konfliktambulanz

  • was haltet ihr von folgender idee:
    in einer schule gibt es einen besonderen raum, der immer offen ist. dort befindet sich ein konfliktexperte.


    wenn es im unterricht richtig zum eklat kommt, kann der schüler in die konfliktambulanz gehen oder geschickt werden.


    der konfliktexperte erstversorgt den schüler. der lehrer kann dann später dazu kommen zum beispiel, damit man wieder zueinander findet und die schwierigkeiten ausräumt.


    in den konfliktraum könnten stark provokante schüler geschickt werden oder auch frustige schüler selber gehen.

  • das weiß ich nicht. ich kenne das trainigsraumkonzept nicht.


    die "konfliktambulanz" habe ich gerade erfunden, weil ich überlegte, wohin man schüler senden könnte, die man gerade auf den mond schießen möchte. es gilt doch schnell die situation zu entschärfen.


    wenn meine kinder mich nerven, schicke ich sie manchmal zu oma. die hört den hitzköpfen dann zu wie doof mama ist usw udn vermittelt.


    ich habe in der zwischenzeit die möglichkeit meine fassung wieder zu erlangen und durchzuatmen.

  • So etwas kenne ich als Time Out Modelle.


    In großen Schulen gibts das, da kann man immer einen Schüler hinschicken.


    Ich war mal an einer Schule, da war das ganz klasse geregelt:
    Wir hatten eine Art "Stundenplan" zum Konfliktentschärfen. Da waren hauptsächlich in den letzten Schulstunden (1. bis 3. Stunde eigentlich gar nicht) Lehrer eingetragen, die Schüler, die extrem auffallen, betreuen. Da war der Chef mit einigen Stunden im Plan, es gab Lehrer, die dafür ein oder zwei Stunden hatten und es gab Lehrer, die da ihre Sprech- oder Freistunde (die Idealisten!) hatten und die zur Verfügung gestellt haben.
    Wenn man jetzt in der 4., 5. oder 6. Stunde einen Schüler hatte, wo gar nichts mehr ging, konnte man den da hinschicken. Da hatten wir so vorgedruckte Zettel, wo wir kurz eingetragen hatten, was war. Da wurde dann drüber mit dem Schüler gesprochen. Den Zettel musste der Schüler mitbringen und beim betreuenden Lehrer unterschreiben lassen, dass er auch zu der Zeit da war. Außerdem hat der "abgebende" Lehrer auf dem Zettel noch vermerkt, was der Schüler da dann arbeiten soll (z.B. Mathebuch S., Nr.).


    War wirklich ein SUPERSACHE, geht aber nur an Schulen, wo viele engagierte Lehrer sind (wer setzt sich in seiner Freizeit da noch hin?), aber es hat ja jeder zu einem anderen Zeitpunkt davon profitiert und von daher wars ok.
    Als ich das dann an einer späteren Schule, wo ich war, vorgeschlagen habe, etwas ähnliches einzuführen, bekam ich ungläubiges Entsetzen.

    Vermeintliche Rechtschreibfehler sind ein Vorgriff auf kommende Rechtschreibreformen und deren Widerruf.

  • Liebe MrsX,
    finde auch, dass dies eine tolle Sache ist. Kam es vielleicht auch vor, dass auf dem unterschriebenen Zettel stand, dass der Lehrer möglicherweise was nachholen musste oder war diese Konfliktbewältigung eher einseitig angelegt?

  • Ne, wir Lehrer haben meistens darüber geredet, was war und was bis besprochen/ geklärt wurde und was nicht. Den "Laufzettel" haben wir zu unseren Schülerbeobachtungen geheftet.
    Deine Anmerkung, dass der Lehrer was "nachholen muss" ist gut und auch gerechtfertigt, denn mit dem "Abschieben" der Schüler wird ja das ursächliche Problem nicht gelöst. Es entschärft in diesem Moment die Situation in der Klasse und gibt dem betroffenen Schüler auch die Zeit, mal durchzuschnaufen.
    Das Time Out darf halt auch nicht total toll für die Schüler sein, sie sollen ja schließlich da nicht ständig hocken, das ist nur für Notfälle gedacht.

    Vermeintliche Rechtschreibfehler sind ein Vorgriff auf kommende Rechtschreibreformen und deren Widerruf.

  • Oh werte MrsX,
    was muss ich da Lesen Schülerbeobachtung? In anderen Kreisen nennt man dies Observation. Provokant gefragt? Gibt es auch Lehrerinnen- und Lehrerbeobachtungen?


    Orwellsche Grüße


    Drumm: D

  • Nenn es wie du willst, in einigen Bundesländern sind Lehrer verpflichtet, so etwas zu führen:


    Grundschullehrerinnen und -lehrer in Bayern sind verpflichtet, differenzierte Schülerbeobachtungen zum Sozial-, Lern- und Arbeitsverhalten ihrer Schüler aufzuzeichnen. Diese Beobachtungen müssen einem vorgegebenem Muster entsprechen, welches sich auch in den Zeugnissen wiederfindet.


    Ach ja, provoziere wen anderes, aber nicht mich 8o .

    Vermeintliche Rechtschreibfehler sind ein Vorgriff auf kommende Rechtschreibreformen und deren Widerruf.

  • Zitat

    Gibt es auch Lehrerinnen- und Lehrerbeobachtungen?


    60 Augen, jeden Tag...

    Die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen - HEnRy vAn dyKe

    Einmal editiert, zuletzt von Remus Lupin ()

  • Nun ja, als Quizmatser müsste ich Dir sagen, Frage leider nur zu einer Hälfte beantwortet. Leider darfst Du nicht zwischen Tor eins, zwei oder drei wählen!



    Verbindlichste Grüße
    Drumm

  • Zitat

    Gibt es auch Lehrerinnen- und Lehrerbeobachtungen?


    Klar, die nennt sich dann Stellungnahme des Schulleiters und das Zeugnis heißt Beurteilung. :D Die Schülerakte mit den gesammelten Zeugnissen etc. heißt dann Personalakte. :D

    Ein Hund denkt: "Sie kümmern sich um mich, sie versorgen mich, sie müssen Götter sein!" Eine Katze denkt: "Sie kümmern sich um mich, sie versorgen mich, ich muss ein Gott sein!"

  • Zitat

    was haltet ihr von folgender idee:
    in einer schule gibt es einen besonderen raum, der immer offen ist. dort befindet sich ein konfliktexperte.


    Mir ist das unter dem Namen "Inselpädagogik" bekannt.


    bablin

    Wer hohe Türme bauen will,
    muss lange beim Fundament verweilen.
    Anton Bruckner

    Einmal editiert, zuletzt von Bablin ()

  • Hallo,


    die Idee an sich findet bestimmt niemand schlecht - nur muss der Raum da sein und der Experte bezahlt werden. ;) Und: Der Experte muss auch noch was taugen, bzw. diese Aufgabe ernst nehmen. ;)


    LG
    Tina

    Ein Hund denkt: "Sie kümmern sich um mich, sie versorgen mich, sie müssen Götter sein!" Eine Katze denkt: "Sie kümmern sich um mich, sie versorgen mich, ich muss ein Gott sein!"

  • Ja, haben wir. Dass dort ein Schüler hingeschickt wird, weil er im Unterricht nicht mehr zu halten ist, kommt allerdings wohl eher nicht vor.


    Aber Lehrer und Schüler können sich dorthin wenden, wenn es Konflikte gibt. Die freundliche Dame steht dem Betreffenden dann zur Seite und sucht eine Regelung. Klappt eigentlich meistens.


    An unserer Grundschule werden Kinder dieser Art zum Schulleiter geschickt. Der redet dann mit ihnen. Das klappt irgendwie auch.


    Grüße Enja

    • Offizieller Beitrag

    Die Idee finde ich gut, habe auch gestern so etwas im Fernsehen gesehen bei arte (in einer französischen Brennpunktschule).


    Deine Art hier zu schreiben drumm, empfinde ich allerdings als unangenehm und ich weiß, dass ich nicht die einzige bin.


    Bitte unterlasse Provokationen, du solltest ja mitbekommen haben, dass durchaus ernste Antworten kommen. Deine Art zu schreiben ist hingegen der Diskussion wenig nützlich.


    Gruß leppy

  • Zitat

    gremline schrieb am 11.01.2006 20:25:
    in einer schule gibt es einen besonderen raum, der immer offen ist. dort befindet sich ein konfliktexperte.


    Ich kann meinen Vorrednern nur zustimmen. Zumindest in NRW gibt es das an vielen größeren Schulen unter dem Namen "Trainingsraum". Hier sitzt den ganzen Vormittag ein Sozialpädagoge und / oder ein Psychologe und wartet auf "Kundschaft" ;) Die Schüler sollen hier hauptsächlich lernen mit Konflikten umzugehen und ihr eigenes Handeln kritisch zu überdenken.

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