Was würdet ihr hier machen?

  • Hallo,


    ich habe gerade ein Problem mit der Schule meines Sohnes (Gymnasium).


    Mein Sohn hat in Mathe immer zu kämpfen. Jetzt wurde ihm im Vorfeld der Zeugnisausgabe von seinem Mathe- und Klassenlehrer angekündigt, er würde eine Vier bekommen. Einige Mitschüler können dies auch bezeugen. Am Tag der Zeugnisausgabe stellte er jedoch fest, dass er in Mathe doch mit 5 bewertet wurde.
    Da dies meines Erachtens einer Klärung bedarf, habe ich den Lehrer via Dienst-e-Mail um eine persönliches Gespräch gebeten, jedoch bis heute keine Antwort erhalten. Natürlich habe ich das Zeugnis noch nicht unterschrieben, da es nach meinem jetzigen Kenntnisstand fehlerhaft ist. Heute bekam mein Sohn Ärger von der Co-Klassenlehrerin, da er nicht das unterschriebene Zeugnis vorlegen konnte.
    Ich habe den Klassenlehrer gerade nochmals angemailt und um Reaktion bis spätestens Freitag gebeten. Was würdet ihr tun, wenn er trotzdem nicht reagiert?
    Hinzu kommt, dass ich überhaupt nie Gelegenheit habe, mit dem Mann zu sprechen. Selbst am Elternsprechtag konnte er mir keinen Termin anbieten. Auf meine Bitte, mir an einem anderen Tag einen Termin zu geben, folgte damals ebenfalls keine Reaktion.
    Das ist schlecht, da Mathe das Problemfach meines Sohnes ist.
    Ich kann die Arbeitsmoral dieses Mannes auch nicht verstehen. Gut, vielleicht bin ich auch zu pingelig. Aber ich bin verpflichtet, TÄGLICH meine Dienst-e-Mails zu lesen und auf diese zu reagieren. Auch ist es für mich selbstverständlich, jedem Rat suchenden Elternteil schnellstmöglich einen bzw. mehrere Gesprächstermine zur Auswahl anzubieten. Ich telefoniere sogar Eltern hinterher, die nicht zu Elternsprechtag erscheinen, deren Kinder aber Gefahr laufen, nicht ausreichende Leistungen zu erbringen. Das ist an unserer Schule ganz normal. Ich würde auch gewaltigen Ärger vom Chef kriegen, wenn ich da nicht hinterher wäre.


    Ich wäre dankbar für eure Einschätzungen und Tipps.

  • Das klingt wirklich merkwürdig. Wir haben auch eine Dienstmail und wir haben wöchentliche Sprechzeiten. Und wir handhaben es so, wie du es beschreibst: Wir bieten in einem Schreiben mehrere Termine an.
    Hast du mal versucht in der Schule anzurufen oder hast deinem Sohn einen Brief in die Hand gedrückt? Vielleicht ist die Mail-Adresse falsch?

  • Mein Sohn hat in Mathe immer zu kämpfen. Jetzt wurde ihm im Vorfeld der Zeugnisausgabe von seinem Mathe- und Klassenlehrer angekündigt, er würde eine Vier bekommen. Einige Mitschüler können dies auch bezeugen. Am Tag der Zeugnisausgabe stellte er jedoch fest, dass er in Mathe doch mit 5 bewertet wurde.
    Da dies meines Erachtens einer Klärung bedarf, habe ich den Lehrer via Dienst-e-Mail um eine persönliches Gespräch gebeten,

    Die Note hat der Kollege ja sicher nicht ausgewürfelt, sondern aus den vorhandenen Klassenarbeiten und mündlichen Noten errechnet. Bei allem "was Mitschüler bezeugen" bin ich in der Regel kritisch. Schüler hören gerne nur den ersten Halbsatz, wenn man z.B. sagt: "Du bekommst noch die 4, falls du in der nächsten Arbeit besser als 4,5 abschneidest."


    Deiner Aussage nach hat dein Sohn Probleme in Mathe. Die beste Möglichkeit im Endzeugnis eine bessere Note zu erreichen ist, dass du deinen Sohn beim Lernen unterstützt.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    • Offizieller Beitrag

    wird bei euch überhaupt die Zeugnisnote angekündigt ? Wir sagen nur den Stand, den die Schüler kurz vor den Zeugnissen haben:
    "du stehst auf 4,34"
    Auf eine konkrete Zeugnisnote als Ankündigung würde ich mich gar nicht einlassen.


    Dennoch finde ich das Kommunikationsverhaltens des Lehrers mehr als nur befremdlich.
    Arbeistest du eigentlich an derselben Schule, an der dein Sohn ist?

  • Ich würde dem Jungen das Zeugnis unterschreiben, damit bezeugst du nur die KENNTNISNAHME, nicht, ob du damit einverstanden bist. Ansonsten bekommt er täglich Ärger.


    Ob irgendjemand gesagt hat, der Lehrer habe gesagt, dass... ist tatsächlich wurscht.


    Ansonsten hast du selbstverständlich Anrecht auf Einsichtnahme in die Noten und ich würde keine Mails mehr schreiben sondern in der Schulleitung anrufen und um einen sofortigen Gesprächstermin mit dem Mathelehrer bitten. Eine 5 heißt ja auch, dass er mündlich kaum was bringt, ich wollte das besprochen haben.


    Lassen sich für dich aus den Klassenarbeiten Rückschlüsse ziehen, was dein Sohn nicht verstanden hat?

  • Jetzt wurde ihm im Vorfeld der Zeugnisausgabe von seinem Mathe- und Klassenlehrer angekündigt, er würde eine Vier bekommen. Einige Mitschüler können dies auch bezeugen. Am Tag der Zeugnisausgabe stellte er jedoch fest, dass er in Mathe doch mit 5 bewertet wurde.

    Das muss doch sowohl für Dich als auch für Deinen Sohn anhand der erbrachten Leistungen eindeutig nachvollziehbar sein, oder nicht? Irgendwo müssen die Noten eingetragen sein und daraus muss sich ganz einfach der Durchschnitt, der zur Zeugnisnote führt, errechnen lassen.

  • Irgendwo müssen die Noten eingetragen sein und daraus muss sich ganz einfach der Durchschnitt, der zur Zeugnisnote führt, errechnen lassen.

    Man kann Noten doch nicht zu einem Durchschnitt verrechnen, Stichwort Ordinalskala. Das ist doch das erste, was man als Referendar lernt. Für Dich noch einmal zum Auffrischen Deiner Kenntnisse:


    https://www.wiwiweb.de/statist…erungen/ordinalskala.html

  • Man kann Noten doch nicht zu einem Durchschnitt verrechnen,

    Würfelst Du Deine Noten aus? Wir errechnen den Notenschnitt selbstverständlich über ein gewichtetes Mittel und runden fürs Zeugnis dann mathematisch auf halbe Noten.


    Zurück zur Frage ... wie kommt es überhaupt zu dieser Überraschung über die Zeugnisnote? Deren Bildung muss nachvollziehbar sein.

  • Es könnte ja auch „einfach“ sein, dass bei der Übertragung der Noten ein Tippfehler passiert ist. Sollte natürlich gerade bei einer Fünf nicht passieren, könnte dann aber kurzfristig aus der Welt zu schaffen sein.
    Neben den schriftlichen Noten gibt es ja noch die mündlichen, die den Lernenden meist nicht eindeutig bekannt sind. So kann man sich als Eltern die Zeugnisnote nicht „mal eben“ errechnen.

  • Würfelst Du Deine Noten aus? Wir errechnen den Notenschnitt selbstverständlich über ein gewichtetes Mittel und runden fürs Zeugnis dann mathematisch auf halbe Noten.

    Nö, ich würfele nicht. Im Gegensatz zu dir stelle ich pädagogische Überlegungen an. Mal ein Beispiel für dich:
    Ein Schüler bei mir schrieb die Noten 5, 5 und 4 im Test in Chemie und wäre, mündl. Noten mitberücksichtigt, rechnerisch bei einer 5 gelandet. Ich habe dem Schüler eine 4 gegeben, weil die letzte der Noten eine 4 war und dieser Schüler wirklich gekämpft hat. Immer wieder rappelte er sich auf, versuchte sich zu verbessern. Um seinen Einsatz zu belohnen und vor allem auch die Tendenz (die 4 kam als letzte Note!) zu gewichten, habe ich mich für eine 4 entschieden, obwohl der Schnitt eigentlich für eine 5 sprach.


    Genausogut gibt es Schüler, die sich einen Ausrutscher leisten, weil sie familiäre Probleme haben. Auch dort treffe ich, entgegen aller Berechnungen, eine pädagogische Entscheidung.
    Meistens zugunsten von Schülern, aber ich behalte mir auch vor Schüler schlechter zu bewerten, wenn ich beispielsweise den Eindruck habe, dass die Tendenz nach unten geht.
    Oder, dass der 1. Test zu einfach war und sich erst jetzt, wo man richtig in schwierigere Sachverhalte einsteigt, zeigt, dass der Schüler im Grunde gar nichts verstanden hat.


    Aber schön, dass Du ganz selbstverständlich Noten einer Ordinalskala gewichtet miteinander verrechnest und dann auch noch denkst, das sei in Ordnung. Halten wir fest, ich treffe pädagogische Entscheidungen, Du rechnest.

  • die den Lernenden meist nicht eindeutig bekannt sind.

    Wieso nicht? Gerade bei so einer Entscheidung (4 oder 5 ins Zeugnis) muss der Schüler rechtzeitig über seinen Leistungsstand informiert sein.

  • Aber schön, dass Du ganz selbstverständlich Noten einer Ordinalskala gewichtet miteinander verrechnest und dann auch noch denkst, dass sei in Ordnung. Halten wir fest, ich treffe pädagogische Entscheidungen, Du rechnest.

    Das was Du "pädagogische Entscheidungen" nennst, nennt man bei uns "Würfeln". Ich halte mich selbstverständlich an das gültige Reglement über die Notenverordnung des Kantons Baselland. Das was Du beschreibst ist bei uns schlichtweg rechtswidrig. Das ist aber gerade nicht das Thema. Ich versuche nachzuvollziehen, wie es zu der 5 im Zeugnis kam, von der die Thread-Erstellerin schreibt.

    • Offizieller Beitrag

    Aber schön, dass Du ganz selbstverständlich Noten einer Ordinalskala gewichtet miteinander verrechnest und dann auch noch denkst, das sei in Ordnung. Halten wir fest, ich treffe pädagogische Entscheidungen, Du rechnest.

    Firelilly, kein Grund, so angefressen zu reagieren.
    Es gibt Bundesländer, in denen der pädagogische Spielraum kaum vorhanden ist, wo die Noten hauptsächlich arithmetisch gebildet werden. Wegen Vergleichbarkeit und aus Angst vor einer klagefreudigen Elternschaft .
    Aber die Begründung ist eigentlich auch egal: du bist offenbar schlecht informiert . Umsoweniger sollte dein Ton so bissig werden!

  • Die fehlende Gesprächsbereichtschaft des Mathelehrers ist natürlich unschön, ich würde da auch noch einmal hinterhaken wegen eines Gesprächs.
    Ob der Lehrer nun vor dem Zeugnis von einer 4 spricht und es dann doch eine 5 wurde, halte ich für irrelevant. Zumal die Note sich durch ein Gespräch nicht ändert und auch nicht sollte. Unbedingt das Zeugnis unterschreiben.


    Es geht nun einzig und allein darum die Information zu bekommen, wo der Lehrer die Schwierigkeiten sieht und, was er vorschlägt, wie dein Sohn seine mit Sicherheit vorhandenen, mangelhaften Leistungen verbessern kann.
    Im Endeffekt würde ich die Kraft lieber darin investieren für deinen Sohn eine kompetente und nette Mathenachhilfe zu organisieren, oder Wege zu finden, ihm ein wenig Zugang zum mathematischen Denken zu vermitteln. Es gibt beispielsweise viele Denkspiele, auch auf dem Computer. Für jedes Telefonat, das Du mit dem Schulleiter führst, könntest Du mit deinem Sohn üben oder bei einem Nachhilfeinstitut anrufen.

  • Firelilly, kein Grund, so angefressen zu reagieren.
    Es gibt Bundesländer, in denen der pädagogische Spielraum kaum vorhanden ist, wo die Noten hauptsächlich arithmetisch gebildet werden. Wegen Vergleichbarkeit und aus Angst vor einer klagefreudigen Elternschaft .
    Aber die Begründung ist eigentlich auch egal: du bist offenbar schlecht informiert . Umsoweniger sollte dein Ton so bissig werden!

    Es ist wundervoll, wie die Moderatoren hier wieder klüngeln. Ach, ich bin schlecht informiert? Aber Wollsocken darf natürlich schreiben, dass man selbstverständlich (!) Noten berechnet anstatt den pädagogischen Freiraum zu nutzen. Und mir, aus Unkenntnis, unterstellen, ich würde würfeln. Wäre Wollsocken über den pädagogischen Freiraum informiert, würde sich die Frage mit dem Würfeln erledigen.

  • In den zwei Klassenarbeiten hat er eine 3 und eine 5 geschrieben. Über die sonstige Mitarbeit weiß ich nicht viel, weil ja keine Infos zu bekommen sind.


    Würdet ihr euch an den Schulleiter wenden, falls absolut keine Reaktion des Lehrers zu bekommen sein sollte?

  • Es ist wundervoll, wie die Moderatoren hier wieder klüngeln. Ach, ich bin schlecht informiert? Aber Wollsocken darf natürlich schreiben, dass man selbstverständlich (!) Noten berechnet anstatt den pädagogischen Freiraum zu nutzen. Und mir, aus Unkenntnis, unterstellen, ich würde würfeln. Wäre Wollsocken über den pädagogischen Freiraum informiert, würde sich die Frage mit dem Würfeln erledigen.

    Wo genau "klüngeln" Moderatoren? Dass Friesin keine Moderatorin ist, ist dir bewusst?


    Übrigens finde ich die Sitte, Noten arithmetisch zu bilden, pseudoobjektiv und, wenn dabei der Anspruch erhoben wird, eine Leistung auf eine zweite Nachkommastelle hin "genau" ermitteln zu wollen, ist das so naiv, dass man nur noch den Kopf drüber schütteln kann.


    Und nun?

  • Hallo binemei,


    für Details gilt (wie so oft in diesem Forum ...): Ohne Bundesland wird's unnötig unsicher...


    1) "Natürlich habe ich das Zeugnis noch nicht unterschrieben ..." ist eine unsinnige Handlung . Mit der Unterschrift bestätigst du die Kenntnisnahme. Du hast von den auf dem Zeugnis stehenden Noten Kenntnis genommen. Du bestätigst damit nicht die "Richtigkeit" des Zeugnisses. Klassenleiter und/oder Co-Klassenleiterin haben dadurch erhöhten Aufwand. Es geht in einer Unterrichtsstunde unnötig Zeit verloren, weil nochmals nach den Zeugnis-Unterschriften gefragt werden muss...


    3) Hier (RLP) müssen den S. alle Einzelnoten mitgeteilt werden. Daran kann man zumindest abschätzen, ob eine "5" eine mögliche Zeugnissnote ist. Wenn keine der Einzelnoten 5 oder 6 ist, währe dies hier nicht möglich.


    3) Die mündliche Mitteilung einer Zeugnisnote ist m.E. ohne Belang.
    Z.B. hat hier (RLP) die SL unter bestimmten Umständen die Möglichkeit, eine Zeugnisnote zu ändern. Dem könne eine Lehrkraft bestimmt nicht entgegen wirken, indem sie den S. eine Zeugnisnote einfach früher mitteilt, als sie die Note der Schulleitung mitteilt.
    (Wenn hier z.B. zwei von zwei Klassenarbeiten "6" sind, bei den sonstigen Leistungen steht eine "4", und als Zeugnisnote kommt auch eine "4" raus, würde der SL schon zum Gespräch bitten...)


    4) Die Informationsrechte der Eltern auch bezüglich der Gespräche mit den Lehrkräften sind sicher auch in deinem Bundesland in irgendwelchen Verordnungen geregelt.
    Ich würde an deiner Stelle im Sekratariat anrufen, und über das Sekretariat um einen Gesprächstermin bzw. um Kontaktaufnahme durch die Lehrkraft bitten. Mach das mal fünf Tage hintereinander ("Ich habe gestern schon mal angerufen, ....") , wenn sich die LK nicht meldet. Lass sich am fünften Tag - statt nur mit den Sekratariatsmitarbeitern zu sprechen - mal mit der SL verbinden.


    Gruß
    Nitram


    (Anmerkung: Ich bin nicht verpflichtet, täglich Dienst-e-mails zu lesen.)

  • Es ist wundervoll, wie die Moderatoren hier wieder klüngeln. Ach, ich bin schlecht informiert? Aber Wollsocken darf natürlich schreiben, dass man selbstverständlich (!) Noten berechnet anstatt den pädagogischen Freiraum zu nutzen.

    1. Friesin ist keine Moderatorin. So viel zum Thema "Moderatoren klüngeln".
    2. Die Schweiz ist nicht Deutschland. Ich kenne meine Notenverordnung und weiss was ich zu tun habe. Wenn Du behauptest, die Bildung der Zeugnisnote sei nicht berechenbar, kann ich mich schon darüber wundern. Natürlich wird diese Note in Deutschland (und hier noch mal von Bundesland zu Bundesland verschieden) anders gebildet, als in der Schweiz, aber sie fällt nicht vom Himmel und ist bis zu einem gewissen Grad berechenbar.
    3. Deine Befindlichkeiten mir gegenüber sind nicht das Thema. Es geht um die kollegiale Beratung der Thread-Erstellerin.


    @binemei: Der Kollege soll Dir unbedingt erklären, wie er zu dieser Note gekommen ist. Wenn die Mitarbeitsnote den Ausschlag gegeben hat, finde ich es im höchsten Masse unfair, dass Dein Sohn hierüber nicht rechtzeitig Bescheid gewusst hat. Abgesehen davon ... was Mitschüler gehört haben oder auch nicht, das ist - wie schon mehrfach erwähnt wurde - irrelevant.

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