"Ich habe meine Hausaufgaben nicht gemacht, weil ich es nicht mehr geschafft habe" 5. Klasse

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    Ich habe damit angefangen, diejenigen, die ohne HA kommen (egal, welche Begründung sie liefern), aufschreiben zu lassen, warum sie die HA nicht hatten.
    Einfach auf einem kleinen Zettel.


    Für die Eltern sicher interessant zu lesen am Elternsprechtag /beim Kompetenzgespräch.


    Zusätzlich notiere ich mir diejenigen, die keine HA haben. immer. Ungeachtet der Begründung. Ein leeres Blatt vorzuzeigen mit der Begründung "Das war zu schwer, ich habs nicht gekonnt" ist keine gemachte HA-


    Nach 3mal fehlenden HA (abhängig von der Wochenstundenzahl im Fach) gibts ne mail an die Eltern.


  • Ich will nicht zu hart zu den Schülern sein, zugleich aber auch nicht mit "nicht mehr schaffen" den Freibrief geben für "dann wird es nicht aufgeschrieben". Manche sind so ehrlich und sagen: "Ich habe die Hausaufgaben nicht, weil ich sie vergessen habe." Soll ich die dann durch Aufschreiben 'bestrafen' und ihnen zeigen, dass ich sie nicht aufgeschrieben hätte, wenn sie vorgegeben hätten, es nicht mehr geschafft zu haben?

    Naja eben. Ihr habt genau ausgerechnet, wer (theoretisch) wieviele Hausaufgaben schaffen muss. Wers nicht gemacht hat, hat ein Problem. Ob das Kind dann "nicht geschafft", "vergessen" oder "Hund hats gefressen" sagt, ist völlig egal, denn 27 andere haben die Hausaufgaben gemacht und diesem einen fehlt sie halt. Das ist aber Mist, weil ihm a) die Übung fehlt oder b) er nicht vorbereitet ist für die Stunde. Das ist ja auch der Sinn von Hausaufgaben.


    Es sei denn, ihr beschließt, vor Klassenarbeiten weniger Hausaufgaben zu geben oder was auch immer, dann gebt keine auf. Aber Hausaufgaben zu erteilen und dann jedes Mal aus anderen Gründen die Augen zudrücken, dann wird in 4 Wochen logischerweise keiner mehr seine Aufgaben erledigen und du musst zurückrudern.

    • Offizieller Beitrag

    nicht gemacht ist nicht gemacht.


    Sonst bekommst du Geschichten zu hören, deren eine abenteuerlicher/rührseliger ist als die andere ;) .
    Und wenn es MAL vorkommt, dass eine HA fehlt, ist das ja noch kein Beinbruch. Kann ja passieren. Nur sollte es nicht einreißen.
    Unser Kollegium kämpft auch gerade dagegen an.


    Das Gleiche gilt übrigens auch für die Antwort: den Tag war ich ja krank. Mir hat niemand gesagt, dass wir was aufhaben.


    Es ist Aufgabe der Schüler, sich um die HA zu kümmern. Hat jemand z.B. bis einschließlich Dienstag gefehlt, erwarte ich am Mi. keine gemachten HA von ihm.
    Am Donnerstag schon.

  • Ein leeres Blatt vorzuzeigen mit der Begründung "Das war zu schwer, ich habs nicht gekonnt" ist keine gemachte HA-


    Wobei die Frage schon berechtigt ist, was der Schüler denn machen soll, wenn er die Aufgabe nunmal wirklich nicht kann, weil sie ihm zu schwer war, weil er nicht weiss wie es geht oder weil er schon die Fragestellung nicht versteht. Was soll er dann aufschreiben?

    • Offizieller Beitrag

    ich möchte sehen, dass er es versucht hat.
    Im Sprachunterricht heißt das: Vokabeln raussuchen, Endungen/Zeiten bestimmten, die üblichen Vorarbeiten halt, z.B. für Übersetzungstexte.
    Bei Übungen gilt Ähnliches.


    Im Fach Geschichte gibt es eigentlich kein "ich konnte es nicht". Mit ein bisschen Ernsthaftigkeit kann man immer was zustande bringen.

  • Versuchen heißt bei mir in Mathe:


    * Aufgabenstellung aus dem Buch muss im Heft sein (Nachweis, dass man die Aufgabe überhaupt angeguckt hat), und
    * Konkretes Problem notieren (Die Antwort "alles" wird nicht akzeptiert);


    Beispiel:
    Neulich in Kl. 10:
    Es sollte aus dem Buch eine Wertetabelle zu einer quadr. Funktion übernommen werden und die gerechneten Werte eingetragen werden. Anschließend musste die Funktion in ein Koordinatensystem gezeichnet werden.
    Ein Schüler, der mit erklärt, er habe nicht verstanden, wie man die Werte berechnet, aber weder die Wertetabelle noch Koordinatensystem im Heft hat, dem glaube ich einfach nicht: "Habe ich nicht verstanden.
    Es ist aber etwas anderes, wenn alles beide blanko drin ist und ein Problem genannt werden kann.

    Freundlichkeit ist kostenlos, aber niemals umsonst.

  • Ich vermute aber, dass bei dir an der Grundschule diese Zeitunterschiede auch daher rühren, dass du in einer Klasse ein deutlich breiteres Leistungsspektrum hast, vom späteren Hauptschüler bis zum späteren Gymnasiasten. Meine Schüler werden an den Anforderungen des Gymnasiums "gemessen". Die Schüler haben jeden Tag 3x in der Woche um 12 Uhr Schulschluss, bis auf einige, die an einem Tag in der Woche noch eine Stunde Förderkurs Deutsch habe. Insofern dürften 60 Minuten Hausaufgaben drin sein. Von Freitag auf Montag eigentlich umso mehr.

    Ich bin ja auch an einer Grundschule,...und wenn eure schon um 12 Schluss haben, dann sollten die Hausaufgaben ja nun wirklich kein Problem sein. Selbst meine "Hauptschueler" machen da mehr. :ohh:
    "Vergessen", "nicht geschafft" ist doch eigentlich egal. Tatsache ist, sie sind nicht gemacht worden. Unsere haben Hausaufgaben auf und wir machen generell nicht vor 15:15 Uhr Schluss.

  • Zum Thema "Überlastung" noch Folgender Nachtrag: Die folgenden Wortwechsel häufen sich in meiner Klasse:


    Ich (heute): "Die Aufgaben a, b und c müsst ihr bis Montag erledigen." und schreibe das an die Tafel.
    Der erste steht am Pult: "Frau aktenklammer, ich habe heute gar keine Zeit, mein Bruder hat Geburtstag."
    Ich (zur Klasse): Die Aufgaben sind bis Montag zu erledigen. Ihr habt also heute Nachmittag, Donnerstag Nachmittag, Freitag nachmittag und Samstag und Sonntag Nachmittag. Teilt es euch ein."
    Der nächste steht am Pult: "Frau aktenklammer, meine Mutter ist heute gar nicht zuhause. Die kann mir den Text nicht diktieren. Ich kann die Aufgabe nicht machen."


    ...


    Und genau die werden am kommenden Montag mir entweder verkünden, dass sie "es nicht geschafft" haben oder aber ich bekomme heute noch wieder eine Mail, dass die Hausaufgaben bis morgen ja viel zu viel sind.

  • Ich führe eine Strichliste. Bei nichterledigter HA, egal ob "vergessen" oder "keine Zeit" gebe ich einen Strich, wird die Aufgabe am nächsten Tag nicht vorgezeigt, gibt es den nächsten Strich. Das läppert sich bis zu 5 Strichen - dann steht Nachsitzen an. Spätestens im Nachsitzen müssen dann die Aufgaben erledigt werden oder eben Zusatzaufgaben. Bei uns an der Schule gilt, dass es montags und mittwochs wegen Nachmittagsunterricht und AG keine HA auf den nächsten Tag geben darf - auf den übernächsten aber sehr wohl.

    • Offizieller Beitrag

    Aktenklammer, dann musst du dir wohl irgendwelche Konsequenzen überlegen.
    besonders sinnvoll ist es, wenn die, die HA nciht gemacht haben, dadurch Nachteile erfahren, die, die sie gemacht haben, hingegen Vorteile haben.
    Also, wenn du z.B. den Stoff der HA abprüfst, z.B. im nächsten test. Oder in einem Spontantest.
    Ich gebe aber zu, das ewige Abprüfen ist auch nicht mein Ding.


    deshalb haben wir die Strichliste, die mail an die Eltern, die Notenkonsequenz für verweigerte Mitarbeit eingeführt.

    • Offizieller Beitrag
  • Am Freitag habe ich eine Hausaufgabe aufgegeben, die ca. 20-30 Minuten bei den anderen in Anspruch genommen hat bei den anderen.

    Vorne weg - ich unterrichte nur Oberstufe, da ist die zeitliche Auslastung der SuS sicher eine andere, als in der 5. Klasse. Trotzdem: Wie viele Fächer haben Deine SuS insgesamt? Hast Du mal ausgerechnet, wie lange die mit HA zubringen, wenn JEDER Kollege in JEDEM Fach HA aufgibt und die dafür im Schnitt 30 min brauchen?


    Meine Zweitklässler (= 11. Schuljahr) haben in diesem Semester 36 Wochenlektionen. Ich gebe im Grundlagenfach NIE Hausaufgaben auf, im Schwerpunktfach nur, wenn ich etwas für extrem wichtig halte. Das kommt vielleicht 2 x im ganzen Schuljahr vor. Ansonsten gilt für mich: Die Unterrichtszeit wird möglichst sinnvoll und zeiteffizient genutzt, das muss reichen. Ein Schüler im Grundlagenfach hat über 3 Jahre 2 Wochenlektionen Chemie. Wie viel merkt er sich von dem, was ich in der Zeit so erzähle, wohl fürs Leben? Sicher nicht mehr, wenn ich jede Woche Hausaufgaben aufgebe.

  • Vorne weg - ich unterrichte nur Oberstufe, da ist die zeitliche Auslastung der SuS sicher eine andere, als in der 5. Klasse. Trotzdem: Wie viele Fächer haben Deine SuS insgesamt? Hast Du mal ausgerechnet, wie lange die mit HA zubringen, wenn JEDER Kollege in JEDEM Fach HA aufgibt und die dafür im Schnitt 30 min brauchen?
    Meine Zweitklässler (= 11. Schuljahr) haben in diesem Semester 36 Wochenlektionen. Ich gebe im Grundlagenfach NIE Hausaufgaben auf, im Schwerpunktfach nur, wenn ich etwas für extrem wichtig halte. Das kommt vielleicht 2 x im ganzen Schuljahr vor. Ansonsten gilt für mich: Die Unterrichtszeit wird möglichst sinnvoll und zeiteffizient genutzt, das muss reichen. Ein Schüler im Grundlagenfach hat über 3 Jahre 2 Wochenlektionen Chemie. Wie viel merkt er sich von dem, was ich in der Zeit so erzähle, wohl fürs Leben? Sicher nicht mehr, wenn ich jede Woche Hausaufgaben aufgebe.

    Wie ich oben schrieb, sind wir die Hausaufgabenzeiten nicht nur unter den unterrichtenden Kollegen durchgegangen, sondern auch mit den Schülern. Sie haben donnerstags und freitags keine Hausaufgaben für den Folgetag bzw. von Freitag auf Montag auf. An diesem Tag hatten sie angesichts der anstehenden Klassenarbeit und der damit verbundenen Übe-Hausaufgabe mal eine Aufgabe von Freitag auf Montag bei mir auf. Sonst ist die Hausaufgabe von Freitag auf Freitag, weil wir an diesem Tag "immer" Rechtschreibtraining machen. Und ich gebe Hausaufgaben auf; manche verbringen einen Teil der Stunde immer noch damit, Minuten nachdem die Arbeit schon losgegangen ist, wahlweise ihr Arbeitsheft / ihr Schreibheft / ihr Deutschbuch / ihren Schnellhefter zu suchen. Jeden Tag sortiere ich im Schrank die Sachen wieder auseinander, verweise auf die Etiketten am Regalbrett, erkläre, dass es sinnvoll ist, alle Bücher eines Faches auch zusammen hinzustellen und nicht einen Buchhefthaufen zu produzieren. Da scheint es doch ganz sinnvoll, wenn die Lernzeit auch noch zuhause genutzt wird. 20 Minuten. (Hausaufgaben gibt es bisher nur in den 3 Hauptfächern).

  • manche verbringen einen Teil der Stunde immer noch damit, Minuten nachdem die Arbeit schon losgegangen ist, wahlweise ihr Arbeitsheft / ihr Schreibheft / ihr Deutschbuch / ihren Schnellhefter zu suchen. Jeden Tag sortiere ich im Schrank die Sachen wieder auseinander, verweise auf die Etiketten am Regalbrett, erkläre, dass es sinnvoll ist, alle Bücher eines Faches auch zusammen hinzustellen und nicht einen Buchhefthaufen zu produzieren. Da scheint es doch ganz sinnvoll, wenn die Lernzeit auch noch zuhause genutzt wird. 20 Minuten.

    Also ehrlich ... die müssen lernen, dass sie einen ernsthaften Schaden davon haben, wenn sie die ersten 10 min der Unterrichtszeit systematisch vertrödeln. Mit Hausaufgaben scheint das ja nicht zu funktionieren, wenn sie Dir sagen, dass sie die "nicht schaffen" oder was auch immer. Mir ist auch nicht ganz klar, wie das überhaupt funktionieren soll, sie im Unterricht zu irgendwas zu bewegen, indem Du ihnen Hausaufgaben aufdrückst. Ich fange in so einem Fall augenblicklich an, das Tempo zu steigern nach dem Motto "aha ... wenn Sie so viel Zeit zum Tratschen und Trödeln haben, dann geht das hier zu langsam, Sie müssen dringend beschäftigt werden". Dann kommt "friss oder stirb", wer die Aufgaben nicht zügig mit schreibt, dem fehlt das eben für die nächste Prüfung.

    • Offizieller Beitrag

    manche verbringen einen Teil der Stunde immer noch damit, Minuten nachdem die Arbeit schon losgegangen ist, wahlweise ihr Arbeitsheft / ihr Schreibheft / ihr Deutschbuch / ihren Schnellhefter zu suchen.

    *seufz* das machen meine Schüler auch gerne, nicht nur in der 5.Klasse.
    Die Zeit, die dabei draufgeht, notiere ich an der Tafel. Dazu biete ich großzügig an, dass, wenn 45 Minuten zusammengekommen sind, ich nach einer kleinen Mail an die Eltern mit den Kindern die Zeit an einem Freitag nach Schulschluss aufgeholt werden könne.
    Erfreulicherweise sorgt dieses selbstlose Angebot für deutliche Beschleunigung :super: *


    "Jeden Tag sortiere ich im Schrank die Sachen wieder auseinander, verweise auf die Etiketten am Regalbrett"
    Warum machst du das?
    Das können die Schüler in der Pause machen. Du musst da nicht das ganze Verwöhnprogramm auffahren ;)


    Zum Thema: wenn alle Lehrer auch nur 30 Minuten HA aufgeben;


    ich habe neulich errechnet, dass das in Klasse 8 6 Stunden pro Woche wären, d.h. weniger als eine Stunde pro Tag. Dabei sind HA in Fächern wie Kunst und Sport schon miteingerechnet.
    Eine Stunde HA pro Tag halte ich auf einem Gymnasium für normal. Nicht nur in meiner 8. Klasse.


    Und ja: ich erachte viele HA für sinnvoll. Für viele Übungen reicht leider nicht die Zeit im Unterricht. Und ohen Üben fehlt dann die Routine.


    Edit: sorry fürs krumme Zitieren !

  • Ein Schüler, der mit erklärt, er habe nicht verstanden, wie man die Werte berechnet, aber weder die Wertetabelle noch Koordinatensystem im Heft hat, dem glaube ich einfach nicht: "Habe ich nicht verstanden.

    Sehe ich ganz genau so. Mir braucht auch keiner mit "Sie ... ich habe das nicht verstanden" daher kommen, wenn er noch nicht mal angefangen hat, eine Strukturformel von irgendeinem Molekül aufs Blatt zu zeichnen. Ich weigere mich dann schlicht und einfach, irgendwas zu erklären. Ich weiss, dass man das im Grunde genommen "Konditionierung" nennt und das im Sinne eines "kompetenzorientierten Unterrichts" sicher total bäh ist, aber bei gewissen Dingen ist Konditionierung eben total effektiv und schafft überhaupt erst eine brauchbare Ausgangslage für kompetenzorientieren Unterricht. ;)

  • Für viele Übungen reicht leider nicht die Zeit im Unterricht. Und ohen Üben fehlt dann die Routine.

    Doch, die Zeit würde reichen, wenn man sich auf die absoluten Kerninhalte des eigenen Fachs konzentrierte. Ich befinde mich in der absolut glücklichen Situation, dass ich höchst selbst entscheide, welche Kerninhalte ich aus dem Rahmenlehrplan im Grundlagenfach unterrichte. Ich mache das, was ich mache, ausführlich, räume im Unterricht genügend Übungszeit ein und gehe erst dann ein Thema weiter, wenn ich alles durchhabe, was ich mir vorgenommen habe. Wenn dann hintenraus die Zeit knapp wird, stirbt halt irgendwo ein Thema. Da kräht bei uns kein Hahn danach. Das ist sicher nicht ganz so einfach, wenn die Schullaufbahn irgendwann einmal mit einer zentralen Prüfung abschliesst bei der dieses und jenes fix verlangt wird.



    Eine Stunde HA pro Tag halte ich auf einem Gymnasium für normal. Nicht nur in meiner 8. Klasse.

    Wie gesagt ... in dem Fall kämen meine Zweitklässler - wenn man Prüfungsvorbereitung noch einrechnet - auf eine geschätzte 45-Stunden-Woche und das kann es für einen Jugendlichen nicht sein. Der hat auch noch sowas wie ein Privatleben und Hobbies.

  • Chemie und Oberstufe kann man glaube ich aber nicht mit Deutsch / Latein und Unterstufe gleichsetzen. Die Texte sind 'erfrischend' 'kreativ' in der Rechtschreibung, da hast du "kaihnne" "ede" von, wir kommen da von "höltzchn" auf "schtockschin"

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