Warum gibt es auf einmal ständig Umfragen? Ist das jetzt der neueste Schrei an den Unis und Fachhochschulen oder haben die Studenten einfach nur dieses Forum entdeckt??
Ich habe es ja schon mal geschrieben, ich glaube, hier sind alle übersättigt mit Umfragen ... Ich gucke sie mir inzwischen auch gar nicht mehr an ...#
Wissenschaft oder ähnliches muss doch auch anders gehen ---
- gefühlt - jeden Tag eine neue Umfrage hier
- Aktenklammer
- Erledigt
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Zumindest von meinen Erfahrungen der letzten Jahre ist es tatsächlich so, dass die Unis / Institute voll auf sowas stehen. Ich hatte mich im Studium (aus Faulheit - mich vernünftig einzuarbeiten - und Desinteresse, ich mochte lieber Theorie) rausgehalten, aber im Prinzip hätte mein Prof in der Germanistik am liebsten gehabt, dass ich auch 10-20 Leute dazu befrage, ob die Sätze "richtig sind / richtig klingeln, ..."
Ich mache zur Zeit eine (längere) Fortbildung, bei der auch eine Abschlussarbeit (30-60 Seiten, 1/3 Theorie, 2/3 Praxis) zu schreiben ist und sie wollen auch unbedingt solche Forschungsmethoden sehen. Was natürlich überhaupt keinen Sinn macht, wenn man es nie gelernt hat und also 10mal mehr Arbeit hat, sich einzuarbeiten, als die Arbeit zu schreiben. und das um 2 SchülerInnen qualitativ zu befragen.
Wow, Aussagekraft.Antwort der Fortbildungsleitung: Es ist ja keine Doktorarbeit (die keiner schreiben wird, wir sind alle in festen Planstellen), es ist also nicht wichtig, ob wir wirklich sauber arbeiten. Na Prost Mahlzeit!
Es war auch übrigens damals auch ein ähnlicher Spruch vom besagten Germanistik-Prof "ach, wir sind Germanisten, es muss nicht so hoch gehangen werden". Ich als halbe Erziehungswissenschaftlerin (Dipl-Päda als Doppelstudium zu dem Zeitpunkt) konnte nur den Kopf schütteln.Aber Hauptsache, man hat ein paar Leute befragt.
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Das Gefühl trügt.
Ein Nachzählen liefert:
September 10
August 2
Juli 6
Juli 8Das ist weit entfernt von "jeden Tag eine neue".
Ich halte viele der Umfragen allerdings für Beschäftigungstherapie.
Gruß
Nitram -
ich schrieb ja auch "gefühlt". Ich finde nur, es sind ziemlich viele und für mich auch zu viele als dass ich mich darauf einlassen könnte. Wenn ich auch noch bei den Umfragen der Verlagen mitmachen würde (bzw. manchmal mache ich es tatsächlich, weil ich hoffe, dass es gutes Material oder informative Newsletter gibt), dann käme ich aus dem Antworten gar nicht mehr heraus.
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mich ärgert vielmehr die zunehmende Zahl an schlampig, bzw. oberflächlich erstellten Fragebögen.
Keine Ahnung von der Materie, aber Umfragen zu bestimmten Themen erstellen.
Das nervt, das kommt immer häufiger vor, also beantworte ich gar nichts mehr. *Schulternzuck* -
Als aktuell Betroffener würde dich da gerne ein Statement zu abgeben. Leider ist es zum Beispiel bei uns (JGU Mainz) im Masterstudium so, dass sich die meisten Seminare tatsächlich um Forschung und wissenschaftliches Arbeiten drehen, während didaktische oder pädagogische Inhalte stark vernachlässigt werden, selbst im Fach Bildungswissenschaften. Dadurch entsteht eine Flut an Studien die jedes Semester durchgeführt werden müssen, vornehmlich natürlich an Schulen.
Diese wiederum machen langsam dicht da sie den Sturm an Anfragen nicht mehr bewältigen können, und zusätzlich muss seit kurzem in RLP z.B. jede Studie die mit SchülerInnen zu tun hat, erst über die Aufsichsts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) abgesegnet werden. Dadurch wird es fast unmöglich noch persönlich und vor Ort an Schulen eine Studie durchzuführen. Deshalb sind wir Studenten fast schon dazu gezwungen den Weg über Onlineumfragen zu gehen, auch wenn wir oftmals lieber etwas näher an der Alltagspraxis forschen würden.
Aus diesem Grund freuen wir uns auch über jeden der sich die Zeit nimmt an unseren Umfragen teilzunehmen, auch und besonders weil man manchmal das Gefühl bekommt von solchen Umfragen erschlagen zu werden. In meinem Fall verschwinden die Ergebnisse der Studie auch nicht irgendwo im Archiv der Universität, sondern werden der Forschung zur Verfügung gestellt und höchstwahrscheinlich auch zeitnah veröffentlicht.
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es ist nicht nur die Flut an online-Umfragen. Eigentlich würde ich ja gerne helfen, aber diese Fragebögen...s.o.
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Aus diesem Grund freuen wir uns auch über jeden der sich die Zeit nimmt an unseren Umfragen teilzunehmenDann solltet ihr vielleicht einfach mal bessere Umfragen machen, nicht immer so einen stinklangweiligen, redundanten Kram, bei dem man als Befragter sofort sieht, dass der Ersteller erschreckend wenig Ahnung vom Thema oder von empririschen Erhebungen hat...
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Ich habe heute einen Brief von meiner ehemaligen Uni bekommen. Mir wird nachträglich das Diplom aberkannt, weil ich damals keine Umfrage durchgeführt habe.
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Leider hat Nele Recht. Ich guck mir eigentlich jede Umfrage hier mal an, aber bei Suggestivfragen der Art "Fühlen Sie sich von neuen Medien überfordert?
Antwortmöglichkeiten: Ja, immer - Ja, oft - Ja manchmal - Ja, meistens - Was sind denn überhaupt neue Medien? - Nein, ich benutze ab und zu einen tablet und weiß, dass die viereckig sind" krieg ich langsam Pickel.Oder Fragebögen, wo ich allen Ernstes gefragt werde, ob es ein zentrales Ziel meiner Lehrertätigkeit sei DASS NIEMAND MERKT, WENN ICH ETWAS NICHT VERSTEHE.
What-the-FUCK!!??Fast alle Umfragen gehen erstmal davon aus, dass wir Lehrer uns persönlich oder pädagogisch oder technisch noch irgendwo in den 80igern oder in der Pubertät befinden. Daran, dass die Umfragenden selbst in den 80igern in die Schule gingen, kann es auch nicht liegen, die müssten ja alle jünger sein. Vielleicht liegt es daran dass sie selbst in der Pubertät waren, als sie in die Schule gingen. Vielleicht haben haben sie deshalb den Unterricht so wahrgenommen, wie sie heute fragen. Vielleicht haben sie da auch einfach nicht viel mitgekriegt. Vielleicht nehmen sie irgendwelche Uralt-Lehrer-Klischees seitens der Damen&Herren Professoren, die irgendwannin den 70igern in die Schule gingen, als Grundlage ihrer Studien.
Keine Ahnung. Wird mir auch immer egaler, ehrlich gesagt.Ich bin Profi in einem hoch komplexen Job, und ich erwarte, nicht durch Idiotenfragen infantilisiert zu werden. Das ist schon eine Respektlosigkeit an sich. Führt aber auch zu Fragen, die im sinnnos-Nirvana enden oder Studienergebnisse bringen über Lehrer/Schulen, die es gar nicht gibt. Warum sollte ich dann meine Freizeit drangeben, da auch noch mitzumachen?
Vielleicht würde es Sinn machen, wenn sich die Studenten hier erstmal danach erkundigen, was man denn sinnvoll fragen könnte zum Thema XY und sich ein Bild davon machen, mit welcher Expertise sie rechnen können.
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Vielleicht würde es Sinn machen, wenn sich die Studenten hier erstmal danach erkundigen, was man denn sinnvoll fragen könnte zum Thema XY und sich ein Bild davon machen, mit welcher Expertise sie rechnen können.Unterschreib.
Wir hatten ja schon gefühlte 1000 Umfragen. Hat hier irgendwann mal einer angefragt, was und wie man etwas an Schulen quantitativ untersuchen kann oder welche Möglichkeiten bzw. Schwierigkeiten es da gäbe?
Ich kann mich an keinen erinnern...Nele
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