du vergisst, dass die leute vor ort massiven leidensdruck haben. das heißt, wenn wir keine offene grenzen hätten (die wir de facto meines wissens aktuell nicht haben, aber das ist ein anderes thema), dann würden sie eben vor ort verrecken statt auf der flucht. und wir wären genauso schuld dran, weil wir mitverantwortlich, wenn nicht hauptverantwortlich für die zustände auf der südhalbkugel sind: von kolonialismus bis hin zu folgen der klimaerwärmung und waffenlieferungen, vom globalen kapitalismus mal ganz abgesehen. wir kommen aus der sache nicht raus. wir stecken mitten drin. wir können freilich die tür zumachen, uns die ohren zuhalten und laut "erdbeereis" singen, aber davon geht das problem vor der tür kein bisschen weg. wie gesagt, wie in den kühlschrank setzen angesicht der globalen erwärmung. es ist ein komplexes problem, für das es keine einfachen lösungen gibt.
man kann eine völkerwanderung nicht an grenzen aufhalten, außer wir wollen die leute reihenweise beim versuchten grenzübertritt erschießen. ich übertreibe nicht. wenn wir eine mauer bauen, dann erhöhen sich die preise der schlepper und die zahl derer, die auf der flucht sterben. sie werden weiter versuchen, nach europa zu gelangen. es hilft nichts, wir müssen beginnen, dieses thema zu bearbeiten, statt "tür zu" zu brüllen.
ad "totschlagargument": ja, wenn's aber doch so ist? die sterben, wenn wir die grenzen dicht machen. damit ist jeder, der das fordert, mit schuld an ihrem tod. kann man machen, sollte man meiner meinung nach nicht, aber kann man machen. aber dann bitte nicht rumheulen, wenn man mit den konsequenzen des eigenen tuns konfrontiert wird.