Ich möchte mir bloß mal Luft machen ....
Ich betreue eine Referendarin nun seit einem Jahr. Seit einem Jahr bearbeiten wir die gleichen Punkte ... Zu langatmiger Einstieg/Hinführung, zu flache Reflexionsphase weil nach hinten heraus Zeitmangel, zu viel Lehrersprachanteil zu wenig Sprech- und Denkanlässe der Schüler (zB werden alle Aufträge an den Stationen von ihr vorgelesen ...trotz immer wiederkehrender Hinweise meinerseits, das zu lassen) ...
Zweitweise merkt man Verbesserungen, aber auch in der gestrigen Hospi wurden ihr von der FSL diese Dinge wieder benannt ( ich sehe die Punkte genauso wie die FSL), sie war 7min über die Stundenzeit(wir haben kein Klingeln, aber es wurde bemängelt von FSL) trotzdem wurde die Stunde gestern von der FSL mit 1,3 bewertet.
Als ich darauf erstaunt reagierte und mich kurz auf mein Ref besann, wurde mir erklärt, dass diese Punkte gegenüber dem, was super bewertet wurde, nicht so stark gewichtig seien.
Super Punkte waren das fleißig vorbereitete Stundenmaterial, die flexible Reaktion auf erkrankte Kinder mit neuer Gruppenzusammensetzung und die ruhige empathische Ausstrahlung und das etwas mehr Mimik und Gestik und auch "einmal ein Lächeln zu sehen war"
Nun frag ich mich ehrlich ,wozu diese Punkte alle aufgezählt und als Entwicklungsschwerpunkte festgelegt werden, wenn die Stunde eine 1,3 Note bekommt. Auf welches Ziel wird denn hingearbeitet? Dass alle mit 1,0 abschließen? Wozu schieß ich da noch Energie und Unterstützung rein? Ich hätte die stunde mit 2,0 bis 2,3 gewertet und gerade o.g. punkte als fundamentsl gesehen, aber die sind scheinbar nur Nebenschauplatz ...
Das ist für mich der totale Widerspruch. Aber letztlich zählen ja die Noten der Leute vom Seminar mehr als die Einschätzung von Seiten der Schule.
Also, ich glaub, ich pushe da jetzt gar nicht mehr, ist doch eigentlich alles super ...