Der sehr gute Haupschüler bekommt durch die Entwertung seines Abschlusses beispielsweise keine Bankkaufmannllehre mehr.
Die bekam er maximal bis Mitte der 1960er-Jahre, als noch mehr als 60% aller Schüler die Haupt-(Volks-)schule besuchten. Banken haben schon seit Jahren einen guten Realschulabschluss oder Abitur als Einstellungskriterium vorausgesetzt.
Dass Eltern ihre Kinder nicht mehr auf die Hauptschule, sondern mindestens auf die Realschule schicken, liegt aucgh daran, dass selbst gestandene Lehrer (die es eigentlich besser wissen sollten) behaupten, dass Schüler mit Hauptschulabschluss keine Ausbildungsstelle bekämen.
Wenn alle Welt behauptet, dass man nur mit Abitur zum glücklichen Menschen werden kann und man ohne Abitur und Studium niemals seinen Lebensunterhalt wird bestreiten können, darf man Eltern und Schülern nicht vorwerfen, wenn sie eine entsprechende Schullaufbahn einschlagen.
Gleichzeitig habe ich keinerlei Mitleid mit Handwerksbetrieben, die sich darüber beklagen, dass sie keine geeigneten Lehrlinge mehr bekommen, als Einstellungskriterium jedoch mindestens Abitur oder Realschulabschluss bis 2,0 voraussetzen - um den eigenen Aufwand für die Ausbildung des Nachwuchses möglichst gering zu halten.
http://www.wiwo.de/erfolg/beru…lehrstellen/11627532.html
Ich habe auch keinerlei Mitleid mit Handwerksbetrieben, die sich darüber beklagen, dass ihre Auszubildenden nach der (recht teuren) Ausbildung den Betrieb wieder verlassen haben, um ein Studium aufzunehmen - sie jedoch immer nur Abiturienten eingestellt hatten.
Eine Bitte an alle: Hört auf, die Hauptschule tot zu reden. Das habt ihr durch euer Geschwätz schon erreicht.
So wurde auch der Irrtum verbreitet, an der Hauptschule gäbe es nur noch Idioten.