Kollegin gerät ständig mit Klassen aneinander

  • Ich habe eine Kollegin in meiner Klasse, die zur Zeit riesigen Stress mit der gesamten Klasse hat. In so ziemlich allen anderen Klassen ist es ähnlich.


    Nach etlichen Gesprächen, auch zwischen ihr und einem Vertrauenslehrer ergibt sich folgendes Bild:


    Frau ist alleinerziehend und mit Geldsorgen und zwei Teenies überfordert.
    Ihr Vertrag bei uns endet im Sommer 2016.


    Unterricht: Total abstrakt, null Berufsbezug, seit 6 Monaten das gleiche Thema.
    Schüler sind kommunikativ (einer tolle, friedliche Klasse!), möchten im Dialog mit der Lehrerin sein, sie gibt ihnen keine Chance dazu.
    Mehrere Gespräche mit Klassensprecher und ihr, schriftliche Notizen, was sie an ihrem Unterricht gut finden und was sie für Wünsche haben - es wird nichts umgesetzt.
    Konkret: Schmeißt ständig Schüler raus, kommt ihnen sehr nah, brüllt sie an, bezeichnet sie als "dumm", auf den Tischen darf nichts als das Material liegen, wenn sie Klasse betritt, darf niemand mehr reden, essen, auf dem Handy tippen etc. Sie will die ganze Stunde mucksmäuschenstille Schüler, Diskussionen über U-Inhalte sind nicht möglich.


    Meine Klasse hat nach nem halben Jahr nun die Nase voll, will eine Aussprache. Diese fand statt, 20 Minuten wurden eingeräumt, von denen die Kollegin 15 Minuten redete und Forderungen an die Schüler stellte. In den übrigen 5 Minuten durften die Schüler was sagen, es wurde aber alles niedergeschmettert, was auch nur ansatzweise mit Kritik zu tun hatte. Eskalation, sie schmiss 2 Schüler raus, die trotzdem etwas sagten, obwohl sie ihnen den Mund verboten hatte.
    Die Klasse wäre fast aufgestanden und mitgegangen.


    Nach dieser Stunde sprach die Kollegin mich an, berichtete von der Stunde und sagte, ich solle der Klasse ausrichten, dass sie bereit für einen Neuanfang wäre - ein Tuch über alles breiten. Sie meinte zu mir, dass sie sich keine Vorwürfe der Schüler aus den letzten Monaten mehr anhören wolle. Ich habe das getan, die Klasse meinte aber, dass das eine sehr einseitige Lösung wäre und dass bestimmte Dinge besprochen werden müssten.


    Nach den Ferien ist wieder Unterricht bei der Kollegin und die Schüler sagen, dass sie nicht mit ihr alleine sein wollen.


    Sozialpädagoge ist informiert, wir sind aber alle ratlos. Eine andere Kollegin ist der Ansicht, dass die Schüler da jetzt noch bis Sommer durch müssen.
    Ich bin auch ratlos, weiß aber, dass das so nicht klappt. Im Gespräch mit dem Vertrauenslehrer war die Kollegin zwar unsicher, wich aber keinen Milimeter von ihrem Standpunkt ab.


    Wie soll das klappen? Demnächst haben wir die Eltern auf der Matte .... wer hat Erfahrungen mit solchen Situationen?

  • Bedingt gleicht das einem Fall, den ich auch aus meiner eigenen Fachschaft kenne. Bedingt ... ich denke, dass es weniger schlimm ist bzw. vielleicht gab es früher mal wirklich ähnlich krasse Situationen, die ich aber nicht mehr "live" kenne. De facto ist das eben so eine Sache mit dem öffentlichen Dienst ... man muss die Leute "aussitzen".


    Besagte Kollegin ist schon seit vielen Jahren bei uns an der Schule und hat immer wieder - und häufig als einzige des gesamten Klassenteams - Disziplinprobleme mit einzelnen Klassen. Es gab schon viele Beschwerden aus der Schülerschaft und auch von Kollegen. Nun ist das schweizerische Arbeitsrecht schon sehr arbeitgeberfreundlich, trotzdem hat es offenbar noch nie zu einem wirklichen Kündigungsgrund gereicht. Wahrscheinlich deshalb, weil die Kollegin im Prinzip ein netter Mensch ist, aber meiner Einschätzung nach an sowas wie ADHS leidet und einfach vollkommen unorganisiert und gegenüber Schülern wie uns Kollegen auch ziemlich distanzlos ist.


    Aktuell habe ich eine Klasse mit ihr gemeinsam. Das komplette erste Jahr am Gym gab es ständig irgendwelche Streitereien zwischen ihr und der Klasse. Ich habe zwei- dreimal mit der Klasse geredet um einen Eindruck von der Situation zu bekommen und vor allem auch um schlichtend einzugreifen. Nach allem, was ich gehört und zum Teil auch direkt miterlebt habe, ist wirklich zu sagen wir 90 % die Kollegin die Verursacherin der Probleme. Die restlichen 10 % haben die SuS der Klasse übernommen, indem sie sich das ganze Jahr über bockig dem Unterricht verweigerten. Man hat es am Ende auch am Schnitt der Zeugnisnoten gesehen - im Fach der Kollegin fast eine ganze Note schlechter als bei mir, was in dieser Kombination sehr ungewöhnlich ist. Das geht natürlich alles zu Lasten der SuS.


    Dennoch war mein Rat an die Klasse, diplomatisch zu sein. Es ist in diesem Fall einer von insgesamt 12 Fachlehrern "problematisch", das muss man dann eben aushalten und versuchen, das Beste draus zu machen. Für Jugendliche ist sowas natürlich schwer zu verstehen, aber ich finde meine ca. 120 SuS ja auch nicht alle gleich umgänglich, im Gegenteil, der ein oder andere nervt schon ziemlich. Solange ich aber nur 1 - 2 Nervensägen von 120 SuS habe, ist das Leben doch insgesamt ganz in Ordnung. Die Klasse wird durch destruktives Verhalten die Kollegin als Person nicht verändern, also muss man einen Weg finden, die Situation für alle Beteiligten irgendwie "erträglich" zu gestalten. Ich habe der Klasse aber auch gesagt - und das finde ich wirklich wichtig! - sie sollen wirklich alles, was rechtlich ernsthaft bedenklich ist (z. B. Fehler bei der Notengebung) haarklein notieren und das zu gegebener Zeit ruhig und sachlich bei der Schulleitung vortragen. Man wird solche Leute nur mit harten Fakten los, so einfach ist das. Menschlich will ich die Kollegin sicher nicht loswerden, aber professionell finde ich sie wirklich arg grenzwertig.


    Wenn in Deinem Fall sowieso abzusehen ist, dass die Kollegin die längste Zeit an der Schule gearbeitet hat, würde ich der Klasse auf jeden Fall raten, alle belegbaren Vergehen weiterhin zu notieren und ansonsten die Füsse still zu halten. Es ist nur Verschwendung von Zeit und Nerven, sich weiterhin zu streiten.

    Einmal editiert, zuletzt von Wollsocken ()

  • Ich finde bei so etwas muss man immer etwas aufpassen.


    Offensichtlich läuft ja etwas schief, aber die harten Fakten sind doch recht dünn.

    • Sie schreit die Kinder an und beleidigt sie als dumm <-- Das kann stimmen, ist aber auch ein Vorwurf der schnell bei der Hand ist und eines Beweises bedarf.
    • Sie erfüllt den Lehrplan nicht, wenn sie nur ein einziges Thema behandelt. <-- Das ist der am besten greifbare Vorwurf und lässt sich leicht belegen.
    • Sie verletzt ggf. ihre Aufsichtspflicht, wenn sie die Schüler rauswirft. <-- Das hängt davon ab, wie das passiert und was sie danach macht.

    Wie ihr Unterricht gestaltet ist, ist in gewisser weise Mutmaßung, solange du da nicht hospitiert hast.


    Die Bezugnahme auf ihr Privatleben erscheint mir etwas unprofessionell.


    Das Einfordern von Regeln, einer konzentrierten Arbeitsatmosphäre, das Einfordern von vorbereiteten Schülerarbeitsplätzen, das Abstellen von Essen und Trinken, sowie des Handyspielens während des Unterrichts gehört zum normalen Classroommanagement und damit zu den Aufgaben eines Lehrers. Das ist sogar eher ein Positivpunkt.


    Kritik in Form einer offenen Diskussionsrunde, wo jeder losledert, wie ihm das gefällt, muss sie sich nicht stellen. Das so etwas in dieser Form durchgeführt wird, ist ein Zeichen dafür, dass das Konfliktmanagement an eurer Schule grundsätzlich strukturell verbesserungsbedürftig ist.


    Ich bezweifle nicht, dass die Situation genau so ist, wie du es beschrieben hast. Jeder kennt Kollegen, wo das genau zutrifft, aber mit der gerade skizzierten Argumentation, könnte sie bzw. ihre Interessensvertretung euch auseinander nehmen. Als wirklich hartes Kriterium bleibt dann nur die Erfüllung des Lehrplans und damit die Rechtsfestigkeit ihrer Noten. Grundsätzlich hilft in so Fällen nur alles genau zu dokumentieren, damit man auch Belege des Fehlverhaltens in der Hand hat.

  • Ich empfinde es als befremdlich, dass du mit den Schülern über den Unterrichtsstil einer Kollegin diskutierst.
    Nicht nur im Schulbetrieb lautet mein Grundsatz:
    "Man redet mit- und nicht übereinander."


    Bei Diskussionen mit Schülern läuft man schnell Gefahr, sich instrumentalisieren zu lassen.
    Sobald es sich um Abläufe und Vorkommnisse handelt, die man nur vom Hörensagen kennt, muss professionelle Distanz die Maxime sein.


    Just my 2cents

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Ich habe es so verstanden, dass er/sie Klassenlehrer ist. Als solcher hört man sich nach meinem Verständnis doch mal an, was die Klasse so zu sagen hat. Ich bin auch irgendwie stillschweigend davon ausgegangen, dass die Beurteilung des Unterrichts der Kollegin nicht allein auf den Aussagen der SuS beruht. Aber da kann ich mich irren ...

  • Also,


    ich habe mit der Kollegin wenig zu tun, da sie wenig an der Schule ist und auch ich nur halbe Stelle habe.
    Ich habe mit meiner Klasse immer mal wieder darüber geredet, wenn es diese Probleme gab, aber natürlich nie Position bezogen! Ebenfalls haben die Schüler keinerlei Informationen über ihr Privatleben und auch ich werde im Kollegium kein Wort darüber verlieren! Die Gespräche finden eigentlich nur zwischen dem Sozialpädagogen und mir statt.


    Als Klassenlehrerin bin ich aber natürlich in der Pflicht .... Wir hatten das Thema "Kommunikation" im Unterricht, daher habe ich mit den beiden Klassensprechern eine Vorgehensweise erarbeitet - Ich-Botschaften etc.
    Eine Zeit lang hörte ich nichts mehr und dachte, es hätte sich alles gebessert, aber kurz vor den Winterferien ging es dann wieder los. Ich habe mich mir nur angehört und natürlich wieder nicht Position bezogen. Ich habe dann den Sozialpädagogen dazugeholt, der sich alles notiert hat und mit den Schülern in ein Gespräch ging, dass z.B. Dinge wie Disziplin, Handynutzung etc. selbstverständlich sind. Die Äußerungen der Schüler waren aber relativ eindeutig, die Lehrerin möchte, dass sie dasitzen wie die Zinnsoldaten, und wie geschrieben, die Klasse ist seit Langem mal wieder eine sehr angenehme Gruppe in diesem Bildungsgang.


    Der Sozialpädagoge hat sich dann mit mir zusammengesetzt und wir haben beschlossen, dass diese Kollegin einen Gesprächstermin bei ihm angeboten bekommt - ich sollte ihr das telefonisch vorsichtig "verkaufen", im Sinne von "Hilfe anbieten".


    Zufällig traf er sie dann im Lehrerzimmer, wo sie ihrerseits um einen Termin bei ihm bat. Im Gespräch wurde dann diese persönliche Problemsituation klar. Daher bedauern wir ihre Situation, aber befürchten, dass es irgendwann in der Klasse "knallen" wird. Sie hat dem Sozialpädagogen gegenüber nämlich deutlich gesagt, dass die Schüler an alldem schuld sind und sie keinerlei Schuld trage. Andere Fachkollegen (einer anderen Schule) hätten sie darin bestärkt, durchzugreifen. Allerdings handelt es sich bei dieser Schule um ein Gymnasium und wir sprechen hier über ein BK - in der Klasse sind viele Haupt- und Realschule und gerade im ersten Ausbildungsjahr sondiert sich das Ganze, daher sind noch viele schwache Schüler in der Klasse.


    Dass sie ab Sommer nicht mehr in diesem Bildungsgang eingesetzt wird, ist klar, falls der Vertrag überhaupt verlängert wird oder sie eine feste Stelle bekommt, aber wie sollen wir die Zeit bis zum Sommer gestalten? Es geht um ein Nebenfach, das aber für den Ausbildungsgang nicht gerade unwichtig ist. Im zweiten Ausbildungsjahr besteht das Problem ebenfalls und dort haben viele Schülerinnen das Fach bereits abgewählt - sehr ungeschickt, wenn man sich auf eine Stelle bewirbt, aber dort ist die Situation bereits massiv eskaliert und die Schüler haben diese Alternative gewählt.


    Ob sie ein Gutachten bekommt, weiß ich nicht ... ich glaube aber nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von Micky ()

  • ICH finde es völlig normal, dass die SuS ihre Privatgespräche sowie das Essen beenden und ihre Handy in die Tasche packen, wenn der Unterricht beginnen soll. Das erwarte ich auch von meinen Schülern. Was ist daran falsch?

  • Was ist daran falsch?

    Nichts ist daran falsch. Es ist nur so, dass viele vor allem junge Lehrer es als völlig normal empfinden, wenn sich Schüler derart benehmen. Bei mir an der Schule gibt es ein ähnliches Phänomen in einer 7. Klasse, in der ich aber zum Glück nicht unterrichte. Aber man bekommt genug Pausenkonferenzen zu dieser Klasse mit und überhört Gespräche. Die Klasse gilt als extrem unruhig und leistungsschwach und den Lärmpegel habe ich in einer Vertretungsstunde selber erleben dürfen und ein Teil der Klasse hatte bei mir mal Projektunterricht und war wiklich arg leistungsschwach und unmotiviert.
    Das Klassenkollegium besteht aus vorwiegend jungen Lehrer(innen) und zwei älteren Lehrerinnen. Die beiden älteren Kolleginnen kenne ich aus Zusammenarbeit bei einem fächerübergreifenden Projekt in der Oberstufe, sie sind manchmal etwas schroff, aber immer fair und sorgen für Disziplin und Lernfortschritt mit klar gegliederten Arbeitsaufträgen und Unterrichtsmaterialien. Alte Schule eben.
    Was passiert in der Klasse? Die Schüler und Eltern laufen Sturm gegen die beiden älteren Kolleginnen, dass diese eben so "unfair" und "streng" seien und "wenig wertschätzend" und der Unterricht "so langweilig" sei. Es wurde sogar die Schulleitung eingeschaltet. Die jüngeren Kollegen sind da nicht so sehr in der Schusslinie. Warum?


    Es stellte sich heraus, nicht die älteren Kolleginnen sind so "schlimm", sondern die einzigen, die einer wirklich (überwiegend) frechen, faulen Klasse die Stirn bieten und sowohl Disziplin, als auch Leistung einfordern. Die eine Kollegin unterrichtet Mathematik und hat ein Thema wirklich lange breit getreten (warum? Weil die SuS zu ****** waren es zu kapieren, was ich mir lebhaft vorstellen kann, da ich die Kandidaten im Projektunterricht hatte). Auch da kam die Beschwerde, es würde immer nur ein Thema breitgetreten.
    Bei den jungen Lehrerinnen sind wohl Dinge wie Essen im Unterricht etc. erlaubt, die sind sehr kumpelmäßig und dementsprechend beliebt bei den Schülern. Wenn ich da aber auf dem Weg zu den Fachräumen an der Klasse vorbeikomme, herrscht totales Lärmchaos. Da weiß ich dann, ah, es sind wieder die beliebten Kolleginnen drin, die sich im Lehrerzimmer darüber echauffieren, dass die älteren beiden Kolleginnen die Klasse nicht ordentlich behandeln. Der Unterschied ist aber, dass ich über die jungen Kolleginnen weder vor anderen Kollegen, noch vor den Schülern herziehe.


    Fazit bei dem ganzen Tumult war: Die älteren Kolleginnen hatten recht. Das hat selbst unsere nicht gerade Glanzleistungen vollbringende Schulleitung erkannt!
    Die Schüler fühlten sich lediglich angegriffen, weil sie mal die Grenzen aufgezeigt bekamen, ihre schwache Leistung mit angemessenen Noten bewertet bekamen anstatt von den Junglehrern immer noch Gnadennoten zu erhalten. Die Eltern waren, wie heute üblich, voll auf den Zug aufgesprungen, nur hörend auf die Geschichten ihrer Kinder.


    Ich wäre sehr vorsichtig, auf wessen Seite man sich stellt. Im Ausgangspost lese ich auch ein zum Teil unkollegiales Verhalten des Threaderstellers heraus. Und auch die Sache mit dem Essen beenden und Handys wegpacken kommt mir sehr danach vor, als sei der Threadersteller inklusive der SuS und deren Eltern im Unrecht. Vorsichtig sein!

  • auf den Tischen darf nichts als das Material liegen, wenn sie Klasse betritt, darf niemand mehr reden, essen, auf dem Handy tippen etc. Sie will die ganze Stunde mucksmäuschenstille Schüler,

    Jetzt reicht es also schon, etwas Zug in die Klasse bringen zu wollen, um von den "Schüler-sind-meine-besten-Kumpels"-Kollegen in einem öffentlichen Forum durch den Kakao gezogen zu werden.


    Bei den jungen Lehrerinnen sind wohl Dinge wie Essen im Unterricht etc. erlaubt, die sind sehr kumpelmäßig und dementsprechend beliebt bei den Schülern. Wenn ich da aber auf dem Weg zu den Fachräumen an der Klasse vorbeikomme, herrscht totales Lärmchaos. Da weiß ich dann, ah, es sind wieder die beliebten Kolleginnen drin, die sich im Lehrerzimmer darüber echauffieren, dass die älteren beiden Kolleginnen die Klasse nicht ordentlich behandeln.

    So siehts nämlich aus. Selber schon erlebt, find's immer wieder zum Kotzen...

    »...Aus Mettwurst machste kein Marzipan! «
    Bernd Stromberg

    • Offizieller Beitrag

    Die kumpelhaften KollegInnen sind in der Regel die distanzloseren - und sie "machen die Preise kaputt", indem, wie Modal Nodes schon sagte, jeder, der halbwegs Zug in die Klasse bringen will, von vornherein als Fiesling diskreditiert wird.
    Ich finde es mehr als befremdlich, dass solche Unsitten wie Schüler während des Unterrichts essen zu lassen etc. offenbar hoffähig werden und der Rechtfertigungsdruck jetzt pervertiert bzw. umgedreht wird und die Kollegen diffamiert werden, die mit Strenge, aber Fairness und dennoch Freundlichkeit versuchen, den Schülern etwas beizubringen.

  • Ihr driftet vom Thema ab - es geht keineswegs darum, dass die Klasse isst, auf dem Handy rumtippt (was sie nicht tut, da hat jemand wohl was falsch verstanden) und ich bin auch sicher kein "kumpelhafter" Lehrer, und meine Kollegen, die in der Klasse unterrichten, sicher auch nicht.
    Ich stelle fest, dass diese Kollegin die einzige ist, die Probleme mit den Klassen hat und das macht mich stutzig, weil vor allem meine Klasse wirklich eine wahre Wohltat im Vergleich zu anderen, ehemaligen ist - vor allem in puncto Sozialverhalten. Daher wunderte es mich auch so, dass die Lehrerin gerade mit meiner Klasse auch diese Probleme hat.


    Kritik in Form einer offenen Diskussionsrunde, wo jeder losledert, wie ihm das gefällt, muss sie sich nicht stellen. Das so etwas in dieser Form durchgeführt wird, ist ein Zeichen dafür, dass das Konfliktmanagement an eurer Schule grundsätzlich strukturell verbesserungsbedürftig ist.

    Das ist kein übliches Vorgehen an unserer Schule, jeder Lehrer entscheidet selber, inwiefern er sich auf Klassengespräche einlässt. Da das Problem schon länger besteht, hat die Klasse darum gebeten, ein klärendes Gespräch mit der gesamten Klasse zu führen, nachdem 2 Gespräche mit den beiden Klassensprechern nicht zum Erfolg geführt haben. Sie hat sich darauf eingelassen, aber den SuS keinen Raum gegeben, sich zu äußern. Diese wollten wohl darum biten, nicht mehr angebrüllt zu werden. Was ist daran falsch? ich würde mir Sorgen machen, wenn es den SuS egal wäre.



    Ich wäre sehr vorsichtig, auf wessen Seite man sich stellt. Im Ausgangspost lese ich auch ein zum Teil unkollegiales Verhalten des Threaderstellers heraus. Und auch die Sache mit dem Essen beenden und Handys wegpacken kommt mir sehr danach vor, als sei der Threadersteller inklusive der SuS und deren Eltern im Unrecht. Vorsichtig sein!

    Wo liest du unkollegiales Verhalten meinerseits heraus?


    Inwiefern sind die SuS, deren Eltern und ich im Unrecht? Die Eltern und ich sind nicht im Gespräch mit der Kollegin. Ich habe einmal mit ihr telefoniert, als sie mir von der letzten Stunde vor den Ferien berichtete und mir auftrag, der Klasse auszurichten, dass sie im neuen Jahr einen Neustart mit der Klasse machen möchte und sich keine Vorwürfe von den SuS mehr anhören möchte.
    Ich habe den SuS gegenüber keinerlei Position bezogen. Zudem geht es nicht primär um diese Verhaltensweisen, sondern um die Tatsache, dass die Kollegin ständig SuS für Nichtigkeiten rauswirft, den SuS gegenüber respektlos ist, sie nicht ausreden lässt und sie anbrüllt und als "dumm" bezeichnet - es sei dahingestellt, ob die Klasse die Wahrheit sagt oder nicht. Allerdings berichten andere Klassen das gleiche, daher ist auch meine "Chefin" aufgeschreckt und das Thema wird auf jeden Fall nach den Ferien noch mal besprochen werden müssen. Oder sollten wir einfach nichts tun?

    Einmal editiert, zuletzt von Micky ()

  • ...
    Micky schrieb:



    1. Wieso weißt DU was eine Kollegin eurem Sozialpädagogen erzählt? Der hat im Gegensatz zu Lehrern, bei denen das Wischiwaschi gehandhabt wird, Schweigepflicht. Man sollte ihn anzeigen.


    2. Wieso erarbeitest du mit einer Klasse eine Vorgehensweise, wie mit einer Kollegin zu sprechen ist? Du hast dich da überhaupt nicht ungefragt einzumischen, schon gar nicht, in dem du dich auf die Seite der Kinder stellst.
    Selbst wenn du ihren Unterrichtsstil oder sie als Person nicht magst und selbst wenn sie den Lehrplan nicht erfüllen sollte- es geht dich einen feuchten Kehricht an.
    Wenn du dich schon einmischen möchtest, tue es so, dass die Kollegin davon profitiert. Also sag deinen Gören, dass sie ihre Handys wegzupacken haben und wenn sie es wagen, sich in ihrem Alter über irgendeinen Lehrer zu beschweren, dann zeigst du ihnen mal, was Beschwerde ist.


    3. Deine Schüler sind in ein paar Jahren weg, mit deinen Kollegen musst dus noch ne Weile aushalten. Egal, ob diese bestimmte Person nun in 3 Monaten weg ist oder nicht. Denk daran, wie es dir geht, wenn du in einer Scheißklasse stehst, dich nicht durchsetzen kannst, mit dem Stoff nicht so durchkommst, wie geplant und der Klassenlehrer erarbeitet mit allen möglichen Unbeteiligten Pläne aus und überlegt, warum du total unfähig bist (vielleicht trinkt Micky ja mal öfter einen über den Durst/ hat irgendwie psychische Probleme... man hat da ja was läuten hören). Das ist kein Witz, solches Getratsche kann böse, böse Folgen haben.


    4. Was soll das heißen "wie sollen WIR die Zeit bis zum Sommer gestalten"? Wir können nicht wissen, was du bis zum Sommer machen willst- alles, was den Unterricht eines Kollegen betrifft jedenfalls, muss wohl das Problem des Kollegen selbst bleiben.

  • Ich glaube, ich bin hier VÖLLIG falsch verstanden worden - ich bin der Kollegin keineswegs feindlich gesinnt und habe mich keineswegs auf die Seite der Klasse geschlagen - für mich gibt es hier keine Seite, auf die man sich stellt.
    Da ich Klassenlehrerin bin, habe ich natürlich die Pflicht, mir die Sorgen der SuS anzuhören. Es war eine SuS dabei, die rausgefolgen ist und wohl den Nachmittag über geweint hat - meine Befürchtung ist, dass die Eltern bald auf der Matte stehen und das wollen wir wirklich nicht! Und wenn die Klasse wissen will, wie sie nach etlichen Versuchen der Kommunikation in das Gespräch zwischen Klassensprechern und Lehrerin gehen soll, was ist daran falsch, ihnen einen Tipp zu geben? Zumal das Thema "Kommunikation in Konfliktsituationen" gerade Unterrichtsinhalt war.
    Ich möchte die Kollegin unterstützen, befürchte aber, dass das Problem nicht zwischen der Klasse und der Lehrerin bleibt und vor allem nicht gelöst wird.


    Also sag deinen Gören, dass sie ihre Handys wegzupacken haben und wenn sie es wagen, sich in ihrem Alter über irgendeinen Lehrer zu beschweren, dann zeigst du ihnen mal, was Beschwerde ist.



    Die "Gören" sind überwiegend volljährig und machen eine Berufsausbildung im sozialen Bereich - ich glaube, mit Drohungen erreicht man bei jeglichen Menschen das Gegenteil einer Gesprächsatmosphäre. Zumal das Sozialverhalten im Unterricht (Handynutzung, Essen, trinken) tadellos ist. Es kommt halt eben mal vor, dass eine Flasche Wasser auf dem Tisch steht, dass das Handy noch schnell ausgemacht wird, wenn die Lehrerin die Klasse gerade betreten hat und dass ggf. auch noch jemand kaut. Nach einem halben Jahr in der Ausbildung mit Schülern, die teilweise von Förderschulen kommen, ist das noch nicht zu erwarten. Am Berufskolleg haben wir es mit sehr, sehr heterogenen Klassen zu tun - es dauert einfach, bis da "Zug" drin ist und meine Klasse ist seit langem eine Lerngruppe, in der solche Dinge wie das Konzentrieren auf den Unterricht relativ selbstverständlich sind.


    Was soll das heißen "wie sollen WIR die Zeit bis zum Sommer gestalten"? Wir können nicht wissen, was du bis zum Sommer machen willst- alles, was den Unterricht eines Kollegen betrifft jedenfalls, muss wohl das Problem des Kollegen selbst bleiben.


    Das würde ich am liebsten machen, aber dann wird es über die Schulleitung gehen. und das wäre für die Kollegin GANZ besch ..., das würde ich ihr nicht antun wollen.


    • Offizieller Beitrag

    Ich bin nicht so ganz überzeugt von der Eindeutigkeit der Zuständigkeiten hier... Bei uns zumindest ist Tutorenarbeit (i.e. Klassenlehrerarbeit) durchaus auch als Vermittlertätigkeit bei innerschulischen Konflikten definiert, und damit gehen einen Aussagen von Schülern über eben solche Konflikte durchaus etwas an.


    Ich glaube auch nicht, dass man Kollegen, die in Dauerkonflikten mit Klassen stecken, einen Gefallen tut, wenn man sie nie anspricht und nur die Gerüchteküche hinter ihrem Rücken brodeln oder die Konflikte eskalieren lässt.
    Genauso wenig kann es sein, dass Schüler sich grundsätzlich nicht und bei niemandem beschweren dürfen oder mit ihren Beschwerden grundsätzlich Unrecht hätten - und das höre ich hier aus vielen Beiträgen raus, zumindest scheint mir das fast so.


    Den Schülern gilt unsere Loyalität genauso, wie den Kollegen gegenüber. Manchmal ist es ein bisschen ein Minenfeld, herauszufinden, zu welchem Grad wer jetzt wie Recht hat. Manchmal gelingt es nicht, dann kann man nur beide Seiten immer wieder darum bitten, aufeinander zu zu gehen. Und manchmal gelingt es doch, und dann kann man sehr wohl auch zu Gunsten der Schüler mal Position beziehen müssen. Wer dazu nicht das Rückrat hat, weil er oder sie meint, mit den Kollegen müsse man noch viele Jahre zusammen arbeiten, im Gegensatz zu den Schülern,der schadet dem System mindestens genau so, wie der, der sich aus Bequemlichkeit jedes pädagogischen Kampfes enthält und sich bei den Schülern lieb Kind nacht indem man über andere Kollegen mitlästert oder deren Regeln unterläuft.


    Was hier für ein Fall vorliegt, kann ich gar nicht entscheiden, dazu müsste man alle Seiten kennen und gehört haben.


    Bevor man aber nun wieder die Threaderstellerin in eine Ecke drängt, von der man auch nicht weiß, ob sie da reingehört, könnte man ja rein theoretisch mal annehmen, sie habe Recht und es sei eine Kollegin, die grundlegende Fehler macht - und Lösungsvorschläge machen, die im Sinne der Schüler UND der Kollegin sind, falls einem was einfällt, da haben wahrscheinlich alle mehr davon.

    • Offizieller Beitrag

    In meiner Klasse (jetzt Jahrgang 8 )gab es letztes Jahr auch Probleme mit einer Kollegin. Zwar aus anderen gründen als im oben geschilderten Fall, aber dennoch.Ich habe mir erst mal angehört, was die Schüler zu sagen hatten, weil die einfach fast platzten vor Mitteilungsbedarf.


    Dann habe ich die Kollegin mal drauf angesprochen. Und siehe da, sie war ganz froh, dass das Thema zur Sprache kam. Als nächstes gab es ein Gespräch zwischen zwei Schülern, der Kollegin, einer der Fachkollegen und der Vertrauenslehrerin, die gleichzeitig auch Streitschlichterin ist.
    Heraus kam, dass-- wie immer, wer hätte das gedacht??!!-- beide Seiten an sich arbeiten sollten. Die Schüler, indem sie schlichtweg sich fachlich reinknieten, nicht immer gleich den Kopf in den Sand steckten und verschiedene Fördermöglichkeiten, die unsere Schule bietet, nutzen.
    Die Kollegin, indem sie statt mit Tests über Tests auf die fachlichen Probleme zu reagieren, mehr Übungszeit einräumt.


    Meine Klasse war und ist nicht einfach: laut, quirlig, voller verrückter Ideen, extrem selbstbewusst, aber auch kreativ und leistungsstark, wenn sie wollen.
    Aber für sie war es ganz wichtig, dass sie
    1.ernstgenommen werden, 2. sich auch an die eigene Nase fassten.
    Dazu helfen Fragen wie:
    "Was könnt ihr dazu beitragen, die Situation zu entspannen?"
    "Wo könnt ihr, jeder einzelne, in jeder Stunde etwas an der Situation verbessern? Ganz konkret?"


    Auch ganz wichtig:
    ich selbst habe mich rausgehalten. Ich habe lediglich, wenn ich darum gebeten wurde, Termine vermittelt und sowohl den Schülern wie der Kollegin klargemacht, dass es nicht gegen irgendjemanden oder eine Klasse persönlich ging, sondern dass beide Seiten etwas tun konnten, um die Situation zu entspannen.

  • Lieben Dank für eure beiden Beiträge, Meike und Friesin. Ich hätte nicht gedacht, dass das Thema hier so hochkocht. Ich glaube, dass ich tatsächlich missverstanden worden bin. Ich bin wirklich hilf- und ratlos, wie es weitergehen soll und ich sehe mich als Klassenlehrerin, die ja schon von der Kollegin kontaktiert worden ist, auch in der Pflicht, zumindest ein offenes Ohr zu haben. Mehr kann ich nicht, daher habe ich den Sozialpädagogen eingeschaltet.


    Ich sehe an den anderen Antworten, dass es diese Probleme auch an anderen Schulen gibt und auch diese Kollegien Schwierigkeiten haben, einen Lösungsweg zu finden.


    Ich hatte schon nachgedacht, der Kollegin anzubieten, dass ich mit in ihren Unterricht in der Klasse gehe, aber das wäre in der jetzigen Situation unmöglich. Sie könnte denken, dass ich sie kontrolliere, außerdem wird sich weder die Klasse, noch die Kollegin "natürlich" verhalten. Ich sehe aber ein großes Problem - wenn die Klasse nun schon äußert, nicht mit ihr alleine sein zu wollen, wird das ein Ausmaß annehmen, in dem Abteilungs- und Schulleitung eine Rolle spielen werden.


    Daher werde ich ihr eine Mail schicken und sie fragen, wie es ihr geht, ob noch Redebedarf bzgl. der Klasse besteht etc. Ich muss ihr ja auch noch mitteilen, dass die Klasse zu Wort kommen möchte und einem "Neuanfang" nicht zugestimmt hat - ich fand es sowieso merkwürdig, warum sie das über mich hat "ausrichten" lassen, denn eigentlich hätte sie das der Klasse ja sagen können. Das zeigt für mich, dass das Verhältnis zerklüftet ist.


    Der Sozialpädagoge ist ja nun auch involviert und wird sich einerseits die Klasse wieder anhören, andererseits die Lehrerin. Vielleicht ist es ja möglich, dass es zu einer Art "Mediation" kommt - der Sozialpädagoge ist kein Lehrer und seine Anwesenheit während eines Gesprächs oder sogar dem Unterricht ist sicher günstiger als die eines Kollegen.


    Ich glaube, dass es für jeden Lehrer - je nach Persönlichkeit und Vorerfahrungen unterschiedlich - eine nicht zu unterschätzende Aufgabe ist, eine gelingende Kommunikation mit der Klasse zu finden. In den heutigen Zeiten ist das manchmal eine Aufgabe, die vor der Vermittlung von Stoff steht. Auch ich musste damals lernen, mich Kritik zu stellen, aber auch Kritik anzubringen. Aber nur so gelingt es. Was erwarte ich von den SuS, was machen sie gut, worin sehe ich Verbesserungsbedarf? Im Gegenzug aber den SuS die Möglichkeit zu nehmen, auch etwas über meinen Unterricht, meine Methodik, etc. zu äußern, finde ich schlichtweg nicht zeitgemäß.


    Und ich (!) glaube (!), dass meine Kollegin sich damit schwer tut, selbst, wenn der "Fehler" bei den SuS liegt. Menschen wollen gehört werden. Damit ist der erste Schritt zu einer gelingenden Kommunikation getan.

  • Nein, Meike., es ist schlicht falsch herauszufinden, "wer wie Recht hat". Das möchte man nicht mal bei einem Streit unter 9-Jährigen wissen.


    Es geht darum, dass die TE den Schülern nicht nur zuhört, sondern eigentlich der Meinung ist, die Kollegin mache alles Mögliche falsch und den Schülern dann erklärt, wie sie ihre Kritikpunkte anbringen könnten. Diese Einstellung ist unkollegial und bringt die Frau in eine schlechtere Position, in der sie sich noch weniger durchsetzen kann. Die Schüler hören: wir dürfen uns beschweren, die Lehrerin macht was falsch. Vielleicht gehen sie ja über Tische und Bänke, wer sagt denn, dass es bloß um eine Flasche Wasser geht? Wenn sie jemanden rauswerfen muss, hat es vermutlich einen handfesteren Grund. Und selbst wenn nicht, vielleicht hat diese Frau einfach kein gutes Händchen für Schüler, ist ja gut möglich. Aber das darf nicht zu ungefragtem Aktionismus des Klassenlehrers führen, schon gar nicht bei Volljährigen.


    Sich mit dem Sozialpädagogen über sie zu unterhalten ist sowieso antisozial.


    Was Friesin schreibt, ist etwas völlig anderes: Ein Kollege fragt mich, wie er mit meiner Klasse klarkommen kann und ich habe eine Idee dafür, initiiere z.B. ein Gespräch mit den Schülern, das alle Beteiligten haben wollen. Den Schülern sage ich: Leute, ihr seid alt genug, was wollt IHR tun, damit ihr in diesem Fach etwas lernt. Das ist genau das Gegenteil vom Vorgehen, das Micky gerade beschreibt!


    In dem Moment, wo jemand behauptet, allein zu wissen, was seine Schüler brauchen, sie alleine am besten zu kennen und zu überlegen, was "wir" denn tun können, damit sich keine Eltern beschweren und eine arme (Volljährige, wir reden nicht von Erstklässlern) weint, weil sie vor der Tür stehen musste und was man denn tun könnte, damit es keinen Stress mit der Schulleitung gibt etc. ist kein ehrliches Interesse da, den Kollegen zu unterstützen oder den Schülern im Leben weiterzuhelfen sondern einzig und allein: Besserwisserei.

  • Es geht darum, dass die TE den Schülern nicht nur zuhört, sondern eigentlich der Meinung ist, die Kollegin mache alles Mögliche falsch und den Schülern dann erklärt, wie sie ihre Kritikpunkte anbringen könnten.

    Wo steht das?



    was "wir" denn tun können

    "Wir" bezieht sich nicht auf die Schüler und mich, sondern auf meine Bildungsgangleiterin und mich, ggf. noch den Sozialpädagogen



    Zitat von Pausenbrot

    was man denn tun könnte, damit es keinen Stress mit der Schulleitung gibt etc. ist kein ehrliches Interesse da, den Kollegen zu unterstützen oder den Schülern im Leben weiterzuhelfen sondern einzig und allein: Besserwisserei


    Hier fehlen mir die Worte.

  • Ganz pragmatisch wäre es, wenn die Lehrerin einen kleinen Wunsch äußern würde, an den sich die Schüler für einen Monat halten. Beispielsweise: Nach einer Minute (Sanduhr, Timer) nach Betreten des Unterrichtsraums durch die Lehrerin, sind alle Handys aus, der letzte Bissen verschluckt und alle Wasserflaschen stehen auf dem Boden.
    Die Schüler äußern ebenfalls einen Wunsch für einen Monat. Beispielsweise eine Gruppenarbeit pro Unterrichtsstunde.
    Jede Partei wertet sich und/oder die andere Partei nach der Unterrichtsstunde aus und am Ende des Monats wird zurückgeblickt und ein neues Ziel festgelegt.


    Das wäre ein schrittweises Vorgehen, wo jeder seinen guten Willen zeigen kann, mit nur geringer Verhaltensänderung. Ich denke, so könnten sich beide Fronten annähern.


    Ist das denkbar?

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