Umfrage im Rahmen der Masterarbeit: Lehrereinstellungen zum Thema Inklusion (Primarstufe)

  • Hallo,


    ich stehe kurz davor mein Studium zur Grundschullehrerin abzuschließen. Im Rahmen meiner Masterarbeit befassse ich mich derzeit mit dem Thema Einstellungen von Grundschullehrkräften zum Thema Inklusion. Ich habe dazu eine Umfrage vorbereitet und würde mich sehr freuen, wenn Sie daran teilnehmen würden.


    Leider enthält der Fragebogen keine Einleitung und startet direkt mit der ersten Frage. Ich konnte diesen Umstand leider nicht mehr beheben, da die Umfrage bereits lief und bitte dies zu entschuldigen.


    Die Umfrage finden Sie hier: https://www.soscisurvey.de/LehrerbefragungInklusion/


    Ich bedanke mich schon einmal für Ihre Teilnahme!


    Liebe Grüße,
    Rosenfink.

  • Ich habe noch nicht reingeguckt. Erwarte aber schon aufgrund der Überschrift, dass es wieder mal sehr Praxisfern ist und in Richtung "die wollen nur nicht geht"

  • Ok...eigentlich ist ja die erste Frage (also 3.)schon zu undiffernziert. Wie soll ich denn bitte zwischen ja und nein unterscheiden? Es macht nunmal einen Unterschied, ob ich ein Kind inkludieren soll, dass im Rollstuhl sitzt, ein verhaltensauffälliges Kind, das mit Kacke wirft, ein Kind mit Fördebedarf GE ...
    Da frage ich mich: Weiß die Erstellerin überhaupt, was Inklusion ist? Wer inkludiert werden soll?



    Tsja, etwa so, wie ich erwartet habe.


    Wer winkt denn sowas durch??

  • @hanuta Das wiederum klingt, als wenn du das nicht ganz verstanden hättest. :) Nun, herzlichen Glückwunsch, lieber Threadersteller. Damit hast du schon mal einen Punkt, über den du definitiv schreiben musst, denn da fängt's an.

  • @Primarlehrer: ich glaube schon, dass hanuta das verstanden hat. Für mich wirkt die Umfrage auch so - wie leider viele in diesem Bereich - als könnte man nur pauschal für oder gegen Inklusion sein. Es ist aber durchaus ein Unterschied, ob ich als Lehrer körperbehinderte Kinder inkludieren soll, die ein völlig normales Sozialverhalten an den Tag legen, oder, um hanutas Beispiel aufzugreifen, Kinder mit massiven Verhaltensstörungen, die "mit Kacke werfen", andere angreifen, sich und Mitschüler gefährden oder den Unterricht so erschweren, dass es für den Lehrer ebenfalls eine massive Belastung darstellt, weil de facto oft "nichts mehr geht". Umfragen wie diese halte ich für sinnlos, nicht aussagekräftig und zunehmend für ein erhebliches Ärgernis.

  • Hatte auch angefangen und abgebrochen, weil es mir zu blöde war, immer wieder zu schreiben: Körper kann man schon hinbekommen, geistig nicht. Und überhaupt: ist das nun ja oder nein?

  • Hatte auch angefangen und abgebrochen, weil es mir zu blöde war, immer wieder zu schreiben: Körper kann man schon hinbekommen, geistig nicht. Und überhaupt: ist das nun ja oder nein?

    Na GB könnte man auch hinbekommen, wenn man entsprechende Rahmenbedingungen hat. (Und nein, bei GB ist nicht das Ziel, dass die auf den Stand eines nicht GB Schülers kommen.) Bei der einen Frage hätte ich alles ankreuzen können, sodass die Antwort gewesen wäre: Inklusion ist prinzipiell machbar, aber auch nicht. Warum? Weil an meiner Schule sämtliche Rahmenbedingungen dafür fehlen.

  • Ich halte GB Inklusion in unserem Schulsystem für sinnlos. Die Rahmenlehrpläne sagen nichts aus, das mir als Lehrkraft weiterhelfen würde. Selbst wenn ich Unterstützung hätte, die ich natürlich nicht habe, müsste alles extra unterrichtet werden - mit jemandem an der Seite des Kindes, der permanent daneben sitzt und hilft und quatscht. Dann wäre rausgehen besser, ist aber keine Inklusion mehr. Also können wir es auch gleich lassen. So hart es klingt: den Unterrichtsstoff wird das Kind nie in seinem Leben brauchen. Und was lernen die anderen Kinder? GB-Kinder tun uns nichts, aber wir können auch nichts mit denen anfangen.


    Ich kenne auch tolle Reportagen ausm Fernsehenm in denen das ganz toll aussieht. Aber unsere Realität sieht irgendwie anders aus.

  • Wäre dann nicht eher der Aufschrei GEBT UNS VERDAMMT NOCH MAL DIE RAHMENBEDINGUNGEN DAZU! angebracht?

    • Offizieller Beitrag

    immergut: Das mit GE sehe ich ähnlich: Ich war mit einer Klasse zu Besuch in der GE-Schule: Die übten dort lebenspraktische Techniken. Das fällt in der normalen Schule völlig flach, weil sich der Fächerkanon unterscheidet.
    Wir haben ein GE-Kind in der Nachbarklasse, das den kompletten Unterricht lahmlegt, weil es nur rumflippt. Wenn es dann mit dem Integrationslehrer rausgeht (schon paradox an sich), lernt es jedoch und liest z.B. besser als mein eines LE-Kind, welches natürlich 2,5 Jahre nicht LE war (das gibt es ja nicht bis ins 3. Schulbesuchsjahr hinein). Dem hilft die ganze Inklusion nichts, weil es einfach eine direkte, individuelle Hilfe benötigen würde, um Lesen zu lernen. Unsere Beratungslehrerin sagte, ich soll mir keine Vorwürfe machen, ich würde doch hervorragenden Unterricht machen, wenn das Kind nach 2 Jahren schon 10 Buchstaben kann. Aha.
    Aber wenn die Rahmenbedingungen nicht da sind, helfen auch keine achtunddrölfzig Fortbildungen. Und bei manchen Kindern (siehe oben, mit Fäkalien werfen oder auch frühkindlicher Autismus) sehe ich die ganze Inklusion skeptisch.
    Ich hatte übrigens auch schon mal ein KE/LE-Kind was nicht integrierbar war. Das hatte nämlich Höhenangst und mein Klassenraum ist in der 4. Etage. Ging gar nicht.

    SCHOKOEIS!


    Ich lese und schreibe nach dem Paretoprinzip.

  • Welche Rahmenbedingugen wären denn nötig, damit ein verhaltensauffälliges GE-Kind sinnvoll inkludiert werden kann?
    Sinnvoll heißt für mich, dieses Kind hat mehr davon als nur da sein zu dürfen.
    An einer Förderschule lernen Kinder (auch) lebenspraktische Sachen. Wie soll man das an einer Regelschule machen, dass das Kind die für sein Leben nötigen Dinge lernt, ohne das Kind aus dem Unterricht zu nehmen? (Herausnehmen wäre ja nicht Inklusion sondern bestenfalls schnöde Integration.)


    Wie inkludiere ich das Kind sinnvoll, das dauernd herumbrüllt, seinen Schnodder verschmiert und deshalb kein bißchen Anerkennung der anderen genießt?


    Wie können Rahmenbedingungen dafür sorgen, dass das GE-Kind nicht jede Pause allein verbringt?
    Können Rahmenbedigungen machen, dass eine pubertierende 12jährige und eine 12jährige die auf dem Niveau einer 5jährigen ist gemeinsame Interessen haben?


    Die Rahembedingungen sind zwar echt mies. Aber da, wo ich Inklusion als gescheitert ansehe, liegt es nicht an diesen.


    L-Kinder zu inkludieren finde ich (mittlerweile) relativ problemlos. Bei den Kindern mit ESE kommt es sehr auf die Ausprägung an. Bei Kindern mit GE finde ich es schon seeeehr schwierig, auch hier sicher eine Frage der Ausprägung.


    In meiner Klasse sind 4 Kinder mit Förderschwerpunkt L und 2 mit festgesetlltem Bedarf ESE. Außerdem 2 Flüchtlinge. (Und natürlich noch Kinder, die auch irgendwie 'auffällig' sind aber keinen festgestellten Förderbedarf haben.)
    Aber ich muss da halt einfach nur differenzieren...

  • Welche Rahmenbedingugen wären denn nötig, damit ein verhaltensauffälliges GE-Kind sinnvoll inkludiert werden kann?
    Sinnvoll heißt für mich, dieses Kind hat mehr davon als nur da sein zu dürfen.

    Das ist korrekt.


    Verständnisfrage: ESE ist em-soz?

  • Wäre doch schön, wenn man einheitlich Abkürzungen in den Bundesländern hätte. Aber ich weiß, ich weiß, Bildungsföderalismus.

  • @Primarlehrer
    Der Aufschrei ist erfolgt. Vor allem von Seiten der Modellschulen, deren Modellen mit dem 9. SchräG der Boden unter den Füßen weggezogen wurde, nachdem man sie für eben diese Modelle zuvor mit Auszeichnungen und Deutschen Schulpreisen überhäuft hatte.


    Hat Frau Löhrmann nicht einmal peripher tangiert.

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

  • @Primarlehrer
    Der Aufschrei ist erfolgt. Vor allem von Seiten der Modellschulen, deren Modellen mit dem 9. SchräG der Boden unter den Füßen weggezogen wurde, nachdem man sie für eben diese Modelle zuvor mit Auszeichnungen und Deutschen Schulpreisen überhäuft hatte.


    Hat Frau Löhrmann nicht einmal peripher tangiert.

    Frau Lehrmann ist die NRWsche Frau Scheeres, korrekt? Was kann man da machen? Ach, die sind auch noch zufällig beide in der selben Partei. Das war doch auch die Partei, die uns Hartz4 beschert hat, oder? Naja, vielleicht merken die Leute irgendwann, dass sie ihr Kreuz woanders machen müssen.

  • Huch, habe ich etwas verpasst? Soweit ich weiß, sind SPD und Die Grünen bisher noch nicht fusioniert.


    Ich schätze, es ist egal, welcher Partei die Bildungsministerin/-senatorin angehört, solange der Finanzminister die Entscheidungen trifft. Inklusion ist möglich und wünschenswert. Aber sie ist nicht als Sparmodell zu haben.


    In NRW schiebt das Land die Finanzierung auf die Kommunen ab. (Nicht genügend Förderschullehrer vom Land bedeuten mehr Schulbegleiter von der Kommune. Und die Kommune schiebt die Finanzierung weiter auf die Eltern ab, die den Schulbegleiter ihres Kindes dann selbst zahlen sollen, sofern sie mehr als die Grundsicherung zu verdienen wagen. Brave new world.)

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

  • Huch, habe ich etwas verpasst? Soweit ich weiß, sind SPD und Die Grünen bisher noch nicht fusioniert.


    Ich schätze, es ist egal, welcher Partei die Bildungsministerin/-senatorin angehört, solange der Finanzminister die Entscheidungen trifft. Inklusion ist möglich und wünschenswert. Aber sie ist nicht als Sparmodell zu haben.


    In NRW schiebt das Land die Finanzierung auf die Kommunen ab. (Nicht genügend Förderschullehrer vom Land bedeuten mehr Schulbegleiter von der Kommune. Und die Kommune schiebt die Finanzierung weiter auf die Eltern ab, die den Schulbegleiter ihres Kindes dann selbst zahlen sollen, sofern sie mehr als die Grundsicherung zu verdienen wagen. Brave new world.)

    Stimmt...warum habe ich die Lehrmann zur SPD gepackt? Nun, aber offensichtlich erbringen SPD und Grüne bzgl Bildungspolitik die gleichen Nicht- Ergebnisse.


    Das hier kann man gar nicht oft genug schreiben:



    Zitat

    Inklusion ist möglich und wünschenswert. Aber sie ist nicht als Sparmodell zu haben.

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