Ich reich dir mal eine Kotztüte....Bitte sehr.
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nanu, was geht denn hier ab???
Kann man so ein Thema nicht sachlich diskutieren, ohne in Teenagerverhalten zu verfallen?
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Wenn du Jugendliche daran hindern willst, sich in der Bandbreite von dem-Auge-der-meisten-Erwachsenen-angenehm und ich-krieg-gleich-Hornhautverätzung anzuziehen, musst du sie in Schuluniformen stecken, anders geht es nicht - denn:
Einige/viele/alle? Jugendliche können nicht wirklich selber sehen/abschätzen, ob und wie ihre Kleidung in die von der Gesellschaft verabredete Normen oder zu ihnen selbst passt - ich hab mal einen interesssanten Artikel (Geo? National Geographic? Irgendein Medizinjournal?) gelesen, wo es um Pubertät ging und in einer Studie darum, dass dem jugendlichen Hirn z.B. Farbkombinationen, die den meisten Erwachsenen fast das Augenlicht nehmen, als angenehm erscheinen. Dasselbe galt für Klänge. Jugendliches Hirn reagierte mit Serotonin und Dopamin, erwachsenes mit Adrenalin und anderen Scheußlichkeiten ... Das Gleiche galt für Körperwahrnehmung. Von den vielen Jugendlichen, die da getestet wurde, konnte keiner oder fast keiner seinen Körperumfang schätzen (z.B. durch Zeichnen oder Maßband in taillenweite auf den Boden legen etc). Ebenso, was die Symmetrie von Gesichtszügen etc angeht. Alle lagen komplett daneben und weigerten sich dann auch noch beharrlich, den Vergleich mit der Realität zu akzeptieren.
WENN Jugendliche sich - im Auge des geneigten Erwachsenen - "geschmackvoll" anziehen können, dann eher aus Imitation von Vorbildern, Zufall oder sonstwas. "Geschmack" haben die aus Hirnentwicklungsgründen einfach noch nicht. Oder nehmen wir statt Geschmack (der ja sehr subjektiv ist) eine "halbwegs realistische Selbstwahrnehmung, an die man die Kleidung anpassen könnte". Was immer noch reichlich subjektiv ist. Wenn dann zu Hause die zu enge Leopardenleggins oder die 7cm langen pinken Glitzernägel Standard sind, dann ist das eben der gesetzte Geschmack. In anderen Haushalten setzt man Schrilles und Unpassendes den erwachsenen Kleidungstilen eben aus Provokationsgründen entgegen. Selber Effekt.
Und bei manchen wächst sich das (nicht-Wahrnehmenkönnen von Körperumfängen und Farbattacken) auch nie aus ...
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Dear Kapa,
du hast mich falsch verstanden:
"Ist super, dass du jeden, der nicht ins Bild passt als Lügner oder Mamikind bezeichnest. Schon mal dran gedacht, dass manch eine Person einfach einen anderen Geschmack hat als die Altersgenossen? "
Nein, es ging mir um die Personen, die eben ins (Erwachsenen)-Bild passen. Mitten in der Pubertät.
Das hat nichts mit Geschmack zu tun - entweder, der Geschmack ist angepasst ans Elternbild (Mamikind) oder man probiert sich aus, testet, provoziert (normales pubertäres Verhalten).
In dem Fall gibt es wirklich kaum Zwischentöne!
Du musst selber wissen, wo du hingehörst ..../hingehört hast. (Oder ist das Präsens gar die richtige Variante?) -
Uh immer diese kleinen Seitenhiebe, find ich super Mitleserin.
Trotzphase hin oder her, angepasst sein ans Elternbild würde ich nicht als Mamikind bezeichnen. Da läge mir eine andere Definition im Hinterstübchen vor.
Kleidung gibt, vor allem auch im Arbeitsbereich, genug Signale um seinem Auftreten (kleidungstechnisch) doch mehr Aufmerksamkeit beizumessen als es manch einer tut. Dem sollte man sich selber bewusst sein aber auch, wenn nötig, im entsprechendem Maß und Ton anderen ins Bewusstsein rufen. Es ist eine Sache, angepasst zu sein (mag man definieren wie man möcht), die andere Richtung ist jedoch, trotz des wohlpropagierten Individualismus, ebenso diskutabel. Nach einem Ratschlag, so lernten bzw lernen wir es ja in unserer Lehrerausbildung, kann man sich entscheiden, ob man diesen beherzigen möchte oder nicht.
Das Ausprobieren und Identitätfinden via Kleidung gehört, wie du ja schreibst, durchaus zur Pubertät. Einigen wenigen ist dann sogar bewusst, wie ihre Kleidung auf andere wirkt. Vielen anderen jedoch nicht udn wenn dort Grenzen überschritten werden, die durchaus in Situation enden können, die für keinen wünschenswert sind, ist es unsere Pflicht als Pädagogen, die Lernenden auch darauf aufmerksam zu machen, eine gesunde Vertrauensbasis vorausgesetzt.
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Also mir ist es wurscht was meine zukünftigen Schüler anziehen, ist doch deren Leben, was sie sich unter Umständen versaubeuteln.
Ich selber bin mal, wegen einer Wette, in Strapse und Minirock in die Berufsschule
Da wurde geguckt.Gibt schlimmeres als ne Jogginghose. Unterricht stören zum Beispiel.
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Also mir ist es wurscht was meine zukünftigen Schüler anziehen, ist doch deren Leben, was sie sich unter Umständen versaubeuteln.
endlich mal ein Lehrer, der seinen Erziehungsauftrag ernst nimmt
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endlich mal ein Lehrer, der seinen Erziehungsauftrag ernst nimmt
Naja, wie man hier sieht kann man es eh keinem Recht machen.
In welcher Kleidung die SuS zur Schule kommen ist mMn nicht das Bier der Lehrer.
Erziehung in der Berufsschule bei 16-50 jährigen auch eher fehl am Platz.Bei allen Fragen, Sorgen und Nöten die die Ausbildung angeht werde ich natürlich ein offenes Ohr haben.
Auch was drüber hinaus geht, aber da muss man zu mir kommen, ich spreche sicher nicht jeden Schüler auf evtl. (in meinen Augen) "Fehlverhalten" an.
Hätte ich damals als Schüler auch kein Bock drauf gehabt. -
Morgen!
Bei uns hat sich auch was ergeben. Einzelne Kollegen haben beschlossen, dass sie Schüler in Jogger nicht mehr unterrichten und haben sie verwiesen.
Nun folgte natürlich die Beschwerde der Eltern bei der Schulleitung und die hat jetzt mit den Kollegen geschimpft.
Hach, ich sollte mir Popcorn besorgen... das eine Jogginghose für so viel Unmut sorgen kann. Vergesst Femen... hier kommt die Joggerbuxe. Oder vielleicht sollte man Femen empfehlen, demnächst statt nackter Brüste auf Leggins zu setzen. Scheint zumindest in Deutschland mehr zu provozieren.
Aber ich schweife ab... -
Ernsthaft?
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Morgen!
Bei uns hat sich auch was ergeben. Einzelne Kollegen haben beschlossen, dass sie Schüler in Jogger nicht mehr unterrichten und haben sie verwiesen.
Nun folgte natürlich die Beschwerde der Eltern bei der Schulleitung und die hat jetzt mit den Kollegen geschimpft.Und das ist auch richtig so. Sollen Lehrer etwa aufgrund persönlicher Geschmackspräferenzen entscheiden dürfen, wem sie Unterricht gewähren und wem nicht?
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Und das ist auch richtig so. Sollen Lehrer etwa aufgrund persönlicher Geschmackspräferenzen entscheiden dürfen, wem sie Unterricht gewähren und wem nicht?
Was heißt persönlich? Eigentlich sollte man es als Lehrer und auch als Schule nicht unbedingt gut finden, wenn Schüler im Schlabberlook in die Schule kommen. Zumal ICH noch nie einen Jogginghosenträgerschüler erlebt habe, der vor Engagement nur so gestrotzt hat. Aber vielleicht sind meine Schüler da eine Ausnahme.
Ich finde es ebenso unpassend, wenn Schüler mit T-shirts mit Aufschriften wie 'Fuck you' oder 'suck my dick' in der Schule auftauchen.
Das spreche ich bei den Schülern an und sage, dass ich das in der Schule nicht mehr sehen will. Das klappt auch in 99% der Fälle, weil die Schüler es oftmals einsehen und akzeptieren bzw. gar nicht wussten, dass das vielleicht nicht so passend in der Schule ist.Aber als Lehrer eben gar nichts sagen bzw. es nicht ansprechen, finde ich falsch. Ich sehe das als eine Aufgabe an, so wie z.B Pünktlichkeit auch.
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wir fassen zusammen: "schlabberlook" ist nicht okay, und hat natürlich nichts mit den persönlichen mode-präferenzen des lehrers zu tun. außer, der schüler will trainer werden, dann wär's okay, weil da muss man ja so auch später zu arbeit. oder profisportler, das ging auch. dann muss der schüler aber im winter mit kurzen hosen kommen, weil so spielen ja auch die bundesligaprofis. da hat der lehrer ihn drauf hinzuweisen.
außerdem ist enge bekleidung auch nicht gut, aber das gilt nur für mädchen, weil die jungs dann angeblich ihr inneres tier nicht mehr bezähmen können und nicht mehr wissen, "wo sie hinschauen sollen". und natürlich geht es nicht, wenn zu dicke mädchen (auch hier entscheidet der geschmack der lehrkraft, was "zu dick" ist) ihren hintern in enge hosen pferchen. in dem fall muss das mädchen auch beschimpfungen ertragen, weil "sie ist ja selber schuld". die bekleidung von jungs ist in sachen enganliegen aber nicht zu reglementieren.dass jeder seine persönlichkeit im rahmen der üblichen hygieneregeln frei entfalten und daher anziehen darf, was er/sie mag, ohne dafür doofe kommentare der lehrkraft fürchten zu müssen, das geht natürlich nicht und unter gar keinen umständen. sonst wird das nachher noch so ein lehrer in sneakern und kapuzenpulli!
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Wo triffst du denn Menschen in Jogginghose?
Trägt dein Metzger eine Jogginghose?
Trägt dein Bäcker eine?
Die Zahnarzthelferin?
Die Verkäuferin?Ich hoffe mal nein. Deshalb weiß ich nicht, warum ich das in der Schule akzeptieren muss? Die Begründung, dass die Schüler da ja nicht freiwillig hingehen, ist einfach Schwachfug.
Aber toll, dass es so Hipsterlehrer gibt, die sich noch an den Jogginghosen erfreuen können. Hauptsache, die Schüler haben ihre Individualität.Und kleine Anmerkung am Rande... Wenn du dich mir den Fußballern näher beschäftigen würdest, würde dir auffallen, dass die außerhalb des Platzes nur ganz ganz selten in Jogginghosen anzutreffen sind.
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Ich finde es ebenso unpassend, wenn Schüler mit T-shirts mit Aufschriften wie 'Fuck you' oder 'suck my dick' in der Schule auftauchen.
Das spreche ich bei den Schülern an und sage, dass ich das in der Schule nicht mehr sehen will. Das klappt auch in 99% der Fälle, weil die Schüler es oftmals einsehen und akzeptieren bzw. gar nicht wussten, dass das vielleicht nicht so passend in der Schule ist.Das sehe ich genau so. Diese ganze Verbotsnummer oder laisser-faire Haltungen fördern nur eins: Pubertierende wollen dagegen halten. Bei laisser faire noch mehr als bei der Verbotskultur, weil da die Grenzen, an die man überschreiten möchte, so weit und durchlässig sind. In Anbetracht der noch mangelnden Fähigkeit Unpassendes als solches überhaupt wahrzunehmen, sind beide Foremen des Umgangs mit solchen Grenzüberschreitungen völlig kontraproduktiv und generieren jeweils das Gegenteil des Erwünschten.
Sich mit den Schülern auseinander setzen, ggf. Reibungen in Kauf zu nehmen, ist die unbequemere Variante, davor möchte sich der eine oder andere drücken - aber wohl die einzige, die wirkt.
Ich erlebe das so wie Nele. Wenn ich Schüler auf Unpassendes anspreche - von Kleidung bis Verhalten - und ihnen dabei mit dem Respekt begene, den ich gerne möchte, dass sie ihn anderen zeigen, auch durch die Wahl der Kleidung und / oder der Symbolhandlungen (Tür nicht vor der Nase zufallen lassen, grüßen, bedanken usw), treffe ich überwiegend auf Einsicht. Mit den Nichteinsichtigen setze ich mich auseinander. Wenn's sein muss, lange. -
Meine Schüler sind aber nicht Bäcker, Verkäufer, Zahnarzthelfer....Sondern Schüler.
(Woher weiß man eigentlch, was der Bäcker an hat? Den sieht man ja meist nicht.)Die Schlussfolgerung, Schüler mit Jogginghose seien besonders wenig engagiert ist irgendwie schräg.
Also, meine Tochter ist regelmäßig in Joggnghose zur Schule gegangen, Hat so auch ihre Abschlussarbeiten geschrieben. Als sie als Jahrgangsbeste geehrt wurde hatte sie aber Jeans an.Mir sind ja Pubertiere in Jogginghose lieber als im Hemd, am besten noch rosa. Ich finde ersteres halt normaler. Und meine bisherigen Hemdträger waren weder netter, noch fließiger als die Jogginghosenträger. Nur arroganter. Soll ich daraus jetzt irgendwas ableiten?
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Hm, liegt vielleicht daran, dass ein Hemd untenrum komisch aussieht...
Mal ehrlich. Man muss ja nicht gleich ins andere Extrem verfallen. Als gebe es nur Jogginghose oder rosa Hemd.
Deine Schlussfolgerung der Hemdträgerist ebenso schräg.
Und nochmal: ich bin der Meinung, die Schule soll auf das Berufsleben vorbereiten. Nicht nur in Mathe, Deutsch und Englisch, sondern (wenn es denn sein muss) eben auch, was im Berufsleben später passend ist und was nicht.
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Ich finde Jogginghosen auch nicht besonders schön als Alltagskleidung, aber solange der Jogginghosenträger im Unterricht gute Aussagen produziert, kann ich mit den Jogginghosen leben und denke mir nur, dass sich derjenige in Jogginghose 'schlecht' verkauft; ein bisschen machen ja doch immer Kleider Leute. Eine Klasse voller Jeans und Pullover-Träger, die aber keine guten Ideen haben, macht mich nicht besonders zufrieden. Aber vielleicht ist es auch so, dass meine Schüler ganz gut einschätzen können, wann man keine Jogginghose trägt.
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wir fassen zusammen: "schlabberlook" ist nicht okay, und hat natürlich nichts mit den persönlichen mode-präferenzen des lehrers zu tun. außer, der schüler will trainer werden, dann wär's okay, weil da muss man ja so auch später zu arbeit. oder profisportler, das ging auch. dann muss der schüler aber im winter mit kurzen hosen kommen, weil so spielen ja auch die bundesligaprofis. da hat der lehrer ihn drauf hinzuweisen.
außerdem ist enge begleidung auch nicht gut, aber das gilt nur für mädchen, weil die jungs dann angeblich ihr inneres tier nicht mehr bezähmen können und nicht mehr wissen, "wo sie hinschauen sollen". und natürlich geht es nicht, wenn zu dicke mädchen (auch hier entscheidet der geschmack der lehrkraft, was "zu dick" ist) ihren hintern in enge hosen pferchen. in dem fall muss das mädchen auch beschimpfungen ertragen, weil "sie ist ja selber schuld". die bekleidung von jungs ist in sachen enganliegen aber nicht zu reglementieren.dass jeder seine persönlichkeit im rahmen der üblichen hygieneregeln frei entfalten und daher anziehen darf, was er/sie mag, ohne dafür doofe kommentare der lehrkraft fürchten zu müssen, das geht natürlich nicht und unter gar keinen umständen. sonst wird das nachher noch so ein lehrer in sneakern und kapuzenpulli!
Kecks, es geht nicht um "zu dicke Schüler". Ob die Person nun Größe 36 hat aber 30 anzieht oder ob sie Größe 52 hat und ne 46 anzieht. Es geht darum, sich seiner Konfessionsgröße entsprechend anzuziehen, sprich: einfach die passende Größe tragen. Das selbe gilt auch für Jungs.Aber dass das an dir vorbei geht scheint ja offensichtlich. Ja, freie Entfaltung und so....hurrra....Freie Meinungsäußerung ist ja auch überall groß geschrieben, es sei denn man vertritt z.B. rechtes Gedankengut. Dann ist das natürlich nicht mehr so.
Man kann sich über gesellschaftliche Konfentionen streiten wie man will. Fakt ist, dass der spätere Arbeitgeber sich seine zukünftigen Mitarbeiter anschaut und wenn die Person entweder verloddert aussieht oder aber so, als wäre gleich die nächste Dance-Hall-Party dran, dann ist die Entscheidung meistens schon vor dem eigentlichen Vorstellungsgespräch gelaufen. Ist es daher nicht auch ein wenig unsere Pflicht unsere Schüler darauf hinzuweisen, dass es eben nicht immer um das eigene Schönheitsempfinden geht?
Btw: Sind die Mödels "selbst schuld"? Bedingt. Einerseits können sie ja nichts dafür, dass solche Deppen rumlaufen, die die Schlange in der Hose nicht zügeln können. Anderseits aber...wissen die meisten, dass eben solche Idioten rumlaufen und auf bestimmte Sachen entsprechend reagieren. -
Es geht darum, sich seiner Konfessionsgröße entsprechend anzuziehen
Dann müsste ich nackig rumlaufen, weil ich keine habe.
Meine Mutter wäre vor Scham in Boden versunken, wenn ich jemals mit Jogginghose in die Schule gegangen wäre. Ordentlich gekleidet in die Schule kommen, ist ja wohl das Mindeste. Ich arbeite an einer Schule, wo die Mehrheit der Eltern das auch nicht unbedingt immer mitkriegt - aber bei uns an der Schule sind auch offiziell über 50% Leistungsempfängereltern. In gehobeneren Gegenden mag man das vielleicht gar nicht so eng sehen mit den Jogginghose, weil dahinter ja meistens mittelständische Elternhäuser stehen. Aber "meine" Kinder sind schon seit Geburt benachteiligt, da sollen sie wenigstens lernen, dass man sich Möglichkeiten bitte nicht durch unangemessene Kleidung kaputt macht. Ich gebe dir ganz recht, wenn du sagst, dass die Entscheidung meist schon vor dem Gespräch gefallen ist. Jeder, der das verleugnet...nun, verleugnet es.
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