@AnnaLisa
Du liest auch nur das, was du lesen willst.
1.) Habe ich - auch in diesem Thread - schon mehrfach darauf hingewiesen, dass Teilzeitkräfte, egal warum sie reduziert haben, natürlich entsprechende Vorteile bekommen müssen und dass Teilzeit immer ein Verlustgeschäft ist. Das steht völlig außer Frage.
Daraus aber abzuleiten, dass Vollzeitkräfte sich nicht eine reduzierung des Nachmittagsunterrichts wünschen dürfen, da sie ja ohnehin ganztags (sozusagen "nine to five") arbeiten müssen, ist völlig unsinnig, da
2.) jemand anderes (Seven?) schon erklärt hat, dass man (zumindest als Vollzeitkraft) an Tagen mit Nachmittagsunterricht eben nicht automatisch vormittags frei hat, um seine Arbeit zu machen. Vielmehr hat man viele Hohlstunden, in denen man an vielen Schulen aufgrund mangelnder Ausstattung (- das geht von Sitzplätzen bis zu Material oder Computer/Drucker) eben nicht arbeiten kann. Die Vor- und Nachbereitung muss dann im Anschluss oder an den Wochenenden stattfinden, wenn sogar Vollzeitkräfte mal Anrecht auf Freizeit hätten.
Es sind Einstellungen wie die, die aus deinen Posts hervorgehen, die die Fronten unnötig verhärten. Eine ausgewogene work/life-balance ist für jeden Arbeitnehmer wichtig, egal wie die privaten Verhältnisse sind. Dabei , und auch das habe ich vorher schon geschrieben, ist es für mich eine Selbstverständlichkeit, dass es eine entsprechend unterschiedliche Gewichtung der außerschulischen Faktoren gibt: natürlich zählt die Kinderbetreuung mehr als der Schäferhund oder die der Golfkurs. Das heißt aber doch nicht, dass nur Kinder zählen dürfen.
Ebenso sollte es absolut selbstverständlich sein, dass Teilzeitkräfrte in vielen Fragen bevorzugt behandelt werden, eben da sie sich eine Reduzierung der Arbeitszeit und Arbeitsbelastung durch Gehaltseinbußen erkaufen. (Dass dein Stundenplanmacher, dein PR und deine Gesamtkonferenz zu unfähig sind, hier ein Konzept zu erarbeiten, ist leider persönliches Pech!) Das kann aber doch nicht heißen, dass das Vollzeitkräfte nicht das Recht haben dürfen, Wünsche zu äußern, um ihr Privatleben ebenfalls bis zu einem gewissen Maß pflegen zu können.
Ich bin froh, dass ich an einer Schule arbeite, an der Teilzeitkräften - und darunter vor allem junge Eltern - sehr stark unterstützt werden und dass sie entsprechende Vergünstigungen erhalten, wo dies eben möglich ist. Und ich froh, dass auch die Bedürnisse von Vollzeitkräfte berücksichtigt werden, wo dies eben möglich ist. Und ich bin froh, dass genau deshalb die Vollzeitkräfte nicht über die Teilzeitkräfte lästern, sie würden ja nichts arbeiten. Und ich bin froh, dass die Teilzeitkräfte den Vollzeitkräften ihre Entlastungen nicht neiden.
Wer, bitte, soll denn irgendetwas davon haben, dass wir uns gegeneinander ausspielen lassen? Und in diesem Zusammenhang gehört auch der Umgangston. Es ist an meiner Schule absolut nicht üblich, im keifenden Ton Privilegien einzufordern und sich mit anderen zu vergleichen. Da wird ruhig und sachlich gesprochen und es werden schnelle, zufriedenstellende Lösungen gefunden. So muss das sein.
Und wenn das an deiner Schule nicht funktioniert, dann solltest du da mal ansetzen, statt hier Vollzeitkräfte anzukeifen, dass sie sich keine zwei freien Nachmittage zu wünschen haben.
So, jetzt habe ich mich selbst ereifert, aber Kollegen, die sich für Grabenkämpfe innerhalb des eigenen Berufsstands instrumentalisieren lassen, gehen einfach gar nicht.