Positivkorrektur unmöglich?

  • Ich verzweifle gerade an einer Klassenarbeit Klasse 5 im Fach Deutsch. Die SuS haben die Arbeit zum Thema "Texte verfassen" geschrieben. Nun gibt es eine inhaltliche Leistung und eine Darstellungsleistung zu bewerten. Ich verzweifle an der Darstellungsleistung, da ich trotz halbseitigem Korrekturrand unmöglich sämtliche Fehler korrekt hinschreiben kann. Es ist schlichtweg kein Platz da. Und natürlich möchte ich nicht bis Weihnachten daran sitzen. Doch bei diesen, nicht LRS- Fällen, ist es einfach notwendig, dass da am Rand die richtig geschriebenen Wörter stehen. Es würde ungelogen Tage dauern, bis die sämtliche Fehler mit Hilfe eines Wörterbuches korrigiert hätten. Ich überlege schon, es über die Weihnachtsferien aufzugeben. Gebrauchen könnten sie die Übung. Im Moment habe ich alle Rechtschreibfehler unterstrichen und nur die wirklich harten Fälle positiv korrigiert.


    Es gibt für die Rechtschreibung insgesamt 6 von 45 Punkten, also selbst bei 0 Punkten haut es nicht wirklich rein, sodass es wehtäte. Bei uns wurden die % nämlich auch runtergesetzt, weil die Ergebnisse wohl sonst zu unangenehm werden könnten, vermute ich.


    Hat jemand einen Tipp, wie ich die Klassenarbeiten mit den übermäßig vielen Rechtschreibfehlern besser positiv korrigieren kann?

    • Offizieller Beitrag

    In solchen Extremfällen würde ich eine gedruckte Version erstellen, diese den Schülern ins Heft legen und sie bitten, den kompletten Text zur Übung noch einmal abzuschreiben. Alles andere wäre sowohl für die Schüler (Ferien sind Ferien - da gibt es nichts zu rütteln!) als auch für Dich nicht zumutbar.

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • Mach ich bei Diktaten so wie Bolzi es beschreibt. Aber bei freien Texten...hab ich auch noch keine Lösung gefunden. Meist markier ich nur die fehlerhafte Stelle und mach 'nen Strich am Rand. Ganz klassisch also. Ach, die Rechtschreibungsproblematik macht mich bald wahnsinnig. Lese mich momentan bei Fresch und Lessmann ein... irgendwas muss ja hier mal passieren!

  • Vielleicht kannst du in der gedruckten Version noch einige Fehler (verschiedene Fehlertypen) stehen lassen, die das Kind dann verbessern und ggf. mit der entsprechenden Rechtschreibregel begründen soll.
    Dann wären es nur noch einige ausgewählte Schwerpunktfehler, die das Kind dann sicherlich auch als Hausaufgabe verbessern könnte.

  • Mach ich bei Diktaten so wie Bolzi es beschreibt. Aber bei freien Texten...hab ich auch noch keine Lösung gefunden. Meist markier ich nur die fehlerhafte Stelle und mach 'nen Strich am Rand. Ganz klassisch also. Ach, die Rechtschreibungsproblematik macht mich bald wahnsinnig. Lese mich momentan bei Fresch und Lessmann ein... irgendwas muss ja hier mal passieren!

    Die Deutschlehrerin meines Sohnes (5. Klasse) korrigiert auch so (Unterstrich und an der Seite ein R). Dieses R bedeutet, dass der Schüler dann eine Lernkarte für die RS-Lernkarteibox anfertigen soll mit Lernstrategie nach Fresch. Find ich super und werd ich jetzt für meine 3. mal langsam einführen, so ab Februar, denk ich ... (obwohl ich diese Karteisache mit den losen Kärtchen ja weniger mag). Will auch sagen, dass sie eine Berichtigung anfertigen lässt danach, also erst etwas später nach der Lernkarteigeschichte und auch erreicht, dass die Schüler mehr über die individuellen Fehler nachdenken als nur als Abschrift.

  • Mein Fazit war übrigens, dass einige meiner Kandidaten dachten, dass das Abschreiben die leicht anzufertigende Berichtigung wäre und sie so gar nicht großartig denken müssen (das ist ihnen oft zu anstrengend). So stehe ich immer noch vor dem Spagat "inhaltliche Korrektheit" vs. "sprachliche Vollständigkeit". Für meine Schüler wäre allerdings eine sprachliche Korrektheit schon höchste Anstrengung, daher überlege ich, ob es sinnvoll wäre, ausschließlich die falsch geschriebenen Wörter korrigieren zu lassen in den ganz schlimmen Fällen?

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