Hilfen zur Rechtschreibung und zur Grammatik und zum Gendern

  • OK, da gebe ich dir Recht. Ich würde Fremde auch nicht einfach auf irgendwelche Grammatikfehler aufmerksam machen. Bei guten Bekannten würde ich, wenn es mir regelmäßig auffällt, es auf eine freundliche Art und Weise ins Gespräch einfließen lassen. Ich denke, jeder hat das Recht darauf, nicht in Unwissenheit gelassen zu werden. Ich erinnere mich daran, dass mein damaliger Tutor in Klasse 10 uns darauf hinwies, dass das Wort "König" wie "Könich" und nicht wie "Könik" ausgesprochen werde. Wir waren daraufhin schockiert, weil wir 16 Jahre lang durch das Leben gingen, ohne dass uns jemand mal darauf hinwies.

    Man muss auch nicht jedes vergessene Komma jemandem unter die Nase reiben. Oft passiert es auch aus Flüchtigkeit. Wenn ich jedoch immer wieder an der selben Stelle ein Komma vergessen würde, ich denke, dass ich mich da schon über einen dezenten Hinweis freuen würde :) .

  • Da bin auch vollkommen bei dir. Ich finde es sogar ok, wenn man Tipps zur Verbesserung gibt. Aber wie so oft macht der Ton die Musik. Und wenn mir jemand Bekanntes dezent anspricht, ist das auch vollkommen ok. Selbst im Forum kann ich eine PM nutzen und mal darauf hinweisen. Aber das ist dann schon für mich grenzwertig.

  • Da bin auch vollkommen bei dir. Ich finde es sogar ok, wenn man Tipps zur Verbesserung gibt. Aber wie so oft macht der Ton die Musik. Und wenn mir jemand Bekanntes dezent anspricht, ist das auch vollkommen ok. Selbst im Forum kann ich eine PM nutzen und mal darauf hinweisen. Aber das ist dann schon für mich grenzwertig.

    Och, ich habe vor einiger Zeit mal eine sehr freundliche PN einer mir sehr sympathischen Mituserin bekommen, die darum gebeten hatte, dass ich meine Beiträge bitte mittels Absätzen etwas klarer strukturieren möge, weil sie diese gerne lese, sie aber in der Länge manchmal als anstrengend empfinde ohne Absätze. Seitdem versuche ich das wieder mehr zu beachten.

    Das fand ich überhaupt nicht grenzwertig. Wie von dir geschrieben: Der Ton macht die Musik. :)

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Och, ich habe vor einiger Zeit mal eine sehr freundliche PN einer mir sehr sympathischen Mituserin bekommen, die darum gebeten hatte, dass ich meine Beiträge bitte mittels Absätzen etwas klarer strukturieren möge, weil sie diese gerne lese, sie aber in der Länge manchmal als anstrengend empfinde ohne Absätze. Seitdem versuche ich das wieder mehr zu beachten.

    Das fand ich überhaupt nicht grenzwertig.

    Finde ich gut. Ist aber auch was anderes als zu sagen: Deine Rechtschreibung ist doof. Übe das mal.

  • Finde ich gut. Ist aber auch was anderes als zu sagen: Deine Rechtschreibung ist doof. Übe das mal.

    Absolut. Wer meine Rechtschreibung doof findet muss mich im Zweifelsfall- wenn es der Person nicht möglich ist, mich freundlich in einer PN darum zu bitten, diese zugunsten einer erleichterten Lesbarkeit mitzubedenken- eben auf "Ignore" stellen. (Wobei meine beiden größten Ärgernisse mit meinen eigenen Beiträgen Autofill an Handy und Tablet sind und am Laptop die je nach Tagesform bei unterschiedlichen Buchstaben hängende Tastatur.)

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ich entschuldige die

    Du entschuldigst das? Dass du einen Fehler gemacht haben könntest, für den du um Entschuldigung bitten könntest, fällt dir wohl nicht ein? Du entschuldigst es? Du sagst dir selbst, dass es nicht so schlimm war?

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Du entschuldigst das? Das du einen Fehler gemacht haben könntest, für den du um Entschuldigung bitten könntest, fällt dir wohl nicht ein? Du entschuldigst es? Du sagst dir selbst, dass es nicht so schlimm war?

    Lieber O. Meier ,


    Sprache verändert sich.


    "sich entschuldigen" für etwas ist (sprachlich) absolut in Ordnung.


    Siehe die Beispiele:


    entschuldigen – Schreibung, Definition, Bedeutung, Etymologie, Synonyme, Beispiele | DWDS

    Duden | entschuldigen | Rechtschreibung, Bedeutung, Definition, Herkunft

    entschuldigen – Wiktionary


    Wir leben im 21. Jahrhundert.


    Da werden eben Menschen evakuiert und man entschuldigt sich (selbst) für ein Versehen, auch wenn es aus etymologischer Perspektive keinen Sinn macht. Und auch wenn selbsternannte Sprachretter wie Bastian Sick sich darüber echauffieren.

  • Ich denke, dass deine Reaktion unangemessen ist. Ich bin es im Real Life gewöhnt, dass man meinen Vornamen falsch ausspricht. Es wäre mir zu anstrengend, mich jedes Mal darüber aufzuregen. Ich bin bereits froh, wenn mich die Person nach Korrektur meinerseits richtig anspricht - leider auch dann nicht selbstverständlich.

    • Offizieller Beitrag

    Du entschuldigst das? Das du einen Fehler gemacht haben könntest, für den du um Entschuldigung bitten könntest, fällt dir wohl nicht ein? Du entschuldigst es? Du sagst dir selbst, dass es nicht so schlimm war?

    Gut, dass wir schon im Grammatik-Thread sind. Dann brauche ich den Beitrag nicht hierhin verschieben. ;)

  • Es geht doch gerade um den nicht-reflexiven Gebrauch.

    Ach so. Wirklich?


    Ich habe das Original-Zitat von @Lindbergh ehrlich gesagt gar nicht nachgelesen, sondern nur auf der Grundlage der Kritik von O. Meier geschlossen, es ginge um das "ich entschuldige" (mit oder ohne "mich") anstelle von "ich bitte um Entschuldigung" ...


    Wenn wir also die drei Varianten haben:


    1: "Ich entschuldige den Fauxpas." (i. S. v. Variante 2 und 3, also nicht als Akzeptanz oder Gewährung der Entschuldigung)


    2: "Ich entschuldige mich für den Fauxpas."


    3: "Ich bitte um Entschuldigung für den Fauxpas."


    Wie seht ihr, besonders O. Meier , das? Welche würdet ihr "akzeptieren" oder für "richtig" im Sinne des aktuellen Sprachgebrauchs halten?

    • Offizieller Beitrag

    1: "Ich entschuldige den Fauxpas." (i. S. v. Variante 2 und 3, also nicht als Akzeptanz oder Gewährung der Entschuldigung)


    2: "Ich entschuldige mich für den Fauxpas."


    3: "Ich bitte um Entschuldigung für den Fauxpas."

    Zwei unterschiedliche Aussagen.

    "entschuldigen" ist reflexiv gebraucht etwas ganz anderes als transitiv gebraucht.


    So bedeutet Satz 1 etwas völlig anders als Satz 2 und 3. Auch 2022

  • Ja, das habe ich schon auch erkannt, deshalb ja die Klammerergänzung bei Beispiel 1. Offensichtlich wird auch die transitive Form zunehmend in gleicher Bedeutung verwendet wie die reflexive, so bei dem diskutierten Beispiel von @Lindbergh , der (prototypisch?) für die jüngere Generation hier im Forum stehen dürfte ...

  • Auch wenn ich zunächst tatsächlich fälschlicherweise dachte, wir sprächen über die Unterschiede der Beispiele 2 und 3, als ich nur die Kritik von O. Meier , nicht aber den Beitrag von @Lindbergh , auf den er Bezug nahm, gelesen hatte. Danke, Herr Rau , dafür, mich darauf aufmerksam zu machen.

    • Offizieller Beitrag

    Die Diskussion hatten wir hier doch auch schon einmal.


    Der Formulierung "ich entschuldige mich" haftet der Umstand an, dass die Person, die einen Fehler gemacht hat, durch eben diese Aussage sich der vom Gegenüber erst noch zu gewährenden Entschuldigung im Vorfeld selbst bemächtigt. "Ich habe mich doch entschuldigt" - ist dann schon die schleichende Täter-Opfer-Umkehr.

    Moralisch kann man sich selbst vergeben, sich vor sich selbst entschuldigen, aber als Schuldiger kann man sich vor seinem Gegenüber nicht selbst entschuldigen. Diese Entschuldigung zu gewähren liegt beim Gegenüber. Es gibt keinen (Bemächtigungs)Anspruch auf Entschuldigung.


    Ich verwende grundsätzlich die Formulierungen "Ich bitte ... zu entschuldigen", "Ich bitte um Entschuldigung", oder "bitte entschuldigen Sie...", damit mein Gegenüber in der Position bleibt, den jeweiligen Umstand zu entschuldigen (oder eben nicht.)

  • Variante 3 nutze ich und weise auch SuS darauf hin, dass sie bitte diese wählen sollten, Variante 2 zur Not, Nr. 1 finde ich völlig abwegig und klingt in meinen Ohren völlig falsch.


    Ich durfte mal einem befreundeten „Personalverantwortlichen“ beim Auswählen von Bewerbungsmappen über die Schulter schauen. Er hatte etwa die zehnfache Menge an Bewerbungen für die Ausbildungsplätze. Da flogen dann etliche Mappen nach einem flüchtigen Blick auf das Anschreiben auf den „Müll“-Stapel. Wenn die Adresse, die Anrede, die Zeichensetzung (dazu gehören auch Leerzeichen), das Schriftbild, die Seitenränder etc. nicht stimmten, wurde kein Blick auf Lebenslauf und Zeugnisse geworfen.

    Daran muss ich immer denken, wenn ich Arbeitsblätter in Comic Sans, die mit „Lese den Text“ beginnen, aus dem Kopierer fische.

  • Um es mal abzukürzen, ist "etwas entschuldigen" im Vergleich mit "sich für etwas entschuldigen" "nur" etwas ungewöhnlich oder schlichtweg falsch?

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