Anwesenheitspflicht am Tag der offenen Tür

  • Bei uns muss das gesamte Kollegium den halben Samstag kommen ohne Ausgleich.

    Die Unterrichtsstunden werden als Schnupperstunden mit den eventuell zukünftigen SuS abgehalten, nicht mit den SuS unserer Schule. Andere KuK müssen für Elterngespräche bereitstehen, Informationsräume gestalten, Voträge halten. Das gesamte Kollegium wird zwangsmobilisiert: Teilzeit- und Vollzeitkräfte in gleichem Maße (unteilbare Aufgabe, Dienstpflicht). Wer abwesend ist benötigt eine Krankmeldung.

    Bei uns ist es quasi genauso, nur dass wir eben doch den Ausgleichstag hatten. Unser Tag ging von 11-14 Uhr. Aber mit Aufbauen und Abräumen war ich von 9.30 Uhr bis 15 Uhr anwesend.


    An dem Ausgleichstag, den ich bekommen habe (Teilzeitkraft) wäre ich von 11.25 - 13.15 Uhr dagewesen.

  • Wie gesagt kann der Schulleiter das manchmal gar nicht entscheiden!

    Ein guter Schulleiter kann mehr entscheiden, als man so denkt. Er muss sich nur trauen, seine Entscheidungen nach oben (wenn überhaupt nötig) durchzusetzen.

    Zitat von Susannea

    ....gab nun auch soviele Diskussionen, dass meine Schulleitung es satt hat und auch Anwesenheitspflicht erklärt hat,...

    Diskussionen satt haben und einfach etwas erklären ist eben kein Zeichen von guter Schulleitung.

  • Ein guter Schulleiter kann mehr entscheiden, als man so denkt. Er muss sich nur trauen, seine Entscheidungen nach oben (wenn überhaupt nötig) durchzusetzen.

    Diskussionen satt haben und einfach etwas erklären ist eben kein Zeichen von guter Schulleitung.

    Tja, ist aber vollkommen ok und zulässig bei uns. Gerade bei so vielen Angestellten. Und ich verstehe, dass sie das auch zu unserem Schutz macht, denn es sind immer die selben gewesen, die durch Abwesenheit geglänzt haben und die anderen hatten dann deutlich mehr Arbeit.


    Und nein, wenn die Schulsenatorin dies anordnet, wie beim Präsenztag, dann kann die Schulleitung daran gar nichts rütteln!

  • Tja, ist aber vollkommen ok und zulässig bei uns. Gerade bei so vielen Angestellten. Und ich verstehe, dass sie das auch zu unserem Schutz macht, denn es sind immer die selben gewesen, die durch Abwesenheit geglänzt haben und die anderen hatten dann deutlich mehr Arbeit.

    Was ist die gesetzliche Grundlage?

  • Was ist die gesetzliche Grundlage?

    Der TVL sagt, ein Samstag ist ein normaler Arbeitstag, genau wie alle anderen Kalendertage, an denen man betriebsüblich zu arbeiten hat. Und eine Einschulung ist eben ein betriebsüblicher Arbeitstag, zudem der in Berlin innerhalb der Schulzeit und nicht wie in Brandenburg noch in den Ferien liegt! Früher war ja immer Samstagsunterricht, das ist nun nur noch auf Antrag so, aber somit ist es ein betriebsüblicher Arbeitstag. Du fragst ja auch nicht auf welcher Grundlage du an einem Montag in der Schule sein musst, oder?!?

  • ... Du fragst ja auch nicht auf welcher Grundlage du an einem Montag in der Schule sein musst, oder?!?

    Nö, aber auf welcher Grundlage ich an einem zusätzlichen Tag da sein sollte. Der Wochentag ist da egal.

  • Nö, aber auf welcher Grundlage ich an einem zusätzlichen Tag da sein sollte. Der Wochentag ist da egal.

    Wieso zusätzlicher Tag, normaler Arbeitstag, Bisher nur Glück, dass du den meist zuhause verbringen kannst. Die Stundenzahl erhöht sich dadurch ja nicht (es zählen ja nur Unterrichtsstunden), also auch keine Mehrarbeit.

  • Wieso zusätzlicher Tag, normaler Arbeitstag, Bisher nur Glück, dass du den meist zuhause verbringen kannst. Die Stundenzahl erhöht sich dadurch ja nicht (es zählen ja nur Unterrichtsstunden), also auch keine Mehrarbeit.

    Wieso ist das keine Mehrarbeit? Ich weiß, dass die Arbeitszeit bei Lehrer*innen schwer zu zählen ist. Aber schon allein, dass es nur die Erstklasslehrer*innen betrifft, zeigt, dass es sich nicht um eine alltägliche Aufgabe wie Elternabend oder Dienstberatung handelt.


    Tage der offenen Tür könnte man doch theoretisch statt Unterricht stattfinden lassen, oder nicht? Es bedarf genauso der Vorbereitung wie Unterricht und kommt zum Tagespensum dazu.

  • Wieso zusätzlicher Tag, normaler Arbeitstag, ..

    Quatsch. TV-L §6 Abs.1 S.3:

    Zitat

    Die regelmäßige Arbeitszeit kann auf fünf Tage, aus dringenden betrieblichen/dienstlichen Gründen auch auf sechs Tage verteilt werden


    Welcher dringende dienstliche Grund soll denn vorliegen, dass ein "Tag der offenen Tür" am Samstag stattfinden muss?


    Ohne "dringenden" Grund folgt logischerweise, dass der zusätzliche Samstag durch einen freien Tag in der Woche (Mo-Fr) ausgeglichen werden muss.


    Gruß !

  • Wieso ist das keine Mehrarbeit? Ich weiß, dass die Arbeitszeit bei Lehrer*innen schwer zu zählen ist. Aber schon allein, dass es nur die Erstklasslehrer*innen betrifft, zeigt, dass es sich nicht um eine alltägliche Aufgabe wie Elternabend oder Dienstberatung handelt.

    Wieso betrifft es nur Erstklasselehrerinnen? Es betrifft eben alle, die der 1-3 nehmen ihre Schüler entgegen, die 4 macht das Programm, die 5 und 6 die Verpflegung der Eltern usw. Also alle beteiligt und für Beamten genauso Dienstpflicht wie Schulfest o.ä. Und klar ist es eine alltägliche Aufgabe, die jedes Jahr wieder kommt, wie Elternsprechtag, Elternabend usw.


    Tage der offenen Tür könnte man doch theoretisch statt Unterricht stattfinden lassen, oder nicht? Es bedarf genauso der Vorbereitung wie Unterricht und kommt zum Tagespensum dazu.

    So wird es bei uns gemacht, der Tag der offenen Tür findet mit "normalem" Unterricht statt und die Kinder können dazu kommen und die Eltern gucken, also keinerlei Mehrarbeit.


    Welcher dringende dienstliche Grund soll denn vorliegen, dass ein "Tag der offenen Tür" am Samstag stattfinden muss?

    Es geht um eine Einschulung und der dringende betriebliche Grund ist die Vorgabe der Senatorin, dass da eingeschult wird ;) Das geht nur an einem Samstag und das an einem bestimmten ;)

  • Wieso zusätzlicher Tag, normaler Arbeitstag, Bisher nur Glück, dass du den meist zuhause verbringen kannst. Die Stundenzahl erhöht sich dadurch ja nicht (es zählen ja nur Unterrichtsstunden), also auch keine Mehrarbeit.

    :lach:



    Die Kollegen, die samstags auf der faulen Haut liegen, während engagierte Lehrkräfte dem Ruf der Senatorin zu den Fahnen folgen, haben das wohl einfach noch nicht verstanden.

  • Es geht um eine Einschulung und der dringende betriebliche Grund ist die Vorgabe der Senatorin, dass da eingeschult wird ;) Das geht nur an einem Samstag und das an einem bestimmten ;)

    "Dringend" ist eine zeitliche Kategorie. Wie läuft das in Berlin denn ab mit den Entscheidungen der Senatorin? Wird da am Freitag entschieden, dass am nächsten Tag (Samstag) die Einschulung stattfinden soll, und die Schulen haben gar keine andere Möglichkeit, als die Lehrkräfte zur Mehrarbeit zu verpflichten, weil man so kurzfristig das nicht anders organisieren kann?


    Naja, in Berlin ist ja alles möglich...


    Sollte der Einschulungtermin aber lange vorher bekannt sein, ist da nichts mit "dringend".


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • "Dringend" ist eine zeitliche Kategorie. Wie läuft das in Berlin denn ab mit den Entscheidungen der Senatorin? Wird da am Freitag entschieden, dass am nächsten Tag (Samstag) die Einschulung stattfinden soll, und die Schulen haben gar keine andere Möglichkeit, also die Lehrkräfte zur Mehrarbeit zu verpflichten, weil man so kurzfristig das nicht anders organisieren kann?
    Naja, in Berlin ist ja alles möglich...


    Sollte der Einschulungtermin aber weit vorher bekannt sein, ist da nichts mit "dringend".


    Gruß !

    Der Einschulungstermin steht seit Jahren fest, dringend ist nicht kurzfristig, sondern zwingend notwendig (also kein zeitliche Kategorie), sondern an den Rahmen gebunden, so wie es eben regelmäßig Schulen mit Samstagsunterricht gibt, damit der Tag nicht so lang ist (und früher es andersrum war, da wurde der Samstagsunterricht nur auf Antrag ausgesetzt).


    Und ja, es ist dringend und zwingend notwendig und muss nicht kurzfristig sein und das ist nicht nur in Berlin so ;)

    :lach:


    Die Kollegen, die samstags auf der faulen Haut liegen, während engagierte Lehrkräfte dem Ruf der Senatorin zu den Fahnen folgen, haben das wohl einfach noch nicht verstanden.

    Also ich liege grundsätzlich Samstags nicht auf der faulen Haut, nur arbeite ich meist woanders als in der Schule, wobei das auch im Konzertsaal mit den Schülern sein kann usw.

  • Der Einschulungstermin steht seit Jahren fest, dringend ist nicht kurzfristig, sondern zwingend notwendig (also kein zeitliche Kategorie), ...

    Ich behaupte einmal, da bewegt sich eure Senatorin aber auf rechtlich glattem Eis. Was soll denn daran "zwingend notwendig" sein, dass die Einschulung am Samstag stattfindet? Dass kein Unterricht ausfällt? Da gibt es aber deutlich größere Baustellen, an denen angesetzt werden müsste (ausreichende Lehrerversorgung, Krankheitsreserve usw). Und dass die Erziehungsberechtigten während der Woche arbeiten müssen, kann's auch nicht sein, denn dann müssten auch die anderen Behörden in Berlin am Samstag geöffnet haben und nicht nur während der Zeiten, in denen typischerweise gearbeitet wird.


    Neee, der Effekt ist doch klar: Eure Senatorin verdonnert euch zu einem Tag unbezahlter Mehrarbeit und viele von euch wollen das nicht einmal bemerken...


    Gruß !

  • Eure Senatorin verdonnert euch zu einem Tag unbezahlter Mehrarbeit und viele von euch wollen das nicht einmal bemerken...

    Und diejenigen, die diese Sauerei nicht mitmachen, bekommen dann von ihren engagierten "Kollegen" auch noch den Schwarzen Peter zugeschoben:


    Und ich verstehe, dass sie das auch zu unserem Schutz macht, denn es sind immer die selben gewesen, die durch Abwesenheit geglänzt haben und die anderen hatten dann deutlich mehr Arbeit.


    Warum die Senatorin für ihre Maßnahme kritisieren, wenn man doch Kollegen hat, die auch darunter leiden sollten, aber das partout nicht wollen? Nach oben buckeln...

  • Was soll der Unsinn, es war von Anfang an klar, wann die Einschulungen sind. Warum soll es immer auf ein paar beschränkt werden? Ich finde das vollkommen in Ordnung, dass so jeder ran muss. Es war vorher vorgeschlagen worden das abwechselnd zu machen, hat nicht funktioniert, weil einige nicht abwechseln können, sondern sich immer aus der Arbeit rausgezogen haben.


    Wenn wir das alle gemeinsam tragen, dann ist es machbar, ich verstehe nicht, warum andere an dem Egoismus einzelner zerbrechen sollen!


    Wie gesagt, der Tag steht seit Jahrzehnten fest und eigentlich weiß man das, wenn man anfängt, genauso wie man seine anderen Arbeitstage, Arbeitszeiten usw. kennt.

  • In jedem anderen Wirtschaftsbereich würde ein unbezahlter zusätzlicher Samstag einen Shitstorm auslösen, in Frankreich würde wahrscheinlich der Generalstreik drohen... aber bei den Berliner Lehrkräften? Wohl alles "Helden der Arbeit"...


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • In jedem anderen Wirtschaftsbereich würde ein unbezahlter zusätzlicher Samstag einen Shitstorm auslösen, in Frankreich würde wahrscheinlich der Generalstreik drohen... aber bei den Berliner Lehrkräften? Wohl alles "Helden der Arbeit"...


    Gruß !

    Warum unbezahlte Mehrarbeit. Defacto, keine Mehrarbeit, weil keine Unterrichtsstunde, kann also keine Mehrarbeit laut Definition sein. Unbezahlt, nein auch nicht, gehört genauso wie Klassenfahrt, Elternsprechtag, Elternabend usw. dazu und wird genauso wie die mitbezahlt. Hier ist nichts zusätzlich, sondern schon immer inklusive!

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