise eine Vorstellung von Textinterpretationen, Philosophiethemen und Quellenarbeit hättest, um nur ein paar Aspekte (nicht nur) des Oberstufenarbeitens anderer Fächer hättest, würdest du hier nicht so rumjammern müssen...

    Du warst doch diejenige, die behauptet hat, man könne Lösungen doch locker selber finden und bräuchte deswegen kein Lösungsbuch. Auf der anderen Seite sagst Du jetzt, dass die Textinterpretationen usw. ebenfalls extrem umfangreich sind. Das glaube ich dir übrigens sofort, deshalb arbeiten bei uns die meisten Lehrer solcher Fächer mit entsprechender Sekundärliteratur zu ihren literarischen Texten. Aus genau diesem Grund, weil die eben auch nicht mal eben "die Lösungen selber aus dem Ärmel schütteln, weil sie ja studiert haben", fand ich es sehr verwunderlich, dass Du die Verwendung von Lösungsbüchern so abfällig behandelst.
    Du schüttelst Dir also alle Erwartungshorizonte ohne Sekundärliteratur aus der Hand?


  • Ich kaufe mir die Dinge, von denen ich der Meinung bin, dass sie der Effizienz meiner Vorbereitung und Unterrichtsdurchführung dienen, selbst. Da geht es mir dann nicht ums Prinzip oder irgendwelche Gerichtsurteile sondern um schlichten Pragmatismus.

    Sehe ich genauso und ich spare einfach Zeit ein und die ist dann eben Freizeit!

  • Hallo!


    Also die klassischen Schulbücher bekomme ich als Leihgabe von der Schule.
    Zusatzmaterialien wie Lehrerhandreichungen, Zusätzliche Kopiervorlagen zu den Schulbüchern , Arbeitshefte etc kaufe ich selbst.
    Bei bestimmten Themen wie Lektüre und Zusatzmaterial kaufe ich mir das auch selbst.
    Finde das auch nicht schlimm. Bestelle oft auch Themengebundene Werke,wie gerade in Werte u Normen zum Thema Dialog/Vergleich der Weltreligionen , selbst. Das Schulbuch Werte u Nirmen ist grässlich, also arbeite ich mit dem anderen Material.
    Finde auch 200 Euro im Jahr nicht viel....
    Liege da locker drüber. Gebe das dann bei der Steuererklärung ab u gut ist.
    Ich denke, die Basis muss gestellt werden...will/braucht man mehr/anderes dann muss man das halt selbst tragen.
    LG

    • Offizieller Beitrag

    Du schüttelst Dir also alle Erwartungshorizonte ohne Sekundärliteratur aus der Hand?

    Ich übernehme doch keine fertigen Klausuren.1. weil ich die Klausuren auf den behandelten Stoff ausrichte
    2. weil ich vermieden will, dass die halbe Lerngruppe die Dinger schon vor dem Klausurtag kennt.
    Und natürlich erstelle ich die Erwartungshorizonte beim Konzipieren der Arbeit. Ich weiß doch, was ich von den Schülern wissen/ lesen will.


    Und wenn ich dazu tatsächlich eine Lehrerhandreichung benötigen sollte, kaufe ich sie mir. So wie oben beschrieben, als Privatvergnügen.


    Im übrigen ging es im Ausgangspost um Materialien, die der Lehrplan vorgibt. Ich wüsste nicht, dass ein Lehrerhandbuch dazugehört.

  • Liebe Firelilly,


    nehmen wir mal an, du wärest nicht Lehrerin geworden, sondern hättest heute eine Labortätigkeit.


    Würde dir alles Arbeitsmaterial vom AG gezahlt werden? Auch dein Kittel/Schutzkleidung/zusätzliche Fachliteratur?


    Die Antwort lautet: Wie bei den Lehrern würde dir dein AG einen Teil des Materials zur Verfügung stellen, den Rest (Kittel schuhe) müsstest du selbst zahlen.
    So geht es den AN in der Wirtschaft - mein Gatte bekommt viel gestellt, aber nicht alles, so muss er sich seine Sicherheitsschuhe und seine Spezialunterwäsche selbst kaufen,
    die dieser dann bei der Steuer wider absetzen kann.


    warum sollte es bei Lehrern anders sein?
    Wenn du massive Problem hast, schlage ich dir vor, innerhalb der Fachschaft zu beschließen, dass geisse Werke für die Bibliothek angeschafft werden - diese Gelder gibt es ja auch noch.

  • Ich stimme nur bedingt zu bei - Arbeit mit nach Hause nehmen - da gibt es eine menge Leute, die auch zu Hause arbeiten, ab dem
    mittleren Management bleibt einem gar nichts anders übrig. Daneben: Telearbeitsplätze.


    Und natürlich gibt es eine Menge AN, die sich weiterbilden und sich zusätzliche Dinge anschaffen - für die Ausbildung, für den Betriebsrat, als Ausbilder etc.


    Gar so weit auseinander ist das gar nicht.


    Liebe Grüße von jemand, der schon mal AN war und jetzt Beamter ist.

  • Die Antwort lautet: Wie bei den Lehrern würde dir dein AG einen Teil des Materials zur Verfügung stellen, den Rest (Kittel schuhe) müsstest du selbst zahlen.
    So geht es den AN in der Wirtschaft - mein Gatte bekommt viel gestellt, aber nicht alles, so muss er sich seine Sicherheitsschuhe und seine Spezialunterwäsche selbst kaufen,
    die dieser dann bei der Steuer wider absetzen kann.

    Ist dein Gatte in vergleichbarer Position, sprich hat er ein Hochschulstudium abgeschlossen und arbeitet mit diesem Abschluss in der Wirtschaft?
    Wenn ich an meinen Ex denke, der brauchte nur zur Sekretärin (die übrigens nicht für 80 Kollegen, sondern nur für zwei weitere zuständig war) sagen, dass sie Buch XY bestellen soll. Es war selbstverständlich, dass er Arbeitsmittel bestellt hat.
    Da war es sogar ohne weiteres möglich zu sagen:"Hey, der Stuhl ist unbequem, wir bestellen mal einen neuen Bürostuhl". Mit den Kosten dieses, ich nenne ihn mal "Chefsessels", hätte man uns armen Lehrern im Lehrerzimmer so einiges neues anschaffen können, wo wir schon große Augen bekommen hätten.
    Anderes Beispiel: Plastischer Chirurg
    Selbstverständlich kauft er seine Ausrüstung (inkl. Arbeitskleidung) nicht vom eigenen Geld. Mal abgesehen davon, dass die Gehaltsklasse weit über der eines Lehrers liegt, würde auch so jemandem nicht einfallen, das als Privatvergnügen zu sehen.


    Wo der Lehrer seine unzähligen Ordner, Stifte, Scheren (und tausend andere Dinge) selber kauft, geht der normale Akademiker ins Büro und holt sich diese Dinge.
    Dass man den Arbeitsplatz des Lehrers zum Teil nach hause verlegt hat (und dann trotzdem mit zum Teil komischen Anwesenheitspflichten daherkommt) ist auch ein geschickter Trick den Lehrer die Anschaffung von Büromaterial (wenn ich an die ganzen Ordner zur Aufbewahrung denke) selber tragen zu lassen.
    Ich weiß nicht wo Dein Gatte arbeitet, aber Büromaterial für die Arbeit anzuschaffen halte ich für extrem ungewöhnlich (außerhalb des Lehrerberufs). Selber eine Steuerfachangestellte beim Steuerberater wird über den Betrieb alles Büromaterial anschaffen.

    • Offizieller Beitrag

    Mit dem Unterschied, dass die meisten Arbeitnehmer (Beamte sind keine Arbeitnehmer) nicht die Hälfte ihrer Arbeit mit nach Hause nehmen

    dafür haben sie weniger Pflicht-Zeit am Arbeitsplatz zu verbringen.


    Herrje, was ist denn das jetzt für ein Niveau???

    • Offizieller Beitrag

    Mal meine zwei Cent zum Thema Erwartungshorizont:


    Wenn ich nicht gerade alte Abiturklausuren wiederverwerte, bei denen der EWH bereits vom Ministerium erstellt wurde, dann erstelle ich jeden EWH selbst. Das dauert im Extremfall bis zu zwei Stunden, weil ich das sehr gründlich mache. Das ist aber gut investierte Zeit, weil man diese Klausuren in ein paar Jahren auch noch einmal so oder ähnlich stellen kann.
    Wenn ich meine Klausuren selbst erstelle, also ohne Buch oder ähnliches, dann MUSS ich folglich auch ohne fremden EWH auskommen und diesen selbst erstellen - das ist Teil meines "Geschäfts". Ich käme jetzt nicht auf die Idee, darüber zu lamentieren oder mir ein Urteil über die Arbeitsintensität anderer Fächer anzumaßen. Der eigene Anspruch ist oft ein deutlich unterschätzter Faktor - und der hängt nicht von den Fächern ab.


    Vielleicht können wir aber künftig auch ohne die unterschwellige Botschaft "ich bin mit meinen Fächern am stärksten belastet" auskommen. Das führt doch zu nichts.

  • Vorher beantragen, oder nach Kauf der Schule die Rechnung geben?

    Ich komme nochmal auf den Ausgang zurück (schadet ja nicht). Der Schule nachher die Rechnung weiterreichen wird in der Regel nicht funktionieren, weil Schulen eigentlich nur Rechnung bezahlen, auf denen sie auch Leistungsempfänger ist, die also an sie adressiert ist. Du müsstest dann schon eine eigene Rechnung schreiben. Und eine vorherige Absprache mit der Schulleitung ist da nicht das Verkehrteste.

  • Ich sehe es wie Bolzbold und der Großteil der anderen hier: Die eingesetzten Schulbücher muss die Schule zur Verfügung stellen.
    Mit dem Unterrichtsmaterial erkaufe ich mir Zeit und das ist es mir auch wert. Da aber keiner von mir verlangt, dass ich es kaufe, rege ich mich auch nicht darüber auf, dass es von mir bezahlt wird. Ich kann es ja auch alles anders machen.
    Dass ich mir Stifte usw. selbst kaufen soll, finde ich auch blöd und hoffe, dass dies auch mal gekippt wird. Warum der "einfache Lehrer" sich die selbst kauft und z.B. die Schulleitung dies "aus dem Schrank bekommt", ist mir nicht ganz einsichtig. Aber darum ging es in diesem Thread ja nicht, wenn ich mich nicht täusche.

  • In Bayern haben die Fachschaften ein eigenes Budget, das in der Regel für UR-Materialien verwendet wird oder für Filme etc. Man könnte in der Fachsitzung ja mal anregen, dass davon Büromaterial angeschafft wird.

  • Dass ich mir Stifte usw. selbst kaufen soll, finde ich auch blöd und hoffe, dass dies auch mal gekippt wird. Warum der "einfache Lehrer" sich die selbst kauft und z.B. die Schulleitung dies "aus dem Schrank bekommt", ist mir nicht ganz einsichtig. Aber darum ging es in diesem Thread ja nicht, wenn ich mich nicht täusche.

    Habt ihr mal versucht, das zu ändern? Bei uns können sich z.B. alle Lehrkräfte Rotstifte im Sekretariat abholen, wenn sie welche brauchen...

  • Habt ihr mal versucht, das zu ändern? Bei uns können sich z.B. alle Lehrkräfte Rotstifte im Sekretariat abholen, wenn sie welche brauchen...

    Ja, das haben wir (? - also ich) ... genauer gesagt habe ich mir halt immer wieder mal einen Rotstift oder einen Folienstift oder so geholt und habe dann aber Ärger von der Sekretärin bekommen, weil die Stadt sagt, dass nicht genug Geld da ist. Weiter habe ich da noch nichts übernommen, weil ich nicht weiß, ob ich mit meiner Einschätzung oder meinem Empfinden richtig liege und wir Stifte haben sollen dürften, oder ob die Stadt das machen darf.

  • Ich habe gerade einmal grob zusammengerechnet. Für reines Unterrichtsmaterial habe ich circa 450 € ausgegeben. Dann kommen noch so Sachen wie Papier, Kisten etc. hinzu auch noch mal an die 200 €. Das muss weniger werden im aktuellen Jahr


    :angst:

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