Kostenübernahme Lehrmaterialien!

  • Moin,


    wie macht Ihr das mit der Erstattung für Lehrmaterialien, die laut Lehrplan gebraucht werden.
    Die Schule muss diese Kosten ja übernehmen. Bis jetzt habe ich alles selber gezahlt.
    Das sehe ich aber nicht mehr ein, bei Kosten von locker 200€ im Jahr. Kann ja nicht sein, dass ich die Materialien für meine
    Arbeit selber zahle. Nur frage ich mich, wie hole ich mir das Geld wieder? Vorher beantragen, oder nach Kauf der Schule die Rechnung geben?

    • Offizieller Beitrag

    Welche Materialien meinst du?
    Soweit ich weiß, hast du Anspruch auf die Leihgabe eines Schülerbuches des Jahrgangs / der Klasse, den/die du gerade unterrichtest. Nicht auf den Kauf.
    Papier / Stifte und so weiter wüsste ich nicht, dass man sich das Geld tatsächlich wieder holen könnte. Ich bin zwar in einem anderen Bundesland (war aber auch im Ref in NDS), ich lese also jetzt mit, glaube aber, dass es der falsche Traum ist.
    Im Übrigen: ich bin zwar noch relativ frisch dabei, habe mehr als zwei Fächer, wäre aber über 200 Euro im Jahr glücklich...


    chili

  • Da gab es doch ein Gerichtsurteil, dass Lehrbücher (aber wohl nicht Handreichungen o.ä.!) von der Schule bezahlt werden müssen. Eigentlich müsste doch die Schule bei der Schulbuchbestellung die Lehrerexemplare berücksichtigen?


    Sollte es sich um Handreichungen usw. handeln muss man es sich, wenn man eine scheiß Schule hat, leider über die Steuer wiederholen - ein Witz, ich weiß. Der Angestellte beim Bäcker zahl die Hefe auch nicht aus eigener Tasche.

    • Offizieller Beitrag

    Da der Kollege aber im nächsten Jahr das Buch "erben" könnte, darf man natürlich auch nicht drin kritzeln oder so

    das ist in meinen Augen auch kein Problem. Dürfen die Schüler ja auch nicht, und die hätten es oft nötig :P



    Sollte es sich um Handreichungen usw. handeln muss man es sich, wenn man eine scheiß Schule hat, leider über die Steuer wiederholen -

    dann muss man auch schon mal deutlich werden, mit dem Gerichtsurteil wedeln und fragen, wie man ohne Buch denn wohl unterrichten soll.
    Ich würde das aussitzen. Ehrlich

  • Auch das ist mal wieder eine Unsitte des Lehrerberufs. Wie soll man denn ordentlich arbeiten können, wenn man nicht in die Bücher Notizen machen darf und auch beispielsweise kein Lösungsbuch zum Schulbuch hat.
    Ich habe seit dem Refendariat konsequent verweigert Material aus eigener Tasche zu zahlen, merke aber, dass es die eigene Arbeit erschwert. Ich mache es trotzdem aus Prinzip weiter und nehme in Kauf, dass mein Unterricht darunter leidet.
    Letztens hat eine Kollegin ihr Lösungsbuch zur Verfügung gestellt und ich habe es immerhin an unserem Schulkopierer kopiert und hatte bis auf Zeitverlust so keine Kosten. Das ist eine für mich akzeptable Lösung.

    • Offizieller Beitrag

    Wie soll man denn ordentlich arbeiten können, wenn man nicht in die Bücher Notizen machen darf und auch beispielsweise kein Lösungsbuch zum Schulbuch hat.

    Lösungen sollte ich doch als Lehrer selbst finden können, es sei denn, ich unterrichte fachfremd.


    Notizen kann ich auch mit Klebezetteln machen.
    Ich schreibe aber eh nie in Bücher hinein, auch nicht in meine eigenen.

    • Offizieller Beitrag

    Die Lehrerexemplare werden bei uns mitbestellt. Die Verlage sind bei Einführung eines neuen Lehrwerks in der Regel so großzügig und stellen uns vier Exemplare der Lehrerhandreichungen, zwei Exemplare der Klassenarbeitsvorschläge, DVDs etc. zur Verfügung.


    Ich kaufe mir die Dinge, von denen ich der Meinung bin, dass sie der Effizienz meiner Vorbereitung und Unterrichtsdurchführung dienen, selbst. Da geht es mir dann nicht ums Prinzip oder irgendwelche Gerichtsurteile sondern um schlichten Pragmatismus.

    • Offizieller Beitrag

    dann muss man auch schon mal deutlich werden, mit dem Gerichtsurteil wedeln und fragen, wie man ohne Buch denn wohl unterrichten soll.Ich würde das aussitzen. Ehrlich

    Hallo!
    das Gerichtsurteil bezog sich aber nur auf die Schulbücher, die die Schüler auch haben. Nicht auf die Handreichungen (auf die sich Primarlehrer bezieht).
    Also ist man nicht "ohne Buch".


    chili

    • Offizieller Beitrag


    Ich kaufe mir die Dinge, von denen ich der Meinung bin, dass sie der Effizienz meiner Vorbereitung und Unterrichtsdurchführung dienen, selbst. Da geht es mir dann nicht ums Prinzip oder irgendwelche Gerichtsurteile sondern um schlichten Pragmatismus.

    Genauso sehe ich das.
    Wenn ich mir jedes Wochenende / jede Woche 1 Stunde oder gar weit mehr in der Unterrichtsplanung durch eine Lehrerhandreichung à 30 Euro einspare, dann ist es mir wert. Meine Freizeit ist mir mehr wert als ein 1 Euro pro Woche in einem Schuljahr.
    chili

    • Offizieller Beitrag

    Hallo!
    das Gerichtsurteil bezog sich aber nur auf die Schulbücher, die die Schüler auch haben. Nicht auf die Handreichungen (auf die sich Primarlehrer bezieht).

    Stimmt. Primarlehrer sprach von Handreichungen. Das hatte ich überlesen. mea culpa :(


    Bei handreichungen würde ich gar nichts aussitzen, die kaufe ich mir selbst, wenn ich die gerne haben möchte. Die gehören in meinen Augen auch nicht zum notwendigen Handwerkszeug für einen Lehrer;
    nice to have, kein must have

  • Ich setze, wie jeder andere Arbeitnehmer auch, die Kosten bei der Steuer ab.


    Dazu gehören auch Buchanschaffungen, Druckertoner, Papier, Stifte, rote Tinte....
    ich sammel fleißig und führe das in der Steuererklärung auf.
    Gab noch nie probleme.

  • Hier die offiziellen Infos zum Thema "Bereitstellung von Schulbüchern":

    In Nr. 2 wird ja verwiesen auf den Schulträger. Spricht man den darauf an, dann erhält man eine von zwei Antworten: Entweder fühlt der sich nicht zuständig (und verweist wieder an die Landesschulbehörde) - oder man erhält die Auskunft, dass die Schulen ein bestimmtes Budget haben, aus dem sie natürlich auch solche Kosten decken können (eine Erhöhung des Budgets aufgrund erhöhter Kosten ist aber sicher nicht möglich...).

  • Ich gebe schon seit Jahren kein Geld mehr für die Schule aus. Was fachlich gebraucht wird, beschafft die Schule, die Lehrkräfte können sich Kopien/Scans machen, Verbrauchsmaterial bestellt das Schulsekretariat.


    Nicht wenige KollegInnen könnten ihre privaten Kosten schonmal deutlich reduzieren, wenn sie Ausdrucke, Laminierarbeiten etc. konsequent in der Schule machen würden. Geld spart auch die konsequente Umstellung auf digitale Unterlagen; wenn dann seitens der Schule noch gewisse Abomodelle (z.B. FWU/Schrödel/Schulbuchverlage) abgeschlossen werden, reduzieren sich die privaten Kosten auf die Anschaffungs eines Notebooks alle paar Jahre und einen schnellen Internetzugang.

  • Lösungen sollte ich doch als Lehrer selbst finden können, es sei denn, ich unterrichte fachfremd.

    Kann sein, dass das in Kunst und Latein einfacher ist. Gerade in Biologie sind die Aufgaben in der Oberstufe oft sehr umfassend und es braucht schlicht enorm Zeit sich den Erwartungshorizont selber zu schreiben. Wenn man da ein Lösungsbuch hat, hat man auf einen Blick schon einmal einen Abriss, was in der Aufgabe alles verlangt ist. Meist ergänzt man den dann eh selber noch, weil einem noch weitere Aspekte einfallen.
    Dein Argument Lösungen müsse man doch selber finden können ist einfach unpassend.
    Genausogut könnte man sagen "Na, als studierter Mathelehrer müsste man sich doch Aufgaben selber ausdenken können. Warum also ein Buch?"
    Es geht schlicht und einfach darum, dass man deutlich effizienter arbeiten kann, wenn man einen Erwartungshorizont vorliegen hat und den dann überprüft, anstatt jedes Mal das Rad neu zu erfinden und alles von sich aus auszuarbeiten.

  • Ach, schaut mal, wer mal wieder anfängt mit "Naturwissenschaften sind viel umfangreicher/anspruchsvoller/(insert whatever) als alles andere!!11". Und ich frage mich weiter, ob die Dame nur trollt oder ob jemand mit so einer Einstellung wirklich Kinder/Jugendliche unterrichtet.

  • Wer nach eine Fachstudium nicht in der Lage ist, ohne übermäßigem Aufwand Lösungen für die (auch in der Oberstufe) doch eher trivialen Aufgaben in Schulbüchern zu finden, sollte sich ernsthaft Gedanken über seine fachliche Qualifikation machen.


    Dass es effizienter ist, den Erwartungshorizont zu haben, will ich dabei gar nicht abstreiten. Deshalb kaufe ich auch manchmal die Handreichungen, um dann die gewonnene Zeit mit Freunden, beim Sport, auf der Couch etc. (lies: nicht für NOCH mehr und bessere UR-Vorbereitung) zu nutzen. Das finde ich okay. Ich kaufe mir Freizeit. Dafür ist der Dienstherr nicht verantwortlich.

  • Dass es effizienter ist, den Erwartungshorizont zu haben, will ich dabei gar nicht abstreiten. Deshalb kaufe ich auch manchmal die Handreichungen, um dann die gewonnene Zeit mit Freunden, beim Sport, auf der Couch etc. (lies: nicht für NOCH mehr und bessere UR-Vorbereitung) zu nutzen. Das finde ich okay. Ich kaufe mir Freizeit. Dafür ist der Dienstherr nicht verantwortlich.

    Wie kannst Du Dir denn damit Freizeit kaufen? Als Beamter hast Du genau vorgeschriebene Wochenarbeitszeit zu leisten über das Jahr. Die einzige Stellschraube ist, wie ausführlich man seinen Unterricht vorbereitet, korrigiert etc.
    Wenn der Dienstherr mir Erwartungshorizonte für die Aufgaben zur Verfügung stellt, gewinne ich Zeit, wodurch ich andere Dinge (Korrekturen, Unterrichtsvorbereitung, Elterngespräche) gewissenhafter durchführen kann. Mit meiner Freizeit hat es nichts zutun, die ist ja vorgeschrieben.
    Der Dienstherr scheint aber keinerlei Interesse daran zu haben, dass ich Zeit gewinne um in anderen Bereichen effektiver und nachhaltiger Arbeiten zu können. Ich werde den Teufel daran tun eigenes Geld auszugeben um diese Zeit zu gewinnen, oder gar meine Freizeit einzuschränken.


    Wer nach eine Fachstudium nicht in der Lage ist, ohne übermäßigem Aufwand Lösungen für die (auch in der Oberstufe) doch eher trivialen Aufgaben in Schulbüchern zu finden, sollte sich ernsthaft Gedanken über seine fachliche Qualifikation machen.

    Ich habe mein Diplom mit 1,0 in dem einen Fach und meinen Master im 2. Fach mit 1,3 abgeschlossen. Trotzdem bedeutet es enormen Zeitaufwand einen Erwartungshorizont zu schreiben für Biologie Oberstufenaufgaben, die gut und gerne mal für Schüler 60 Minuten Bearbeitungszeit haben. Das hat nichts mit fachlicher Qualifikation zu tun. Gerade als Diplomerin bin ich den meisten Kollegen fachlich deutlich voraus, im Schulalltag nützt einem das aber wenig. Und Zeitersparnis bringt es einem auch nicht, im Gegenteil, ich bin eher kritischer und brauche länger, weil ich mit den von der Schule zur Verfügung gestellten Materialien (auch Schulbüchern) aus fachlicher Sicht oft nicht einverstanden bin und erst Verbesserungen durchführen muss.
    Bist Du denn eigentlich nach Deinem Fachstudium in der Lage ohne übermäßigen Aufwand Abiturklausuren zu entwerfen? Bist Du in der Lage ohne übermäßigen Aufwand korrekturen von den ach so trivialen Schülerklausuren anzufertigen? Fachliche Qualifikation nützt einen feuchten Dreck, der ganze Kram braucht mega viel Zeit.

    • Offizieller Beitrag

    Kann sein, dass das in Kunst und Latein einfacher ist. Gerade in Biologie sind die Aufgaben in der Oberstufe oft sehr umfassend und es braucht schlicht enorm Zeit sich den Erwartungshorizont selber zu schreiben. Wenn man da ein Lösungsbuch hat, hat man auf einen Blick schon einmal einen Abriss, was in der Aufgabe alles verlangt ist. Meist ergänzt man den dann eh selber noch, weil einem noch weitere Aspekte einfallen.

    Oh Firelilly, wenn du doch nur ansatzweise eine Vorstellung von Textinterpretationen, Philosophiethemen und Quellenarbeit hättest, um nur ein paar Aspekte (nicht nur) des Oberstufenarbeitens anderer Fächer hättest, würdest du hier nicht so rumjammern müssen...
    Ansonsten hat Willi G schon alles zu diesem flachgequirlten Quark geschrieben 8)

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