Also neben den gescheiterten Existenzen noch die Idio... die Ideologen...
Wie kommt Ihr dazu, von Einzelerfahrungen auf die Allgemeinheit zu schließen? Ich kenne drei staatlich anerkannte Privatschulen in kirchlicher Trägerschaft besser. Alle drei unterscheiden sich nicht in den Vertragsarten von staatlichen Schulen. Wenn man durch den Kunze blättert und man nicht auf die Kopfzeilen achtet, fallen diese Schulen nicht auf.
Ja, es gibt schlechte Privatschulen, aber es gibt auch schlechte staatliche Schulen. Und wenn jetzt jemand sagen würde, dass alle staatlichen Schulen schlecht sind, weil er mal eine erlebt hat, würdet Ihr dem doch auch nicht zustimmen...
An Privatschulen ohne Ref in Thüringen unterrichten?
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Wenn Lehrer über Lehrer tratschen - fast so angenehm wie wenn der Stammtisch loslegt
Ich bleibe dabei, die letzte Schule welche ich aus Schülerperspektive besucht habe empfand ich als angenehmsten - und die war in kirchlicher Trägerschaft. Whiteboards in jedem zweiten Raum, ein angenehme Schulkultur ohne Gewalt, ohne Vandalismus und Verschmutzung (die Schule führt Motivationsgespräche vor der Anmeldung durch um sich ein Bild von ihren Schülern zu machen) und durchaus nicht wenige Lehrer, die die Möglichkeit hatten mit ihren Kombis an einem 08/15-Gymnasium unterzukommen (mein damaliger Klassenlehrer hat ganz normal Mathe/Musik für die Sek I/II studiert). Es muss nicht immer zwangsläufig nur die Elternschaft sein, welche dem öffentlichen Schulsystem den Rücken kehrt... -
Da gebe ich Ihnen Recht indi. Ich habe nur momentan auch Angst zu versagen bzw. nicht alles unter einen Hut zu bekommen.
Und wieso soll das an deiner kleinen Privatschule besser sein? Du wirst hier in keinster Weise ausgebildet sondern wurstelst hier nur vor dir her (falls sie dich überhaupt annehmen).
Sei mir nicht böse, aber ich glaube hier geht es nicht um die Zeit mit deiner kleinen Tochter oder deinem Mann (was macht dein Mann eigentlich? Hat der die gleichen Sorgen?) geht, sondern du hast eher eine Prüfungsangst oder sowas in die Richtung. Vielleicht solltest du hier mal ggf. professionelle Unterstützung aufsuchen.
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Ausbilden wie im Ref vielleicht nicht, aber sie werden mich mit Sicherheit unterstützen und beraten.
Die Angst des Versagens bezog sich eher darauf, dass ich Angst habe irgendwas zu vernachlässigen, entweder Ref oder Familie
Wie ist das mit meinem Mann gemeint?
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Was dein Mann beruflich macht, arbeitet der auch ggf. Teilzeit um Zeit für dich und seine Tochter zu haben? Macht der sich auch Gedanken entweder seinen Job oder seine Familie zu vernachlässigen?
Ausbilden wie im Ref vielleicht nicht, aber sie werden mich mit Sicherheit unterstützen und beraten.
Und wie lange soll das der Fall sein? Eine Woche oder zwei? Die werden dich auch nicht an die Hand nehmen. Und gerade das Referendariat ist ja die Lehrerausbildung, die Uni ist nur für die Fachwissenschaft da. Also mal im Ernst, willst du dein Leben ohne Ausbildung da arbeiten? Da kommt doch nur Murks bei raus.
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Erstmal ist es nicht ganz falsch, sich darüber Gedanken zu machen, ob man das ref mit kleinem Kind schaffen kann. Es ist wirklich nicht ohne. Ich habe es auch mit klein- und Großkind berufsbegleitend durchgezogen und kann ein Liedchen davon singen.
Wenn du in dieser Hinsicht sorgen machst, solltest du evtl noch ein bisschen Zeit verstreichen lassen, bis deine Tochter größer ist. Du brauchst eine verlässliche ganztägige Kinderbetreuung. Diese muss zum Teil schon morgens um halb 7 da sein und in Krankheitsfällen einspringen können. Zudem muss dein Mann Zeiten an den Wochenenden und abends auffangen. Ansonsten wird es schwierig werden, wenn du nicht ein absolutes Grundtalent bist. Von daher finde ich es eigentlich nicht ganz falsch, wenn du aus finanziellen Gründen vielleicht vorher ohne 2. Staatsexamen eine Vertretungstätigkeit aufnimmst. So bekommst du Routine und kannst schon mal ansehen, wie es ist, mit kleinem Kind arbeiten zu gehen.
Viel Erfolg bei deiner Entscheidung. Am Ende sollte in jedem Fall das Ref stehen. Alles andere ist Unsinn. Privatschulen können schließen. Und dann steht man ohne alles da.
Der Spruch mit Hausfrau und Mutter ist auch echt anmaßend. Da kann ich nur den Kopf schütteln. Hier macht sich jemand berechtigte Gedanken, ob noch genug Zeit für die Familie bleibt und muss sich sowas anhören. Bald fragt hier auch keiner mehr nach, so wie im Ref Forum.
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Die berechtigte Sorge um die Familie habe ich gar nicht in Abrede gestellt, die Konsequenzen, die die Threaderstellerin daraus zieht, halte ich aber für absolut kontraproduktiv und falsch.
Außerdem hörte sich das in den ersten Beiträgen eher nach "Soviel Stress, der Leistungsdruck und im Gegensatz die kuschelige Privatschule" an.
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Dennoch würde ich der Threaderstellerin raten, das Referendariat zu machen - MIT 2. Staatsexamen kannst du quasi an "alle" Schulen gehen, ohne bist du doch deutlich eingeschränkter. Irgendwie kann und muss das auch mit kleinem Kind gehen. Hier finden sich ja einige positive Beispiele im Forum.
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Irgendwie wurden die Antworten hier doch recht schnell sehr persönlich, was ich nicht verstehen kann.
Zur Ausgangsfrage:Sicherlich kannst Du versuchen, Dich an der von Dir präferierten Privatschule ohne 2. Staatsexamen zu bewerben. Jedoch solltest Du dabei einige Dinge bedenken bzw. nicht außer Acht lassen:
- Ohne 2. Staatsexamen hast Du keine Lehrbefähigung, weder an Privat- noch an staatlichen Schulen. Was passiert, wenn Dir die Schule nach einiger Zeit doch nicht so gefällt, wie Du es anfangs angenommen hast? Was ist, wenn ihr aus beruflichen / anderen Gründen mal in ein anderes Bundesland ziehen müsst?
- Lehrer mit 2. Staatsexamen werden Dich immer und überall überholen und sei es nur bei der Besoldung. Was ist, wenn Du Dich auf eine Funktionsstelle bewerben möchtest oder Du eine für Dich interessante schulische Tätigkeit findest, die Du aber ohne 2. Staatsexamen nicht ausfüllen darfst?
- Beamtensicherheit hin oder her, einer Lehrkraft ohne 2. Staatsexamen kann wesentlich schneller und leichter gekündigt werden, da ihr schlicht die Qualifikationen fehlen. Möchtest Du jedes Schuljahr aufs Neue um Deinen Job bangen oder vielleicht die Ferien nicht bezahlt werden, nur weil Du Dein Referendariat nicht hast?Dass das Referendariat kein Zuckerschlecken ist, weiß hier vermutlich jeder. Ich persönlich hätte gut und gerne auf die Erfahrungen im Ref verzichten können, aber keinesfalls auf mein 2. Staatsexamen! Dein Ref dauert höchstens 18 Monate (und nicht wie bei mir damals 24). Es sind gut investierte 18 Monate, so stressig und elendig sie auch für manche Menschen sein mögen, denn Du lernst Dein "Handwerk", erlangst fachliche, pädagogische und didaktische Sicherheit und somit auch einen staatlichen Abschluss. Wo dieser Dich letztendlich hinführt, bleibt ja ganz Dir überlassen.
Du hast Lehramt studiert, weil Du Lehrer werden möchtest, dazu gehört nunmal das 2. Staatsexamen. Ohne dies wirst Du Dich immer am unteren Ende der Lehrer-Nahrungskette befinden und wirst andere - auch eventuell weniger für den Beruf talentierte Menschen als Du es bist - an Dir vorbeiziehen sehen, einfach weil diese ihr 2. Staatsexamen in der Taschen haben.
Möchtest Du das? -
Vielen Dank für eure Antworten, vor allem an Sissymaus. Endlich mal jemand, der versucht meine Situation zu verstehen.
Mein Mann arbeitet im 3-Schichtsystem. Von daher ist es noch schwerer für uns und er kann mir die kleine nur in der Frühschicht abends abnehmen.
Vielleicht ist es ja dann wirklich Überlegen wert erstmal bisschen zu arbeiten und dann trotzdem das Ref nachzuholen. So kann ich mehr Praxiserfahrung sammeln.
In der Privatschule habe ich trotzdem genug Stress, dass ist mir auch bewusst, aber es steht nicht zusätzlich dieser Leistungsdruck hinter mir. -
Inwiefern sammelst du keine Praxiserfahrung im Referendariat? Oder anders gesagt: Warum denkst du, dass zusätzliche Praxiserfahrung notwendig ist?
Meinst du nicht, dass das ggf. noch stressiger ist, weil dich da keiner anleitet?Deinen Beiträgen entnehme ich, dass du innerlich eh schon beschlossen hast, dass Referendariat nicht mehr aufzunehmen. Aber ich frage mich trotzdem, weshalb? Das wird ja nicht nur wegen den Geschichten im Lehrerzimmer sein.
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Vielen Dank für eure Antworten, vor allem an Sissymaus. Endlich mal jemand, der versucht meine Situation zu verstehen.
Mein Mann arbeitet im 3-Schichtsystem. Von daher ist es noch schwerer für uns und er kann mir die kleine nur in der Frühschicht abends abnehmen.
Vielleicht ist es ja dann wirklich Überlegen wert erstmal bisschen zu arbeiten und dann trotzdem das Ref nachzuholen. So kann ich mehr Praxiserfahrung sammeln.
In der Privatschule habe ich trotzdem genug Stress, dass ist mir auch bewusst, aber es steht nicht zusätzlich dieser Leistungsdruck hinter mir.Ja, genauso ist es! Es ist ja im Ref nicht so, als bekäme man zu jeder Stunde wertvolle Tipps. Oftmals geht es nur darum zu "überleben". So hat es meine Fachleiterin ausgedrückt. Ok, Seiteneinsteiger sind zT noch mehr belastet, aber trotzdem ist es stressig. Erst recht mit Kind. Das darf man einfach nicht unterschätzen. Es ist wirklich einfacher, wenn das Kind größer ist und man durch Vertretungsunterricht schon mal etwas Routine gesammelt hat.
Viel Erfolg bei allem, was Du Dir vornimmst Berichte mal zwischendurch.
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