Oh sorry, da hast Du mich falsch verstanden. Ich gebe Dir natürlich völlig Recht ... von einem "gebildeten" Menschen bzw. eben das, was ich als "gebildet" bezeichnen würde, erwarte ich selbstverständlich erheblich mehr. Ich definieren Lesen, Schreiben, Dreisatzrechnen gewissermassen als die 3 Grundkompetenzen, die JEDER können muss. Es ging ja um das "warum muss ich das können" oder "muss ich das wirklich können". Wenn mich das einer im Unterricht fragt - was zum Glück selten passiert - sage ich ihm ganz direkt, dass das Gymnasium für diese Frage der falsche Ort ist. Das Gymnasium ist der erste Schritt einer akademischen Ausbildung und auf diesem Niveau diskutiere ich solche Fragen nicht mehr. Am Gymnasium lernen junge Menschen selber zu entscheiden, was sie können wollen und was nicht. Von mir aus MÜSSEN die erst mal gar nichts.
Die sinnvoll eine Meinung vertreten können zu Vorratsdatenspeicherung, EU-Mitgliedschaft, Störerhaftung, Verschlüsselungsverboten, Flüchtlingen. Und da reichen diese Kompetenzen nicht.
Ja ... da nützen aber eben die konkreten Inhalte, die wir vermitteln, häufig nichts. Das meinte ich. Wir üben an konkreten Inhalten eben sowas wie Problemlösestrategien, Meinungsbildung, Argumentieren, etc. etc. - das verstehe ich zumindest unter kompetenzenorientierten Unterricht. Also ... wir sind grundsätzlich der gleichen Meinung.