Hallo zusammen,
Zunächst einmal zu mir:
Vor Knapp einem Jahr habe ich mein Physikstudium (M.Sc) mit einem Schnitt von 1,4 beendet und bin seitdem an der Uni (Halbe Stelle TV-L13 angestellt). Die Stelle läuft noch ein Jahr, sodass ich genau 2 Jahre Berufserfahrung vorweisen könnte.
Ich befinde mich zurzeit in einer Vorbereitungsstelle für eine Promotion (Projekt + Mittel werden bald beantragt), jedoch kommen mir immer mehr Zweifel ob es das ist, was ich auch wirklich möchte. Die Aussichten auf eine Karriere in der Wissenschaft sind katastrophal dank WissZeitVG und auch in der Industrie ist es enorm schwer geworden, einen Job zu finden. (Ehemalige Kommilitonen sitzen seit 2 Jahren auf Hartz4, ein anderer hat nach der Promotion aus der Not für ein sehr geringes Gehalt angefangen etc.)
Im Studium habe ich immer schon nebenher Übungsgruppen betreut und habe es wirklich sehr sehr gern gemacht. Auch auf das korrigieren der Zettel am Wochenende habe ich mich immer gefreut, da ich einfach das Gefühl hatte, etwas sinnvolles zu tun. Zudem habe ich auch Projekte im Schülerlabor betreut, auch das hat mir sehr viel Spaß bereitet. Meine Freundin (bald Lehrerin) und auch meine Familie sagen mir immer wieder, wie gut ich Dinge mit einfachen Wörtern und Mitteln erklären kann.
Das alles zusammen sehe ich als Indiz, dass der Beruf des Lehrers eine Möglichkeit für mich sein könnte.
Zunächst plane ich an der Schule an der ich Abitur gemacht habe ein freiwilliges Praktikum zu absolvieren. Welche Zeiten sind da sinnvoll? Ich muss hierfür Urlaub nehmen, weshalb die Zeit begrenzt werden muss. Allerdings möchte ich auch einen sinnvollen Einblick nehmen. Momentan habe ich 3 Wochen angedacht, bin aber für weitere Vorschläge offen. Da ich zeitlich flexibel bin: Bietet es sich an zu besonderen Zeiten ein Praktikum zu absolvieren? Also nicht kurz vor den Sommerferien ist klar, aber gibt es sowas wie einen sinnvollsten Termin, an welchem ich das Maximum des Alltags mitbekomme?
Dann habe ich noch eine Frage zur Bezahlung. Ich habe bei meinen Recherchen herausgefunden, dass man als Seiteneinsteiger mit TV-L13 vergütet wird, ist das korrekt? Ich las auch immer wieder was über E11.
Und last but not least: Wie stehen momentan überhaupt die Chancen? Gibt es eine Prognose wie sich die Chancen mit der Zeit entwickeln?
Als Zweitfach kommt für mich Mathematik in Frage, da ich während meines Studiums 42 CP allein in Mathe gesammelt habe (Mathe für Physiker I-IV).
Ich denke ich sollte auch noch einmal zum Schülerlabor und mir meine Betreung schriftlich bestätigen lassen, genau wie das Praktikum, wenn ich es dann mache? Macht es Sinn, nach einem Wisch ale "Herr *** hat mit größtem Interesse ...." oder wird sowas nicht berücksichtigt?
Was man aus den Zeitungen/Medien etc hört müsste ich ja sofort mit Kusshand genommen werden. Allerdings haben die gleichen Medien das vor meinem Studium der Physik auch propagiert und jetzt findet ein Großteil der Leute keinen Job, da es einfach keine Stellen gibt... Seitdem bin ich mit soetwas sehr vorsichtig geworden und Frage lieber an der Basis nach
Ich will nochmal betonen, dass die Entscheidung Lehrer zu werden keine Notlösung sein soll, vielmehr habe ich mir in letzter Zeit überlegt wo meine Stärken liegen und was ich gerne mache, und da ist alles auf das unterrichten / erklären hinausgelaufen.
Es ist natürlich klar, dass z.B der Besuch eines Schülerlabors eine Ausnahmesituation für die Schüler darstellt, was bei einigen sicher für einen Motivationsschub sorgt und das der Alltag anders aussieht, sodass ich mich von motiverten Schülern nicht blenden lassen sollte.
Vielleicht könnt ihr mir ja ein paar Tipps geben!
Vielen Dank schonmal