Gewalttätiger Förderschüler - Rechtliche Möglichkeiten

  • so a la, weil es mir sch**** geht, muss es allen anderen auch sch*** gehen? finde ich jetzt eher sehr wenig überzeugend. wenn wir so weiter machen, ist das öffentliche schulsystem bald so banane, dass man sein kind wirklich lieber privat unterbringt. und ich bin ein großer verfechter des öffentlichen schulsystems!

  • du findest also, es ist okay, dass die große mehrheit einer klasse nicht mehr lernen kann, weil ein kind - weshalb auch immer - massiv aus dem ruder läuft. auch wenn das unschön ist, manchmal muss man realitäten akzeptieren: entweder können 30 kinder nicht lernen, oder ich entferne das eine kind und kann dann mit 29 weiterarbeiten. du sagst, um jeden preis die kinder beisammen lassen, weil inklusion so supi ist, auch wenn sie gerade im moment offensichtlich null komma gar nicht funktioniert und ein mieses system untragbar für alle beteiligten macht? ich formuliere es mal hart: das ist für mich ideologie und fern jeder vernunft.


    Was unterstellst du mir denn für einen Schwachsinn? Ich sage weder, dass man Kinder mit Gewalt in ihren Klassen lassen muss, noch dass "Inklusion" supi läuft. Frage mich, wie du darauf kommst, lies bitte meine Beiträge, anstatt mich falsch zu zitieren.


    Aber mit zunehmender Gereiztheit wirst du jetzt ehrlich und sagst nicht mehr "ja, die Förderschule ist so toll, weil sie sich fachlich hervorragend um die armen behinderten Kinder kümmert" sondern "man muss die Subjekte entfernen, die den anderen das Leben schwer machen".

  • so a la, weil es mir sch**** geht, muss es allen anderen auch sch*** gehen?

    Muss man eigentlich immer einen Smiley einfügen, um richtig verstanden zu werden? Wem geht es denn sch***? Dir? Mir nicht. Aber die Inklusion wird sch*** umgesetzt. Dass das eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe sein muss, ist doch bekannt. Warum sollen sich Gymnasiallehrer nicht daran beteiligen? Ich hab's auch nicht gelernt.

    Religion, eine mittelalterliche Form der Unvernunft, wird, wenn sie mit modernen Waffen kombiniert wird, zu einer echten Gefahr unserer Freiheiten. (Salman Rushdie)

  • ich würde *nie* ein kind "subjekt" nennen. ich denke auch, dass die förderschulen tolle arbeit machen. und ja, wenn du meine schilderung oben für wahr befindest, dann ist das, was ich im anschluss hart formuliert habe, eben die folgerung daraus: entweder 29 können lernen im - zugegeben - manchmal miesen aktuellen system, oder dreißig können nicht lernen, aber es wird - opfer egal, hauptsache es sind alle im raum - "inkludiert". behindertenrechte fördert man m.e. ganz, ganz anders. ich verstehe nicht, wie du das einfach leugnen kannst/dir schönreden kannst. du sagst doch selbst, es ist wahr, du findest es aber moralisch falsch. wenn die zustände so sind, wirklich so sind - dann werden sie doch nicht besser, indem man mit dem schon verbeulten auto noch zwanzigmal volle kanne gegen die wand fährt, weil man die bestehneden beulen unschön/unmoralisch findet? dann muss ich eher umdrehen und nach anderen wegen suchen, solange das auto noch fährt. jedenfalls dann, wenn ich auf mein hirn höre.

  • und ich bin ein großer verfechter des öffentlichen schulsystems!

    Ich habe diese Woche leider extrem wenig Zeit, daher nur ganz kurz: du findest das rein auf Selektion ausgelegte deutsche Schulsystem gut?


    Ich finde einige deiner Aussagen unmöglich, habe aber derzeit keinen Kopf um darauf einzugehen. Tut mir leid.

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe diese Woche leider extrem wenig Zeit, daher nur ganz kurz: du findest das rein auf Selektion ausgelegte deutsche Schulsystem gut?

    darf man das nicht?


    Statt von "rein auf Selektion ausgelegt" kann man z.B. auch "auf unterschiedliche Stärken ausgerichtet" sagen.
    Wortwahl hat oft mit Manipulation zu tun.

  • Zitat

    selbst wenn der Mathelehrer dafür ausgebildet wäre:
    wie soll man an einem Gymnasium, das die Schüler schlussendlich zur
    Studierfähigkeit führen soll, so etwas leisten? Zieldifferenziertes
    Arbeiten?


    Bei dem Auftrag, den das Gymnasium letztendlich hat, nämlich die Schüler zur allgemeinen Hochschulreife zu führen?


    An der Gesamtschule führen wir auch einen großen Teil unserer Schüler zur Allgemeinen Hochschulreife (bei uns derzeit ca. 70% eines Jahrgangs), und trotzdem fördern wir alle Kinder vom geistig Behinderten bis zum Hochbegabten in einer Klasse. Warum sollten Gymnasien das nicht können?

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

  • weil das abiturniveau seit jahren sinkt und sinken soll: entweder werden alle magisch jedes jahr intelligenter, oder wir schöpfen potentiale, die bisher verdeckt lagen, jetzt endlich ab, oder wir machen es immer leichter, damit immer mehr durchkommen. ich denke mal, zwei und drei sind wahr. 70% abiturquote ist völlig absurd. 20% wäre sinnvoll. der rest ist politisch gewollt und mit massivem (!) niveauverfall erkauft. man muss ja nur die unterschiede zwischen den ländern anschauen.


    ja, ein altes klagelied. ja, das ist elitär. ich halte das für kein böses wort, sondern denke, dass jeder so gefördert werden sollte, wie es für ihn oder sie am besten passt, wie es der individuellen begabung eben entspricht. und das geht am besten in homogenen gruppen (so sehr eine menschengruppe eben homogen sein kann) mit einer spezialisierten lehrkraft (ich glaube nicht, dass jemand, der geschichte nicht als fachwissenschaft studiert hat, kompetnet geschichtsunterricht machen kann. da ist schon das erste problem, wenn die person auch noch zwei förderschwerpunkte und daz beherrschen soll. das schaffen hochbegabte nicht in acht semestern. otto normal lehrer sicher erst recht nicht.), die recht passsgenau auf die bedürfnisse der kinder eingehen kann.

    Einmal editiert, zuletzt von kecks ()


  • An der Gesamtschule führen wir auch einen großen Teil unserer Schüler zur Allgemeinen Hochschulreife (bei uns derzeit ca. 70% eines Jahrgangs)

    Warum nicht 100%? Wann wird endlich dieses unsägliche Selektionsinstrument "Allgemeine Hochschulreife" abgeschafft? Wann inkludieren die Hochschulen endlich auch die "Nicht-Studierfähigen"? Wieso soll an den Unis nicht funktionieren, was in den Schulen immer mehr die Regel wird?


    Gruß !

  • Vorsicht, Mikael! Du hast den Ironie-Smiley vergessen... ;)

    Religion, eine mittelalterliche Form der Unvernunft, wird, wenn sie mit modernen Waffen kombiniert wird, zu einer echten Gefahr unserer Freiheiten. (Salman Rushdie)

  • behindertenrechte fördert man m.e. ganz, ganz anders. ich verstehe nicht, wie du das einfach leugnen kannst/dir schönreden kannst.

    Ich rede nichts schön. Ich beleuchte verschiedene Seiten, weil man unsere Gesellschaft, das 3-gliedrige Bildungssystem, den Behinderungsbegriff, pädagogische Diagnostik, die Problematik des Azubimangels, der (Akademiker-)arbeitslosigkeit, der Schulabbrecherquote, des Föderalismus in der Bildungspolitik, der Qualität unserer Schulabschlüsse, der Lehrpläne, der Lehrerausbildung, der Klassenstärken, der Menschenrechte... nicht in einen Topf werfen und schon gar nicht mit einem plakativen Satz erklären kann.

  • Statt von "rein auf Selektion ausgelegt" kann man z.B. auch "auf unterschiedliche Stärken ausgerichtet" sagen.
    Wortwahl hat oft mit Manipulation zu tun.

    Das beweist du mit diesem Statement.

  • Wie soll ein lernschwacher Schüler, der nicht sicher bis 100 rechnen kann, keine Sachaufgaben lösen kann,… z.B. am Gymnasium im Matheunterricht teilnehmen? Wann soll der Gymnasiallehrer -der dafür nicht ausgebildet ist- ihm neuen Unterrichtsstoff erklären z.B. den Zahlenraum bis 1000 mit ihm erarbeiten?

    Inwiefern sind dafür dann Haupt-, Real- oder Gesamtschullehrer dafür besser geeignet?

  • Inwiefern sind dafür dann Haupt-, Real- oder Gesamtschullehrer dafür besser geeignet?

    §11 (1) Niedersächsisches Schulgesetz:

    Zitat

    Das Gymnasium vermittelt seinen Schülerinnen und Schülern eine breite und vertiefte Allgemeinbildung und ermöglicht den Erwerb der allgemeinen Studierfähigkeit. 2Es stärkt selbständiges Lernen und wissenschaftspropädeutisches Arbeiten. 3Entsprechend ihrer Leistungsfähigkeit und ihren Neigungen ermöglicht das Gymnasium seinen Schülerinnen und Schülern eine individuelle Schwerpunktbildung und befähigt sie, nach Maßgabe der Abschlüsse ihren Bildungsweg an einer Hochschule, aber auch berufsbezogen fortzusetzen.

    Solange das Schulgesetz nicht geändert wird, muss man sich als Gymnasiallehrer daran halten. Alles andere wäre eine Dienstpflichtverletzung.


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Dafür sind weder Haupt- noch Real-, Gesamtschul- oder Gymnasiallehrer geeignet. Sobald der Lernstoff derart auseinanderklafft, dass ein Schüler massiv zieldifferenz unterrichtet werden muss, ist eine sinnvolle gemeinsame Beschulung mit dem Ziel "Schulabschluss" meiner Meinung nach nicht mehr möglich. Da hilft es auch nicht zu betonen, dass die Kinder ja so viel sozial an der Inklusion lernen. Schule ist eben nicht nur ein Raum für soziales Miteinander, sondern soll v.a. auch Qualifikationen vermitteln, die für eine spätere berufliche Ausbildung nötig sind. Und ab einem bestimmten Grad der Lernbehinderung wird dieser Abschluss aller Voraussicht nach in weiter Ferne bleiben. Das verdrängen einige Eltern, aber auch glühende Inklusionsverfechter leider, bei denen es bisweilen so wirkt, als würde die reine Anwesenheit eines Schülers auf dem Gymnasium die Behinderung wegwischen. Es gibt Schüler, die wahrscheinlich nie sicher bis 100 rechnen werden, aber denen eine intensive Förderung auf anderem Gebiet - z.B. bei Alltagsfähigkeiten - sehr viel bringen würde. Nur ist das Regelschulsystem in der heutigen Ausprägung damit überfordert. Aber die Diskussion driftet gerade ab, es ging ursprünglich darum, wie mit einem Schüler umgegangen werden soll, der sich und andere durch sein Verhalten gefährdet.

  • Inwiefern sind dafür dann Haupt-, Real- oder Gesamtschullehrer dafür besser geeignet?

    Keine dieser Schulformen ist dafür geeignet. Nicht auf die Art, wie die Inklusion aktuell durchgedrückt wird: Ohne zusätzliches Personal, ohne Mittel... so ist es einfach nur eine Sparmaßnahme, durchgedrückt mit zusätzlicher Belastung unter dem Vorwand von sozialem Lernen für die Allgemeinheit.


    Was ist bitte dikriminierend an den eigens dafür eingerichteten Förderschulen und Behinderteneinrichtungen, in denen die Menschen mit Handicaps und Lern- bzw. Verhaltensschwierigkeiten auf ihrem Niveau das lernen können, was sie zur Alltagsbewältigung wirklich brauchen? Mit eigens dafür ausgebildeten Sonderpädagogen und Mitarbeitern? Will ihnen da jemand etwas böses?


    Ich schleppe verschiedene Schüler mit eindeutigem und auch diagnostiziertem Förderbedarf (E und Lernen) in meinem Unterricht mit - nur, weil die Eltern keine "Förderschule" wollen. Förderschule ist bööööööse. Täglich gibt es Konflikte - die in der Kleingruppe, in der die Schüler auch die Aufmerksamkeit vom Lehrer bekommen, die sie brauchen und die sie vehement bei mir einfordern und mich damit völlig beanspruchen, sicher eindämmbar wären! Schwierig, denn ich habe auch noch 20 weitere Schüler zu versorgen, die auch ihre Probleme haben (leistungsschwach, LRS, Dyskalkulie und der ganz normale Wahnsinn) und teilweise nicht einfach sind. Von den DAZ-Kindern, die auch noch mit drin sitzen, ganz zu schweigen. Und das alles muss ich alleine meistern. Da geht mir echt der Hut hoch! Ich kann ja nur froh sein, dass ich nicht noch mehr Schüler habe...

  • Keine dieser Schulformen ist dafür geeignet.


    Richtig, da stimme ich dir ja zu. Aber die Gymnasien drücken sich ja (nachweislich! Siehe Verteilung von I-Kindern auf diverse Schulformen) vor solchen Schülern gerne mit diversen fadenscheinigen Begründungen, letztendlich landen die hauptsächlich an Haupt- und Gesamtschulen. Warum die besser dafür geeignet sind, erschließt sich mir nicht.

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