Wer "verteilt" eigentlich die Kollegen?

  • Hab mir noch nie so richtig darüber Gedanken gemacht, wie eigentlich genau Menschen, die als Lehrerin oder Lehrer arbeiten, eine Arbeitsstelle zugewiesen bekommen. Heute sah ich folgendes Stellenangebot einer Schulbehörde und langsam dämmert mir, wies geht:


    Aufgabengebiet umfasst ... Bearbeitung von Personalangelegenheiten Lehrkräfte und Funktionsstelleninhaber


    gesucht: Diplom Verwaltungswirt
    gefordert: Kenntnisse Verwaltungsrecht, Ergebnisorientierung und Entscheidungsfreude
    Bezahlung: E 9 TV-L


    :neenee:

  • Naja, warum sollte ein Verwaltungssachbearbeiter im gehobenen Dienst sein müssen, bloß, weil er Akten in der Personalabteilung verwaltet?

  • Na ja, ist eine 3-4 jährige duale Ausbildung (FH). Man kann also mit 22 oder 23 fertig sein. Ich glaube, da ist ein entsprechendes Studium an der Uni schon ein bisschen aufwändiger.


    Man ist ja dann auch Beamter. Wenn man als BWLer das große Geld verdienen möchte, soll man lieber an die Uni gehen und dann in die freie Wirtschaft. Ist ja bekannt, dass Beamte jetzt nicht im großen Luxus schwelgen. Dafür haben sie eine recht sichere Laufbahn / Karriere und ein vielleicht etwas geruhsameres Leben ;)

  • Naja, warum sollte ein Verwaltungssachbearbeiter im gehobenen Dienst sein müssen, bloß, weil er Akten in der Personalabteilung verwaltet?

    Das nicht. Aber wie kann ein Verwaltungssachbearbeiter schnell und effizient entscheiden, welcher Kollege wo arbeiten kann und will? Bei uns wird geschachert und geschoben, gerechnet und ganz effizient verwaltet.


    Aber Kollegen kurz vorm Burnout, die seit Jahren dringend die Schule wechseln wollen/ Mobbingopfer/ nicht fachgerecht Vertretende innerhalb einer Schulart/ Gymnasiallehrer in der Grundschule/ Grundschullehrer in der Förderschule/ DaZ-Lehrkräfte an der Oberschule/ Referendare mit vollem Gehalt/ DDR-Lehrer mit 20% mehr Stundenbelastung/ Abordnungen kurz vor der Rente/ Abordnungen mitten im Schuljahr... jeder mit einer anderen Bezahlung, die schon lange nichts mehr mit der Ausbildung zu tun hat...


    Da wäre mehr Weitsicht, Lebenserfahrung und Einblick ins Schulleben schon wünschenswert, wenn man versuchen möchte, trotz miserabler Bedingungen, möglichst vielen gerecht zu werden.

  • Stell dir mal vor, wenn Lehrer in den Schulbehörden arbeiten würden. Die würden ja mindestens E 13 erhalten!

    Genau so. Ich behaupte einfach ins Blaue: Hochgerechnet auf die aktuellen Krankschreibungen würde sich das schnell amortisieren.

  • Ich denke o.g. Verwaltungsangestellter macht nur die Formalitäten, die Entscheidungen über Versetzungen und Einsatzorte werden doch in der Regel von Schulleitungen und Schulräten vorgenommen.

  • Mein 24-jähriger Nachbar ist nach dem Studium an der FH als Verwaltungswirt im Personalamt von Sachsen. Und behaupt, dass er sich auch um Versetzungen, Abordnungen usw. kümmert.

Werbung