Referendariat an Abendgymnasium/Weiterbildungskolleg NRW

    Hallo zusammen, ich würde gerne wissen, ob es in NRW die Möglichkeit gibt, das Referendariat an einem Abendgymnasium/Weiterbildungskolleg zu absolvieren. Wenn ja, kann man der jeweiligen Bezirksregierung gegenüber diese Präferenz äußern? Ich habe nämlich festgestellt, dass ich meine berufliche Zukunft in der Erwachsenenbildung sehe und würde mich dann auch gerne schon im Referendariat gezielt darauf vorbereiten. Die erzieherischen Aspekte, die vor allem in der Sek. I besonders relevant sind, liegen mir nicht so sehr und daher möchte ich Unterricht in der Sek. I möglichst vermeiden.

    Also ist ein Referendariat an einem Abendgymnasium/Weiterbildungskolleg per se nicht möglich, da es dort ja keine Sek. I gibt?

    Nein, es gibt auch Weiterbildungskollegs mit Sek.1, das sind dann die Leute, die z.B. ihren Hauptschulabschluss usw. nachholen.
    So genau kenne ich mich da nicht aus, aber ohne Sek. 1 hast du keine Chance.


    Sei mir nicht böse, aber warum studiert man GyGe-Lehramt wenn man nicht mit jüngeren Kindern arbeiten kann und will? Wer mit denen nicht so klarkommt, was auch absolut nachvollziehbar ist, kann ja Lehramt für BK machen.

    So, ich kenne mich aus.


    Ja, du kannst an einem Abendgymnasium/Weiterbildungskolleg in NRW ein Referendariat in Geschichte und Philosophie machen. Ja, das kann für das Lehramt Gymnasium/Gesamtschule, Sek I und II sein. Ja, es gibt WBGs und AGs, die nicht eine Sek I haben. Nein, das macht ein Referendariat nicht unmöglich, üblicherweise wird der Ausbildungsunterricht für die Sek I an eine andere Schule ausgelagert. Ja, du kannst der BR über eine Präferenz angeben.


    Und nein, Weiterbildungskollegs haben nichts mit Berufskollegs zu tun, das ist eine völlig andere Schulart. Ein normales Lehramt Sek I und II oder nur II ist die übliche Befähigung für die Lehrtätigkeit an WBKs und AGs. Du studierst da schon das richtige.

    Als ich damals mein Studium angefangen habe, war mir das eben noch nicht so bewusst, dass ich eher mit (jungen) Erwachsenen klar komme als mit Kindern. Ich hatte mir hier Auskunft darüber erhofft, ob das Referendariat in der Erwachsenenbildung möglich ist und evtl. den einen oder anderen Erfahrungsbericht. Sollte es da keine Möglichkeit geben, würde ich versuchen, einen anderen Beruf außerhalb des Schuldienstes zu finden.

    Zitat von neleabels

    So, ich kenne mich aus.


    Ja, du kannst an einem Abendgymnasium/Weiterbildungskolleg in NRW ein Referendariat in Geschichte und Philosophie machen. Ja, das kann für das Lehramt Gymnasium/Gesamtschule, Sek I und II sein. Ja, es gibt WBGs und AGs, die nicht eine Sek I haben. Nein, das macht ein Referendariat nicht unmöglich, üblicherweise wird der Ausbildungsunterricht für die Sek I an eine andere Schule ausgelagert. Ja, du kannst der BR über eine Präferenz angeben.


    Und nein, Weiterbildungskollegs haben nichts mit Berufskollegs zu tun, das ist eine völlig andere Schulart. Ein normales Lehramt Sek I und II oder nur II ist die übliche Befähigung für die Lehrtätigkeit an WBKs und AGs. Du studierst da schon das richtige.

    Vielen Dank für die Auskunft! Bei der Anmeldung zum Referendariat konnte ich aber nur gewünschte Seminarorte angeben und auswählen zwischen Gymnasium und Gesamtschule. Muss ich der Bezirksregierung persönlich mitteilen, dass ich mein Referendariat nicht auf einem "regulären" sondern auf einem Abendgymnasium absolvieren möchte?

    Du kannst an einem Weiterbildungskolleg in NRW ganz normal dein Referendariat absolvieren. Es gibt einige WBK, die sowohl Sek I als auch Sek II anbieten.
    Ich fühle mich in der Erwachsenenbildung mittlerweile auch wohler, als bei den 'Kleinen', obwohl hier auch Erziehungsarbeit geleistet wird, die es mitunter in sich hat.

    Frage bei deiner Wunschschule nach, ob sie dich ausbilden möchte, die kann dich anfordern und den betreffenden Sachbearbeiter bei der Bezirksregierung nennen.

    Ich meine damit nicht jeden einzelnen Jahrgang, sondern die Sek. 1 generell. Dass man natürlich nicht in jedem Jahrgang machen muss, ist auch klar. Aber ein GyGe-StRef kann nicht nur in der Sek 2 sein Referendariat machen.

    Zitat von Danae

    Da bin ich aber erstaunt, wo steht die Änderung, dass ein Referendariat für die Sek I/II in den Jahrgängen 5-10 absolviert werden muss?

    Es gibt Studienseminare, die es so handhaben, dass bei einem Referendariat an einem WBK der Sek I-Part an einer Regelschule abgehalten werden soll, auch, wenn die APO das nicht dezidiert fordert. Der Gedanke dahinter ist, dass das Referendariat als Vorbereitung für eine spätere Tätigkeit in allen Schulformen dienen soll, und da ist es wenig hilfreich, wenn man vor einer 5. Klasse steht und seinen Lebtag noch nicht mit Minderjährigen zu tun hatte. :) Ich finde die Überlegung sehr sinnvoll.


    Nele

    Hallo, ich hätte dazu nochmal eine Frage. Ich habe mich auf den Homepages einiger Abendgymnasien/Weiterbildungskollegs informiert und dort heißt es immer, dass auch vormittags Unterricht stattfindet, der von den selben Lehrkräften erteilt wird. Wie ist das dann konkret organisiert, geht man morgens in die Schule, hat dann zwischendurch ein paar Stunden frei und kommt Abends nochmal in die Schule?

    Zitat von alex84

    Hallo, ich hätte dazu nochmal eine Frage. Ich habe mich auf den Homepages einiger Abendgymnasien/Weiterbildungskollegs informiert und dort heißt es immer, dass auch vormittags Unterricht stattfindet, der von den selben Lehrkräften erteilt wird. Wie ist das dann konkret organisiert, geht man morgens in die Schule, hat dann zwischendurch ein paar Stunden frei und kommt Abends nochmal in die Schule?

    Hi.
    Zumindest bei uns an der normalen Berufsbildenden Schule ist das exakt so. Die Planer versuchen aber uns im Ausgleich für die 7.30-20-Uhr-Tage jeweils einen komplett unterrichtsfreien Tag mindestens alle zwei Wochen reinzulegen. Klappt meistens ganz gut.


    Gruß,
    DpB

    Ich habe meine Praktika an Abendgymnasien/Weiterbildungskollegs gemacht.
    Die Stundenplaner versuchen, wie schon gesagt, eine unschöne Verteilung der Stunden zu vermeiden, wobei es da auch durchaus Unterschiede gibt, was gewünscht ist (die einen wollen z.B. lieber am selben Tag morgens und abends unterrichten und am Folgetag morgens frei haben, andere wollen lieber abends unterrichten und dann am nächsten Tag morgens usw.). Es gab auch Lehrer, die ausschließlich morgens oder abends unterrichtet haben.
    Das Referendariat kann man dort auch absolvieren, da - wie mir mitgeilt wurde - die Einführungsphase als Sek I anerkannt sei. Die Referendare müssen dann aber auch einmal an ein Regelgymnasium, ich weiß aber nicht, wie lange sie da sein müssen.

    Zitat von alex84

    Hallo, ich hätte dazu nochmal eine Frage. Ich habe mich auf den Homepages einiger Abendgymnasien/Weiterbildungskollegs informiert und dort heißt es immer, dass auch vormittags Unterricht stattfindet, der von den selben Lehrkräften erteilt wird. Wie ist das dann konkret organisiert, geht man morgens in die Schule, hat dann zwischendurch ein paar Stunden frei und kommt Abends nochmal in die Schule?

    Es kommt darauf an. Der Unterricht am Weiterbildungskolleg findet vormittags bis maximal nachmittags statt, der an Abendgymnasien abends. Bei Systemen, die nur einen der beiden Zweige abdecken, findet der Unterricht also entweder oder statt.


    Bei Systemen, die gleichzeitig einen abendgymnasialen und einen WBK-Zweig haben, findet prinzipiell durchgehend Unterricht statt. Es ist dann die Frage der Stundenplanung, wie man eingesetzt wird. In der Praxis ist es aber nicht so, dass man jeden Tag vormittags und abends eingesetzt wird...

    Hallo zusammen,
    das Thema ist zwar relativ alt aber ich stehe gerade vor der Entscheidung welche Form des Lehramtsstudium ich wähle. Ich interessiere mich entweder für den zweiten Bildungsweg sprich wbk oder Abendgymnasium oder für das Berufsschullehramt. Ich habe selbst auf dem zweiten bildungsweg mein Abitur gemacht und könnte mir nichts besser vorstellen als an einem Kolleg zu arbeiten. Meine zweite Wahl wäre das Lehramt an einer Berufsschule. Die Frage für mich ist allerdings, dass es wahrscheinlich bei weitem unrealistischer ist eine Stelle an einem Kolleg oder Abendgymnasium als an einer Berufsschule. Fächer wären entweder für LA GyGe Physik/Mathe oder Physik/Sozialwissenschaften und auf dem BK Elektrotechnik mit kleiner Fachrichtung Technische Informatik.
    Hat jemand Erfahrungswerte wie schwer oder einfach es war eine geeignete Stelle zu bekommen?


    Viele Grüße
    Andreas

    Hi Andwaw.


    Eher ein Erfahrungswert, als eine fundierte Auskunft: Elektrotechnik ist eines der wenigen Standard-Mangelfächer (Physik soweit ich weiß auch). Damit hast Du beste Stellenaussichten, und zwar so ziemlich überall.


    Wenn Du an eine berufsbildende Schule gehst, die ein Abendgymnasium bzw. allgemein Abendschule dabei hat (ich wüsste da eine :) ) und dort FREIWILLIG bevorzugt abends arbeiten willst, wird Dich jedes Kollegium lieben.


    Wenn ich mal uns als Beispiel nehmen darf: Wir haben abends Technikerausbildung und Duale BOS. Da könntest Du, wenn Du das wirklich willst, fünf mal die Woche abends drei Stunden machen. In der Berufsschule morgens blieben dann noch 9 Schulstunden übrig. Das sind quasi zwei halbe Tage.


    Gruß,
    DpB


    PS: Interessensfrage: Gibt es überhaupt reine Abendgmnasien? Wie kommt man an denen denn auf seine Gesamtstundenzahl?

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