Schwierige Schülerin/Mutter

  • Schule für Erziehungshilfe ist quasi ausgeschlossen. Wir haben Inklusion. Die Kinder der Förderschule kommen nach und nach zu uns!


    Schulleitung möchte gern, dass alles direkt an die Mutter geht. Und ich kann das nachvollziehen. Gerade, damit wir uns NICHT rechtfertigen müssen. Sonst haben wir bei der Konferenz nämlich "ich habe das ja gar nicht alles gewusst, ich wurde nicht informiert..." Genau das wollen wir nicht.


    Bin auch gespannt, was schneller kommt: Die Konferenz oder eine Beschwerde der Mutter über die Flut von emails.


    Jaaa, es wäre schön, wenn alle Kollegen an einem Strang ziehen. Tun sie aber halt nicht alle. Manche
    jammern halt lieber....


    Ich habe in meiner eigenen Klasse auch einen Härtefall. Da wird immer mal wieder zwischen Tür und Angel was berichtet und ich bitte immer um eine kurze schriftliche Notiz. Nix, keine einzige habe ich bekommen. Dafür weitere Berichte und Jammereien "ach, der Kevin ..." und "wann bekommt der endlich eine Konferenz?" Wenn ich endlich mal was in der Habd habe!

  • Also mache ich jetzt das, was ich sonst nicht machen würde: Ich erfülle ihren angeblichen Wunsch.

    ... bei uns in der Therapie würde das so formuliert: Du bedienst ihr negatives Verhaltensmuster. Nicht gut.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Jaaa, es wäre schön, wenn alle Kollegen an einem Strang ziehen. Tun sie aber halt nicht alle. Manche
    jammern halt lieber....

    Das hab ich mir im anderen Thread mit dem schwierigen Mathe-Kurs schon gedacht, dass das Teil des Problems ist. Eigentlich ist es fast logisch, dass es mit dem Mädchen so läuft. Die Mutter ist inkonsequent und bei euch an der Schule lernt sie auch "Frau hanuta versucht streng zu sein, dem Herrn XY ist es aber Wurscht was ich mache." Es wirkt echt Wunder, wenn Schüler merken ... hey ... die fahren alle mehr oder weniger die gleiche Linie und wenn wir uns mit einem anlegen, bekommen wir von mind. 5 anderen gleich auch noch eins übergebraten.


    Ich wünsche Dir einfach mal weiterhin gute Nerven. :rose:

  • ... bei uns in der Therapie würde das so formuliert: Du bedienst ihr negatives Verhaltensmuster. Nicht gut.

    Nö, eben nicht. Das bisherige Muster ist ja: Mutter bekommt Info - und beschwert dich dann über alles, worüber sie nicht informiert wurde. Sie will ja nicht wirklich Informationen.
    Vor allem aber: Irgendwann, in absehbarer Zeit, ist Klassenkonferenz. Da fällt dann "ich wusste ja gar nicht..." für Mama schonmal raus. Damit ist dann klar, sie will sich nicht drum kümmern oder sie kann nicht. Wir erklären ihr dann gerne, welche Möglichkeiten es gibt, sich Hilfe zu holen.


    Variante B: Mama merkt, dass wir alles merken- und Kind wechselt die Schule.
    (Damit hat sie ernsthaft schon "gedroht")



    @ Wollsocken Einige resignieren, einige haben eh kein Bock ('die Schüler sind halt eh alle doof')
    Dickes Fell hab ich :)
    Ich bin ja auch nicht ganz allein. Klassenleitung, Schulleitung, Sozpäd, Sportlehrer

  • Hanuta, ich wünsche dir echt gute Nerven und vor allem einen guten Ausgang der Klassenkonferenz in deinem Sinne!!



    Meine Gedanken zu dem Thema:
    Ich glaube, dass du noch nicht allzu oft mit solchen symbiotischen Müttern zu tun hattest. Aktuell tanzt du nach ihrer Pfeife und befriedigst ihr Bedürfnis nach Anerkennung und "wer sein", indem du ihr jeden Vorfall meldest. Die Mutter bagatellisiert diese meiner Meinung nach und findet sie insgeheim "cool". Vermutlich sah sie selbst Unterricht als zweitrangig an, wichtig war das Sozialleben und der Stand in der Gruppe. Da finden häufig sehr viele Übertragungen durch die Mütter statt!!


    Glaubst du echt, dass die Mutter in der Klassenkonferenz nicht wieder alles umdreht? Natürlich kommt dann eher nicht "ich wusste ja gar nicht ...", sondern eher: "Lara hat zu Hause mehrfach berichtet, dass xx vorgefallen ist, davon bin ich gar nicht unterrichtet worden!!!! Und dann war ja auch noch Y!! Das war unglaublich!"
    Da kannst du dann noch anfügen, dass das nicht stimmt, aber die Mutter gewinnt so (zumindest in ihren Augen). Dann kannst du ihr gar keine Alternativen mehr aufzeigen.


    Eigentlich sollte doch euer Ziel sein, dass ihr die Mutter auf eure Seite bringt. Aber das geht eben nicht, indem man der Mutter als geballte Front entgegensteht. Sie wird immer gegen euch angehen, egal wie kurios. Versucht sie doch auf eure Seite zu holen, indem ihr ihr erstmal zuhört, sie schildern lasst, was sich noch ändern müsste, damit Lara einen Ausbildungsplatz erhalten kann. Stellt doch einfach offene Fragen und seid beharrlich, gebt der Mutter ewig Zeit bis sie auf eure Fragen antwortet. Manchmal muss man dann aushalten, dass die Mutter erst schweigt, dann muss man ihr Brücken bauen, damit sie ihre eigenen Sorgen um ihre Tochter äußert. Bohrt nach! Lasst sie erklären. Habt Taschentücher bereit! Und dann kann man zusammenarbeiten. Aber das ist vermutlich für eine Regelschule echt zu viel Arbeit. Oder kann das der Sozpäd machen? Sinn macht es aber besonders, wenn Lara und ihr Verhalten einen großen Kreis an Bewunderern hat, die dem Ganzen beginnen nachzuahmen.

  • Ganz anderer Gedankengang:


    Habt ihr nicht auch in der 8 im Bereich Berufsorientierung eine Potenzialanalyse? Wär doch mal interessant, was bei so einem Kind herauskommt. Bei uns waren die Ergebnisse echt aufschlussreich. Wenn plötzlich ein fremder Träger diagnostiziert, dass das Kind nicht mit anderen zusammenarbeiten kann, Probleme mit Autorität hat etc. (Ich weiß, eigentlich ist es an den Stärken orientiert).

  • Manchmal muss man dann aushalten, dass die Mutter erst schweigt, dann muss man ihr Brücken bauen, damit sie ihre eigenen Sorgen um ihre Tochter äußert. Bohrt nach! Lasst sie erklären. Habt Taschentücher bereit!

    Ein guter Ansatz. Und der letzte Satz ein guter Rat.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • @ Alhimari Na, die Variante mit Hand reichen, an einem Strang ziehen, gemeinsam für das Kind...haben wir ja alles durch. Das, worum Mama sich sorgen sollte, kommt eh nicht an.
    Vielleicht tut es das jetzt. Irgendwann muss Mama ja mal auffallen, dass da irgendwas nicht hinhaut, wenn Lara jede Stunde stört, die Hausaufgaben nicht macht und einfachste Anforderungen (gib den fertigen Zettel ab) nicht erfüllt.




    Schüler haben Berufsorientierung. Ich weiß aber nicht, was da genau genacht wird. (Ich bin nicht die Klassenlehrerin!) Aber das macht ein Externer, der wollte nach dem ersten Mal eigentlich nicht wieder in diese Klasse...Und ratet mal, wer da ordentlich mitgemischt hat...


    Ich hoffe auf die Konferenz noch vor Ostern. Wäre auch nicht die erste Familie, wo das Kind spontan vor einer Konferenz die Schule wechselt.
    Ja, ich bin da jetzt mal ganu unpädagogisch. Mit ist mittlerweile egal, was aus dem Mädchen wird. Da sitzen noch genügen andere, die sie mit aufmischt.


    Da sind auch einfach Probleme, wo ich als Lehrer/wir als Schule einfach nicht zuständig sind. Aber wenn Mama meint, das Verhalten sei so in Ordnung, ist das halt so.


  • indem ihr ihr erstmal zuhört, sie schildern lasst, was sich noch ändern müsste, damit Lara einen Ausbildungsplatz erhalten kann. Stellt doch einfach offene Fragen und seid beharrlich, gebt der Mutter ewig Zeit bis sie auf eure Fragen antwortet.

    this. wirkt wahre wunder, vor allem bei symbiotischen eltern, von denen wir hier einen ganzen stapel pro klasse zu bieten haben ("wir hatten ja eine vier in der letzten ex...").

  • Update, highlights der letzten Tage :D


    Mail an Mama wegen nicht abgegebner Hausaufgaben. Antwort von Mama 'Lara hat das ganz anders erzählt' Hä?? Was??? Gibt da doch nur 2 Möglichkeiten...Zumindest möchte Mutter ein "Gespräch unter 6 Augen" Ohne auf die Anzahl der Augen einzugehen: Wir können gerne ein Gespräch führen, ich möchte allerdings erst die pädagogische Konferenz abwarten. :teufel:


    Die Mutter hat sich auch bei der Klassenlehrerin über einiges beklagt. Und unter anderem erwähnt, dass es mit Frau Müller niiieeee Probleme gäbe. (Halt nur mit mir. Und Frau x.Und Herrn y...) Frau Müller war seit Wochen nicht da.
    Letzte Woche wieder der erste Unterricht bei Frau Müller- Lara fliegt raus. :respekt:


    Nun war pädagogische Konferenz. Ergebnis: Klassenkonferenz :D Und das Schönste ist: ich war bei der Besprechung nicht mal dabei. :pfeif:

  • Warum ich nicht dabei war oder warum das schön ist?
    Ersteres, weil ich an dem Tag nicht in der Schule war. Letzteres, weil offensichtlich ist, dass x Kollegen ein Problem mit Lara haben.

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