Danach kam das große Kopfschütteln. Die "schuld" lässt sich wohl eher dem abnickenden Ämtern zuschieben. Ist das da keinem aufgefallen oder gab es da einen guten Beamten, der die Missstände mal ganz deutlich aufzeigen wollte? Letzteres wäre schon fast wieder famos.
Wenn ich mir anschaue, dass es an meiner Ausbildungsschule seit fast 10 Jahren keinen Musikunterricht mehr gibt, weil die Nasen in der Personalplanung keine Planstelle dafür hinbekommen oder es uns an so viel Nötigerem fehlt, dann ärgere ich mich über diesen Umstand. Als Referendar in Berlin im neuen, tollen, verbesserten Ausbildungssystem (Sarkasmus) finde ich diese Entscheidung der Verwaltung nur leider nicht wirklich verwunderlich.
Da hat höchstens der Gesetzgeber schuld, der hier keine eindeutigen Regeln getroffen hat. Die Ämter müssen das abnicken, weil die Gesetzeslage nun mal so ist. Das Lamentieren über Mangel in anderen Haushaltstiteln ist müßig. Das sind andere Ämter, andere Gesetze, andere Verordnungen.
Ich habe Respekt vor dem Kollegen, der für seine Schüler "tener cojones" die Gesetze und Verordnungen genutzt hat. Dass Google und Amazon die Gesetzeslage nutzen, um Milliarden an Steuern zu sparen, nimmt man hin - hier dagegen geht ein Aufschrei durch den Blätterwald - unserer Tageszeitung war das heute eine halbe Seite wert.
Und - doch! Es ist Aufgabe der Gemeinschaft, sozial schwachen Kindern die Teilnahme an Klassenfahrten zu ermöglichen. Deshalb heißt dieses Gesetz auch "Bildungs- und Teilhabegesetz".
Und - säßen in meiner Klasse nur Sozialhilfeempfänger, wäre ich vielleicht ebenfalls auf diesen Gedanken gekommen. Oft wird Steuergeld sinnloser ausgegeben.