Notensprünge oder blauer Brief

  • Hallo,


    erster Fall: ein Schüler schreibt im ersten Halbjahr in den Arbeiten die Noten 5+, 3, 3 und bekommt im Halbjahreszeugnis eine 3.
    Danach wird eine Arbeit geschrieben die eine 5 ist.
    Rechtfertigt das schon einen Notensprung oder einen 'blauen' Brief mit dem Hinweis, dass die Note nur noch schwach ausreichend sei?


    Eine Schülerin stand im Halbjahr auf 5.
    Schreibt danach in der Arbeit eine 4, steht mündlich auch auf 4(aber mit einem minus). Im Zeugnis stand 'Versetzung ist gefährdet'
    Nun wird der Schülerin per Brief mitgeteilt, die Note habe sich stark verschlechtert.


    Wie muss so etwas begründet werden?

    wer Rechtschreibfehler findet, darf sie gerne behalten.

  • Manches muss man einfach gebetsmühlenartig wiederholen:


    Die Notenbildung ist - zumindest in B-W - die pädagogische Gesamtschau und keine arithmetische Berechnung. Aufgrund deiner Aussagen eine vernünftige Aussage treffen zu wollen, ist Kaffeesatzleserei. Ganz abgesehen davon, hast du uns weder über mündliche Noten noch die Gewichtung mündlich/schriftlich unterrichtet.


    Ohne den Schüler zu kennen, können wir bestenfalls tendenzielle Aussagen liefern oder feststellen, ob Verfahrensfehler vorliegen. Dazu müsstest du aber den Fall ausführlich schildern und uns oben genannte Infos nennen.

    Erziehung ist die organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.

  • Timm, leider habe ich noch nicht mehr an Infos, sonst hätte ich sie geschrieben.
    Ausser dass es sich im ersten Fall um Mathe handelt und im zweiten um Englisch.
    Mehr weiß ich leider noch nicht.


    Stell also ruhig die Gebetsmühle wieder ab... ;) ...

    wer Rechtschreibfehler findet, darf sie gerne behalten.

  • Hallo,


    im ersten Fall muss die sonstige Mitarbeit vorher insgesamt befriedigend gewesen sein, diese muss sich also ebenfalls verschlechtert haben. Dann ist eine Warnung aber durchaus möglich und sinnvoll. Ich kann sie nachvollziehen, wenn der Lehrer vielleicht fürchten muss, dass der Schüler die nächsten Arbeiten auch noch vergeigt.


    Im zweiten Fall sehe ich nicht, welchen Grund die zusätzliche Warnung haben soll, wenn auf dem Zeugnis bereits gewarnt wurde. Hier würde ich einfach mal nachfragen, denn der Text der Warnung impliziert ja, dass der Schüler sich eher Richtung 6 als Richtung 4 bewegt.

  • In NDS sollte eigentlich keine Aprilwarnung mehr erfolgen, wenn bereits eine Versetzungsgefährdung ausgesprochen wurde.
    Handelt es sich bei der gerade geschriebenen 5 möglicherweise um eine doppelt gewichtete Vergleichsarbeit? Die sind in NDS auch gerade fällig.

    Die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen - HEnRy vAn dyKe

  • Zitat

    Remus Lupin schrieb am 04.05.2006 16:17:
    In NDS sollte eigentlich keine Aprilwarnung mehr erfolgen, wenn bereits eine Versetzungsgefährdung ausgesprochen wurde.
    Handelt es sich bei der gerade geschriebenen 5 möglicherweise um eine doppelt gewichtete Vergleichsarbeit? Die sind in NDS auch gerade fällig.


    so kenne ich es auch, bzw. so wurde es uns in den Konferenzen erklärt, nach Zeugnisbemerkung folgt kein Extra-Hinweis, es sei denn, die Noten verschlechtern sich dramatisch.
    Bei den Arbeiten handelt es sich, meines Wissens nicht um Vergleichsarbeiten oder gibt es die auch schon in der 6.Jahrgangsstufe? ?(

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    Einmal editiert, zuletzt von Flexi ()

  • In B-W gibt es ja diese vorgeschriebenen Benachrichtigungen - zumindest im Sekundarbereich - nicht. Ich frage mich, wo aber das Problem einer Warnung ist.
    Lieber einmal zu viel gewarnt als einmal zu wenig ?!

    Erziehung ist die organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.

  • Zitat

    Timm schrieb am 05.05.2006 12:23:
    In B-W gibt es ja diese vorgeschriebenen Benachrichtigungen - zumindest im Sekundarbereich - nicht. Ich frage mich, wo aber das Problem einer Warnung ist.
    Lieber einmal zu viel gewarnt als einmal zu wenig ?!


    Nun, sagen wir mal so. Die erneute Warnung löste bei den Betreffenden ziemliche Panik aus, zumal die Noten sich zumindest im zweiten Fall ja eher verbessert, als verschlechtert hatten.


    Ich weiß nicht, vom Gefühl her würde ich eher dahin tendieren, Warnun im rechten Moment, steht für notwendige Änderung des Lernverhaltens und der Leistungserbringung.
    Zuviel Warnung KANN auch zu Blockaden, Frust oder sogar Kapitulation führen... :) wenn der 'Berg' zu groß erscheint und einem oft seine Uneinnehmbarkeit vorgehalten wird, obwohl man schon die ersten Schritte in Richtung Besteigung tätigte, ist das wenig Bestätigung. :P

    wer Rechtschreibfehler findet, darf sie gerne behalten.

  • Flexi: Ja, das kann ich nachvollziehen, was du vorgebracht hast. Ich finde diesen Zwang zur schriftlichen Benachrichtigung nicht gut. Besser wäre doch ein Zwang, die Eltern zu einem Gespräch einzuladen und die Situation genau darzulegen.

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  • Hallo Flexi,


    an unserer Schule wird auch sehr umfassend gewarnt. Besser einmal zuviel als einmal zu wenig ist die Devise.


    So etwas macht natürlich nur Sinn, wenn man begleitend die nötigen Infos und Ratschläge erhält, was man denn nun machen soll. Ich würde also vorschlagen: Termin ausmachen.


    Grüße Enja

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Flexi,
    in Bayern wird die Maiwarnung eigentlich nur dann verschickt, wenn sich die Leistungen verschlechtert haben - und noch kein Vermerk zur Gefährdung der Versetzung auf dem Zeugnis zu finden war.
    Dass jemand trotz Verbesserung gewarnt wird, ist mir persönlich noch nie aufgefallen- was nicht heißt, dass es das nicht geben kann.
    Sehr positiv finde ich bei uns, dass auf den Maiwarnungen immer steht "Bei weiterem Verschlechtern"- damit weiß man ja dann, dass der Zug noch nicht ganz abgefahren ist. Außerdem steht in jedem Brief eine Einladung zu einem Gespräch mit dem Klassenleiter und dem entsprechenden Fachlehrer. Solche Gespräche haben recht oft ein positives Ergebnis.
    Als sehr positiv empfand ich die Maiwarnung dann, wenn Eltern auf meine Bitten in die Sprechstunden oder zum Elternsprechtag zu kommen, überhaupt nicht reagiert haben- nach dem blauen Brief hatten sie plötzlich Zeit. Und sehr viele der Schüler mit Maiwarnungen haben dann doch noch das Schuljahr ordentlich abgeschlossen.
    Lg, Hermine

    "Ein Mann, der noch keinen Fehler begangen hat, hat noch nie etwas getan."
    Sir Robert Baden-Powell, Earl of Gilwell

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