nee, also...ich finde das super. Mache ich ab sofort auch so. Ich habe etwas andere Schüler, die dind irgendwie typischer. Also, gerne unvorbereitet zur klassenarbeit erscheinen, im Unterricht nicht mitmachen...Aber ich bin nun in mich gegangen: Wenn wieder mal 3 Tage vor der Zeugniskonferenz einer ein Referat halten will, dann darf er das. Und wenn das dann gut ist, bekommt er auch die 2 auf dem Zeugnis. Ich kann ja wirklich nicht einfach seinen Charakter verbiegen. Wenn es ihm nunmal nicht luegt im Unterricht aufzupassen, für Arbeiten zu lernen und Hausaufgaben zu machen, dann kann ich da doch keine schlechte Note geben!
Benotung bei Teilnahme eines muslimischen Kindes am Religionsunterricht
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Man verbiegt doch niemandem seinen Charakter, wenn man ihm hilft, seine Hemmungen zu überwinden, was soll denn diese Theatralik?
Wenn die Schülerin mit sich selbst im Reinen ist und sich so mag, wie sie nunmal ist, sehe ich keinen Grund zur Veränderung. Wenn eine Veränderung nur auf Druck von außen hin geschehen soll, sehe ich das schon als eine zwanghafte Verbiegung des Charakters der Schülerin.
Im Übrigen ist das ja auch kein neues "Problem" bei dieser Schülerin. Ich habe das ja beim Elternsprechtag angesprochen. Die Eltern und auch die Schülerin haben mir berichtet, dass dieses "Problem" schon die gesamte Schullaufbahn existiert. Also in 11 Schuljahren haben es scheinbar dutzende Lehrer nicht geschafft zu bewirken, dass die Schülerin sich "ändert". Und die Eltern hören seit 11 Schuljahren bei jedem Elternsprechtag genau dasselbe über ihre Tochter.
Und nein, ich kenne keine "Wundermethode", die realitätsnah im Unterricht umgesetzt werden kann und dann zu einer plötzlichen Veränderung einer introvertierten Persönlichkeit führt.
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Ausreden, Ausreden. Wenn der kackfreche Wirderborstige schööön mit sich im Reinen ist, oder der entspannte Arbeitsvermeider, oder der unorganisierte Chaot, dann lässt du es genauso stehen. Ist ja deren Charakter. Daran soll man nicht rumbiegen. Überhaupt ist der Erziehungsauftrag dir fremd. Eigentlich weißt du gar nicht, was du da in der Schule sollst...
Wundermethoden kenne ich auch nicht. So'n Zeug wie Wunder kennen doch eher die Katholiken. Ich kenne die gängigen Methoden, die man in der Ausbildung, der Praxis und der Weiterbildung lernt. Die wirken keine Wunder, aber die wirken. Ist halt Arbeit.
Die Rückmeldung meiner stillen und dann nicht-mehr-so-stillen Schüler ist jeweils die oben schon aus Seltbsterlebtem beschriebene. Sehr viel Dankbarkeit und Freude über das Erreichte.
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Ganz abgesehen davon, wer Lernerfolg daran misst, dass "der Stoff" inhaltlich beherrscht wird, hat sowieso nicht so wirklich verstanden, was Bildung ist...
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Ich kenne die gängigen Methoden, die man in der Ausbildung, der Praxis und der Weiterbildung lernt. Die wirken keine Wunder, aber die wirken. Ist halt Arbeit.
Dann frage ich mich, warum eine Schülerin nach 11 Jahren Schullaufbahn immer noch genauso introvertiert und still ist wie in der 1. Klasse. Entweder wirken die von Dir nicht näher benannten Methoden doch nicht so universell und sicher wie Du behauptest, oder aber sie sind weitgehend unbekannt bzw. zumindest nicht realitätsnah in der Praxis umsetztbar. Immerhin dürfte diese Schülerin vor mir schon weit mehr als ein Dutzend verschiedene Lehrer gehabt haben, die es offensichtlich in all den Jahren nicht geschafft haben der Schülerin ihre introvertierte Persönlichkeit "auszutreiben".
Ich kenne auch viele introvertierte Erwachsene, die ein glückliches Leben führen. Die haben alle einiges auf dem Kasten, können sich eben nur nicht so toll vor anderen präsentieren, was sie aber auch gar nicht wollen. Erfolg im Privaten wie im Beruf haben sie trotzdem.
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Ganz abgesehen davon, wer Lernerfolg daran misst, dass "der Stoff" inhaltlich beherrscht wird, hat sowieso nicht so wirklich verstanden, was Bildung ist...
Woran bemisst Du denn den Lernerfolg?
Ich habe in jeder Klasse auch immer einige Kandidaten, die sich im Zwei-Minuten-Takt melden und Diskussionen führen ohne Ende. Letztlich haben die den Stoff dann aber oft überhaupt nicht kapiert, wie ich dann immer wieder feststelle.
Da ist es mir lieber, jemand sitzt ruhig auf seinem Platz, folgt aufmerksam dem Unterricht und versteht und beherrscht dann am Ende der Unterrichtseinheit des ganzen Stoff und kann damit auch wirklich etwas anfangen.
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Zitat
Dann frage ich mich, warum eine Schülerin nach 11 Jahren Schullaufbahn immer noch genauso introvertiert und still ist wie in der 1. Klasse. Entweder wirken die von Dir nicht näher benannten Methoden doch nicht so universell und sicher wie Du behauptest, oder aber sie sind weitgehend unbekannt bzw. zumindest nicht realitätsnah in der Praxis umsetztbar. Immerhin dürfte diese Schülerin vor mir schon weit mehr als ein Dutzend verschiedene Lehrer gehabt haben, die es offensichtlich in all den Jahren nicht geschafft haben der Schülerin ihre introvertierte Persönlichkeit "auszutreiben".
?? Wir treiben niemandem seine Persönlichkeit aus. Man gibt jemandem zusätzliche Kompetenzen an die Hand. Das ist ein langer Prozess. Und wenn die zu uns kommen, haben sie 10-12 Kurse statt einer kuscheligen Klasse und müssen sich in einer riesigen und relativ anonymen Schule neu behaupten. Das ist eine echte Herausforderung für die und ja, da fallen manche temporär in ihre "alten Muster" zurück.
Vor einiger Zeit waren zwei Ehemalige beim Abiball. Eine muslimische junge Frau und deren damalige Freundin. Beides so stille Charakter, natürlich sind sie das immer noch. Die berichteten über ihr Studium und die Präsentationen, und darüber, dass das rhetorische Training, die benoteten Partner- und Gruppendebatten, und die vielen kleinen oder größeren Präsentationen hier bei uns, die sie oft gleichzeitig als Stress und als Bereicherung empfanden, ihnen unglaublich viel Sicherheit gegeben haben. Die eine fasste es ganz gut zusammen: "Ich bin halt immer noch ich. Aber es schränkt mich nicht mehr so massiv ein, wie früher. Ich kann das gut überwinden, wenn's nötig ist."
Und das ist wohl der Punkt.
Neben der Tatsache, dass unser landesweites Notenschema für alle Oberstufenkurse mindestens 50% für die mündliche Note vorsieht.
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