Benachteiligung von Lehrern ohne Kinder!

  • @AnnaLisa
    Du liest auch nur das, was du lesen willst.


    1.) Habe ich - auch in diesem Thread - schon mehrfach darauf hingewiesen, dass Teilzeitkräfte, egal warum sie reduziert haben, natürlich entsprechende Vorteile bekommen müssen und dass Teilzeit immer ein Verlustgeschäft ist. Das steht völlig außer Frage.


    Daraus aber abzuleiten, dass Vollzeitkräfte sich nicht eine reduzierung des Nachmittagsunterrichts wünschen dürfen, da sie ja ohnehin ganztags (sozusagen "nine to five") arbeiten müssen, ist völlig unsinnig, da


    2.) jemand anderes (Seven?) schon erklärt hat, dass man (zumindest als Vollzeitkraft) an Tagen mit Nachmittagsunterricht eben nicht automatisch vormittags frei hat, um seine Arbeit zu machen. Vielmehr hat man viele Hohlstunden, in denen man an vielen Schulen aufgrund mangelnder Ausstattung (- das geht von Sitzplätzen bis zu Material oder Computer/Drucker) eben nicht arbeiten kann. Die Vor- und Nachbereitung muss dann im Anschluss oder an den Wochenenden stattfinden, wenn sogar Vollzeitkräfte mal Anrecht auf Freizeit hätten.



    Es sind Einstellungen wie die, die aus deinen Posts hervorgehen, die die Fronten unnötig verhärten. Eine ausgewogene work/life-balance ist für jeden Arbeitnehmer wichtig, egal wie die privaten Verhältnisse sind. Dabei , und auch das habe ich vorher schon geschrieben, ist es für mich eine Selbstverständlichkeit, dass es eine entsprechend unterschiedliche Gewichtung der außerschulischen Faktoren gibt: natürlich zählt die Kinderbetreuung mehr als der Schäferhund oder die der Golfkurs. Das heißt aber doch nicht, dass nur Kinder zählen dürfen.
    Ebenso sollte es absolut selbstverständlich sein, dass Teilzeitkräfrte in vielen Fragen bevorzugt behandelt werden, eben da sie sich eine Reduzierung der Arbeitszeit und Arbeitsbelastung durch Gehaltseinbußen erkaufen. (Dass dein Stundenplanmacher, dein PR und deine Gesamtkonferenz zu unfähig sind, hier ein Konzept zu erarbeiten, ist leider persönliches Pech!) Das kann aber doch nicht heißen, dass das Vollzeitkräfte nicht das Recht haben dürfen, Wünsche zu äußern, um ihr Privatleben ebenfalls bis zu einem gewissen Maß pflegen zu können.


    Ich bin froh, dass ich an einer Schule arbeite, an der Teilzeitkräften - und darunter vor allem junge Eltern - sehr stark unterstützt werden und dass sie entsprechende Vergünstigungen erhalten, wo dies eben möglich ist. Und ich froh, dass auch die Bedürnisse von Vollzeitkräfte berücksichtigt werden, wo dies eben möglich ist. Und ich bin froh, dass genau deshalb die Vollzeitkräfte nicht über die Teilzeitkräfte lästern, sie würden ja nichts arbeiten. Und ich bin froh, dass die Teilzeitkräfte den Vollzeitkräften ihre Entlastungen nicht neiden.


    Wer, bitte, soll denn irgendetwas davon haben, dass wir uns gegeneinander ausspielen lassen? Und in diesem Zusammenhang gehört auch der Umgangston. Es ist an meiner Schule absolut nicht üblich, im keifenden Ton Privilegien einzufordern und sich mit anderen zu vergleichen. Da wird ruhig und sachlich gesprochen und es werden schnelle, zufriedenstellende Lösungen gefunden. So muss das sein.
    Und wenn das an deiner Schule nicht funktioniert, dann solltest du da mal ansetzen, statt hier Vollzeitkräfte anzukeifen, dass sie sich keine zwei freien Nachmittage zu wünschen haben.


    So, jetzt habe ich mich selbst ereifert, aber Kollegen, die sich für Grabenkämpfe innerhalb des eigenen Berufsstands instrumentalisieren lassen, gehen einfach gar nicht.

  • Dann existiert an eurer Schule kein Teilzeitkonzept. Bei uns muss jemand, der z.B. 3/4 seiner Stunden hat, nur an 3/4 der LK, FK, DB usw. teilnehmen. Beschließt die LK.

    In HH ist das nicht vorgesehen. Da wird zwar die Teilzeitkraft durch das Arbeitszeitmodell etwas entlastet, aber gefühlt gleicht das das nicht aus, was man genauso lange da sitzt wie Vollzeitkollegen.

  • Na ja, ich finde halt, dass jemand der doppelt so viel arbeitet laut Vertrag und auch doppelt so viel verdient, auch doppelt so viel Nachmittagsunterricht haben sollte. Nichts weiter.


    Wir Teilzeitkollegen sind ja eh schon benachteiligt, weil wir an allen anderen "Veranstaltungen" in vollem Umfang teilnehmen müssen, was an einer Gesamtschule nicht gerade wenig ist.


    Ich finde nur diese Anspruchshaltung so manchen Vollzeitkollegen ganz schön hoch. Bloß kein Nachmittagsunterricht, damit genügend Zeit für Hobbies bleibt! Mensch, dann reduziert doch! Ihr müsst einfach bis 17 Uhr arbeiten, ist doch egal ob Vormittags Unterricht und Nachmittags Vorbereiten oder umgekehrt.
    Bei Teilzeiteltern ist das sehr wohl relevant.

    Hm, ich weiß nicht, wo Du in meinem Post herausgelesen hast, dass ich mir generellen Nachmittagsunterricht verbitte, damit ich Hobbys pflegen kann...


    Seltsam, dass ich wirklich noch nie einen Vollzeitkollegen über den mangelnden Einsatz einer Teilzeitkraft habe jammern hören, umgekehrt aber -zumindest hier- die Teilzeitkräfte anscheinend sehr, sehr wütend auf Vollzeitkräfte sind. Warum eigentlich? Welche Privilegien habe ich denn im Gegensatz zu Dir, Anna Lisa? Umgekehrt könnte ich Dir antworten: "Ja, wenn es Dich so aufregt, dass Du trotz Reduzierung auf exakt dieselbe Stundenzahl pro Woche kommst wie ich als Vollzeitkraft, aber 2000€ weniger verdienst, warum stockst Du dann nicht wieder auf und verdienst 2000€ mehr? Augenscheinlich würde sich für Dich ja nichts ändern: Du hättest immer noch 3 Nachmittage in der Schule bis 17 Uhr und könntest endlich Deine sinnlos freigesetzten Vormittage mit Vorbereitungen füllen!"


    Wir drehen uns im Kreis.
    Ich bin sicherlich nicht dafür verantwortlich, dass Du, Anna Lisa, Dich unfair behandelt fühlst und dann auch noch 2000€ weniger als ich verdienst. Nein, den Schuh ziehe ich mir nicht an. Wenn es ein solch offensichtliches Missverhältnis zwischen Teilzeit- und Vollzeitkräften an Deiner Schule gibt, dann ändere etwas daran; Vorschläge wurden bereits genannt. Aber bitte lass Deinen Frust nicht an mir aus, die noch nicht mal im selben Bundesland unterrichtet wie Du, geschweige denn an derselben Schulform oder gar Schule.


    Ich bin von 07:15h - 17:00h an 4 Tagen in der Woche in der Schule, habe Hohlstunden, Vertretungsstunden, Aufsichten, etc. und das ist okay, denn das ist mein Job. Aber ich lasse mir von niemandem - egal ob kinderlos oder Elternteil - erklären, dass ich als Privatperson und Arbeitnehmer kein Anrecht auf Pausen und/oder Feierabend habe, weil es Teilzeitkräfte gibt, die mein Anrecht auf so etwas als unverschämt empfinden, noch dazu, weil ich ja keine Kinder habe.
    Tatsächlich ist eine solche Argumentation, wie von Dir oben getätigt, überhaupt nicht zielführend, denn sie verhärtet Fronten, nimmt die Lust und die Chance auf eine sachliche Diskussion und lässt einen darüber nachdenken, wie ausgeprägt die Neidkultur gerade unter Lehrern ist, die doch alle (!) wissen, was und wie viel Zeit dieser Job abverlangt.

    I wonder which mistake I'm going to try to learn from today.

  • In HH ist das nicht vorgesehen. Da wird zwar die Teilzeitkraft durch das Arbeitszeitmodell etwas entlastet, aber gefühlt gleicht das das nicht aus, was man genauso lange da sitzt wie Vollzeitkollegen.

    Ist hier ebenso, ich muss z.B. unbedingt mal klären, wie sie sich die Präsenztage (3 Stück am Ferienende) vorstellen, wenn ich nur 39% arbeitet, warum sollte ich dann genauso wie die Vollzeitkollegen 12 Zeitstunden in der Woche anwesend sein (ich muss ja nur 7 Schulstunden arbeiten), zumal mir dann meine Stillpausen an den Tagen fehlen und ich die Vorbereitung fürs neue Shculjahr ja eh zu Hause machen muss, da wir keinen Arbeitstag in der Schule haben und die Zeit auch mit so nicht sehr zeitverschaffenden Maßnahmen, wie Fortbildungen blockiert sind.

  • Ist hier ebenso, ich muss z.B. unbedingt mal klären, wie sie sich die Präsenztage (3 Stück am Ferienende) vorstellen, wenn ich nur 39% arbeitet, warum sollte ich dann genauso wie die Vollzeitkollegen 12 Zeitstunden in der Woche anwesend sein (ich muss ja nur 7 Schulstunden arbeiten), zumal mir dann meine Stillpausen an den Tagen fehlen und ich die Vorbereitung fürs neue Shculjahr ja eh zu Hause machen muss, da wir keinen Arbeitstag in der Schule haben und die Zeit auch mit so nicht sehr zeitverschaffenden Maßnahmen, wie Fortbildungen blockiert sind.

    Das ist so ein Beispiel: Bei uns gab es neulich ein ähnliches "Problem". Der PR ist zum Chef, um das im Sinne der TZ-Kollegen zu klären und der Chef ist ihnen mit Unverständnis begegnet und hat das Gespräch recht schnell beendet: Für ihn war es nämlich ganz selbstverständlich klar, dass so eine Regelung für TZ-Kollegen nur anteilig gelten kann. Und so muss das auch sein, und keine VZ-Kraft beschwert sich darüber. Das wäre ja auch unsinnig.


    Gleichzeitig hat sich aber auch keine TZ-Kraft darüber zu beklagen, wenn es für einzelne VZ-Kollegen Ausnahmeregelungen gibt. Das wäre nämlich ebenso unsinnig.

  • Das ist so ein Beispiel: Bei uns gab es neulich ein ähnliches "Problem". Der PR ist zum Chef, um das im Sinne der TZ-Kollegen zu klären und der Chef ist ihnen mit Unverständnis begegnet und hat das Gespräch recht schnell beendet: Für ihn war es nämlich ganz selbstverständlich klar, dass so eine Regelung für TZ-Kollegen nur anteilig gelten kann. Und so muss das auch sein, und keine VZ-Kraft beschwert sich darüber. Das wäre ja auch unsinnig.Gleichzeitig hat sich aber auch keine TZ-Kraft darüber zu beklagen, wenn es für einzelne VZ-Kollegen Ausnahmeregelungen gibt. Das wäre nämlich ebenso unsinnig.

    Das ist hier leider überhaupt nicht klar bisher, bei einem Tag mussten alle komplett anwesend sein und bei drei Tagen gibt es bisher auch diese Auskunft von der Senatsverwaltung bzw. es ist nicht darauf eingegangen worden. Ist ja erstmalig so mit der Tagen und keinem Ausgleich! Mal sehen, was der Personalrat dazu sagt, wie die generelle Regelung aussehen soll. Das wir in der Schule eine Lösung finden, denke ich schon, wobei auch sicherlich nur auf Nachfrage, denn bisher müssen wir auch bei allen Konferenzen anwesend sein, weil es eine Dienstpflicht (hm, bin aber nur Angestellt ;) ) ist.

  • Was hilft gegen gegen überflüssige Dienstbesprechungen, Präsenztage und reihenweise "Hohlstunden" (die man natürlich mit schulischer Arbeit füllen sollte und nicht mit Kaffeetrinken und Plaudern mit den Kollegen)?


    Ganz einfach: Man führt Buch über diese zeitliche Belastung. Die Vorgabe sind immer noch ca. 1800 Stunden Arbeitszeit im Jahr (52 Wochen minus 30 Urlaubstage minus 5 Feiertage, 8 Stunden Arbeit am Tag). Für Teilzeitkräfte eben anteilsmäßig. Und wenn man sieht, dass diese Zeit nicht ausreicht, werden alle "freiwilligen" Leistungen auf das Minimalprogramm heruntergefahren oder ganz eingestellt (Klassenfahrten, Exkursionen; notfalls wird auch die Unterrichtsvorbereitung auf Sparflamme gesetzt und die Klassenarbeiten / Klausuren nur noch unter dem Aspekt der Korrekturfreundlichkeit entworfen). Anders geht es scheinbar nicht. Ich komme immer mehr zu der Überzeugung: Wer sich in unserem Job ausbeuten lässt, ist selber schuld oder irgendwie ungeeignet für den Job, da ihm / ihr das "dicke Fell" fehlt.


    Gruß !

  • Ich bin von 07:15h - 17:00h an 4 Tagen in der Woche in der Schule, habe Hohlstunden, Vertretungsstunden, Aufsichten, etc. und das ist okay, denn das ist mein Job. Aber ich lasse mir von niemandem - egal ob kinderlos oder Elternteil - erklären, dass ich als Privatperson und Arbeitnehmer kein Anrecht auf Pausen und/oder Feierabend habe, weil es Teilzeitkräfte gibt, die mein Anrecht auf so etwas als unverschämt empfinden, noch dazu, weil ich ja keine Kinder habe.
    Tatsächlich ist eine solche Argumentation, wie von Dir oben getätigt, überhaupt nicht zielführend, denn sie verhärtet Fronten, nimmt die Lust und die Chance auf eine sachliche Diskussion und lässt einen darüber nachdenken, wie ausgeprägt die Neidkultur gerade unter Lehrern ist, die doch alle (!) wissen, was und wie viel Zeit dieser Job abverlangt.


    Mal ehrlich. Das finde ich aber schon ein bisschen heftig. In der Schulleitung fände ich solche Zeiten ja noch ok, aber als Lehrer???


    Wenn ich das mal überschlage, bist du von Montag bis Donnerstag 40 Schulstunden in der Schule. Dazu kommt der Freitag, an dem du wohl auch arbeitest. Nehmen wir noch einmal
    den Freitag dazu mit 6 Stunden, sind wir bei 46 Schulstunden.
    Da ihr wohl eine Ganztagesschule seid, noch die Mittagspausen dazu mit ~1Stunde sind wir bei +- 50 Schulstunden, die du 'benötigst' um 25-27 Schulstunden abzudecken.
    Das ist jetzt mal ganz ganz grob überschlagen von mir...
    Ganz ehrlich. Normal finde ich das aber nicht. Du hast ja sozusagen nach jeder Stunde eine Freistunde!?!


    Ist das normal bei euch oder bist du einfach sehr gerne an der Schule weil ihr sehr gut ausgestattet seid? Bei uns und alle Lehrer die ich kenne, würde das so keiner mitmachen.
    Heftiges Programm!!!

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    ich find das gar nicht so schlecht, wenn dann alles weggearbeitet ist. Bei mir an der Schule machen das einige so und ich mach das auch öfter. In den Freistunden Korrekturen und Vorbereitungen, Kopien und Recherchen und wenn man um 17 Uhr nach Haus fährt, ist wirklich Feierabend. Ich mag das lieber, kann nämlich abends nicht nochmal anfangen. Mein persönlicher Rhythmus ... Da steh ich dann lieber früh auf als bis spät in die Nacht zu arbeiten am heimischen Schreibtisch ... Ich hab bei Seven nicht rausgelesen, dass da Akkordarbeit und dann nochmal Programm zu Haus ansteht. Mein Mann ist auch oft von 6 bis 17 Uhr auf der Arbeit und hat dann Feierabend. wo ist da der Unterschied? Heftig ists doch nur, wenn dann zu Hause noch bis Mitternacht weitergeackert wird ...

  • Ich stimme im Prinzip zu. Allerdings muss man durchaus unterscheiden: Ich weiß nicht, was dein Mann beruflich macht, aber der Regelfall dürfte doch sein, dass man im "normalen" Leben durchaus auch mal am Stück konzentriert arbeiten kann. Bei einzelnen Freistunden über den Tag verteilt ist das - zumindest für mich - kaum der Fall. Man hat/hätte 45 Minuten, bis man aus der Klasse im Lehrerzimmer oder Arbeitsraum ist (nachdem alle Entschuldigungen unterschrieben, Fragen geklärt und Schülergespräche geführt sind) vergehen mindestens fünf bis zehn Minuten. Oft wird man noch von Kollegen aufgehalten, die "schnell" das eine oder andere klären wollen.
    Bis man dann sitzt, bleiben 30 bis 35 Minuten, um echt zu arbeiten - vorausgesetzt, man muss nicht noch was kopieren oder so. Da bekomme ich vielleicht ein bis zwei Stunden vorbereitet zu Inhalten, die ich schon mal unterrichtet habe. Oder ich kann drei bis vier Hausaufgaben oder Übungsaufgaben durchschauen, aber mit einer Klausur brauche ich da nicht anfangen. Das lohnt sich einfach nicht.
    Dazu kommt, dass wir an der Schule nicht genügend Platz haben, dass ich meine MAterialien dort lagern könnte, geschweige denn meine "Bibliothek". Das bedeutet, dass ich, wenn ich abends zu Hause bin, doch nochmal Materialien heraussuchen oder etwas nachlesen und in der Konsequenz nachbessern muss.
    Ich hätte nichts dagegen, jeden Tag von 7.30 bis 18 Uhr an der Schule zu sein, wenn ich dann wirklich fertig wäre und am Wochenende auch frei hätte. Aber so klappt das einfach nicht. Zumindest bei mir nicht.

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    ich find das gar nicht so schlecht, wenn dann alles weggearbeitet ist. Bei mir an der Schule machen das einige so und ich mach das auch öfter. In den Freistunden Korrekturen und Vorbereitungen, Kopien und Recherchen und wenn man um 17 Uhr nach Haus fährt, ist wirklich Feierabend. Ich mag das lieber, kann nämlich abends nicht nochmal anfangen. Mein persönlicher Rhythmus ... Da steh ich dann lieber früh auf als bis spät in die Nacht zu arbeiten am heimischen Schreibtisch ... Ich hab bei Seven nicht rausgelesen, dass da Akkordarbeit und dann nochmal Programm zu Haus ansteht. Mein Mann ist auch oft von 6 bis 17 Uhr auf der Arbeit und hat dann Feierabend. wo ist da der Unterschied? Heftig ists doch nur, wenn dann zu Hause noch bis Mitternacht weitergeackert wird ...

    Dann arbeitest du wohl an einer tollen Schule. Glückwunsch! Bei uns leider unmöglich. Kein ruhiges Zimmer zum Arbeiten, langsames Internet, Computer mit Windows 2000...
    Man hat ehrlich gesagt nie seine Ruhe, weil (wie schon beschrieben) auch Lehrer zu einem kommen und bisschen Schwätzchen halten wollen, was suchen, mit anderen Kollegen reden und und und...
    Ich kann mich jedenfalls in der Schule nicht konzentrieren und nicht arbeiten. Warum sollte ich das auch, wenn ich zu Hause alles habe und vor allem eins: meine Ruhe.
    Und diese ständigen Vergleiche zu 'mein Mann arbeitet auch bis 17 Uhr' hinken einfach ein wenig. Arbeitet dein Mann auch am Samstag oder Sonntag??? :stumm:

  • Ich darf Dich beruhigen: Durch diese mir aufgedrückte Arbeitszeit wurde ich seit Planstellenantritt gezwungen, äußerst effizient zu arbeiten. Laut Regelung umfasst eine volle Planstelle für Gym-Lehrer in RLP 24 Stunden, mit Vorhaltestunden (Abitur) komme ich auf 25-26 Stunden, dazu kommen noch 3 unentgeltliche Vertretungsstunden pro Monat. Dafür fällt der Abiturkurs nach den Osterferien weg, was eine Entlastung bedeutet.


    Jeder Lehrer meiner Schule hat seinen eigenen Schreibtisch zum Arbeiten, nur internetfähige Rechner sind rar gesät. Korrigieren kann ich demnach in der Schule, Tests/Kursarbeiten aufsetzen sowie Kopieren auch, was ich auch ausgiebig tue, sodass die Korrekturen nicht mehr (oder kaum noch) in den Abend verlagert werden müssen.
    Habe ich bspw. die 6. Stunde und/oder die 7./8. Stunde frei, kann ich sehr entspannt Essen gehen, um danach die 9./10. Stunde wieder zu halten. Zudem wird bei uns die 6. Stunde kaum bis gar nicht vertreten.


    Ja, ich habe fast nach jeder Stunde eine Freistunde, was ätzend sein kann. Nein, mein Stundenplan sieht nicht immer so aus, das wechselt, insbesondere nach dem Abitur. Der PR achtet sehr darauf, dass jede/r an der Schule einen annehmbaren Plan bekommt. Ist dies mal nicht möglich, wird versucht, ein Ausgleich zu schaffen. Problematisch ist, dass gerade wir Gym-Lehrer an der IGS sehr viel Nachmittagsunterricht haben sowie wirklich viele Hohlstunden, da die Realschullehrer mit der Sek I nicht in den Nachmittag können. Mir sind Freistunden aber mittlerweile lieber als 6 Stunden Unterricht am Stück, denn danach bin ich wirklich geschafft.


    Ich bereite während der Schulzeit kaum noch Unterricht vor, da ich alle Reihen bereits in den kleinen Ferien vorbereite und mittlerweile besitze ich einen ganzen Sack voll Reihen und Materialien, die ich oftmals einfach so aus dem Regal ziehen kann, was mich zusätzlich entlastet.


    Du siehst, mit ein wenig Effizienz und Disziplin geht das schon und dadurch, dass ich in der Schule tatsächlich korrigieren kann, sind meine Wochenenden nicht mehr so voll. Als Junglehrer war das zwar echt hart und ich bin froh, dass ich diese Zeit weitgehend hinter mir habe, doch mittlerweile klappt es ganz gut. :)
    Und vielleicht sieht mein Plan im nächsten Halbjahr schon wieder ganz anders aus.

    I wonder which mistake I'm going to try to learn from today.

  • Dann arbeitest du wohl an einer tollen Schule. Glückwunsch! Bei uns leider unmöglich. Kein ruhiges Zimmer zum Arbeiten, langsames Internet, Computer mit Windows 2000...Man hat ehrlich gesagt nie seine Ruhe, weil (wie schon beschrieben) auch Lehrer zu einem kommen und bisschen Schwätzchen halten wollen, was suchen, mit anderen Kollegen reden und und und...
    Ich kann mich jedenfalls in der Schule nicht konzentrieren und nicht arbeiten. Warum sollte ich das auch, wenn ich zu Hause alles habe und vor allem eins: meine Ruhe.
    Und diese ständigen Vergleiche zu 'mein Mann arbeitet auch bis 17 Uhr' hinken einfach ein wenig. Arbeitet dein Mann auch am Samstag oder Sonntag??? :stumm:

    ich weiß nicht, warum dein Ton so bissig ist. Ich wollte lediglich darlegen, dass es möglich ist, diese Arbeitszeit so zu nutzen, dass man gut klarkommt und nicht auf ein burnout zusteuert. Dass es Arbeitszeitmodelle gibt, die vielleicht zu dir nicht passen, aber zu anderen Lehrern sehr wohl. Und dass auch nirgends geschrieben steht, dass ein Lehrer am Wochenende arbeiten muss. Und ja, mein Mann arbeitet auch am Wochenende mitunter. Außerdem hinken schon Vergleiche zwischen den einzelnen Lehrämtern und ja sogar zwischen der gleichen Schulform. Wie du richtig bemerkst, ist meine Schule ganz gut ausgestattet und ich hab das Glück, einen Vorbereitungsraum am Fachraum zu haben, den außer mir niemand nutzen möchte. Einige meiner Kollegen arbeiten einfach in ihrem Klassenraum weiter, da kommt auch keiner zum Schwatzen vorbei. Das ist nur im Lehrerzimmer gefährlich. Also, entspann dich und tolerier einfach andere Ansichten.

  • Das dürfte nicht "vor allem" gelten, sondern bestenfalls "auch". Und dann bleibt noch die Frage, wofür das ein Argument sein soll. Objektiv erbringen Eltern eine (bestimmte!) Leistung von höchster gesamtgesellschaftlicher Relevanz. Objektiv tun Menschen ohne Kinder dies nicht.
    Es ist vielleicht hart, das zu akzeptieren, und daraus ergibt sich natürlich keine automatische Lösung für Regelungen am Arbeitsplatz. Aber es ist doch fraglich, ob Intentionen hier entscheidend sind.

    Das soll gar kein Argument für etwas sein, aber ich kenne mehrere KollegInnen, denen es inzwischen massiv ans Eingemachte geht, wenn sie bei Vertretungen / Stundenplänen / Klassenfahrtsbegleitungen etc. permanent aufs Brot geschmiert bekommen, sie könnten das ja problemloser machen, weil sie keine Kinder / keinen Partner haben. Das sind nämlich auch Fragen, die das engste Privatleben betreffen und daher machmal - auch in diesem Thread - schon mit etwas mehr Sensibilität behandelt werden können. Was diese Kollegen vll. sonst von gesamtgesellschaftlicher Relevanz leisten (Pflege von Angehörigen, Ehrenamt, weiteres privates Engagement...), fragt und weiß meist keiner. Ach doch - sie bemühen sich auch redlich, die Kinder zu verantwortungsvollen Mitmenschen und Bürgern zu erziehen, um die sich einige der gesamtgesellschaftlichen Höchstleister, die uns ihre Sprösslinge anvertrauen, nicht immer unbedingt in wünschenswertem Maße bemühen. Und damit meine ich ausdrücklich nicht die frühe Entscheidung für eine Kinderbetreuung, die hier für mich teilweise erschreckend abgewertet wird, sondern den zunehmenden Mangel an Erziehung, mit dem Kinder zu uns an die Schule kommen. Von daher wäre mein Anliegen: Kinder sind wichtig für unsere Gesellschaft und Eltern sollen wo es geht unterstützt werden - aber eine permanente Moralkeule oder Benachteiligung und Abwertung Kinderloser löst das Problem nicht, sondern tut nur unnötig Gräben auf.

  • Da - insbesondere hier in Deutschland und insbesondere im Bildungsbürgertum - ständig darauf gepocht wird, dass Kinder eine Privatsache ist und der Staat sich nicht einzumischen hätte (vgl. Kita-Pflicht, frühe Kitas, Ganztagsschulen...), finde ich solche Diskussionen ziemlich heuchlerisch (falls /wenn es sich um dieselben Leute handelt)

    Du vermischst hier zwei Ebenen: Auch zu Hause erzogene Kinder, ja sogar Kinder, die im Homeschooling unterrichtet werden (so das hierzulande möglich wäre, was es gottseidank nicht ist), zahlen eines Tages Steuern, gehen zur freiwilligen Feuerwehr oder leisten sonst einen nützlichen Beitrag zur Gesellschaft.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Hätten meine Frau und ich unser Einkommen für uns allein, wären wesentlich größere Sprünge drin als mit Kindern.

    Eure Kinder sind eure großen Sprünge! Andere haben halt die Sprünge in ihrem Leben anders definiert. Wo ist dein Problem?


    Du vermischst hier zwei Ebenen: Auch zu Hause erzogene Kinder, ja sogar Kinder, die im Homeschooling unterrichtet werden (so das hierzulande möglich wäre, was es gottseidank nicht ist), zahlen eines Tages Steuern, gehen zur freiwilligen Feuerwehr oder leisten sonst einen nützlichen Beitrag zur Gesellschaft.

    Woher weißt du das? Ich halte diese Annahme für sehr spekulativ.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

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