Pausenbrot, wie viele Flüchtlinge sind in deiner Klasse?
Wie kam die Geschichte bei deinen Schülern so an?
Pausenbrot, wie viele Flüchtlinge sind in deiner Klasse?
Wie kam die Geschichte bei deinen Schülern so an?
Warten wir einfach ab, bis die Flüchtlinge in allen Schularten ankommen. Dann wird das Gechrei unter den Lehrern deutlich zunehmen...
Ich arbeite seit Jahren in dem Bereich, Geschrei kenne ich immer nur von den Lehrern, die NICHT mit den Migranten arbeiten.
Ich arbeite ebenso seit Jahren mit Migranten. Die Situation, dass 4 Schüler in einer Klasse sitzen die mehr oder weniger keine Deutschkenntnisse haben ist für mich aber neu. Das hatte ich vorher so eben nicht und stellt eine große Herausforderung da.
Die Flüchtlingskids, die wir in den Klassen haben sind durch die Bank für alles dankbar, was Schule auch mit Sprachbarriere ausmacht. Es ist weit weniger problematisch, als wir früher gedacht haben. Jedes unserer einheimischen Problemkids ist um Dimensionen anspruchsvoller.
Ich arbeite seit Jahren in dem Bereich, Geschrei kenne ich immer nur von den Lehrern, die NICHT mit den Migranten arbeiten.
So ist es. Ich arbeite ehrenamtlich mit Flüchtlingen und gewerkschaftlich mit denen, die hier jetzt IK-Klassen bekommen haben. Im Prinzip beoabachte ich das flächendeckend: am lautesten schreien die, die nichts damit zu tun haben. Diejenigen, die was damit zu tun haben, sind bisher zu 99% für bessere Resourcen und nicht für eine Rückkehr derer, die sie betreuen und beschulen.
Ich denke, das Phänomen ist parallel zur höheren Xenophobie in Gegenden, wo es fast keine Ausländer gibt. Oder zur höheren Frauenfeindlichkeit in zölibatären Kreisen.
Wenn man mit den einzelnen Menschen tatsächlich zu tun hat, ist das imaginierte Urteil darüber, was eine Gruppe Menschen für monströse Züge hat, schnell hinüber und man hat festgestellt, sie sind wie die Deutschen: solche und solche. Und solche und solche haben wir schon immer unterrichtet.
Ich wüsste nicht, dass es neu ist, dass plötzlich neue Schüler ohne Deutschkenntnisse in der Klasse sitzen. Ich erinnere mich noch gut an meine Grundschulzeit in den 70er Jahren, als regelmäßig neue Schüler aus der Türkei in der Klasse saßen - ohne jegliche Deutschkenntnisse. Leider ist meine damalige Klassenlehrerin schon verstorben, sonst würde ich gern mal nachfragen, wie sie das gemanagt hat.
Ich fände es erst einmal wichtig, Zahlen zu haben, wie viele im letzten Jahr bei uns angekommene Personen denn nun regelrechte Flüchtlinge und Asylbewerber sind und wie viele davon Wirtschaftsflüchtlinge.
So sehr ich die Großzügigkeit der Deutschen schätze, so sehr müssen wir uns auch klar machen, dass im Zeitalter der Globalisierung es auch in Afrika und Asien Internet gibt - wer hier ankommt berichtet nach Hause, wie es ihm geht. Dort, zu hause, entsteht ein Bild, das offenbar deutlich umreißt: In Deutschland geht es einem gut, in vielen anderen Ländern schlecht.
Manche EU-Länder gehen offen damit um - so werden in einigen Ländern Flüchtlinge bewusst eingeknastet, damit diese nach Hause melden - kommt nicht hierher, hier ist es schlecht.
Das ist dann auch so gewollt.
Wir machen das nicht - sind ja auch ein freiheitliches Land. Der Effekt ist aber, dass sich immer mehr Menschen in Bewegung setzen auf dem Weg nach Deutschland, eben, weil es den Flüchtlingen hier gut geht und wir momentan gar nicht nach Asyl und WS unterscheiden (können). Damit benehmen wir uns wie der C&A-Hund - wir rühren kräftig die Werbetrommel - kommt zu uns, während unsere Nachbarn die Türen dicht machen.
Wir sollten uns, ohne Totschlag und Tränendrüsargumente, sehr wohl überlegen, ob wir nicht daran schuld sind, dass so viele Leute im Mittelmeer ertrinken, denn wir locken sie an. Ein deutlicher Kurswechsel (nein, ich meine nicht einknasten!) würde sicher dazu führen, dass weniger Menschen migrieren. Vielleicht haben wir dann sogar die Möglichkeit, denen konkret schon vor Ort zu helfen, deren Leben wirklich bedroht ist (bevor sie barfuß durch ganz Europa tippeln müssen...).
Hah , habe sogar einen Fachmann gefunden, der meine These stützt - ich hatte sie zuerst!
http://www.welt.de/wirtschaft/…lingskrise-Wer-sonst.html
Wir sind eigentlich ein reiches Land, haben aber trotzdem eine zunehmende Verarmung bestimmter Bevölkerungsgruppen zu verzeichnen.
In unserem kollektiven Bewusstsein spukt Luther (und viele nach ihm) herum, für uns ist klar, wer Brot will, soll auch arbeiten, wer Leistung bringt, soll mehr haben als der, der keine Leistung bringt.
Das Prinzip steht so schon in der Bibel - wir haben aber bereits vor der Flüchtlingswelle Probleme damit gehabt. Ich kann verstehen, dass Anja sagt, eine Lebensleistung sollte entsprechend honoriert werden im Vergleich zu Personen, die nicht arbeiten (dürfen). Und womöglich hat sie sogar auch schon einen Krieg miterlebt... - die Oma, nicht Anja. Und hat dafür noch viel mehr Gleichbehandlung verdient, oder?
Und warum soll es keinen Unterschied machen, ob die Leistung hier erbracht oder in einem anderen Land erbracht wurde?
Wo ist das gute alte tust du was für mich tu ich was für dich?
Meine Mutter hat für eine leben lang (einfache, aber schwere) Arbeit + Kinder+ Pflege der Eltern eine Rente von 450 Euro. Solange es meinem Vater gut geht, ist das kein Problem, aber dann... Und sie hätte Probleme damit, Grundsicherung zu beantragen, für sie wäre das ein Makel - sie nennt das Sozialhilfeempfänger.
Die schlecht versorgten Rentnergenerationen kommen ja jetzt erst - wir Beamte werden (zunächst mal) nicht dazu gehören.
Um zum Punkt zu kommen - von unserem hohen und sicheren Ross fällt es leicht, eine Neiddiskussion für lächerlich zu erklären, aber es gibt eine Menge
Personen, die unter ganz anderen Umständen leben und es nicht für gerecht halten, wenn Neuankömmlinge mehr Geld erhalten als sie.
Politik muss für alle da sein, nicht nur für Arrivierte!!!
Nein, die 359 werden bar ausgezahlt und sind für Nahrung usw.., habe ich doch oben zitiert.
Eben. Es ist kein Taschengeld. Ein Taschengeld ist eine Zuwendung für Bedürfnisse, die über das hinausgehen, das man für das tatsächliche Überleben braucht. Schön, das du einräumst, dass deine ursprüngliche Invektive nicht der Realität entspricht.
So ist es. Ich arbeite ehrenamtlich mit Flüchtlingen und gewerkschaftlich mit denen, die hier jetzt IK-Klassen bekommen haben. Im Prinzip beoabachte ich das flächendeckend: am lautesten schreien die, die nichts damit zu tun haben.
Interessant, in meinem Bekanntenkreis ist es genau andersrum: Diejenigen, in deren Lebenswirklichkeit Flüchtlinge nur im Fernsehen vorkommen, sehen in der Zuwanderung vor allem die Chancen und begegnen der wachsenden Verunsicherung und Sorge in der Bevölkerung mit starker Ablehnung, während diejenigen, die unmittelbar mit Flüchtlingen arbeiten (z.B. als Mitarbeiter im Jugendamt, als Sozialpädagoge in der Erstaufnahmeeinrichtung, als Teile der Helferkreise und vor allem als Lehrkräfte an der Berufsschule) die krassesten Geschichten erzählen und den begrüßenswerten Optimismus weitgehend nicht (mehr) teilen (und sich dafür von der ersten Gruppe als Nazis beschimpfen lassen müssen --> und das sogar öffentlich bei facebook). Kuriose Entwicklung irgendwie.
Und für die Moralapostel hier:
Ich fang mal an, sämtliche Schimpfwörter, die sich bisher von Dir entweder gegen einzelne Personen, die hier mitschreiben oder gegen eine bestimmte Personengruppe, die hier mitschreibt, gerichtet haben:
- Moralapostel
- Weltverbesserer
- Gutmenschen
- ideologische Lehrmeisterin
- Gesinnungs-Polizei
- linke Moralwächter
- ...
Hab ich was übersehen? "Duckmäuser" könntest Du noch ziehen, das habe ich schon lange nicht mehr gelesen!
So ist es. Ich arbeite ehrenamtlich mit Flüchtlingen und gewerkschaftlich mit denen, die hier jetzt IK-Klassen bekommen haben. Im Prinzip beoabachte ich das flächendeckend: am lautesten schreien die, die nichts damit zu tun haben. Diejenigen, die was damit zu tun haben, sind bisher zu 99% für bessere Resourcen und nicht für eine Rückkehr derer, die sie betreuen und beschulen.Ich denke, das Phänomen ist parallel zur höheren Xenophobie in Gegenden, wo es fast keine Ausländer gibt. Oder zur höheren Frauenfeindlichkeit in zölibatären Kreisen.
Wenn man mit den einzelnen Menschen tatsächlich zu tun hat, ist das imaginierte Urteil darüber, was eine Gruppe Menschen für monströse Züge hat, schnell hinüber und man hat festgestellt, sie sind wie die Deutschen: solche und solche. Und solche und solche haben wir schon immer unterrichtet.
Dann scheint sich bei uns ein komplettes Kollegium zu irren, dass mit Flüchtlingen arbeitet. Glaube ich irgendwie auch nicht und bin eher bei Scooby.
Wir sind auch mit großen Hoffnungen gestartet, sind aber relativ schnell auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Und ja, wir sind Migranten gewöhnt, bevor da irgendwelche Theorien mit zölibatären Kreisen kommt oder Gegenden, in denen keine Ausländer leben. Dem ist nicht so...
Hah , habe sogar einen Fachmann gefunden, der meine These stützt - ich hatte sie zuerst!
http://www.welt.de/wirtschaft/…lingskrise-Wer-sonst.html
Aus dem verlinkten Artikel:
ZitatAll diese Menschen, die zu Ihnen kommen, haben sich aus sicheren Drittstaaten auf den Weg gemacht. Deutschland hat keinen einzigen Syrer vor dem Tod gerettet. Im Gegenteil: Deutschland hat trotz bester Absichten eher Tote auf dem Gewissen. Die Sache ist völlig aus dem Ruder gelaufen. Viele Menschen haben Merkels Worte als Einladung verstanden und sich danach überhaupt erst auf den gefährlichen Weg gemacht, haben ihre Ersparnisse geopfert und ihr Leben dubiosen Schleppern anvertraut.
Und die Jünger der "Refugees Welcome"-Kultur sind definitiv mitschuldig.
Wollsocken: "Jünger" muss jetzt auch auf deine Liste!
Solange es meinem Vater gut geht, ist das kein Problem, aber dann... Und sie hätte Probleme damit, Grundsicherung zu beantragen, für sie wäre das ein Makel - sie nennt das Sozialhilfeempfänger.
Was jetzt ... einerseits findest Du die kleine Rente empörend (ich auch, aber so ist es nunmal, wenn man jahrelang nichts oder nur sehr wenig ins System einbezahlt!) und dann ist die Hilfe vom Staat ein Makel? Meine Mama hat, während sie gearbeitet, hat auch nie Beihilfe beantragt, weil sie es als "Makel" empfunden hat. Heute ist sie wenigstens zu der Erkenntnis gelangt, dass das ein extrem dummer Fehler war. Du kannst doch niemandem einen Vorwurf machen, der in Anspruch nimmt, was ihm von Gesetz wegen zustimmt. Ob Du dieses Gesetz nun gut findest, spielt dabei keine Rolle. Du kannst dem Gesetzgeber Vorwürfe machen, aber nicht dem Empfänger der Sozialleistungen. Das machst Du aber, wenn Du zwischen Flüchtlingen unterscheidest, die in Deutschland nie "geleistet" haben und zwischen Deutschen, die in Deutschland auch nie "geleistet" haben - und davon gibt es mehr als genug.
Jedes unserer einheimischen Problemkids ist um Dimensionen anspruchsvoller.
Oh ja, lieber 3 Achmed, als 1 Justin
"Klar, die kommen hier alle barfuß an. Am besten noch aus Syrien ein paar tausend Kilometer barfuß gelaufen. Im Winter, natürlich.."
Ja, es kommen viele Menschen ohne Schuhe. Mir haben sie im Aufnahmelager gebrauchte Badelatschen aus der Hand gerissen.
Wir sollten uns, ohne Totschlag und Tränendrüsargumente, sehr wohl überlegen, ob wir nicht daran schuld sind, dass so viele Leute im Mittelmeer ertrinken, denn wir locken sie an. Ein deutlicher Kurswechsel (nein, ich meine nicht einknasten!) würde sicher dazu führen, dass weniger Menschen migrieren.
Es wird ja immer besser. Natürlich trägt Deutschland Mitschuld daran, dass so viele Menschen auf der Flucht sind. Aber sicher nicht, weil sie hier "Taschengeld" erhalten.
Und auch daran, dass viele Ertrinken, das liegt aber ebenfalls nicht an unseren gemütlichen Asylberwerberheimen, sondern daran, dass Geflüchtete auf gefährliche Boote auszuweichen gezwungen sind.
Mikael schrieb:
"Art 16a, Absatz 2 Grundgesetz sagt das genaue Gegenteil (sicherer Drittstaat). Aber wen interessiert in Zeiten wie diesen schon das Grundgesetz?"
Stimmt eigentlich. Pech für die Italiener, Österreicher, Polen, Mazedonier und Griechen, was liegen die auch so bekloppt rund um Deutschland? selber Schuld.
Genauso, wie wir für die paradiesischen Zustände, in denen wir leben, ganz allein selbst verantwortlich sind. Geburtslos richtig gewählt, würd ich mal sagen.
Zum Dilemma mit der Drittstaatenregelung:
http://www.zeit.de/politik/aus…dnung-asylbewerber-europa
http://www.spiegel.de/politik/…us-a-1049639.html#ref=rss
Zitat aus dem Spiegel-Artikel:
"Grundsätzlich steht es jedem EU-Mitgliedstaat frei, Asylverfahren, die in anderen Ländern begonnen wurden, zu übernehmen."
Das ist das sogenannte "Selbsteintrittsrecht" nach Art. 17 der Dublin-III-Verordnung. Aber noch 2013 hatte die deutsche Bundesregierung keine Lust auf einen "Solidaritätsmechanismus":
http://www.zeit.de/politik/aus…Migration/komplettansicht
Vielleicht rächt sich das jetzt?
Liebe Wollsocke,
ich mache auch niemand Vorwürfe, weil er staatliche Gelder beansprucht. das habe ich auch schon getan - Bafög und Co, und das mit gutem Gewissen.
Ich wollte nur drauf hinweisen, dass es auch eine Dunkelziffer an Personen gibt, die beihilfeberechtigt wären, dies aber nicht beantragen. "Versteckte Armut").
Natürlich haben wir auch Personen im Land, die nichts leisten wollen. damit müssen wir umgehen. Trotzdem macht es einen Unterschied, ob jemand hier etwas geleistet/nicht geleistet hat oder in einem anderen Land. Es gibt eine ganze Menge Länder (Dänemark), die ihren Bürgern eine Bürgerrente zahlen, unabhängig davon, wie lange die Person gearbeitet hat - einfach dafür, dass sie Dänen sind. Solche ein System verträgt nur begrenzte Zuwanderung. Das soziale System verträgt eine gewisse Zahl an "Erstgewinnern", das haben wir 1949 gesehen und auch 1990. Ich bin kein Wirtschaftsweiser, denke aber, dass auch hier eine kritische Masse nicht überschritten werden sollte.
Pausenbrot: Wir machen den Menschen Hoffnungen - Hoffnungen, die so groß sind, dass sie wacklige Seelenverkäufer betreten, um ins gelobte Land zu kommen.
Die Krux ist meiner Meinung nach, dass wir eben nicht nur klassische Asylbewerber anlocken (und da muss man sich überlegen, ob es nicht andere Möglichkeiten gibt - eben, den Nachbarstaaten der Kriegsländer Geld zu geben, selber Hilfe vor Ort zu leisten oder, ganz massiv, die Flüchtlinge auf sicherem Weg nach Europa zu bringen), sondern dass wir alle eingeladen haben - auch die, die sich in unserem Land aus wirtschaftlichen Gründen eine bessere Zukunft erhoffen. Ich kann das persönlich gut verstehen, schätze auch einige der Flüchtlinge, mit denen ich bisher zu tun hatte, ganz persönlich und menschlich, nur wäre mir lieber, wir würden dabei helfen, den Menschen eine Zukunft in ihrer Heimat zu ermöglichen - z.B. politisch oder als europäische Wirtschaftsmacht. Dass ein Staat ausblutet, wenn alle Jungen und Leistungsfähigen gehen, hat man an der DDR in den 50er Jahren gesehen. Die Konsequenz war der Mauerbau.
Wir Deutschen möchten alle beglücken und teilweise können wir (uns) das leisten, ich habe aber den Eindruck, dass wir regelrecht erfreut darüber sind, dass wir endlich mal zeigen können, was wir so drauf haben. Ich möchte nicht, dass wir uns übernehmen.
Also erstens möchte ich an dieser Stelle erwähnen, dass ich Dich von allen offenen "Flüchtlings-Kritikern" und "Obergrenzen-Forderern" eindeutig am sympathischsten und vernünftigsten finde.
Zweitens möchte ich noch mal darauf hinweisen, dass fast alle, die in diesem Thread mitschreiben, mit der Flüchtlingspolitik der Kanzlerin auch nicht einverstanden sind, auch wenn sie keine Obergrenzen, Grenzschliessungen und ein konsequentes Umsetzen der Drittstaatenregelung befürworten.
So ... da wir das geklärt haben (ist eigentlich schon schlimm, dass man das mittlerweile explizit tun muss um nicht entweder in die linke, oder in die rechte Ecke gesteckt zu werden ...):
Ich wollte nur drauf hinweisen, dass es auch eine Dunkelziffer an Personen gibt, die beihilfeberechtigt wären, dies aber nicht beantragen. "Versteckte Armut").
Natürlich haben wir auch Personen im Land, die nichts leisten wollen. damit müssen wir umgehen. Trotzdem macht es einen Unterschied, ob jemand hier etwas geleistet/nicht geleistet hat oder in einem anderen Land.
Wer nicht beantragt bleibt für mich einfach selbst schuld. Ich befürworte in dem Zusammenhang ganz klar das schweizer Modell - empfangene Sozialleistungen müssen vollständig zurückbezahlt werden, sobald man (wieder) Geld verdient. Inwieweit das in Deutschland so ist, weiss ich gar nicht so genau. Die Rückzahlung des BaföGs ist ja mittlerweile gedeckelt. Klar ... geht nicht, wenn jemand in sein Herkunftsland zurückgeht.
Ich finde, es macht einen ganz grossen Unterschied, ob jemand in Deutschland NICHTS leistet bzw. leisten will oder im Ausland was geleistet HAT! Ein Syrer z. B. der sein Leben lang in Syrien berufstätig war, der wird auch in Deutschland so schnell wie möglich irgendwas tun wollen! Ich finde es schade, dass die Leute einfach nur in ihre blöden Unterkünfte eingepfercht werden, anstatt sie möglichst zügig, möglichst sinnvoll und umfangreich mit nützlichen Dingen zu beschäftigen.
Wir Deutschen möchten alle beglücken und teilweise können wir (uns) das leisten, ich habe aber den Eindruck, dass wir regelrecht erfreut darüber sind, dass wir endlich mal zeigen können, was wir so drauf haben.
"Beglücken" klingt lustig Das Problem ist hierbei meiner Ansicht nach, dass, als das Dublin-Abkommen noch umgesetzt wurde, Deutschland vor allem gezeigt hat, was es nicht drauf hat - Solidarität mit den Staaten an den EU-Aussengrenzen und eine vernünftige Europapolitik.
Pausenbrot: Wir machen den Menschen Hoffnungen - Hoffnungen, die so groß sind, dass sie wacklige Seelenverkäufer betreten, um ins gelobte Land zu kommen.
Ich weiß nicht, wen du mit "wir" eingemeindest? Wem hast du denn wann Hoffnung gemacht?
Diejenigen Personen, die du dir als "Große unbekannte Masse der Wirtschaftsflüchtlinge/ Zigeuner" vorstellst, weil plötzlich Länder als sicher eingestuft werden, die es noch nicht sind, sind ebenso Flüchtlinge aus Ländern, in denen die Menschenrechte mit Füßen getreten werden.
Abgesehen davon kommen diejenigen, die über das Mittelmeer gelangen, (also diejenigen, die darin bei der Flucht auch ertrinken können) weiterhin aus offiziell anerkannten Krisengebieten.
Ich weiß nicht, ich versuche mir gerade ernsthaft vorzustellen, wie 60 Millionen Menschen überlegen, dass es doch eigentlich ganz nett wäre, mal woanders zu wohnen, wo man hui das Geld in den Hintern geblasen bekommt, man sich geile Klamotten kaufen kann und kostenlos im Hotel einquartiert wird, yeah! und dafür ihre Heimat, ihre Familie, alles was sie ggf. noch besitzen zurücklassen und sich auf eine Reise begeben, auf der sie misshandelt werden und sterben können. Hast du denn noch nie so ein Schlauchboot gesehen? Was denkst du, muss passieren, damit du dich mit deinem eigenen Baby auf so ein Boot setzen würdest?
Findest du deine Aussage, naja ich sag mal vorsichtig- arrogant? "keine klassischen Asylbewerber anlocken". Schon ein bisschen eklig.
Und welchem Land Nachbarland wolltest du Geld überweisen, dass er sich mal n bisschen kümmert? vielleicht der Libanon?
Oh mann, es ist wirklich zu furchtbar, um sich hier noch mehr hohle Phrasen reinzuziehen.
Ich weiß nicht, ich versuche mir gerade ernsthaft vorzustellen, wie 60 Millionen Menschen überlegen, dass es doch eigentlich ganz nett wäre, mal woanders zu wohnen, wo man hui das Geld in den Hintern geblasen bekommt, man sich geile Klamotten kaufen kann und kostenlos im Hotel einquartiert wird, yeah! und dafür ihre Heimat, ihre Familie, alles was sie ggf. noch besitzen zurücklassen und sich auf eine Reise begeben, auf der sie misshandelt werden und sterben können. Hast du denn noch nie so ein Schlauchboot gesehen? Was denkst du, muss passieren, damit du dich mit deinem eigenen Baby auf so ein Boot setzen würdest?
Die meisten, die kommen, sind keine Frauen mit kleinen Babys sondern junge Männer. Und alleine die Tatsache, dass man sich auf eine gefährliche Reise begibt, begründet erst einmal Anspruch auf gar nichts.
ZitatNach neuesten Angaben der EU-Kommission hat ein Großteil der Flüchtlinge kein Recht auf Asyl. Der Erste Vizepräsident, Frans Timmermans, sagte dem niederländischen Sender NOS: "Mehr als die Hälfte der Menschen, die jetzt in Europa ankommen, stammt aus Ländern, bei denen man annehmen kann, dass sie keinen Grund haben, einen Flüchtlingsstatus zu beantragen. Mehr als die Hälfte, 60 Prozent." Timmermans bezieht sich dabei auf bisher noch unveröffentlichte Zahlen der EU-Grenzschutzagentur Frontex für den Dezember.
http://www.welt.de/print/die_w…-ohne-Recht-auf-Asyl.html
Und von denen, die wirklich Recht auf Asyl haben, haben sie dies zu erst einmal in dem ersten Land, das sie erreichen ("sicherer Drittstaat"). Wer aus einem sicheren Drittstaat / EU-Staat weiter nach Deutschland wandert, ist zudem kein Flüchtling im Sinne der UN-Konvention mehr, sondern ein Migrant.
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