Mich würde auch mal interessieren, wie man ein christliches Fest als kulturelles Ereignis betrachten sollte ohne die religiösen Aspekte dieses Festes zu betonen. Wie stellst Du dir das vor?
Die Antwort gibst Du Dir doch selbst. "Kulturchristen", zu denen ich mich auch zähle, gehen auf den Weihnachtsmarkt um Glühwein zu trinken und Bratwurst zu essen. Man trifft sich an Heiligabend mit der Verwandtschaft, weil das eben so ist, dass einmal im Jahr alle zusammenkommen. Wir sind an Heiligabend üblicherweise 10 Personen - 5 davon gehen in den Gottesdienst, 5 bleiben zu Hause und wärmen schon mal das Raclette vor. Die ganze Veranstaltung hat summa summarum überhaupt nichts religiöses.
Es kommt meiner Meinung nach auch auf die Stadt/Region an, um die es geht. Die betreffende Schule in diesem Thread liegt in NRW. Dort gehören 73% der Bevölkerung einer christlichen Kirche an, also ca. 3 von 4 Einwohnern.
Da hast Du einerseits Recht und andererseits auch wieder nicht. Ich komme selbst aus dem allertiefsten und urkatholischsten Bayern. Ich habe als Kind während der Adventszeit Bräuche mitgemacht, die es meines Wissens nach anderswo in der Republik überhaupt nicht gibt. "Anderswo in der Republik" heisst in dem Fall aber auch schon München oder Augsburg, also in den städtischen Gebieten. Heute ist das auch auf dem Land alles am Aussterben. Das kann man bedauern, aber die Zeiten ändern sich nun mal und auch die bayrische Landbevölkerung ist nicht mehr "kulturhomogen".