In meiner 5. Klasse werde ich im kommenden Unterricht einen sehr hohen Anteil an Schülern mit reinen Realschulempfehlungen oder eingeschränkten Gymnasialempfehlungen haben und einige wenige mit einer Gymnasialempfehlung, bei vielen ist auf dem Zeugnis angegeben, dass sie Rechtschreib- oder Rechenschwächen haben und weiterer Förderung bedürfen. Mich würde nun interessieren, wie ihr den Unterricht in so potenziell leistungsheterogenen oder aber wahrscheinlich eher 'schwachen' Klassen - vor allem in Deutsch - gestaltet, sprich mit welchem Förder- oder Differenzierungsmaterial ihr arbeitet (das Lehrbuch wird das "Deutschbuch" von Cornelsen sein)?
Deutsch in leistungsheterogener / 'schwacher' 5. Klasse mit Förderbedarf Deutsch - Tipps gesucht
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Liebe/r Aktenklammer,
jetzt muss ich mal ganz blöd fragen: Unterrichtest du am Gymnasium?
Ganz ehrlich: Wenn die Kinder mit der falschen Empfehlung und Problemen aufs Gymnasium gehen kann man nur sagen: Selber schuld. Warum musst du dann separat fördern?
In der 5. Klasse meines Sohnes wird normaler Unterricht in Deutsch betrieben, dazu gibt es aber eine Förderstunde pro Woche für Kinder mit RS- oder anderen Problemen, in denen darauf speziell eingegangen wird. Im eigentlichen Unterricht gibt es ein Einstiegsneveau für alle (das aber die Grundlagen der GS in großen Teilen wiederholt).
Bin gerade etwas baff..... und drohe, vom Glauben abzufallen
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Ja, es handelt sich um ein Gymnasium.
Warum ich separat fördern muss?
Unter anderem aus folgenden Gründen: Die Schülerzahlen müssen stimmen bzw. es sollen so viele wie möglich "dabei" bleiben. Es besteht ein ziemlicher Kampf zwischen den Schulen in allen Nachbarstädten (die nehmen auch gerne mal die Schüler mit 8 Fünfen - davon 4x im Hauptfach - auf) und somit ist es schlecht, wenn zu viele "auf der Strecke" blieben.
Zum anderen haben wir einen parallelen G9-Zweig und in dem sind "andere" Verhältnisse; diese Schüler werden bis zum Ende der EPh nicht mit den G8-ern gemischt. Ich glaube/fürchte, dass man da schnell an schwächere Leistungen gewöhnt ist. -
Mich schockiert wieder einmal, wie sehr manche Bundesländer scheinbar ihr Niveau immer noch mehr runterfahren, um jedem das Abitur nachzuwerfen!
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Zumal es in NRW gerne gesehen wird (bzw. es politisch gewollt ist), dass man die SuS fördert (sowohl die Leistungsstarken als auch die Leistungsschwachen).
Wir haben für die LRS-Kinder eine eigene AG im Nachmittagsbereich.
Da ihr vermutlich auch die Lernzeiten einführen werdet, wäre hier auch eine Möglichkeit die LRS Kinder zu fördern.Vielleicht wäre das hier etwas für dich:
http://www.cornelsen.de/lehrkr…&reihe=Deutschbuch&typ=ET -
Habt Ihr Freiarbeitsstunden o.ä.? In einem solchen Rahmen lässt sich sehr gut differenzieren.
@Sommertraum
Die Schulformempfehlung, die ein Schüler mit 9 oder 10 Jahren bekommt, sagt wenig darüber aus, ob er dazu in der Lage sein wird, Abitur zu machen oder nicht. An meiner Gesamtschule werden annähernd zu gleichen Anteilen Schüler mit allen Empfehlungen aufgenommen. Durchschnittlich 2/3 eines Jahrgangs geht in die gymnasiale Oberstufe. Darunter sind regelmäßig auch Schüler, die mit einer Hauptschulempfehlung zu uns gekommen sind. -
Ich habe ja auch gar nichts gegen Förderung - das steht jedem Kind zu.
Und natürlich kann mit 10 Jahren die Zukunft eines Kindes nicht in Stein gemeißelt sein.Andererseits: Mein Unterrichtsniveau gestalte ich der Schulart entsprechend. Ich wiederhole kurz die Grundlagen und dann steigern wir. Wer da nicht mitkommt, darf natürlich an seinen Schwächen arbeiten, bekommt von mir Aufgaben und Tipps und auch gern eine persönliche Beratung - aber all diese zusätzlichen Dinge (denn der Haken ist ja: Wer schwächer ist, muss mehr tun, nicht weniger!) müssen in der Freizeit zugearbeitet werden.
Das schaffen eine ganze Menge schwache Schüler, die die Zähne zusammenbeißen und ackern. Darüber freue ich mich. Wer es nicht schafft, für den gibt es noch andere, vielleicht geeignetere Schularten. Da muss dann Beratung her.Übrigens: Auch in der BS differenziere ich, weil ich SuS aller Abschlussarten in den Klassen sitzen habe. Das mache ich recht einfach - ein und derselbe Text für alle, Stufe eins klärt unbekannte Wörter und beantwortet Fragen, stufe zwei fasst den Inhalt in eigenen Worten zusammen, Stufe 3 schreibt die Stellungnahme dazu.
Bitte versteht mich nicht falsch: In der GS muss differenziert werden, da man ja allen Schülern gerecht werden muss, ebenso wie in der Haupt/Werkrealschule. In Realschule und Gymni erwarte ich ein Mindestunterrichtsniveau für alle und die Differenzierung nach oben - für die ganz Starken.
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Zumal es in NRW gerne gesehen wird (bzw. es politisch gewollt ist), dass man die SuS fördert (sowohl die Leistungsstarken als auch die Leistungsschwachen).
Wir haben für die LRS-Kinder eine eigene AG im Nachmittagsbereich.
Da ihr vermutlich auch die Lernzeiten einführen werdet, wäre hier auch eine Möglichkeit die LRS Kinder zu fördern.Vielleicht wäre das hier etwas für dich:
http://www.cornelsen.de/lehrkr…&reihe=Deutschbuch&typ=ETDiese Materialien habe ich auch schon gesehen, danke trotzdem für den Tipp. Die habe ich schon mal in den Warenkorb gelegt, es gibt anscheinend auch eine explizite Gymnasial-Variante des Hefts
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