Ich sehe das so wie Meike: Lerngelegenheiten werden angenommen, wenn die Lerner einen Sinn dahinter sehen. Nota bene! Die Kompetenz, einen Sinn hinter Lerngelegenheiten zu sehen, ist ebenfalls etwas, was gelernt werden muss. Auch da ist Lernen eine Aufgabe, die für den Lehrer das geduldige Bohren dicker Bretter bedeutet, vor allem, weil der geheime Lernplan der Schule das Lernziel "Ich muss irgendwas machen, damit ich keine schlechte Note bekomme" vorgibt.
Es ist nicht didaktisch trivial, Einsicht in die Sinnhaftigkeit des Arbeitens bei den Lernern zu erzeugen. Vor allem funktioniert das nicht über das konjunktivische Denken à la "das ist doch klar, die müssten doch begreifen..." etc. Wie immer beim erfolgreichen Lehren ist das in erster Linie eine Frage der Kommunikation zwischen Lehrer und Lerngruppe.
Bei meinen Lernern ist eine wichtige Komponente, dass ich mir in der schulischen Arbeit selbst "Hausaufgaben" aufgebe, bei denen sie erkennen, dass ich bestimmte Dinge erarbeite und tue, um ihren Lernfortschritt auch flexibel nach Bedarf zu fördern.
Das will ich jetzt nicht als utopisches Kochrezept verstehen, mit dem per Fingerschnipps fleißige Lerner produziert werden! Wie gesagt, das Bohren dicker Bretter und so. Worauf es pädagogisch langfristig, und damit meine ich mehrer Schuljahre!, ankommt, ist dass bei den Schülern die Vorstellung verankert wird, dass Lernen und Arbeiten einen intrinischen Wert hat. Das wird nicht bei allen gelingen, aber bei vielen. Und das ist dann der Bildungsfortschritt.