Köln: "Verhaltensregeln" für junge Frauen und Mädchen

  • Das nähere Umfeld bei vielen Familien in Deutschland ist aber auch nicht deutsch. Die Aussage und These finde ich weiter etwas gewagt.

    Du scheinst irgendwie darüber zu munkeln, dass auch bei Vergewaltigungen von deutschen Opfern durch ihr Umfeld in statistisch relevantem Umfang von nicht-deutschen Vergewaltigern auszugehen sei, da bei vielen Familien das nähere Umfeld nicht deutsch sei. Zumindest, wenn ich versuche, deinen Satz mal in vernünftiger Sprache hinzuschreiben.


    Könntest du bitte mal genauer erklären, wie du dir das konkret vorstellst?


  • Gebe ich dir recht. Es wird hier aber gerne das Argument herangezogen, dass die Mehrheit der Vergewaltigungen in Deutschland von Deutschen begangen werden und 'wir' somit genauso schei★e sind wie das Pack an Silvester.
    Und damit habe ich ehrlich gesagt ein Problem.

    Mit solchem Dummschnack wird wohl jeder ein Problem haben, der einigermaßen unfallfrei geradeaus denken kann.


    Aber wer hat das denn bitte hier in diesem Thread gesagt? Genau und konkret? Oder geht es hier nur um irgendwie dräuendes Gemunkel, um Stimmung zu machen?

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe zumindest gesagt, dass jeder bio-deutsche Vergewaltiger tatsächlich genauso scheiße ist, wie das Pack an Sylvester. Und jeder nichtdeutsche Mann mit Respekt vor Frauen genauso gut wie jeder biodeutche Mann mit Respekt vor Frauen. Damit wird man leben müssen. Oder gibt es hier tatsächlich auch Menschen, die meinen, eine Vergewaltigung durch einen Araber/Syrer/Afrikaner ist NOCH schlimmer? Das würde mich dann doch interessieren... - schlimmer, weil...? Na? Weil die deutschen Freien unser Eigentum sind und die vergewaltigen wir SELBER?? :sabber: :sabber:


    Zitat

    Ich deute gar nichts an. Diese tolle Statistik mit ca. 19 Vergewaltigungen pro Tag durch Deutsche wurde doch von dir aufgestellt. Und das völlig ohne irgendwelche Fakten.

    Die Statistiken darüber, wie viele Vergewaltigungen es in Deutschland am Tag gibt, laut BKA, habe ich verlinkt.


    Dass das alle Deutche sind, habe ich nicht gesagt, ich habe weitere Fakten verlinkt, in denen gezeigt wird, dass es meistens im Familien- oder näheren Umfeld statffindet. Da ja nunmal die meisten hier Lebenden Deutsche sind... ergibt sich der Rest logisch. Du kannst es kapieren oder lassen, ist mir wurscht.


    Ich mach mal was anderes heute noch, als mich mit der LehrerPegida herumzustreiten.

    • Offizieller Beitrag

    Wisst Ihr, was ich an dieser Diskussion interessant finde?


    Hier diskutieren Akademiker untereinander, die aufgrund ihres Bildungsabschlusses zum oberen Fünftel der Gesellschaft gehören. Und doch lesen wir hier bis auf die richtig derben Hetzparolen im Grunde die gleichen Argumente in der Bandbreite von Pegida bis Claudia Roth.
    Wir grenzen uns ob unseres Sozialstatus und unseres Bildungsgrads von den Dumpfbacken ab, und doch wirkt es so auf mich, als würden einige dieselben Argumente nur rhetorisch besser verpackt und scheinbar politisch korrekt präsentieren.


    Für mich sieht es so aus, als tue sich hier gerade etwas in Deutschland. Als würde endlich eine Diskussion in Gang kommen, die wir in den 60ern hätten beginnen müssen; als müssten wir nach knapp 60 Jahren Dornröschenschlaf bei der Migration, der Integration und der Entstehung und Ausbreitung von Parallelgesellschaften jetzt endlich auf Teufel komm raus innerhalb kürzester Zeit diese Diskussion mit einen klaren Votum führen und beenden.
    Die Frage ist nur, welche Seite sich durchsetzt.

  • Ich habe zumindest gesagt, dass jeder bio-deutsche Vergewaltiger tatsächlich genauso scheiße ist, wie das Pack an Sylvester. Und jeder nichtdeutsche Mann mit Respekt vor Frauen genauso gut wie jeder biodeutche Mann mit Respekt vor Frauen. Damit wird man leben müssen.


    Das stimmt ja auch, ist aber eine ganz andere Aussage als die, die svwchris wem auch immer in den Mund legt: da ist nämlich von "wir" inklusive der Nichtvergewaltiger die Rede. Aber Strohmänner sind ja ein beliebtes rhetorisches Mittel von solchen Leuten...


    Zitat

    Ich mach mal was anderes heute noch, als mich mit der LehrerPegida herumzustreiten.

    Vernünftig.

  • Ich kapiers irgendwie nicht so ganz.
    Das Pack von Silvester war (größtenteils?) Ausländer. Ob es jetzt Nordafrikaner waren, die schon seit Ewigkeiten hier sind oder doch syrische Flüchtlinge, scheint irgendwie noch nicht so ganz geklärt sein. Und jetzt?
    Selbst wenn man jetzt davon ausgehen wollte, dass die sexuellen Übergriffe auf ein muslimisch geprägtes machohaftes Frauenbild zurückzuführen sind, was sollte denn dann die Konsequenz sein?
    Wir schmeißen alle Muslime raus, um "unsere" Frauen zu schützen? Wir lassen jetzt gar keine Flüchtlinge mehr rein, weil da Vergewaltiger dabei sein könnten? Das ist doch alles Unsinn. Ich kann doch eine Ethnie, eine Menschengruppe oder eine Religion nicht in Sippenhaft nehmen?
    Ich möchte doch als Bayer auch nicht mit den gehirnamputierten Testosteronbolzen, die Frauen auf dem Oktoberfest belästigen, in einen Topf geworfen werden. Oder mit irgendwelchen anderen triebgesteuerten, verhaltensgestörten Y-Chromosonträgern.
    Welchen praktischen Mehrwert soll denn hier die Unterscheidung nach Herkunft wirklich im konkreten Fall haben?


    Oder bin ich jetzt ein Gutmensch?

    • Offizieller Beitrag

    Ich glaube, es geht unter anderem darum, dass bei Menschen, die hier zu Gast sind, eine höhere Messlatte angelegt wird, als es bei Deutschen getan wird.
    Frei nach dem Motto: "Wenn die schon bei uns sind, sollen die sich ja benehmen." Ich kann das zum Teil verstehen, mache aber auch keinen Unterschied zwischen einem germanischen oder nicht-germanischen Vergewaltiger. Für die betroffenen Frauen dürfte das auch erst einmal sekundär sein.

  • Lieber Bolzbold,


    hier geht es aber nicht um den "klassischen" Vergewaltigungsfall, bei dem sich ein "Gast" strafbar gemacht hat, sondern um eine (für mich) neue Form der sexuellen Belästigung und sexualisierten Gewalt in einer größeren Masse von mitmachbereiten Tätern.


    Ich habe schon alles mögliche auf dem Oktoberfest und woanders (als Freundin eines "Nordafrikaners" in einer entsprechenden Clique) erlebt, aber immer war jemand dabei, der die anderen zur Vernunft gebracht hat.
    Ich habe in Bezug auf die Silvesternacht noch nicht von Berichten gehört, dass einer der Männer seine Kumpels zur Räson gerufen hätte oder dem es zu viel wurde und der eine Frau aus so einem Kreis herausgeholt hat.
    Circa 1000 Personen und alle machen mit oder dulden zumindest stillschweigend? Eine kollektive Täterschaft?
    Für mich hat das eine neue Dimension, die mich bewegt und die mir Sorgen macht.

  • Und - lieber Thamiel, so ist also die Entscheidung gefallen, die Szenerie mehr oder minder sich selbst zu überlassen? Aus Rationalität? Und ein paar der Personen zu kontrollieren? Und dann wieder laufen zu lassen? Meinst du das wirklich?

    Bei jeder Art der Hilfeleistung, ob von Zivilisten oder Berufshelfern ausgehend, gilt das Primat der Eigensicherung. Ich war nicht dort. Aber ich hab oft genug Pausenaufsicht gehalten um zu wissen, dass bei solchen Situationen mehr abläuft, als die anwesende Autorität unterbinden kann bzw. überhaupt mitbekommt. Nach allem, was ich gehört habe, hätte man mit Hundertschaften anrücken müssen wie bei Dortmund gegen Schalke.

    "A lack of planing on your side does not constitute an emergency on my side."

  • Es wird immer offensichtlicher, dass die Kölner Polizeiführung die Herkunft der Täter verschleiern wollte, weil das "politisch heikel" sei. Es verdichten sich die Belege dafür, dass die meisten Täter frisch eingereiste Asylbeweber aus Syrien waren.


    http://www.welt.de/politik/art…ewusst-nicht-genannt.html


    Inzwischen kommen nach Köln, Hamburg, Stuttgart, Düsseldorf und Weil am Rhein immer mehr Meldungen aus verschiedenen Städten, so auch aus Wien und Zürich.

  • Ich möchte zum Thema hier auch noch was anmerken. Mich stört, dass behauptet wird, dass sexuelle Gewalt in Deutschland doch Alltag sei und dass das Thema sonst auch keinen Menschen interessiert. Nur weil jetzt Männer mit Migrationshintergrund die Täter seien, würden die Vorgänge in den Fokus rücken.
    Aber ist es denn wirklich so, dass Vergleichbares zum Alltag der breiten Masse der Frauen in Deutschland gehört?
    Ich war früher sehr gerne auf Massenveranstaltungen, auf Konzerten, bei großen Volksfesten (auch auf dem Oktoberfest!), Public Viewing etc. Selbst Silvester habe ich früher gerne in verschiedenen deutschen Großstädten gefeiert, mitten im Getöse. Auch im Studium habe ich das Partyleben genossen. Nur, solche Erlebnisse, wie sie die betroffenen Damen schildern, musste ich dabei nie erleben. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich mal sexuelle Gewalt in welcher Form auch immer erfahren habe. Vor noch nicht allzu langer Zeit bin öfters mit jungen alkoholisierten Fußballfans Zug gefahren. Die lassen dann schon mal gemeinsam den Zug hüpfen, wenn sie den entsprechenden Pegel haben. An Frauen sind sie in dem Zustand aber nicht interessiert.
    Heute lebe ich mit meiner jungen Familie eher ländlich, da habe ich es nicht mehr so mit dem Partyleben. Aber wenn man manchen Forenmitgliedern glauben darf, dann ist das Frauenbild auf dem platten Land ja auch eher sehr rückwärts gewandt:


    Zitat von neleabels

    Das Problem ist ein bestimmtes Frauenbild, das durchaus auch kulturell bedingt ist, dem aber noch nicht in ausreichendem Maße begegnet wird - das gibt es mit Sicherheit in rückständigen deutschen Landgebieten

    Das ist doch wirklich nicht vergleichbar! Wer vertritt den bei uns noch ein Frauenbild, das Frauen, die um Mitternacht unterwegs sind, als Schlampen und Freiwild ansieht?
    Meike, mal ehrlich, wann begegnest du denn in deinem Alltagseben sexueller Gewalt?
    Sexuelle Gewalt ist seit Jahren rückläufig, trotz der Tatsache, dass heuzutage wohl erheblich mehr Fälle angezeigt werden als früher.
    Nein, ich erfahre es doch dagegen tagtäglich, dass meine Schüler und Schülerinnen der Oberstufe einander mit Respekt und auf Augenhöhe begegnen. Da gibt es kein blödes Testosterongehabe. Die Mädchen würden den Jungs schließlich auch sonst was geigen...
    Was den meisten wohl gar nicht so bewusst ist, dass es in Köln weit über ein Angrabschen hinaus ging. Da wurde versucht, Finger sonstwo hinzustecken. Und das war je kein Einzelfall. Wenn jetzt immer wieder auf das Oktoberfest verwiesen wird, ist das doch blanker Hohn. Stellt Euch mal ein Bierzelt vor, in dem Massen an bierseligen Männer versuchen, an die Körperöffnungen der anwesenden Frauen zu kommen. Absurd. Gerade weil das nicht Alltag ist, waren die Frauen doch so verstört und auch die begleitenden Männer völlig fertig.




    Ich muss zugeben, Köln hat mich zutiefst verunsichert. Ich würde mir die Situation ja auch gerne schönreden, aber das kann ich nicht mehr. Meine Stimmung trifft diese Äußerung eines Kommentators sehr gut:
    http://www.welt.de/debatte/kol…uns-alle-missbraucht.html

  • Ich zitiere einmal einen Politiker der Grünen:

    Zitat

    "Die multikulturelle Gesellschaft ist hart, schnell, grausam und wenig solidarisch, sie ist von beträchtlichen sozialen Ungleichgewichten geprägt und kennt Wanderungsgewinner ebenso wie Modernisierungsverlierer; sie hat die Tendenz, in eine Vielfalt von Gruppen und Gemeinschaften auseinanderzustreben und ihren Zusammenhalt sowie die Verbindlichkeit ihrer Werte einzubüßen. " - Daniel Cohn-Bendit und Thomas Schmid: Wenn der Westen unwiderstehlich wird.DIE ZEIT, 22. November 1991


    https://de.wikiquote.org/wiki/Daniel_Cohn-Bendit



    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Ich muss zugeben, Köln hat mich zutiefst verunsichert. Ich würde mir die Situation ja auch gerne schönreden, aber das kann ich nicht mehr. Meine Stimmung trifft diese Äußerung eines Kommentators sehr gut:
    welt.de/debatte/kolumnen/made-…uns-alle-missbraucht.html

    Ach Gott, die Welt und ihre Kommentare. Das wirkt auf mich total geheuchelt. Klar verunsichern die Ereignisse. Und natürlich ist das eine völlig neue Dimnesion der Belästigung. Aber ich sehe immer noch nicht, welche praktischen Konsequenzen man jetzt aus den Erkenntnissen über die Herkunft der Täter ziehen soll. Man kann Flüchtlinge, die aus Angst um ihr Leben auf der Flucht sind, nicht einfach pauschal alle sitzen lassen, weil ein recht kleiner Teil von ihnen unfähig oder nicht willens ist, sich zu integrieren. Und auch wenn die absoluten Zahlen schon sehr erschreckend sind, ist das prozentual gesehen eben doch nur ein kleiner Teil.


    Mich erinnert der verlinkte Kommentar aus der WELT an eine Glosse von Wiglaf Droste:



    Wenig Inhumaneres auf Erden gibt es als ein positives Vorurteil. Während das negative Vorurteil sich selbst ächtet und am Ende, wenn auch unbeabsichtigt, aufgrund seiner offenkundigen Dummheit zumeist gegenteilige Wirkung erzielt, erzeugt das positive – und natürlich extrem gut gemeinte – Vorurteil moralischen Druck und baut eine Erwartungshaltung auf, die niemand einlösen kann, gegen den es sich richtet. Behauptet z.B. jemand ernsthaft, alle Lande lebenden Ausländer seien Heroinhändler, so wird er, außer von seinesgleichen, ausgelacht und fortan als die fiese Type behandelt werden, die er ja auch ist.
    Der an Xenophilie leidende Gutmensch dagegen setzt den Ausländer der moralischen Erpressung aus, der habe sich gefälligst edelmütig und vorbildlich zu betragen wie Winnetou, der, wie man weiß, ja auch niemals mit Heroin hausieren ging, sondern mit frommen Sprüchen.
    Handelt nun aber der Ausländer dem positiv rassistischen Vorurteil zuwider und schenkt gegen Geld Heroin aus, ist der stets stellvertretend für ich sprechende Xenophile ‚menschlich tief enttäuscht‘, wie es dann heißt; schluchzend drückt er eine Träne ab. Zwar mißfällt ihm auch das Heroinverkaufen als solches, dabei vor allem aber die Tatsache, daß es der Ausländer tut, für den er sich so eingesetzt und starkgemacht hat; wie kann dieser Schurke ihm das antun! Ihm, dem guten Mann, dessen Geduld jetzt allerdings am Ende ist: ‚So haben wir nicht gewettet, Freundchen! Diesen Ausländer habe ich nicht bestellt!‘ Vom Rückgaberecht wird nun unverzüglich Gebrauch gemacht.

    Quelle: Wiglaf Droste: "Topspiel der Woche mit Volkes Hilfe" (1997)


    EDIT: Ich muss allerdings auch ehrlich zugeben, dass ich sehr froh war, dass ich nicht an Silvester in Köln vor dem Hauptbahnhof war. Schon gar nicht mit Partnerin!

  • Was konkret getan werden kann?
    Kannste haben:


    - Die Flüchtlinge müssen schnell und digital erfasst und an andere Stellen weitergegeben werden. (auch erkennungsdienstlich), es muss auch erfasst werden, ob sie aus einem nordafrikanischem Land oder aus Syrien kommen. Erkennen lässt sich das wohl an der Sprache. Mit den nordafrikanischen Ländern muss zusammengearbeitet werden, um notfalls feststellen zu können, ob eine Person sich nur als syrischer Flüchtling ausgibt oder einer ist. Auch ein mitzuführender Chip wäre zu überlegen (hat unser neuer ausweis ja auch).
    Da dies aufwändig ist, muss man eventuell wirklich über eine Begrenzung der Flüchtlingszahlen nachdenken. (Obwohl ich kein CSU-Heini bin). Warum soll hier nicht gelten Familien, Kinder und Ältere/Kranke vor den jungen/starken alleinstehenden Männern?


    Hoffentliche Wirkung: Es ist nicht möglich, jeden Tag unter einem anderen Namen einen neuen Asylantrag zu stellen. Die Bundespolizei berichtet, dass die Täter ihre papiere zerrissen hätten mit der Behauptung, morgen könnten sie einen neuen Antrag stellen.


    - Ausweisung von Migranten und Flüchtlingen, wenn sie straffällig werden.
    Bisher ist das im Fall Asyl nur bei Kapitalverbrechen möglich - Diebstahl und sexuelle Belästigung gehören also nicht dazu.Soweit ich weiß, gehört auch Drogenhandel nicht dazu?


    - Schnelle Überprüfung der Flüchtlinge auf ein kriminelles Vorleben und konsequente Ausweisung bei Verbrechern - ich sage nur Ruanda.


    - Verstärkte Integrationsbemühungen: Mehr verpflichtende Integrations- und Sprachkurse, mehr Vorbereitungsklassen für junge Menschen, Paten, die Flüchtlinge begleiten, ein schneller Zugang zum Arbeitsmarkt für gut ausgebildete Kräfte


    - Eine konsequente Abschiebung von Menschen, die keine Flüchtlinge sind.


    - Ein komplett neues Einwanderungsgesetz, dass es gut ausgebildeten Fachkräften erlaubt, hier berufstätig zu werden, ohne, dass sich die Menschen als Flüchtlinge tarnen müssen, weil sie aus Nicht-EU-Staaten kommen.


    - Aufräumen mit kriminellen Parallelgesellschaften, rechten und religiösen Extremisten. Ein klarer Konsens, dass wir so etwas hier nicht wollen und deutliche Zeichen der Staatsgewalt.


    Und ein klares Zeichen nach außen: Ihr seid uns willkommen, wenn ihr mit uns friedlich zusammenleben wollt. Missverständnisse kommen vor, aber gegen Kriminelle tun wir etwas. Und wir werden genauso unangenehm wie eure eigenen Behörden.


    Das ist jetzt nicht mein eigenes Parteiprogramm und ich hoffe, es deckt sich auch nicht mit diversen rechten Gruppen....
    Aber vielleicht würden solche Maßnahmen verhindern, dass die Leute bei den nächsten Wahlen rechts wählen oder gar Flüchtlingsheime brennen.

    • Offizieller Beitrag

    Einige Punkte fand ich schon lange vor der Flüchtlingskrise sinnvoll, auch schon zu Zeiten, als hierzulande viele noch behaupteten, wir seien kein Einwanderungsland und deshalb bäuchten wir kein Einwanderungsgesetz.


    Bei anderen habe ich keine Ahnung, wie das gehen soll, also so konkret und praktisch: Mal so als ein Beispiel das hier:

    Zitat

    - Aufräumen mit kriminellen Parallelgesellschaften, rechten und religiösen Extremisten. Ein klarer Konsens, dass wir so etwas hier nicht wollen und deutliche Zeichen der Staatsgewalt.

    Was ist Aufräumen? Ab wann ist einer Extremist? Wenn er das ist, und (wie die meisten salafistischen Gefährder und alle hiesigen Neu-Nazis) deutscher Staatsbürger ist: wie wird aufgeräumt? Wird ihm die Meinungsfreiheit beschnitten - wie? Darf er nichts mehr im internet posten und andere radikalisieren und nichts mehr (öffentlich) sagen und schreiben? Wer überprüft das, wie setzt man das durch? Oder kommt er in den Knast aufgrund seiner Meinung? Auf welcher Rechtsgrundlage?
    Oder wartet man (wie bisher) doch, bis er was Extremes getan hat? Und worin unterscheidet sich das dann von wie es jetzt ist?


    Wie räumt man mit einer "kriminellen Paralellgesellschaft" auf (was ist das überhaupt?)? Verhaften und Einsperren auf Verdacht? Ab welchem Verdacht? "Sie sind Bürger mit Migrationshintergrund, Ihr Bruder/Kumpel war mal straffällig, Sie kommen in Sippenhaft?" Oder doch wie bisher erst nach erwiesenem Straftatbestand? Mit oder ohne Gerichtsverhandlung?



    Ehrlich, ich verstehe diese Forderungen konkret immer nicht. Sie klingen attraktiv, auch für mich. Wer will schon kriminelle Parallelgesellschaften und Extremisten!? Ich auch nicht. Mir gehen die so auf den Keks, die Kriminellen, die extremen Religiösen, die extremen Rechten und Linken, - ich könnt kotzen.



    Aber ich persönlich kenne keine neuen Mittel, die man gegen sie anwenden kann, die nicht dazu führen, dass wir unsere Rechtsstaatlichkeit oder demokratischen Verfassungsrechte verlieren. Also Meinungsfreiheit, Recht auf ein Verfahren und einen Anwalt und Unschuldsvermutung, Religionsfreiheit, Recht auf Freizügigkeit und individuelle Selbstbestimmung, recht auf Würde, Versammlungsrecht, usw.


    Klar, es gab mal ne Zeit, da ging das: da wurden Menschen aufgrund ihres Glaubens und ihrer politischen Überzeugung aus ihren Häusern geholt und eingesperrt (im besten Falle).
    In unseren Staat gibt es dazu die Rechtsgrundlage nicht (Gottseidank). Bei uns dauert alles lang. Verdacht muss bewiesen werden, Menschen müssen auch unter Vedacht ordentlich behandelt werden, sie dürfen auch extreme Meinungen äußern, sie dürfen das internet benutzen, sie dürfen... halt in einer Demokratie leben.


    Wenn ich auf unsere Einkaufsstraße unsere hiesigen Jung-Salafisten mit ihren dämlichen Fusselbärten Korane verteilen und junge Leute verführen sehe, kriege ich auch eine Wut, eine echte, tiefe. Als ich Montags ich unsere lächerlichen Mini-Pegidistenformation in Deutschlandfahnen gehüllt rechtes Zeug ins Megaphon kreischen hören musste, ging es mir ähnlich. Paris, der NSU-Prozess, und vieles von dem Grausamen, was die Flüchtlingsfrau, der ich Deutsch beibringe, so erzählt, haben mich mit einem solchen Zorn erfüllt, dass ich regelrechte Magenprobleme bekommen habe. Ich schlage oft die Zeitung auf und denke einfach nur verzweifelt "Ihr seid alle irre, warum kann man nicht alle Irren einfach auf einen leerstehenden Kontinent beamen und dort sollen sie sich so lange gegenseitig die Fresse einhauen, bis nur noch Vernünftige übrig sind!".


    Der Beamer existiert nicht. Die Forderungen derer, die den Menschen "Quick-Fixes" vorgaukeln (alle sofort raus, keiner mehr rein, alle abschieben") gehen nicht demokratisch umzusetzen, wenn man mal genau hinguckt. Sie gehen nur, wenn man nicht mehr ermittelt, wenn man an Grenzen auf Menschen schießt, wenn man ... usw. Und auch die nicht ganz so rechten Forderungen oder die gar nicht rechten, wie die, die du hattest, scheitern kurzfristig am "Wie". Das "Wie" wäre nämlich ein demokratisches oder rechtsstaatliches Problem. Siehe oben.


    Langfristig geht es vielleicht.
    Vielleicht! Vielleicht geht es mit unglaublichen Anstrengungen in Bezug auf Bildung (Deutsch und sowas wie Staatsbürgerbildung, mehr, schneller, intensiver - wirkt immerhin bei den Flüchtlingen, aber nicht bei den schon lange hier ansässigen Parallelgesellschaftsbürgern). Mit Kommunikationund dezentraler Unterbringung von Flüchtlingen, damit diese mehr mit Deutschen als mit sich selbst in Kontakt kommen, ohne das wird es keine Integration geben.
    Es geht vielleicht mit mehr und anderer personeller und inhaltlicher Ausstattung an Schulen, damit Menschen nicht ohne Abschluss und Perspektive in die (Parallel)gesellschaft entlassen werden, wo die salafistischen oder Neu-Nazi-Freunde mit offenen Armen warten um dem Bruder/der Schwester etwas "Besseres" anzubieten, als Rumhängen und Perspektivlosigkeit.
    Vielleicht gehr es vor allem nur mit mehr Jobs, von denen Menschen ihre Familie ernähren und mit Renten, die Menschen nicht in die Armit katapultieren, so dass sie nicht tief verunsichert herumlaufen und alle und jeden als Bedrohung empfinden und tief verunsichert und frustriert "den Feind" im Mitkonkurrenten um Geld und Rente suchen.


    Und so weiter und so fort. Es ist ein richtig, richtig dickes Brett. Ich weiß nicht, ob wir es bohren können. Wir werden es versuchen müssen, sonst fliegt uns hier einiges um die Ohren. Einiges!

  • WillG: schade, dass du dich nicht mit meinen Argumenten auseinandersetzt, sondern eine Metadiskussion führst.


    meike: ich hatte dich gefragt, wo du denn im Alltag sexuelle Gewalt erlebst, wo das deiner Meinung nach ein alltägliches Thema ist, das nur keinen interessiere, solange keine Araber die Täter sind.


    Konsequenzen? Die Rückkehr zur Durchsetzung von bestehenden Gesetzen unseres Rechtsstaates wäre doch mal ein Anfang.

    • Offizieller Beitrag

    gingergirl: in meiner Beratungslehrertätigkeit erlebe ich sexuelle Gewalt in Form von Schülerinnen, die zu mir kommen und davon berichten. Nicht täglich, aber zu oft und auch nur nicht täglich weil a) nicht alle Betroffenen zu mir kommen, und b) weil ich nur für meine Schule zuständig bin. Ich kann dann hochrechnen. In meiner ehrenamtlichen Arbeit für Beratung .... Oft! Als Personalrätin und in der bezirksweiten Arbeit erlebe ich das, wenn es um die Beratung von Kolleginnen geht und glaube bitte nicht, das käme nicht oder nur absolut superselten vor. Als Frau ... bin ich zwei Mal überfallen worden mit der entsprechenden Absicht. Konnte mich zum Glück wehren. Ausländer und Migranten stellen in allen o.g. Fällen nicht den Hauptanteil unter den Tätern.


    Aber selbst wenn ich dies alles nicht als persönliche Erfahrung hätte - ich weiß ohnehin nicht recht, wieso du hier meine persönlichen Erfahrungen als Maßstab setzt? - ändert das nichts an den bekannten Zahlen und Erfahrungen. Die ja hier hinreichend erläutert wurden.


    Aber selbst, wenn das nicht so wäre - also selbst, wenn die alltägliche sexuelle Gewalt ein ausländisches/migrations-Problem wäre: was sie nicht ist - aber was würde das an meinen Einlassungen einen Beitrag weiter oben ändern? Welche machbaren Strategien hätten wir dann, außer vielleicht denen, die ich genannt hätte?


    Die Rückkehr zur Durchsetzung bestehender Gesetze sagst du. Was meinst du damit genau und konkret? Verschärftes Strafmaß bei sexuellen Übergriffen, wie ich mir weiter oben schon gewünscht hatte? Oder was?

  • Liebe Meike,


    du hast recht, wenn du sagst, dass sich die Forderung nach "Aufräumen" einfach fromulieren lässt, dies aber nicht ganz so einfach umzusetzen ist. Ich bin auch kein Jurist, der dir ganz genau Auskunft geben kann.
    Aber ich bin noch in einer Zeit aufgewachsen, in der ein Salafist nicht einfach seine Blättchen verteilen hätte können - die Polizei hätte die Person sehr schnell wegen Verdachts auf Volksverhetzung mitgenommen. Und warum müssen die Personen (bei kapitalverbrechen) laufen gelassen werden - es gibt Länder (in Europa), die die Personen dann auch festhalten.
    wenn ich lese, dass Personen polizeibekannt sind und unter Beobachtung stehen dann wünsche ich mir, dass die Personen in Gewahrsam beobachtet werden. Dazu kann es nötig sein, dass wir mehr Überwachung brauchen (die ich, wie viele andere zwar nicht toll finde, mit der ich aber leben könnte) und eine konsequentere Umsetzung des bestehenden Rechts.


    wenn ich lese, dass die Polizei an silvester massiv angegangen wurde, bespuckt und mit Böllern beworfen, dann fällt mir dazu nur noch wenig ein. dann wünsche ich mir einen Gebrauch der Bewaffnung. ja, dann gibt es Verletzte.


    Aber ich stelle mir vor, jemand aus diesem Forum fährt in ein Land seiner Wahl und bespuckt Polizisten und bewirft diese mit Böllern. Ich kann mir nur wenige Länder vorstellen, in denen das keine Konsequenzen hätte.


    Du hast Recht, das alles ist aufwändig, kostenintensiv und bedarf eventuell einer (wehrhafteren) Neuausrichtung unseres Rechtsstaats, auf den ich eigentlich mal stolz war, ich nehme ihn nur als wenig wehrhaft wahr. Dass uns so eine Umstellung auch geschätzte Bürgerrechte kosten könnte ist mir auch nicht recht - aber vielleicht muss es sein.


    Wenn wir dann aber unsere Willkommenskultur leben könnten (was mir auch wichtig ist), aber die Personen konsequent bestrafen (auch mit deutschem Pass), die die Sicherheit der Menschen gefährden, wären wir ein Stück weiter.

  • Deine Erfahrungen interessieren mich, eben weil ich weiß, dass du in der Beratung tätig bist.
    Was ist das für sexuelle Gewalt, von der du schreibst? Unter Schülern und Kollegen? Wie muss ich mir das konkret vorstellen? Wie gesagt, ich habe das selbst noch nie erlebt.
    Ich finde es einfach unerträglich, wie jetzt versucht wird, das Oktoberfest mit den Ereignissen in Köln gleichzusetzen. Dazu ein passender Blogbeitrag: http://blogs.faz.net/deus/2016…oberfest-kleinreden-3075/

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