Fremdsprachen und Leidenschaften

  • Hallo ihr lieben!


    Ich lese nun schon seit einiger Zeit interessiert im Forum mit und habe nun beschlossen, mich selbst mit einer Frage an euch zu wenden! :)


    Ich studiere in Bayern LA Gym mit den Fächern Englisch/Spanisch und als Erweiterungsfach Wirtschaft/Recht. Ich habe eine große Leidenschaft für Fremdsprachen und Fremdsprachenlernen, von daher war mir eigentlich immer klar, zwei Sprachen auf Lehramt zu studieren. Im Schulpraktikum ist mir nun aber gedämmert, was ich bereits einige Zeit geahnt habe: in den ganzen Stunden, die ich netterweise halten durfte, ist mir aufgefallen, dass mir Fremdsprachenunterricht nicht wirklich liegt und ich Sachfächer (wie Wirtschaft/Recht) viel besser unterrichten kann und, wenn ich ehrlich bin, mir Englisch/Spanischunterricht gar keinen Spaß von der Lehrerseite aus macht.
    Nun könnte man natürlich argumentieren, einfach andere Fächer zu studieren, nur würde mir wiederum mit zwei komplett anderen Fächern die sprachliche Komponente fehlen.
    Ich bin ziemlich verwirrt - kennt das noch jemand von euch? Dass einem die Fächer, die einem am meisten liegen (bei mir Fremdsprachen) als Unterrichtsfächer überhaupt nicht gefallen?


    Beste Grüße


    Kubi92

    • Offizieller Beitrag

    Bei mir ist es wellenartig verlaufen. Ich hab mit Deutsch (als Fremdsprache, im Ausland) angefangen und das war mein absolutes Neigungsfach. Als ich nach Deutschland wechselte, nahm ich notgedrungen (man muss ja 2 Fächer haben) meine Muttersprache als Fremdsprache hinzu. Ich habe das Studium gehasst und die Kurse meistens (aktiv) abgesessen. In Deutsch habe ich mindestens das doppelte an Seminaren besucht... Fach 3 ist ein Sachfach und meine heimliche Liebe gewesen, bis ich es auch tatsächlich offiziell studierte.
    Vor Deutsch habe ich mich immer in der Schule gefürchtet... viel mehr Literatur als Linguistik, usw


    (Ref in Muttersprache und Sachfach gemacht)
    Mittlerweile werde ich aber immer begeisterter von Deutsch als Lehrperson, auch wenn gewisse Berührungsängste bestehen bleiben, meine Muttersprache macht mich wahnsinnig und ich versuche, da einen Bogen um die Mittelstufe zu machen, das Sachfach gefällt mir immer weiter. "Über die Jahre"merke ich aber, wie sehr ich die Oberstufe brauche, um Pausen von 'ich bin du bist er ist' und 'die Maus ist in der Küche'


    Ist ein Bundeslandwechsel denkbar? Da hättest du mehr Freiheiten in deiner Fächerkombi.
    Überlege mal, WAS dir nicht gefällt. Wenn es die Sprachlernphase ist, mit der du dich absolut nie anfreunden kannst, wird es unrealistisch schwierig. Sonst ist es vielleicht nur eine Momentaufnahme?


    Chili

  • Eventuell kannst du ja mal darüber nachdenken, ob du nicht an einer Berufsschule arbeiten möchtest. Und wenn du so gern Wirtschaft und Recht unterrichtest, ist es vielleicht sogar machbar, dass du mehr diese Fächer unterrichten wirst, als die Sprachfächer.

    • Offizieller Beitrag

    Und wenn du so gern Wirtschaft und Recht unterrichtest, ist es vielleicht sogar machbar, dass du mehr diese Fächer unterrichten wirst, als die Sprachfächer.

    Das wäre aber eher unüblich, denn normalerweise ist es an kaufmännischen Schulen schwerer, die Fremdsprachen abzudecken als Wirtschaft (letzteres hat ja fast jede Lehrkraft dort als Fach).

  • Das kann man nicht allgemein sagen. Dazu gibt es einfach immer wieder zu viele Veränderungen im Berufsschulbereich. Ich bin zum Beispiel als Wirtschaftspädagogin mit Doppelwahlpflichtfach nach dem Referendariat einige Jahre an einem Fachgymnasium gewesen und habe dort fast immer mehr Englisch als Wirtschaft unterrichtet. Danach war ich an ein normales Gymnasium abgeordnet und habe dort auch Englisch in Klasse 5 unterrichtet und hatte nur 2 Stunden Wirtschaft in Klasse 9. (Und fachfremd Geo in Klasse 5)
    Was ich damit sagen will ist, dass niemand zu Beginn eines Studiums sagen kann, wie du irgendwann mal in 10 Jahren eingesetzt wird. Deswegen ist es wichtiger, dass man sich für eine Fachrichtung entscheidet, die heute einem Freunde und Spass bereitet während des Studiums. Und was dann irgendwann nach Studium und Referendariat passiert, kann man nicht antizipieren.

    • Offizieller Beitrag

    Ich bin zum Beispiel als Wirtschaftspädagogin mit Doppelwahlpflichtfach nach dem Referendariat einige Jahre an einem Fachgymnasium gewesen und habe dort fast immer mehr Englisch als Wirtschaft unterrichtet. Danach war ich an ein normales Gymnasium abgeordnet und habe dort auch Englisch in Klasse 5 unterrichtet und hatte nur 2 Stunden Wirtschaft in Klasse 9.


    Das meinte ich ja, in einer beruflichen Schule brauche ich vor allem das allgemeinbildende Fach, weil ich ja noch jede Menge andere leute mit Wirtschaft habe. Dagegen kann ich mir an allgemeinbildenden Schulen vorstellen, dass die ja eher dann Wirtschaft brauchen.

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