Da bin ich allerdings der Meinung, dass christliche Witwen mit Kindern bevorzugt aufgenommen werden sollten, aus dem einfach Grund, weil rund um Syrien und den Irak keine christlichen Länder existieren, in die sie fliehen könnten
Libanon
Da bin ich allerdings der Meinung, dass christliche Witwen mit Kindern bevorzugt aufgenommen werden sollten, aus dem einfach Grund, weil rund um Syrien und den Irak keine christlichen Länder existieren, in die sie fliehen könnten
Libanon
Jetzt knallt es halt - aber der intuitive Lösungsansatz, den du hier beschreibst, ist eben keine Lösung, weil sich die Realität natürlich nicht kaschieren lässt. Diese kulturelle Eigenheiten, die der patriarchalischen und tiefreligiösen Natur der meisten islamischen Gesellschaften geschuldet ist, sind jetzt nun einmal hier und müssen auch hier bewältigt werden.
Zensur ist immer dumm. Ohne Ausnahme.
Nele
Ich habe nicht für Zensur plädiert. Ich habe auch keine Lösung, weder eine intuitive noch sonst eine. Aber es kann trotzdem geschickt sein, einen Probealarm vorzutäuschen, obwohl es wirklich brennt, wenn damit eine Panik vermieden werden kann. Ja, das ist heikel, aber diese Situation ist es auch.
Das Wort Gutmensch hat mich schon aufgeregt, als ich es das erste Mal gehört habe. Es ist eine so leichte Ausflucht, anderes so zu titulieren, wenn man selbst zu bequem ist, um an andere, an die Umwelt, an die Zukunft oder überhaupt etwas Sinnvolles denken.
Leider trifft es im Moment aber auch einen Nerv: Dass "gut gemeint" eben nicht "gut gemacht" bedeutet, und dass Naivität gefährlich werden kann. Vor allem aber zeigt es, dass man personen- und nicht sachbezogen diskutiert, wenn man andere in Schubladen steckt.
Vielleicht sollte man nach Claudius' Auswüchsen mal jemanden zu Wort kommen lassen, dem ich ein klares Urteil zutraue.
Der frühere Präsident des Bundesverfassungsgerichts hat sich in einem Interview zur deutschen Flüchtlingspolitik geäußert:
Für Hans-JürgenPapier, dem ehemaligen Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts, ist
die Stimmung im Land nach den Übergriffen von Köln "wahrnehmbar gekippt". Die Geschehnisse "manifestierten ein partielles Versagen des Staates als Garant von Freiheit und Sicherheit gegenüber seinenBürgern", so Papier in einem Interview mit dem "Handelsblatt". Sie seien "schrecklich und beschämend".
Schärfere Gesetze mit Blick auf kriminelle Ausländer und schnellere Abschiebungen von abgelehnten Asylbewerbern seien keine falschen Antworten darauf. Doch sie träfen nur die Symptome. Die Lage sei so nicht grundsätzlich in den Griff zu bekommen.
Papier äußert massive Bedenken am Umgang mit der Flüchtlingskrise: Noch nie sei in der rechtsstaatlichen Ordnung der Bundesrepublik die Kluft zwischen Recht und Wirklichkeit so tief wie derzeit. Das sei auf Dauer inakzeptabel, so der renommierte Verfassungsrechtler. Er spricht von einem "eklatanten Politikversagen".
Er spreche etwas aus, was viele Leute womöglich auch so sähen, was in der Politik aber nicht gesagt werde, so Papier. Er warnt vor einer Bedrohung der staatlichen Integrität.
Die Bundesregierung habe Grenzen überschritten: "Die engen Leitplanken des deutschen und europäischen Asylrechts sind gesprengt worden. Bestehende Regelungen wurden an die Wand gefahren. Die Asyl- und Flüchtlingspolitik krankt seit Langem daran, dass man es versäumt hat, zwischen dem individuellen Schutz vor Verfolgung einerseits und der gesteuerten Migrationspolitik für Wirtschaftsflüchtlinge andererseits zu unterscheiden. Letzteres erfolge nicht aufgrund rechtlicher Verpflichtungen, sondern aufgrund politischer Ermessensentscheidungen, die aus humanitären Gründen oder einer vorsorgenden Zuwanderungspolitik getroffen werden könnten", so Papier.
Ein umsteuern sei nun überfällig. Die Bundeskanzlerin müsse für eine deutliche Trennung von Asylgewährung und Migrationspolitik sorgen und die Außengrenzen des Landes sichern. Sie könne die Schengen-Regeln für vorübergehende Zeit außer Kraft setzen und müsse illegale Einreisen unterbinden. Notfalls müssten zeitweise an den Grenzen die Einreiseberechtigungen von Ausländern kontrolliert und illegale Einreisen unterbunden werden. "Wir haben rechtsfreie Räume bei der Sicherung der Außengrenzen, das darf nicht sein", erklärt Papier.
Was er von einer Obergrenze für Flüchtlinge halte? Die Frage "stelle sich nicht wirklich", wenn das Asylrecht strikt rechtskonform angewendet wird.
Quelle: http://www.welt.de/politik/deutschland/article150894661/Papier-rechnet-mit-deutscher-Fluechtlingspolitik-ab.html
Siehste mal ... geht auch alles ohne rechtspopulistische Polemik. Sehr vernünftig, der Herr Papier.
Da ich mit einigen meiner Klassen sowieso thematisch ganz nah dran war, habe ich in den vergangenen Tagen das Thema Übergriffe in Köln zur Diskussion gestellt - mal das Thema Rollen, mal das Thema Asyl und Migration.
Ich habe mich darauf eingestellt, auch einiges aus rechter Ecke zu hören, und fühlte mich gewappnet.
Feststellen konnte ich:
- Die Jugendlichen haben Angst, die Mädchen mehr als die Jungs. Das diffuse (Täter können nicht festgesetzt werden, Tat kaum nachweisbar, Polizei hilflos) trägt nicht dazu bei, die Angst zu zerstreuen.
- Die Mädchen haben aber auch schon vorher Ansgt gehabt - sexuelle Gewalt ist bei uns an der Tagesordnung, Frauen im fortgeschrittenen Alter merken das nur nicht mehr.
- Viele haben sich durchaus kundig gemacht und haben versucht, sich politisch korrekt zu äußern, um nicht in die rechte Ecke gestellt zu werden. Diese Abwehrmechanismen habe ich auch hier in der Diskussion wahrgenommen und auch an mir selbst. Eigentlich finde ich es furchtbar, dass wir das tun meinen zu müssen.
- Ich bin mittlerweile überzeugt davon, dass rechtsstehende Parteien bei den nächsten Wahlen massiven Zulauf verzeichnen werden. Das Vertrauen in den "Starken" Staat ist im Moment angeknackst, wenn weitere Hiobsbotschaften dazukommen (Istanbul gestern, Morgen wird es xy sein), dann werden diese Dinge nicht so leicht vergessen. Steter Tropfen usw.
- Viele Schüler mit Migrationshintergrund wünschen sich einen starken Staat, wie sie das ausdrücken. Alle haben die Vorfälle verurteilt, viele meinten, wenn die Polizei nicht helfen könne, dann habe der Bürger das Recht auf Widerstand.Dazu tragen auch Bericht bei, dass z.B. eine Gruppe Zuhälter aus Hamburg einen Schlägertrupp gegen Kleinkriminelle Taschendiebe ausgeschickt hat, die ständig die prostituierten bestohlen haben sollen. nach der schlägeraktion soll angeblich Ruhe geherrscht haben. Ich habe dann versucht, den Unterschied zwischen Widerstand und Selbstjustiz zu erklären, habe nur Schulterzucken geerntet.
Für mich folgt daraus, dass es jetzt dringend notwendig ist, etwas zu tun, um
- den Respekt vor der Polizei wieder herzustellen. Für die Schüler ist es nicht begreiflich, warum in den Statuten steht, dass ein Polizist sich anspucken lassen muss und nicht reagieren darf. Sie wünschen sich keine Deeskalation und Gewaltfreiheit bis zum Letzten, sondern eine Exekutive, die sich wehren kann.
- zu verhindern, dass wir einen Rechtsruck erleben, wie schon viele europäische Nachbarn. Dazu scheint geboten, klar zwischen integrationswilligen Flüchtlingen und (klein)Kriminellen zu unterscheiden - für die Bürger sichtbar.
Liebe Meike, du meintest, viele Dinge hörten sich nur gut an, seien aber nicht machbar und es würde Zeit brauchen, um die dicken Bretter zu bohren. Und damit magst du recht haben.
Ich glaube aber nicht, dass wir viel Zeit haben.
ich glaube, dass Otto Normalbürger jetzt Änderungen sehen will. Und Änderungen gehen, das sieht man ja ganz deutlich an unseren Nachbarländern. Dass diese meist im Rahmen eines Rechtsrucks erfolgt sind, interessiert vielleicht dich und mich und noch ein paar andere, aber nicht allzu viele.
Ich bin gespannt auf die politischen Konzepte aus der Mitte und hoffe, sie kommen schnell und werden als wirksam wahrgenommen.
LG
Stille Mitleserin
- Viele haben sich durchaus kundig gemacht und haben versucht, sich politisch korrekt zu äußern, um nicht in die rechte Ecke gestellt zu werden. Diese Abwehrmechanismen habe ich auch hier in der Diskussion wahrgenommen und auch an mir selbst. Eigentlich finde ich es furchtbar, dass wir das tun meinen zu müssen.
Du findest es furchtbar, dich differenziert und nicht pauschalisierend ("die Ausländer nehmen uns die Frauen weg und sind alle kriminell!!!111drölf") zu äußern? Ich bin verwirrt!
Ich finde es ...interessant, dass Otto Normal (Wer ist das genau?) Veränderungen sehen will. Ich kann das verstehen, so ist es nicht. Aber ich finde es leicht heuchlerisch und von Doppelmoral besetzt, wenn man, d.h. Otto Normal, den Unterschied zwischen Assimilation und Integration nicht versteht und unter Integration Assimilation versteht. Denn dann können Einwanderer nur verlieren.
Ebenso interessant finde ich seit Beginn dieser öffentlichen Nicht-Debatte mit der VÖ von Thilo Sarrazin "Deutschland schafft sich ab", dass viel zu viele Otto Normalos immer noch nicht verstanden haben, dass diejenigen, die heute in so genannten Parallelwelten leben, nie integriert werden sollten (!), aber doch blieben und sich, wie es MENSCHEN nun mal tun, mit denjenigen, denen es ähnlich erging, zusammentaten. Und noch interessanter finde ich es dann, wenn man sich ernsthaft darüber wundert und es ihnen als "so sind se die Ausländer, ich hab's ja gesagt!" ankreidet, dass die heutigen Flüchtenden gewalttätig sind in ihren Unterkünften.
Damit sage ich übrigens NICHT, dass derartige Gewalttätigkeiten oder mafiöse Strukturen von Polizei und Staat ignoriert werden sollen und ich finde es traurig, dass ich das explizit schreiben muss... .
Ich wage mich mal auf GANZ dünnes Eis indem ich folgendes behaupte:
Wahrscheinlich ist es nicht schlecht, wenn die AfD in den Bundestag einzieht, um Frau Merkel (oder wer auch immer der nächste Chef ist) "zur Vernunft" zu bringen. Wenn ich das weiter oben gepostete Statement des Herrn Papier lese, muss ich ja schon sagen ... nun ja ... vieles von dem fordern die rechtspopulistischen Parteien wie die AfD eben auch. Das Problem ist dabei immer, dass diese Parteien dazu noch so vielen anderes Zeug fordern, mit dem ich dann überhaupt nicht mehr konform gehe. Sobald so eine Partei aber mal mit im Parlament sitzt, kann ja die regierende Fraktion still und heimlich einige deren Konzepte übernehmen, die sie für gut befindet und dann so tun, als sei es ihre Idee gewesen.
Hier in der Schweiz sieht die Situation so aus: 25 % Ausländeranteil, davon etwa 10 % vom Balkan, aus Afrika und Asien, etc. also auch Leute, die die Rechtspopulisten gemeinhin als "schwierig" bezeichnen würden. Die Schweiz hat das Schengen-Abkommen nur bedingt unterzeichnet, d. h. ein jeder EU-Bürger bekommt (im Moment noch) problemlos eine Arbeits- und Aufenthaltsbewilligung, ein Nicht-EU-Bürger darf aber selbst mit Schengen-Visum nicht einfach mal so in die Schweiz einreisen - was auch kontrolliert wird, wir haben ja überall an den Grenzen noch die Schlagbäume. Die Nicht-EU-Ausländer haben hier kein besonders spassiges Leben, die rennen nämlich alle 6 - 12 Monate aufs Migrationsamt um sich die Arbeits- und Aufenthaltsbewilligung verlängern zu lassen. Das ist insbesondere für Familien extrem ätzend, weil es immer wieder Zeitfenster im Jahr gibt, in denen die das Land faktisch nicht verlassen können (weder zum Einkaufen nach Deutschland noch zum Skifahren nach Frankreich ...), da sonst die Gefahr besteht, dass ihnen wegen ungültiger Papiere die Wiedereinreise in die Schweiz verweigert wird.
Ich kenne viele Leute, die das Problem so haben und finde das wirklich eine üble Schikane. Trotzdem muss man an der Stelle festhalten - der Laden läuft im Vergleich zu anderen Ländern mit ähnlich hohen Anteilen der fraglichen Bevölkerungsgruppen im Moment noch ganz hervorragend. Jetzt kann man sich natürlich fragen, warum das so ist ... Ja warum beträgt z. B. die Arbeitslosenquote in diesem Land nur 3.3 %, warum passieren in einer 180000 Einwohner Stadt wie Basel, in der der Ausländeranteil in einigen Quartieren bei bis zu 60 % liegt - wie vor einigen Seiten schon mal erwähnt - nur 3 Vergewaltigungen pro Jahr (immer noch 3 zu viel!), warum funktioniert unser Bildungssystem so viel besser als das deutsche obwohl ich auch am Gymnasium als Lehrer vor Klassen stehe, in denen bis zu 2/3 der SuS Deutsch NICHT als ihre Muttersprache angeben, etc. etc.
Die Rechtspopulisten stellen hier etwa 30 % der Regierung, dazu kommen noch mal etwa 15 % Rechts-Konservative. Das ist in der Schweiz kein neuzeitliches Phänomen, das ist schon seit Ewigzeiten so. Versteht mich nicht falsch ... ich finde die SVP zum Kotzen, ich fühle mich von deren Wahlplakaten als Ausländer ernsthaft beleidigt und führe regelmässig Streitgespräche mit SVP-Wählern. Meine Theorie ist mittlerweile aber, dass es die eben doch braucht. Es braucht irgendwie die ewige Streiterei zwischen der SP, die am liebsten morgen schon der EU beitreten würde und gleich übermorgen die gesamte Grenzpolizei entlassen würde und der SVP, mit ihrem Minarettverbot und ihrer Masseneinwanderungsinitiative. Es braucht die öffentliche Empörung über geschmacklose "Ausländer raus" Wahlplakate und das hintenrum Getuschel "na irgendwie haben sie ja schon recht, dann wählen wir sie eben wieder ... irgendeiner wird schon SP wählen, damit es nicht allzu übel wird".
Irgendwie scheint mir dieser ewige Disput am Ende eben doch was Vernünftiges zu ergeben. Die Damen und Herren Bundesräte sind ja per Konkordanz dazu verpflichtet zu akzeptieren, dass jeder, der gewählt ist, auch gemäss seinem Stimmanteil mitmachen darf. Der deutschen Bundesregierung fehlt hingegen das Gegengewicht. Was Frau Merkel sagt, das wird früher oder später auch irgendwie so gemacht. Basta. Welche neuen Konzepte sollen denn da aus der Mitte noch kommen, die Mitte ist Frau Merkel und Frau Merkel ist stur. Wann ist die nächste Bundestagswahl? Ich muss diesmal echt rechtzeitig meine Briefwahlunterlagen beantragen ...
Lieber Primarlehrer,
ich habe mich nicht klar genug ausgedrückt:
Ich habe bei allen Meinungsäußerungen zum Thema Migranten, die eventuelle kritisch ausfallen könnten oder aufgefasst werden könnten, das Bedürfnis, hinzuzufügen, dass ich kein nazi bin oder zumindest bisher davon überzeugt war, keiner zu sein und auch kein Gutmensch, sondern ganz normal.
Dieses verbale Absichern, ("isch bin aber kein nazi oder so, ne" oder "pegida is scheiße, ehrlich") diese Beteuerungen habe ich auch ständig von meinen Schülern gehört.
Und wenn ich dann das hier lese
http://www.gmx.net/magazine/pa…ss-rechte-gewalt-31268278
dann ist das für mich einer jener Artikel, der den Menschen die Möglichkeit nimmt, ihre Angst/Furcht/Vorurteile zunächst mal einfach zu äußern, weil wer so was äußert ist eh ein Nazi und zu rechter Gewalt bereit. Diese Form der Selbsterniedrigung "Wir sind noch schlimmer als die Täter an Silvester, zunächst müssen wir uns an der eigenen Nase fassen." schlägt schon fast in einen Machismo nach dem Motto "Wenn sexuelle Gewalt, dann können wir deutschen dass eh viel besser als andere" um. das finde ich schräg.
Aber m.E. nach ist das, was wir brauchen eine offene Debatte, in der man Kritik äußern darf. Dann kann ich auch erwarten, dass man nicht verallgemeinert und Pauschalurteile fällt, sondern eben genau hinsieht. Aber vielleciht dann, wenn man verbal seine Emotionen geäußert hat.
Mich nerven die Pauschalisierungen auf beiden Seiten, weil das dem Thema schadet.
Aber m.E. nach ist das, was wir brauchen eine offene Debatte, in der man Kritik äußern darf. Dann kann ich auch erwarten, dass man nicht verallgemeinert und Pauschalurteile fällt, sondern eben genau hinsieht. Aber vielleciht dann, wenn man verbal seine Emotionen geäußert hat.
Ich verstehe immer nicht, wer hier irgendjemandem den Mund verbietet oder Kritik schwer macht. Ich erlebe das nicht so, eher erlebe ich, dass mittlerweile jeder alles äußern darf, auch die Dinge, die in den 90igern noch Tabu waren.
Die sozialen Medien sind voll von den härtesten Tönen, die ich jemals gelesen habe. Auf jeder Seite, aber vor allem auf der Seite der Radikalen, bis hin zu kollektiven Mordaufrufen. Es ist insgesamt eher ein allgemeines Sinken der Hemm- und Beißschwelle festzustellen, auch bei den Nichtradikalen wird sich mit Schlamm beworfen, dass es nur so kracht. Jeder lässt ununterbrochen seinen Senf weltweit lesbar ab, im Netz gibt es keine Meinung die nicht in aller Öffentlichkeit lautstark vertreten wird.
Die Medien zitieren diese oft und gern, in bekannten Talkshows ist es mittlweile üblich, Volkes Mund durch Originalzitate aus den sozialen Netzwerken einzubeziehen, was früher überhaupt nicht gang und gäbe war: da kamen nur die zu Wort, die eingeladen waren und das Sagen hatten. Mitterweile werden Hans und Franz von den Nachrichtensendungen, den Talkshows und der Presse zitiert, Meinungsumfragen haben Expertenmeinungen vedrängt oder werden mindestens gleichsesetzt in ihrer Wertigkeit...
Wo ist denn diese viel besungene heimliche Zensur überhaupt?
Es gibt bei den besonders Besorgten oder Wütenden diesen Eindruck, eine persönliche Empfindung, der gerne und häufig ein wenig selbstmitleidig postuliert wird. Das habe ich auch mitbekommen.
Vielleicht, weil es sie erbost, dass "die Medien" (wobei ja zwischen Junge Freiheit und TAZ auch ein erhebliches (!) Spektrum an möglichen Tendenzen herrscht) nicht schlichtweg nur IHRE Meinung abbildet. Vielleicht meinen diejenigen, die gerne "wir sind das Volk" rufen, dass auch nur noch ihre Volksmeinung gedruckt werden sollte. Stoßen dann aber auf erhebliche Meinungsvielfalt, auch oppositionell zu der ihren Meinung, und empfinden dies als Zensur.
Vielleicht wollen einige die ganzen Anteile verschwörungstheoretischer Ideologien, wie sie von pi-net und dem Kopp Verlag verbreitet werden, eins zu eins abgedruckt sehen und würden erst dann nicht mehr "Lügenpresse" schreien, wenn die Medien dieses krude Zeugs veröffentlichen würden.
Vielleicht liegt es auch daran, dass manche die eigenen Meinung selbst als problematisch empfinden und diese "Zensur" "Gesinnungsdiktatur"-Rufe eine vorauseilende Selbstrechtfertigung sind, eine Art psychologischer Reflex: "egal wie krude meine Meinung, ich habe ein RECHT auf sie und ich will mich nicht mit Gegenargumenten auseinandersetzen, denn das könnte das Gebäude zum Wackeln bringen, deshalb schreie ich bei jedem Gegenargument gleich "Gesinnungsterror!", dann muss man mir meine krude Meinung lassen!"
Nein, muss man nicht. Jeder darf seine Meinung haben, aber er muss, wenn er sie äußert, auch mit der Gegenmeinung rechnen. DAS ist die Konsequenz, die viele nicht ertragen.
Wir leben hier in einem der freiesten Länder der Erde. Jeder darf im Prinzip sagen, was er lustig ist. Man darf an Chemtrails glauben, Reichsbürger sein, Obama für einen Islamisten halten, hinter Nazis hermarschieren udn sich selbst für keinen Nazi halten, den Kopp Verlag abonniert haben und sich ausschließlich über pi-net und verwandte Seiten informieren. Und mancher tut es auch. Manchmal empfinde ich das innerlich als Belastung, aber im Prinzip stehe ich dahinter und würde die Rechte der Tröten, die das so tun, verteidigen. Man hat in Deutschland ein Recht, eine Tröte zu sein.
Bis man jemand hierzulande wegen Volksverhetzung verknacken kann, muss der die dünne Schicht seiner Ziviliationsmaske schon ziemlich weit dehnen.
Wer politische Thesen äußert, muss und kann allerdings mit Gegenrede rechnen. Auch das gehört dazu. Wenn jemand Nazi-Thesen äußert, zum Beispiel, und er das nicht abkann, dass man ihn dann einen solchen nennt, soll er das halt lassen, vor allem in der Öffentlichkeit des Netzes, aber nicht "nie darf ich was sagen, gleich heiß ich Nazi" jammern. Wenn er seine Position dann mit weiteren Argumenten/Fakten stützen kann, kann jeder seiner Meinung weiterhin sein und sie,w enn gut unterlegt, sicher auch rüberbringen. Wenn er keine Fakten oder Argumente hat, sondern nur Instinkte...dann ist der Vorwurf halt vielleicht auch mal zu Recht gemacht worden. Aber gejammert wird ja oft schon bevor man die Gegenrede überhaupt aushalten musste.
Ich beziehe mich hier übrigens nicht auf "stille Mitleserin", die ich ja anfangs zitiert habe: diese Einlassungen sind eine gesamtgesellschaftliche Bestandsaufnahme und das Zitat ein Anlass über diese Behauptung, man könne bestimmte Themen in Deutschland nicht diskutieren, zu reflektieren. Tatsächlich glaube ich, dass überwiegend diejenigen das sagen, die nicht diskutieren wollen, sondern einfach mal Dinge behaupten. Die sie dann nicht auseinander genommen haben wollen.
Ansonsten finde ich diesen Artikel hier ganz interessant, weil wirklich sehr umfassend und ausführlich (auf Englisch!): http://www.spiegel.de/internat…in-germany-a-1071175.html
soviel zum Thema "Waffen": http://www.focus.de/regional/b…tgenommen_id_5207509.html
Man hat in Deutschland ein Recht, eine Tröte zu sein.
Der gefällt mir Eigentlich ist Deutschland doch wirklich ein gutes Land. Da darf man dann auch mal besorgt sein.
Update zum Thema "Freier Waffenbesitz für freie Bürger":
In der Silvesternacht wurde ein elfjähriges Mädchen um Mitternacht in einem kleinen Dorf bei Bamberg durch einen Kopfschuss getötet. Der Täter wurde nun ermittelt.
Zitat...Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Beschuldigte bewusst in Richtung der Personengruppe geschossen hat... Das Motiv: Ärger über den Krach der Silvesterböller und persönlicher Frust über seine eigene persönliche Situation. Der Mann - früher Mitglied im Schützenverein und daher rechtmäßiger Besitzer von vier Waffen - sei schon länger in Behandlung...
edit: sehe gerade, dass Wollsocken diese Info oben ebenfals verlinkt hatte.
Ich bin sehr froh, dass wir keine amerikanischen Verhältnisse haben (zum Vergleich:
In Deutschland starben im Jahr 2013 "nur" 27 Menschen durch (registrierte) Schusswaffen. - Bekannt wurden im Jahr 2013 in ganz Deutschland 54 Tote durch Schusswaffen.
Ok. Deutschland hat ja auch nur ein Drittel der Einwohner der USA...
[Blockierte Grafik: https://d28wbuch0jlv7v.cloudfront.net/images/infografik/normal/infografik_3143_anzahl_der_durch_schusswaffen_und_durch_motorisierte_fahrzeuge_verstorbenen_personen_in_den_usa_n.jpg]
Ich bin sehr froh, dass wir keine amerikanischen Verhältnisse haben (zum Vergleich:
Was mich fast noch mehr schockiert, sind die 35.000 Verkehrstoten - und das trotz strenger (und streng überwachter) Tempolimits und extremen Anforderungen an die aktive und passive Sicherheit der Autos.
Die USA sind kontinental. Die haben Platz en masse und vergleichweise wenig Kurven. Auf den Highways einzupennen ist keine große Kunst.
Die USA sind kontinental. Die haben Platz en masse und vergleichweise wenig Kurven. Auf den Highways einzupennen ist keine große Kunst.
Ja, die Erklärung kenne ich auch. Aber komm, das kanns doch nicht sein... auf unsere (D) Bevölkerungszahl umgerechnet, wären das fast 9.000 Verkehrstote, aktuell haben wir etwas mehr als ein Drittel davon. Und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass keine Kurven gefährlicher sind als Kurven. Und beim Fahren einzupennen verhindern Kurven auch nicht.
Mich würde eine Aufschlüsselung der Todesfälle durch Schusswaffen interessieren. Wieviele dieser Fälle gehen auf kriminelle Akten zurück und wieviele auf Selbstverteidigungsakte der Bürger gegen Kriminelle?
Mich würde eine Aufschlüsselung der Todesfälle durch Schusswaffen interessieren. Wieviele dieser Fälle gehen auf kriminelle Akten zurück und wieviele auf Selbstverteidigungsakte der Bürger gegen Kriminelle?
..und wieviele durch Unfälle bzw. eigene Blödheit.
Ich wage mich mal auf GANZ dünnes Eis indem ich folgendes behaupte:
Wahrscheinlich ist es nicht schlecht, wenn die AfD in den Bundestag einzieht, um Frau Merkel (oder wer auch immer der nächste Chef ist) "zur Vernunft" zu bringen.
Ich habe mich schon bei dem Gedanken ertappt, dass ich die FDP vermisse. Sehr eigenartiges Gefühl. Nach dem gestrigen Politbarometer könnten sie es sogar schaffen.
..und wieviele durch Unfälle bzw. eigene Blödheit.
http://darwinawards.com/
ist dazu eine gute Quelle
http://www.darwinawards.com/deutsch
(Übersetzung bis 2000)
http://www.darwinpreis.de/lieb…schussanlage-ausgestellt/
Deutscher "Nachbau"
https://de.wikipedia.org/wiki/Darwin_Award
Wikipedia
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