Flüchtlingsdiskussion - auf Bitte ausgelagert

  • du wünschst dir, dass "niemand mit dem leben bezahlt".
    na, die aktuellen flüchtlinge bezahlen bereits in großer zahl mit ihrem leben - in syrien, auf der flucht vor den mauern europas und auch, nachdem sie hier waren, falls wir sie wieder abschieben, z.b. in die "sicheren zonen" afghanistans. kann es sein, dass dir diese leben egal sind? oder bist du einfach uninformiert? oder wie darf ich deine aussage verstehen? bitte geh ein paar echte syrer kennenlernen. damit du die angst verlierst, und vielleicht anfängst, von syrern als nachbarn und menschen und nicht als sicherheitsrisiken zu denken. bei anderen menschen machst du das ja hoffentlich auch nicht ständig, wenn du in einer schule arbeitest.


  • es ist eine Frechheit, wenn man darüber nicht reden darf. Die unkontrollierte Aufnahme vieler Flüchtlinge ist ein inneres Sicherheitsrisiko. Wie teuer man dafür bezahlt, wird sich zeigen. Lasst uns hoffen, dass es niemand mit dem Leben bezahlt.

    Hat dir einer verboten, darüber zu reden? Ich würde gerne darüber reden, dass die alle Flüchtenden, VOR DEM SCHEISS IS FLÜCHTENDEN, DER IS, DER DIESEN SCHRECKLICHEN ANSCHLAG VERÜBTE, unter Generalverdacht stellst. Warum denkst du so? Wie würdest du es finden, wenn man das mit dir macht? Und sonstige Fragen, die ich meinen Grundschülern stellen würde.

  • Mnja. Dann wirds Zeit, dass du deine Schüler über die Menschenrechtsverletzungen anderswo und das Grundrecht auf Asyl hierzulande informierst.

    In der Türkei findet kein Krieg statt. Und Syrer und Iraker werden in der Türkei auch nicht verfolgt. Die Schüler wissen schon, dass eigentlich kein Fluchtgrund aus der Türkei nach Europa besteht.


    Über das Grundrecht auf Asyl sind die Schüler auch informiert.


    (1) Politisch Verfolgte genießen Asylrecht.


    (2) Auf Absatz 1 kann sich nicht berufen, wer aus einem Mitgliedstaat der Europäischen Gemeinschaften oder aus einem anderen Drittstaat einreist, in dem die Anwendung des Abkommens über die Rechtsstellung der Flüchtlinge und der Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten sichergestellt ist.

  • komisch, dass gerade die christen es mit der nächstenliebe manchmal nicht so haben. gell, claudius? katholische grüße!

    • Offizieller Beitrag

    Claudius, hast du gehört, dass das UN-Hiflswerk die Unterstützung der Flüchtlinge in den großen Camps massiv kürzen musste. Evtl. ist das ein Grund, aus der Türkei heraus weiter zu ziehen.


    kl. gr. frosch


    Nachtrag als Mod: ich werde morgen mal in einer ruhigen Minute überlegen, ob ich die "bei den Flüchtlingen sind potentielle Terroristen"-Diskussion als offtopic auslagere. Das kenne ich von Facebook. Aber da denken die User auch, dass die deutschen Krankenhäuser kein Geld mehr für Narkosemittel haben, weil das ganze Geld für Flüchtlinge ausgegeben wird. ;)

  • ...und das Grundrecht auf Asyl hierzulande informierst.

    Bitte: "(1) Politisch Verfolgte genießen Asylrecht." §16a GG
    Und für die, die das gerne auf beliebige Gruppen ausweiten... das steht "politisch Verfolgte"



    ...was du hier machst ist geistige brandstiftung. ich finde das sehr, sehr bedenklich. wehret den anfängen.

    Also ich halte das vollkommen undifferenzierte Refugees-Welcome-Geschrei für politische Brandstiftung.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

    • Offizieller Beitrag

    Klar können IS Terroristen mit dem Flüchtlingsstrom kommen. Sie können aber auch - wie sie es schon früher getan haben - auf jedem anderen Weg und mit jedem anderen Grund kommen: Flugzeug, Bahn, Urlaub, Job. Meist sind sie eh Inländer. Meist haben sie den französischen, britischen, XXX Pass und werden über internet/handy von den Planern im Ausland ferngesteuert. Das können wir eh nicht verhindern. Außer die inländische Radikalisierung zu verhindern - auch hier gilt übrigens der ganze "sofortige Ausweisung!"squark meist nicht, denn wie gesagt: es handelt sich überwiegend um Inländer mit Staatsbürgerschaft. Die sind da. Und die bleiben. Um die müssen wir uns selber kümmern.


    Wir können uns jetzt überlegen, was das konkret über die Flüchtlinge heißt: nehmen wir mal an, wir wollten wirklich 1 Million Menschen Unrecht tun, um 2-5 terroristische Täter draußen zu halten: wir lassen also keinen einzigen Flüchtling mehr rein.
    Okay. Wie geht das konkret? Es stehen jeden Tag 1000X vor der Grenze. Sie wollen verzweifelt rein. Mit allen Mitteln. Wir wollen sie nicht reinlassen.
    Das geht realistisch nur durch einen meterhohen Zaun von DDR-Qualität und Schusswaffen (und selbst da sind einzelne rausgekommen, weil sie es so dringend wollten...ihr wisst es ja).
    Und durch Ersaufenlassen.
    Dann sitzen die, die nicht ersoffen sind, vor dem Zaun. Jeden Tag 100-1000 mehr. Und dann? Warten, bis die Menge verhungert ist? Ins Meer fahren und auskippen? Beschießen? Rücktransporte mit eigenen Schiffen? Wohin genau? Und dann kommen die nicht direkt wieder, oder was? Diesen Fluchtursachen bekämpfen - Scheiß kann ich auch nicht mehr hören. Wie genau? Die kloppen sich da seit Jahrzehnten. Und wir stellen das nächste Woche ab? Not going to happen, sorry.


    Jenseits von lückenlosen, soldatenbemannten Zaungrenzen um die 117.000 km und Schusswilligkeit auf Tausende gibt es wohl kaum Mittel und Wege, diejenigen vom Kommen abzuhalten, die unbedingt kommen wollen. Und selbst da zweifele ich an der konkreten Umsetzbarkeit.


    Aus der sicheren Verwöhngesellschaft Deutschland, wo echte Not (kommt mir jetzt bloß nicht mit den Obdachlosen, die über Jahrzehnte keine Sau interessiert haben und erst dann herhalten müssen, wenn es gegen Flüchtlinge geht!) - ganz besonders unter den meist verbeamteten Lehrern - nicht eine Erfahrung ist, die man selbst schon gemacht hat, ist der Leidensdruck der Flüchtlinge nur eine sehr theoretische Vorstellung. Und damit auch die Idee, man könne irgendwie "Grenzen dicht" machen oder die Millionen, die vor Terror und Krieg fliehen, mit irgendwelchen Registrierungsspäßchen aufhalten. Die USA kriegen nicht mal die Mexikaner aufgehalten, die "nur" aus Armut kommen, und die haben den Zaun und die Schusswaffen. Der Druck ist bei Kriegsflüchtlingen noch erheblich höher als bei denen.


    Also, ich frage mich immer: was soll das Grenzen dicht - Gejammer. Sie werden kommen. So oder so.


    Ja, ich habe auch Sorge, dass wir die nicht alle (so wie wir's gerne hätten) integriert bekommen. Ich bin absolut kein Fan des Bahnhofs-Applaus-Gedöns, der eher ein Ausdruck einer Event-Feelgood-Mentalität ist, die schnell verrauscht. Ich bin vor allem kein Fan des Islam, und zwar auch des friedlichen nicht, weil ich kein Fan irgendeiner organisierten Religion bin und diese schon immer für eine super Grundlage für radikale oder steinzeitkonservative oder fortschrittverneinende Argumentationsketten halte (nein-nicht-jeder-denkt-so-aber-die,-die-es-tun-halten-ihr-jeweiliges-Buch-für-die-absolute-heilige-Grundlage-und-das-ist-gefährlich), außerdem für patriarchalische Männerbünde in den Führungsebenen. Darauf hab ich echt keinen Bock.


    Aber: was ist denn das einzige (!!) Rezept gegen nicht-Intergration?
    Freundlichkeit, Aufnahme, Angebote, Perspektiven. Und das ist so logisch, dass ich immer fassunglos dastehe, wenn ich irgendwelche Hirnis faseln höre, man müsste die deutschen Grundwerte (whatever the heck that might be - die der Rechtsaußen-Christenfraktion sind denen der Salafisten doch verdächtig ähnlich!) "mit größter Strenge einfordern".


    Is klar. Durch strenges Einfordern (wie soll das gehen? Sie bekommen das Grundgesetz auf arabisch und ändern direkt am selben Tag ihre verwurzelten Einstellungen??) lassen sich Menschen von ihrer 20-30-40 Jahre gelebten und gelernten Weltanschauung nicht abbringen.
    So blöd kann man eigentlich nicht sein, dass man das glaubt, dass das ohne Arbeit und Geld und Einsatz und Zuwendung und Geduld abgeht - sondern "mit größter Strenge" fix zu regeln ist.


    Wenn man will, dass Menschen auf Dauer westlich, modern, offen und liberal denken, muss man zuerst mit ihnen sprechen: regelmäßig, oft, dauernd, freundlich, offen, liberal. Freunde werden, mit ihnen zusammen die westliche Welt in ihren positiven Seiten (er)leben. Zeigen, welche Chancen das birgt. Erklären. Werben. Die Chancen auch anbieten: Bildung, Sprache, Zugang zu Jobs, Zugang vor allem zu Menschen mit den besagten westlichen, liberalen Werten. Gilt auch für unsere Nazis in spe, by the way.


    Ich selbst gebe Flüchtlingsunterricht. Ich unterhalte mich jenseits der deutschen Grammatik über alles Mögliche. Meine Freizeit (gehe als Frau alleine im Wald Laufen, Radfahren - für viele unvorstellbar), meine Ehe (50% alles: geteilte Verantwortung, geteiltes Leid, geteilte Mitbestimmung, geteilte Freude => für uns Ehekrisenfreiheit seit 15 Jahren), über meine Freunde und Freiheiten, Stellenwert meiner Arbeit, Vorstellung von Selbstbestimmung und Glück, aber auch Vorstellung von Pflichten und Prinzipien und Gebenwollen. Und stoße immer wieder erst auf Erstaunen und dann auf Reaktionen wie "Eigentlich stimmt das. So habe ich das nie gesehen". Immer öfter auch "Das will ich auch so haben/machen". Und ich stoße auf große Verwunderung, dass eine Atheistin solche festen Prinzipien hat und ein hohes Maß an Gebenwollen. Das wussten die nicht. So wird das dort oft nicht gelehrt. Das beeindruckt die. Es wird umgelernt. Bei jedem Gespräch. Genauso geht es mir übrigens: ich entdecke ganz vieles, das mir nicht bekannt war. Ich lerne. Und höre von vielem, das mich bescheidener und dankbarer werden lässt.


    Integration geht nicht über "Verlangen". Vor der Forderung nach Anpassung muss die Möglichkeit dazu eröffnet werden. Und dazu gehört, dass ich niemanden nur belehre, ihm arabische übersetzte Grundgesetze vor die Nase halte, zack, fäddich. Dazu gehört, dass ich erst sein/ihr Vertrauen gewinne und dann zeige, wie es (auch) gehen kann. Und hoffe, dass unser Modell attraktiv genug ist. Was es ist, davon bin ich überzeugt. Und das erlebe ich auch täglich.


    Wenn Menschen da hin gebracht werden: dass sie eingebunden sind, einen Grad der Zufriedenheit haben, Respekt und Sicherheit und eine Perspektive haben und das alternative Modell nicht als aufgezwungen, sondern als attraktiv erleben - dann radikalisieren sich auch weniger. Auf der Seite der Salafisten wie auf der Seite der Nazis.


    Und die wenigen Psychopathen, die, die sich radikalisieren, weil sie einen Empathiemangel-Hirnschaden haben, Sadisten oder andere machtgeile kranke Irre sind, die hält kein Zaun ab. Kein Angebot, keine Zuwendung, gar nix.


    Wenn die Anschläge verüben gilt das, was dieser sehr schöne Artikel sagt:

    Zitat

    New Yorkers learned after 9/11 that one of the most dangerous consequences of terrorism is the autoimmunity that sets in, as the organism, instead of turning upon the evil invader, turns on itself. (...) But there is also a will in France, familiar to New Yorkers, not to be annihilated, not to be turned by terrorism into a citizenry that can no longer recognize itself. New Yorkers learned that you can live your lives or your fears, and that it is always wiser to live your lives. http://www.newyorker.com/news/…k/terror-strikes-in-paris

    • Offizieller Beitrag

    Habe auf Bitte des TE diese Diskussion aus "Flüchtlinge" als Unterrichtsthema in der Grunschule, hoffentlich ohne aus Versehen einen konkreten Unterrichtstipp mitgenommen zu haben, ausgelagert.



    Im Original-Thread selbst bitte nur noch zu konkreten Unterrichtsvorschlägen (dazu gehört NICHT der Vorschlag, dazu keinen Unterricht zu machen) posten. Alles andere hier.

  • ...man müsste die deutschen Grundwerte (whatever the heck that might be - die der Rechtsaußen-Christenfraktion sind denen der Salafisten doch verdächtig ähnlich!) "mit größter Strenge einfordern".

    Dazu brauchts keine jusistische Winkelzüge oder 'ne Geweissenspolizei, die ersten paar Artikel im Grundgesetz (und deren Anerkenntnis) reichen vollkommen aus. Und ja, DAS kann man sehr wohl einfordern. Es ist keine Unmöglichkeit und wird im Prinzip von jedem Urlauber, der Deutschland für 2 Wochen besucht, eingefordert. Das jemand, der länger bleiben will, das erst recht einzuhalten hat, ist für mich logisch, sinnvoll und nachvollziehbar.


    Durch strenges Einfordern (wie soll das gehen? Sie bekommen das Grundgesetz auf arabisch...

    Warum nicht? Zur "Wiedervereinigung", ich sollte wohl besser schreiben zum Anschluß der DDR an die Bundesrepublik, hat man uns auch das Grundgesetz auf den Tisch gelegt und gesagt: "Das gilt ab jetzt.".


    ...lassen sich Menschen von ihrer 20-30-40 Jahre gelebten und gelernten Weltanschauung nicht abbringen.

    Sorry, aber die Flüchtlinge wissen sehr genau, dass sich in einen anderen Kulturkreis begeben und dass dort andere Regeln gelten. Wer das nicht will, kann sich ja einen Kulturkreis aussuchen, dessen Regeln ihm eher passen und dorthin gehen. Deutschland hat keine Mauer um sich herum, auch insofern sind wir ein (verhältnismäßig) freies Land.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

    • Offizieller Beitrag

    Das ist simplifizierend und hift nicht.


    Ja, man kann und muss das verlangen. Ich find's auch gar nicht schlecht, Grundgesetze zu übersetzen. Aber das Herrüberreichen des Grundgesetzes reicht nicht, damit es PASSIERT, dass sich eine ganze Weltanschauung ändert, dass Reflexe eingeübt werden, wirkliches Verstehen passiert.
    Und das wissen im Prinzip auch alle, die mal drei Minuten länger drüber nachdenken.


    Wenn ich in Urlaub irgendwohin fahre, passe ich mich für zwei Wochen an, okay, das geht (wobei nun wirklich nicht alle Deutschen für eben diese Anpassungsfähigkeit im Urlaub bekannt sind ...). Aber ich wohne deshalb nicht dauerhaft in 'Arabien' oder sonstwo, weil ich mich da nicht länger als 2 Wochen anpassen könnte. Jedenfalls nicht ohne sehr viel Hilfe. Meine inneren Überzeugungen sind nämlich auch ziemlich firm.
    Die Flüchtlinge müssen das aber. Und das dauert halt, bis sie innerlich hier ankommen. Einige haben so wenig Bildung, dass sie übrigens auch das, was du voraussetzt, nicht wissen. Die wissen nur, dass Hasan und Nayab letzten Monat auch hierher gekommen sind. Andere wissen ein bisschen, aber können es nicht einordnen, kennen die codes nicht, die Begründungen für bestimmtes Verahlten - siehe meine Gespräche mit Flüchtlingen weiter oben beschrieben. Das ist gar kein Unwillen, das ist echtes Erstaunen. Man kann das nur im Gespräch in Akzeptanz umwandeln. Mit der Zeit. Vielleicht, bei den meisten. Es geht sicher nicht ratzfatz auf dem Papier.


    Ohne Unterstüzung wird es nicht gehen. Ein simples Verlangen reicht nicht. Es reicht einfach nicht. Die ganzen Feinheiten, die das tägliche Miteinander konfliktfreier gestalten, sind nur im ausdauernden, geduldigen und offenen Kontakt, in Angeboten zu transportieren. Siehe meine Beschreibungen oben.


    Wer will, dass das hier nicht nochmal nach hinten los geht, wird etwas mehr Einsatz bringen müssen. Auch siehe oben.

  • Es bleibt eben noch abzuwarten, welchen Preis Europa zu zahlen hat. Klar, es kann sein, dass wenig oder gar nichts passiert. Es kann aber eben auch sein, dass durch die Flüchtlingsströme viele Terroristen ins Land kommen und sehr viele Menschen durch Anschläge sterben werden wie in Frankreich. Der IS hat es angekündigt, die Anschläge in Frankreich waren die ersten Tropfen eines Regens.
    Keiner kann es mit Sicherheit prognostizieren wie stark es Deutschland treffen wird, aber es ist ein reales Risiko und es ist eine Frechheit, wenn man darüber nicht reden darf. Die unkontrollierte Aufnahme vieler Flüchtlinge ist ein inneres Sicherheitsrisiko. Wie teuer man dafür bezahlt, wird sich zeigen. Lasst uns hoffen, dass es niemand mit dem Leben bezahlt.


    Erstens: wieso "darf man" darüber nicht reden? du redest doch die ganze Zeit. Und dank des Geburtslottos, das du gewonnen hat, lebst du in einem Land, in dem Menschenrechte gelten und da darfst du das auch.


    Zweitens: Natürlich kann es sein, dass Attentäter den Flüchtlingsstrom ausnutzen, um in ein Land einzureisen. Sie können aber auch aus Montenegro kommen und sich "Paris" ins Navi eintippen.


    Und hast du mal geschaut, wie es Henriette Reker inzwischen geht? Ist ja schon längst in Vergessenheit geraten, dass die Frau niedergestochen wurde, obwohl es erst 4 Wochen her ist. Oder der NSU? In unserem Land leben genauso viele gestörte Gewalttäter, wie anderswo. Trotzdem dürfen niemals die Menschenrechte beschnitten werden.

  • Sorry, aber die Flüchtlinge wissen sehr genau, dass sich in einen anderen Kulturkreis begeben und dass dort andere Regeln gelten. Wer das nicht will, kann sich ja einen Kulturkreis aussuchen, dessen Regeln ihm eher passen und dorthin gehen. Deutschland hat keine Mauer um sich herum, auch insofern sind wir ein (verhältnismäßig) freies Land.


    Was soll denn jetzt diese "an-Regeln-halten"-Diskussion? Hast du einen einzigen Menschen kennengelernt, der gesagt hätte, er beabsichtige, sich nicht an "Regeln" zu halten?


    Außerdem mischt ihr gerade die Flüchtlingsthematik mit der Einbürgerungsdebatte. Gerade Asylsuchende Syrer sind in erster Linie Menschen aus dem gehobenen Mittelstand, denen man weder Lesen beibringen, noch das Grundrecht erläutern muss.


    Das sind Ärzte und Lehrer, so wie du, die eine eigene Identität und Wertevorstellung haben und darauf hoffen, dass der verdammte Krieg in ihrer Heimat aufhört, damit sie zu ihrem zerbombten Haus zurückkönnen. Diese Menschen brauchen in erster Linie einen Traumatherapeuten und keinen so-wie-ich-lebe-ist-es-das-Beste-Erläuterer.


    Während Deutschland übrigens auf Azubis angewiesen wäre, weil unsere Schulen nicht mehr ausreichend junge Menschen hervorbringt, die einen IQ von über 90 haben und sich trotzdem nicht für überqualifiziert halten, eine Lehre zu beginnen. Kann man nur hoffen, dass die eine oder andere Familie hier Fuß fasst und vielleicht sogar von ihren Wertvorstellungen (Familiensinn zum Beispiel) unser Leben bereichert.



    Insofern: "mehr Einsatz", wie Meike schon aufforderte. Deutschlehrer u.a. Helfer werden ja nun genug gesucht:


    http://www.fluechtlingsrat.de/

    • Offizieller Beitrag

    Wir zahlen solange den Preis wie es im Nahen und Mittleren Osten Menschen gibt, die ihre Existenz auf Hass aufbauen und ihre gefühlten Minderwertigkeitskomplexe und ihre Ohmacht durch die Hassprediger in Macht und Ehre umgewandelt sehen. Da kommen wir bei allem Einstehen für unsere Werte nur nicht ran.


    Solange eine islamische Gesellschaft in einem islamischen Land streng hierarchisch gegliedert ist und Reichtum und Armut, Perspektiven und Perspektivlosigkeit um ein Vielfaches ungleicher verteilt sind als bei uns, solange wird es auch die Terroristen geben, die "denen da oben" oder eben "den Ungläubigen im Abendland" den Hintern wegbomben.


    Da müssten die Gesellschaften der entsprechenden Herkunftsländer der Terroristen einen Wandel durchmachen - und dieser Wandel wird ja gerade durch die Religion massiv behindert.


    Ich bin da ehrlich gesagt ziemlich pessimistisch in Bezug auf einen Sieg über den Terrorismus. Moralinsaure Worte einiger Politiker können mich da auch nicht überzeugen.

    • Offizieller Beitrag

    Richtig. Weswegen diese Fluchtursachenbekämpfungs-Hoffnungen eher leere Sprüche sind. Keine Waffen da hin verkaufen wär schonmal was...


    Aber sie werden weiter kommen. Und wir werden sie nicht mit Gejammer und nicht mit Ablehnung integrieren und die meisten werden bleiben. Daraus müssen wir was Vernünftiges machen ...oder die Konsequenzen tragen.


    Ich bin auch gar nicht nur für Fördern - auch für Fordern. Ich fände verpflichtende Deutschkurse ab dem ersten Tag in einer festen Unterkunft richtig. Bürgerkunde, verpflichtend. Schule! Das sich-Einbringen-müssen in die Ordnung vor Ort (die Flüchtlinge, die ich von hier kenne, würden gerne mehr selber machen: putzen, renovieren, selbst kochen, etc... kriegen aber weder Erlaubnis, noch Material).
    Und oben genannte Integrationskurse von Profis, auf Dauer angelegt. Die Ehrenamtlichen können nicht die Dauerlösung sein - wenn sie auch unendlich wichtig sind für die Gespräche, die emotionale Anbindung ans Land. Aber ich merke schon, dass ich keine DAF-Ausbildung habe. Ich kann das nicht so gut, wie ein Profi. Das muss mehrgleisig laufen.


    Dafür brauchen wir Ressourcen und eine weniger steife Bürokratie.

    • Offizieller Beitrag

    Dann wären wir bei der Struktur des Islam. Keine Zentralgewalt, Dutzende Strömungen und individuelle Auslegungen bis hin zur Rechtfertigung perverser Verbrechen.
    Wie soll selbst eine gemäßigte islamische Gesellschaft sich "bewegen" bzw. weiterentwickeln, wenn vielerorts diese zarten Pflänzchen von den Stiefeln der Hassprediger niedergetrampelt werden?
    Eine Minderheit von Extremisten terrorisiert die Mehrheit - und setzt sich durch.


    Interessant dazu ist auch ein schon etwas älterer Beitrag, der mich doch nachhaltig pessimistisch stimmt. Denn an diesen Mechanismen, die da beschrieben werden, können wir nichts zum Positiven ändern.
    http://finanzmarktwelt.de/uebe…endigkeit-des-islam-5753/


    Das hier ist auch lesenswert.
    http://www.zeit.de/2004/52/Integration/komplettansicht

  • komisch, dass gerade die christen es mit der nächstenliebe manchmal nicht so haben

    Seit Paulus den Griffel in die Hand nahm, bedeutet Christentum halt Diskrimierung in allen Bereichen: Juden, Muslime, Frauen, Homosexuelle ... etc. pp. Insofern eher naheliegend als "komisch". Von der rühmlichen Kirchengeschichte inkl. Hexenverbrennung, Wissenschaftlerfolter und Nazi-Akzeptanz gar nicht zu reden.


    Die biblische Legenden-Figur Jesus Christus war aber eben auch alles andere als ein Mensch, dem ich über den Weg getraut hätte. Da konnte aus der größten Sanftmut ("Liebet eure Feinde!", "Kommt, ich wasch euch die Füße!") recht schnell Jähzorn und Fanatismus werden bzw. der Kampf zwischen Dr. Jekyll und Mr. Hyde für den Lieben schlecht ausgehen:


    Matthäus 10,34
    Lukas 11,23
    Lukas 14,26
    ...


    Jesus war halt auch so der Schwarz-weiß-Typ, Differenzieren nicht so sein Ding.
    Seine Jünger machten es in über 2000-jähriger Ruhmesgeschichte kaum anders -- es sei denn, sie nannten sich "liberal" und waren in Wirklichkeit gar keine Christen mehr.


    Was mich aber immer wieder erschrickt, ist allerdings (s. Philologenverband) die weite Verbreitung von Xenophobie und Dümmlichkeit unter KollegInnen. Ein Universitätsabschluss scheint in dieser Hinsicht irrelevant.

  • Warum nicht? Zur "Wiedervereinigung", ich sollte wohl besser schreiben zum Anschluß der DDR an die Bundesrepublik, hat man uns auch das Grundgesetz auf den Tisch gelegt und gesagt: "Das gilt ab jetzt.".

    Jetzt also auch noch Geschichtsrevisionismus!!! Ich kann viel vertragen, aber diese immer wiederholte Verdrehung der Tatsachen macht mich wütend!
    Ich werde das hier jetzt nicht ausführen, weil es jedem Kollegen zuzumuten ist, seriöse Quellen zu verstehen, wenn man es denn will.
    Nur EINE Frage zum Nachdenken: Welche Parteien erhielten eigentlich im Prozess der Wiedervereinigung seitens der DDR-(sic!)-BürgerInnen die Mehrheit? Jene, die eine schnelle WV nach Art. 23 plus D-Mark versprachen oder die ganzen Reform-Parteien, die die WV erst durch ihren Protest und ihren Mut ermöglicht hatten und einen langsameren Weg und damit eher Art. 23 oder gar eine 2-Staaten-Lösung bei Reform der DDR forderten?


    http://www.bpb.de/geschichte/d…at/38984/deutsche-einheit


    Und komm mir jetzt nicht damit, dass bpb als Quelle einseitig sei. Kannst du einfach selbst nachlesen, indem du dir den Verlauf 1989/90 erarbeitest, damit du nicht mehr solch einen Unsinn reden musst!

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