Klassenwechsel eines Schülers

  • Hallo,
    dies ist mein erster Beitrag hier.
    Ich habe zum Anfang des Schuljahres einen neuen Schüler in meine Klasse bekommen. Auf den ersten Blick macht er einen guten Eindruck, ist ein ruhiger Junge. Er ist allerdings schon zwei Jahre älter und auch einiges größer.
    Aber in den ersten Wochen habe ich das Gefühl bekommen, dass ich einige Probleme mit ihm kriegen könnte. Ich denke, er könnte einer sein, der seine Mitschüler so manipuliert, wie es ihm passt. Und da mache ich mir Sorgen. Im letzten Jahr mussten wir ganz schön kämpfen, dass die Klasse zusammenwächst und im Moment ist die Klassengemeinschaft friedlich. Und genau die könnte der Junge zerstören. Das Problem ist, dass ich das nur im Gefühl habe und keine konkreten Beweise habe.


    Meine Frage ist nun, könnte ich ihn in eine Parallelklasse versetzen lassen, obwohl noch nichts Gravierendes vorgefallen ist? Die Antwort ist wahrscheinlich Nein, aber ich wollte trotzdem mal nachfragen.


    Bundesland ist übrigens NRW.


    Ganz liebe Grüße

  • Bei uns an der Schule wäre die Antwort definitiv "nein". Es wurde aus irgendwelchen organisatorischen Gründen entschieden, dass er in diese Klasse kommt und solange nichts vorgefallen ist, sollte er dort auch bleiben. Alles andere würde völlig falsche Signale setzen. Am Ende kommt dann jeder daher und meint irgendjemanden so "nach Gefühl" versetzen lassen zu können.


    Vielleicht magst Du aber mal die Situation in der Klasse beschreiben und was Dir an dem neuen Schüler aufgefallen ist und Dich zu der Idee bringt, er könnte Unruhe stiften. So könnte man Dir sicher mehr helfen als Dir einfach eine Antwort zu geben, die Du eh schon kennst.

  • Ich denke, er könnte einer sein, der seine Mitschüler so manipuliert, wie es ihm passt. ... Und genau die könnte der Junge zerstören. Das Problem ist, dass ich das nur im Gefühl habe und keine konkreten Beweise habe.

    Relax!


    (fette Stellen im Zitat von mir)

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    • Offizieller Beitrag

    warum sollte er versetzt werden? Auf bloßen Verdacht hin?



    Ich halte generell nicht viel vom Klassenwechseln, wenn sich Kinder nicht gut verstehen, weil ich der Meinung bin, an solchen Schwierigkeiten müssten in den allermeisten Fällen die Schüler mit Hilfe der Lehrer arbeiten. Aber hier ist ja noch gar nichts vorgefallen. Auch deine Klasse ist keine statische Einheit, da wird immer eine gewisse Fluktuaktion drin sein.

  • Ich denke auch eher "nein"... zumal in anderen Klassen ja die gleiche Schwierigkeiten wäre bzw. das gleiche Problem auftreten könnte.
    LG

  • Mir fielen spontan auch ein/ zwei SchülerInnen ein, die ich gerne los wäre :teufel: und da gibts genug konkrete Vorfälle.
    Aber was ist denn mit deinen Parallelkollegen? Willst du denen das Problem unterschieben?

  • Da die Versetzung in eine parallele Lerngruppe eine der Ordnungsmaßnahmen ist, geht das so mit Sicherheit nicht einfach so. Das (also Ordnungsmaßmahme) oder Antrag der Eltern (und auch da müssen gravierende Gründe vorliegen) sind bei uns zumindest die einzigen Gründe, die zu einem Köassenwechsel führen.
    Erst mal ruhig bleiben und dem Kind eine Chnace geben.

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

  • Hallo, danke für eure Antworten. War mir ja schon klar!


    Aber jetzt ist tatsächlich schon was Konkretes vorgefallen (und das in der kurzen Zeit!)!! Hat mich mein Gefühl nicht getäuscht. Mal sehen, wie sich die Situation entwickelt.



    Schönes Wochenende!

  • Na, das ist ja praktisch, dass dann direkt Freitag was vorgefallen ist...




    Auch wenn das höchstwahrscheinlich nicht reichen wird, die Versetzung in eine parallele Lerngruppe ist eine recht massive Ordnungsmaßnahme, da muss aber noch einiges mehr passieren oder direkt was richtig schlimmes. Dennoch bin ich der Meinung, dass das Lehrergrundwissen sein sollte.

    • Offizieller Beitrag

    Ich würde über Kollegen mit solchen Ansinnen/Einstellungen auch eher die Augenbrauen heben. Vor allem, wenn ich die Parallelklasse hätte. Klingt fast wie die Mutter, die letzens gerne gehabt hätte, dass Kind B in eine andere Klasse als ihr Kind A versetzt würde, "weil er A ablenkt".
    So einfach ist das aber nicht.


    Was tust du denn als Klassenlehrerin um das Kind "einzunorden"?

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

  • Also sorry, aber findest du es nicht selber unreflektiert, dass du ein Kind nach 5 min. nicht leiden kannst und loswerden möchtest?


    Ja, es gibt hinterlistige Kinder. Da er überaltert ist, hat das sicher auch seine Gründe und vielleicht entpuppt er sich als schwierig. Aber nein, selbstverständlich kannst du ihn nicht eben mal schnell loswerden, weil dir der Konflikt zu anstrengend erscheint. Abgesehen davon, was bereits erwähnt wurde, das es auch frech ist, den Kollegen fix einen aufzudrücken, der dir unangenehm erscheint.


    Du hast Angst, dass die Klassengemeinschaft geschwächt wird und alte Disziplinkonflikte wieder auftreten. Mag eine berechtigte Angst sein, aber sie ist im Moment einzig und allein deine Angst.
    Ich würde dir dringend raten, dieses Kind als Übungskandidaten zu sehen, in der Frage: wie konfrontiere ich Kinder mit asozialem Verhalten und, vor allem, wie halte ich selbst die Konfrontation, diese Konflikte mit Kindern/ Halbstarken aus? Ich bin immer für klare Worte und notfalls auch drastische Maßnahmen, aber sie müssen zum Kind und seiner Familie passen. Das kann man nicht entscheiden, ohne irgendwas über das Kind zu wissen.

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