Köln: "Verhaltensregeln" für junge Frauen und Mädchen

  • du vergisst, dass die leute vor ort massiven leidensdruck haben. das heißt, wenn wir keine offene grenzen hätten (die wir de facto meines wissens aktuell nicht haben, aber das ist ein anderes thema), dann würden sie eben vor ort verrecken statt auf der flucht. und wir wären genauso schuld dran, weil wir mitverantwortlich, wenn nicht hauptverantwortlich für die zustände auf der südhalbkugel sind: von kolonialismus bis hin zu folgen der klimaerwärmung und waffenlieferungen, vom globalen kapitalismus mal ganz abgesehen. wir kommen aus der sache nicht raus. wir stecken mitten drin. wir können freilich die tür zumachen, uns die ohren zuhalten und laut "erdbeereis" singen, aber davon geht das problem vor der tür kein bisschen weg. wie gesagt, wie in den kühlschrank setzen angesicht der globalen erwärmung. es ist ein komplexes problem, für das es keine einfachen lösungen gibt.


    man kann eine völkerwanderung nicht an grenzen aufhalten, außer wir wollen die leute reihenweise beim versuchten grenzübertritt erschießen. ich übertreibe nicht. wenn wir eine mauer bauen, dann erhöhen sich die preise der schlepper und die zahl derer, die auf der flucht sterben. sie werden weiter versuchen, nach europa zu gelangen. es hilft nichts, wir müssen beginnen, dieses thema zu bearbeiten, statt "tür zu" zu brüllen.


    ad "totschlagargument": ja, wenn's aber doch so ist? die sterben, wenn wir die grenzen dicht machen. damit ist jeder, der das fordert, mit schuld an ihrem tod. kann man machen, sollte man meiner meinung nach nicht, aber kann man machen. aber dann bitte nicht rumheulen, wenn man mit den konsequenzen des eigenen tuns konfrontiert wird.

    Einmal editiert, zuletzt von kecks ()

    • Offizieller Beitrag

    Es gibt leider viele Menschen, die nicht heulen, wenn sie mit den Konsequenzen ihres Tuns konfrontiert werden. Die lässt das völlig kalt. Oder sie sehen es nicht als Konsequenz ihres Tuns. Sie sehen es immer als die Konsequenz des Tuns ANDERER.
    Auf der medizinischen / psychiatrischen Linie zwischen hypersensibel und Psychopath sind die Menschen einigermaßen gleichmäßig verteilt. Zusätzlich gibt es soziale und politische Umfelder, die einen Menschen mit desensibilierenden Einflüssen versorgen (von Verhaltensvorbildern bis zu repetitiven Argumentationen) und solche, die das Gegenteil tun. Je nachdem, wo man auf diesem Spektrum angesiedelt ist, sind die Reaktionen auf das Leid anderer ganz unterschiedlich verteilt: von keiner Reaktion oder, im schlimmsten Falle, sogar einem Gefühl innerer Befriedigung, bis tiefstem Mitleid. Dann gibt es die Frage des Konsequenzhandelns: mündet Mitgefühl in Aktion, oder wird es abgetrennt und Verantwortlichkeit wegprojiziert. Es gibt da die interessantesten psychologischen Untersuchungen.

  • Das heißt also, Länder wie Schweden, Dänemark, Österreich, Australien, USA, Kanada u.v.m. werden von psychisch Kranken regiert? Interessenate Diagnose, Frau Dr. Meike...

  • sagt sie doch gar nicht? und was ist jetzt mit dem totschlagargument? und dem tür zuknallen, in der hoffnung, dass dann die völkerwanderung gnädigerweise draußen bleibt? das ist alles eine verständliche reaktion, nur eben keine besonders sinnvolle oder gar gute, effektive, mittelfristig oder langfristig (haha) wirksame reaktion auf das aktuelle problem. und nein, ich habe leider keine bessere patentlösung zu bieten. nur den appell, am thema zu arbeiten und nochmal zu arbeiten und zu versuchen, lösungsorientiert zu denken, bevor man kopflos aktionismus entwickelt, unter wahrung der menschenwürde der flüchtlinge.

  • nzz.ch/feuilleton/willkommensunkultur-1.18678059

    Lustiger Artikel. Ich zitiere:


    "Bei der letzten Schüler-Mathematik-Olympiade (TIMSS), die Südkorea mit 613 Punkten gewann, schafften die Vereinigten Arabischen Emirate, Libanon und Tunesien als beste arabische Länder 456, 449 und 425 Punkte. Nur wenn allein die Allerbesten aus diesen Ländern kämen, liesse sich eine weitere Absenkung des ohnehin rutschenden westeuropäischen Schnitts von rund 500 vermeiden."


    Oha ... das ist ja eine grandiose Diskussionsbasis. Wer hat denn dem Autor dieses Artikels ins Hirn gekackt? Setzt der da etwa Intelligenz mit Bildung gleich oder was? Die Schweiz landet nur auf Platz 45 - trotz hervorragender Bildungschancen! Aber bei den appenzeller Bauern kann man schon auch hin und wieder am Weltbild zweifeln ... insofern ist das Abschneiden bei der Mathematik-Olympiade vielleicht wirklich ein geeigneter Massstab.

    • Offizieller Beitrag

    Kecks hats kapiert.


    Übrigens ist Empathielosigkeit oder -Armut auch erst ab einem gewissen Grad krankhaft, vorher ist es eben Teil einer Persönlichkeit. Man findet die in bestimmten Ländern häufiger (Verrohung durch bestimmte Zustände), bei Fundamentalisten (Entwertung des vermeintlich Sündigen/Anderen), politischen Extremisten (Entwertung des politisch anderen) sowie Nihilisten, extreme Materialisten und in bestimmten Berufsgruppen gibt es auch deutlich höhere Prozentzahlen von Menschen, die auf dem Psychopathiespektrum ziemlich weit oben sind. Bei einer Untersuchung unter Investmentbankern und anderen Berufsgruppen mit hoher Konsequenzreichweite zeigten sich bis zu zehnfach höhere Werte, also 10% ausgeprägte psychopathische Züge im Vergleich zur üblichen Menge von 1% voll ausgebildeter Psychopathen in der Gesamtbevölkerung.Und deutlich mehr mit psycho- oder soziopathischen Grundtendenzen, also Menschen, die keine Psychopathen sind, aber wenig Empathie, wenig Konsequenzhandeln in Bezug auf die Bedürfnisse anderer, etc.besitzen. Diese befinden sich vermehrt in Führungspositionen, weil genau das ihrer Persönlichkeit(sstörung) entspricht.

  • und nein, ich habe leider keine bessere patentlösung zu bieten. nur den appell, am thema zu arbeiten und nochmal zu arbeiten und zu versuchen, lösungsorientiert zu denken, bevor man kopflos aktionismus entwickelt, unter wahrung der menschenwürde der flüchtlinge.

    Du hast überhaupt keine Lösung zu bieten. Wie die meisten, die in diesem Thread mitschreiben.

  • Du hast überhaupt keine Lösung zu bieten. Wie die meisten, die in diesem Thread mitschreiben.

    ja! sag ich doch! aber "tür zu" zu schreien, wenn das offensichtlich keine sinnvolle lösung ist, wird doch dadurch nicht richtiger? außer, dass es uns das gefühl gibt, irgendwas (irgendwas!) getan zu haben, ungeachtet der folgen, damit wir uns selber besser fühlen/ eventuell und bestenfalls für eine sehr kurze phase weniger flüchtlinge im land haben? sowas nennt man gemeinhin "aktionismus", in dem fall einer mit menschenverachtenden folgen, rechtspopulistisch ist er außederm. nee, ich habe keine bessere idee, außer denken, arbeiten, arbeiten, sich den realitäten stellen und nochmal denken und arbeiten. man muss komplexe probleme in ihrer komplexität aushalten, sonst wird das nichts mit einer wenigstens mittelfristig wirksamen strategie.

  • naja, es ist zumindest dem überleben der flüchtlinge zuträglicher als das "tür zu". und ja, auch das ist emotional getragener aktionismus. hat keiner was anderes behauptet. zweifelsohne (meine ich wirklich so) fehlt uns ein einwanderungsgesetz, das neben das asylrecht gesetzt werden muss. nur - um ein solches politisch zu erarbeiten und durchzusetzen, müssten sich die konservativen parteien bequemen, die fehler der 70er einzugestehen (gastarbeiter würden wieder nach hause gehen, klar doch...) und deutschland als das einwanderungsland, das es seit nun bald vierzig jahren nunmal ist, akzeptieren lernen. es geht echt nicht mehr darum, ob man einwanderung nach deutschland oder flucht nach deutschland (beides) schlecht oder gut oder lila findet - sie findet statt, und wir müssen uns zusammensetzen, reden, denken und vor allem arbeiten, um dieses komplexe problem (aktuell ist es eins) angemessen anzugehen.

  • Du hast überhaupt keine Lösung zu bieten. Wie die meisten, die in diesem Thread mitschreiben.

    Du allen voran. Du pöbelst eigentlich nur und wirfst mit polemischen Kommentaren um Dich.

  • Okay, dann scheints mir, dass die Deutschen nur extrem können. Von einem extrem ins Andere. Und alle unsere Nachbarländer, sogar das so liberale Schweden nimmt die Ertrinkenden in Kauf....


    Übrigens soll es auch noch andere Länder geben, in denen die Verhältnisse besser als in der Heimat sind. Aber nach aktuellen Befragungen wollen 98% nach Deutschland. Warum? Falsche Versprechungen? Falsche Vorstellungen?


    Wir können nicht alle aufnehmen, wer das nicht kapiert, ist echt ein wenig verblendet... Es gibt Armut in unserem Land. Das muss man Lehrern vielleicht mal erklären.
    Meine Oma kriegt genau 235 Euro Rente plus Miete, das ist weniger als jedem Asylbewerber zusteht....

  • und du glaubst ernsthaft, dass deine oma irgendwie mehr rente kriegt, wenn jetzt weniger flüchtlinge kommen? das ist nicht "verblendet"? sorry, da ist kein zusammenhang erkennbar. die geringe rente deiner oma ist eine sauerei (genauso, wie die tatsache, dass du und ich vielleicht gar keine rente/pension mehr bekommen werden), aber die folge ihrer gering entlohnten erwerbstätigkeit, vermutlich in teilzeit und eher schlecht qualifiziert oder in sozialen berufen. das ist scheiße, unfair, ein versagen des systems, keine frage, und tut mir sehr leid für sie. aber was zum geier hat das mit der flüchtlingsfrage zu tun? deine oma ist doch nicht weniger arm dran, wenn flüchtlinge da sind? ich kapier das echt nicht.

  • Ich weiß, dass man keinen direkten Zusammenhang erstellen darf. Ich frage mich dennoch warum plötzlich das Geld da ist und viele Rentner (Oma ist 89 und hat nach dem Krieg das Land wieder aufgebaut und natürlich ihre Kinder erzogen und nicht bzw. nur wenig gearbeitet) knapsen am Existensminimum.


    Warum müssen Flüchtlinge über 300 Euro Taschengeld bekommen? Ist das wirklich notwendig. Ich denke, dass man solche Fragen auch mal stellen darf.


    Und warum muss ich mich damit abfinden, dass mein Mann der 50% seines Einkommens an den Staat abgibt vielleicht keine oder sehr wenig Rente bekommt? Warum muss ich das? Warum kann ich nicht erwarten, dass unsere Regierung auch unser Wohlergehen im Blick hat... Das sind alles Gedanken, die in mir kreisen. Auch wenn mir die Flüchtlinge, die wirklich aus Kriegsgebieten kommen sehr leid tun und ich auch meine Schüler (und wir haben schon einige davon) sehr mag und kämpfe, damit sie erfolgreich sein können.


    Dennoch muss ich unkontrollierte Einwanderung (und ja auch diese ist immer noch vorhanden, ca. 1/3 kann in Bayern derzeit erfasst werden) nicht gut finden. So ist das nunmal.



    svwchris: Ja dann wird das Geschrei groß. Aber auf dem Gymnasium haben die ja dann nichts zu suchen. ;)

  • äh. es geht also um besitzstandswahrung und egoistisches "hauptsache mir geht's gut". kann man machen. finde ich persönlich gar nicht toll. immerhin eine ehrliche antwort.


    natürlich darfst du den zusammenhang zwischen der rente der oma und den flüchtlingen herstellen. er ist nur sachlich falsch und getragen von ressentiments (so nennt man dieses ichichichgegenandere-denken) und lamoryanz. wie gesagt, kann man machen... muss man gottseidank aber nicht.

  • Richtig. Da bin ich schon auf die Ausreden der Gymnasiallehrkräfte gespannt. Sie arbeiten ja eh schon lange am Anschlag... :victory:


    Und außerdem sind die Flüchtlinge ja eh am besten an der Hauptschule aufgehoben, um erstmal richtig Deutsch zu lernen. Wenn das dann passiert ist, sind sie natürlich gerne am Gymnasium willkommen. Natürlich.

  • Weißt du Kecks, ich komme aus einer Arbeiterfamilie und sehe wie hat viele Familien aus meiner Klasse kämpfen müssen. Du kannst das als Wohlstandssicherung einstufen, ich sehe das nicht so. Ich sehe, dass 2 arbeitende Deutsche kaum noch ihre Familie ernähren können. Kennst du nicht als Lehrer, weiß ich, aber einfach mal über den Tellerrand schauen.


    Warum Flüchtlinge über 300 Euro Taschengeld brauchen, hast du mir nicht erklären können. Gibt natürlich auch keine logische Antwort. Kein anderes Land in Europa ist so großzügig.


    Interessant auch dieses Bild aus der Bild. [Blockierte Grafik: http://bilder.bild.de/fotos-skaliert/bild-infografik-anzahl-der-fluechtlinge-nach-bundeslaendern-50489706-44311432/3,w=559,c=0.bild.gif]


    Über die Verteilung muss ich mich auch sehr wundern. Bayern und BW sind bestimmt schwer belastet, aber was soll dann Hamburg sagen und hier v.a. der Hamburger Süden...

    • Offizieller Beitrag

    Wir können nicht alle aufnehmen, wer das nicht kapiert, ist echt ein wenig verblendet... Es gibt Armut in unserem Land. Das muss man Lehrern vielleicht mal erklären.
    Meine Oma kriegt genau 235 Euro Rente plus Miete, das ist weniger als jedem Asylbewerber zusteht....

    Weiß jeder und streitet keiner ab. Und damit fangen wir die Diskussion wieder bei Punkt null an. Hatten wir schon, war schon da, alles geklärt. Bitte nochmal auf Seite 1 anfangen zu lesen.

  • Aber die Bedingungen ändern sich gerade. Andere Länder kommen zur Vernunft... Und nur weil du eine Sichtweise hast, muss ich diese nicht teilen...

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