bunte Materialien kostengünstig ausdrucken

  • Andersrum ist die Situation, in der davon ausgegangen wird, dass ich einfach so auf Privatkosten zu Hause drucke, unhaltbar. Ich würde trotzdem - gerade weil es sich ja mehr um einen symbolischen Akt des Protestes handelt - nicht einfach "heimlich" zum Ausgleich Papier einstecken, sondern dies zumindest mit der Schulleitung kommunizieren.

    Wer hat denn etwas von heimlich einstecken gesagt? Ich entnehme dem Kopierer unter den Augen von Kollegen einen kleinen Stapel, sofern ich neues Papier benötige. Für mich ist das so selbstverständlich, wie man zu den bereitgestellten Tackern greift, wenn man eben gerade etwas tackern möchte. Und ja, wenn die Schulleitung fragen würde, ob ich das mache, würde ich sagen:"Klar nehme ich Papier mit, wenn es alle ist. Ich will heute Abend schließlich die ABs für morgen ausdrucken, damit ich die morgens gleich kopieren kann."


    Im Übrigen geht deine Forderung nach einem Arbeitsplatz an der Schule mit Druckmöglichkeit in diesem Kontext (!) nicht auf, da dich ja keiner zwingt, Arbeitsblätter zu erstellen. Vor allem, wenn ihr ein Buch habt. Dass du problem-/kompetenz-/schüler-/prozess-/handlungs-/produktionsorientiert arbeiten möchtest und dafür regelmäßig ABs druckst, ist ja deine didaktische Entscheidung.

    Ja, wenn die SL sagt, dass ich zuhause nicht mehr mit Schulpapier drucken darf, dann ziehe ich meine Konsequenz und werde das offen kommunizieren.
    "Sie haben die Wahl, ich mache Dienst nach Vorschrift, in allen Bereichen, oder ich darf weiter Papier mit nach Hause nehmen und zeige erweitertes Engagement, erstelle auf die Lerngruppe abgestimmte Arbeitsblätter, bereichere den Unterricht durch neue Experimente (denn auch da muss man in der Regel eine eigene Versuchsanleitung zusammenschustern, weil viele in den Büchern nicht so 1:1 umsetzbar sind mit dem Schulequipment).".
    Wenn sich die SL dazu entschließt, dass sie von mir Dienst nach Vorschrift möchte, soll es mein Problem nicht sein. Bislang hatte ich den Eindruck, dass die SL engagierten Lehrern vertraut.
    Und ja, ich benutze das Schulpapier nach bestem Gewissen.


    Im Zweifelsfall gibt es ja sicher irgendwo einen Drucker bei euch, den du nutzen kannst, um auch mal ein AB oder eine Klausur zu drucken, so dass der Dienstherr aus dem Schneider ist.

    Es ist einfach nicht praktikabel, wenn ich abends Unterricht vorbereite und dann morgens früh die alten PCs hochfahren muss um dies dann zu drucken und noch einmal zu kopieren. Möglich ja, aber es kostet eben enorm viel Zeit und ist extrem fehleranfällig, da unsere PCs nicht immer zuverlässig funktionieren und auch einfach mal besetzt sein können. Morgens benötige ich die Zeit in aller Regel um Versuche für den Tag aufzubauen.
    Wenn der Dienstherr es allerdings möchte, dann muss er sich eben auch dafür entscheiden, dass ich nur noch das nötigste mache.
    Mal ehrlich, ich lasse mich doch nicht verarschen. Wenn ich etwas für die Schule zuhause arbeite, dann benötige ich das Arbeitsmaterial eben zuhause. Das schließt eben auch Papier ein. Ich habe mir auch schon Rotstifte im Sekretariat geben lassen und mit nach hause genommen.
    Auch da könnte ich die ja schließlich missbrauchen und anstatt nur meine Klausur damit zu korrigieren, einen roten Fisch malen und mir das Bild übers Bett hängen.


    Zitat

    Die offizielle Argumentation dürfte anders sein. Wenn Du Papier in der
    Schule einsteckst, dann "bestiehlst" du erstmal den Dienstherrn. Um den
    Vorwurft der Unterschlagung abzuwenden, müsstest du eben nachweisen,
    dass du das "gestohlene" Papier dienstlich verwendest. Ob und wie diese
    Argumentation vor Gericht Bestand hätte, weiß ich natürlich auch nicht.


    Kann ja mal eine Kamera aus der Schule ausleihen und mich mit der beim Ausdrucken der ABs filmen und dann schön erst auf den mitgenommenen Stapel und dann auf das AB zoomen, wie es aus dem Drucker kommt. :sterne:


    Mal ernsthaft, ich kann jeden morgen die Mappe aufmachen und die ABs vorzeigen, die ich zu kopieren gedenke. Wenn man es kontrollieren wollte, ich hätte nichts zu verbergen.

  • Bei uns ist es selbstverständlich, auch zu Hause auf "Schulpapier" ausdrucken zu dürfen. Da macht sich keinen nen Kopp drum, wenn jemand mal ein Paket mitnimmt. Wenn es anders wäre, würde ich nur noch per USB-Stick meine ABs in die Schule mitbringen und dort drucken. Das mache ich auch, aber manchmal ist es zu Hause praktischer und gemütlicher :prost: . Natürlich ist unsere Schulleitung damit einverstanden. Einen Farbdrucker gibt es (leider) an unserer Schule nicht.
    L.G. Pia

  • @Firelily:
    Nun reagiere mal nicht gleich so verschnupft. Wenn du in Absprache mit der Schulleitung Verbrauchsmaterialien zur Unterrichtsvorbereitung mitnimmst, ist dagegen nichts einzuwenden. Wenn du jedoch hier Junglehrern den Tipp gibst, einfach das Material mitzunehmen, muss ein Warnhinweis eben sein. Das kann ins Auge gehen.
    Da muss man dir nicht nachweisen, dass du das nicht für den Unterricht verwendest. Da muss man nur bezeugen, dass du das in dein Fahrzeug packst - falls man dir an den Karren fahren oder dich los werden will.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    • Offizieller Beitrag

    wenn ich Kopien erstelle, dann drucke ich die zu Hause auf schulischem "Schmierpapier" aus, d.h. auf A4- Papieren, deren Rückseite bereits bedruckt sind. Die bekomme ich Druckerraum. Offenbar gibt es davon reichlich -warum auch immer.
    Eine Vorlage drucke ich aus, den Rest erledigt dann der Schuldrucker, auch über USB-Stick. Und nein, ich muss nur sehr selten in einer langen Schlange anstehen. Allerdings plane ich sämtliche Kopien bereits am Wochenden für die kommende Woche und bin von daher nicht drauf angewisen, früh vor der ersten Stunde schnell noch was zu kopieren. Das mache ich dann am Ende der Pause oder in einer Freistunde, in der es im LZ eh zu unruhig ist zum Korrigieren.


    Farbkopien mache ich so gut wie gar nicht mehr. Wir haben interaktive Tafeln plus Dokumentenkameras in jedem Klassenraum, da bekomme ich jedes Kunstwerk, jede historische Bildquelle super und für alle Schüler deutlich sichtbar angezeigt.


    Ansonsten: In mir wehre sich gerade was gegen die Gleichsetzung: viele ABs= engagierter Lehrer. Ist mir doch ein wenig zu platt ;) Aber vielleicht gehört das in den thread mit den Schulbüchern oder den Medien....

  • Bei uns ist es selbstverständlich, auch zu Hause auf "Schulpapier" ausdrucken zu dürfen. Da macht sich keinen nen Kopp drum, wenn jemand mal ein Paket mitnimmt. Wenn es anders wäre, würde ich nur noch per USB-Stick meine ABs in die Schule mitbringen und dort drucken. Das mache ich auch, aber manchmal ist es zu Hause praktischer und gemütlicher :prost: . Natürlich ist unsere Schulleitung damit einverstanden. Einen Farbdrucker gibt es (leider) an unserer Schule nicht.
    L.G. Pia


    Davon würde ich träumen, bei uns war es im letzten Schuljahr so, dass es selbstverständlich war, dass jeder sein Papier mitbrachte, denn wir hatten keines mehr und das Budget war alle.


    Friesin: Die interaktiven Tafel haben wir auch, aber ohne Dokumentenkamera und damit finde ich sie leider wenig effektiv.



    Und damit schließe ich mich dann Susi Sonnenschein und Primaballerina an und drucke auch zu Hause mit meiner Tinte (meinem A3-Drucker, den wir in der Schule auch nicht haben) und meinem Papier. Allerdings eben nur selten, meist gibt es schwarzweiß Kopien aus der Schule, die aber teilweise auch auf meinem Papier ;)

  • Ich habe mir ein CISS für mein Drucker bestellt und bezahle damit pro ausgedruckter Seite zwischen 0,8 und 1 Cent (auch für Farbe).
    In der Schule sammle ich dann Kopiergeld von den Schülern ein (ist bei uns Usus, weil nichts bezahlt wird).
    In der Schule müsste ich für eine s/w-KOpie 4 Cent bezahlen. Da mache ich lieber alles stressfrei zu Hause.

  • In der Schule sammle ich dann Kopiergeld von den Schülern ein (ist bei uns Usus, weil nichts bezahlt wird).
    In der Schule müsste ich für eine s/w-KOpie 4 Cent bezahlen.


    Da ist doch nicht dein Ernst, oder?


    Du ZAHLST für dienstlich notwendige Kopien 4 Cent pro Stück? Zahlt eure Sekretärin auch 4 Cent, wenn sie was für die Schule kopiert?


    Alternativ spielst du den Inkasso-Verein für deinen Arbeitgeber, um Geld bei den Schülern einzutreiben? Lehrkräfte, die das Geld für Unterrichtsmaterialien bei den Schülern zusammenbetteln? Sorry, aber das GEHT GAR NICHT!


    Und das lasst ihr euch gefallen?


    Es gibt doch nur zwei Möglichkeiten: ENTWEDER die Kostenübernahme durch die Schule ohne wenn und aber ODER der vollständige Verzicht auf schulische Kopien!


    Die Zustände in Österreich scheinen ja noch schlimmer zu sein als in Deutschland bzw. die österreichischen Lehrer noch naiver als die deutschen...


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

    3 Mal editiert, zuletzt von Mikael ()

  • Alternativ spielst du den Inkasso-Verein für deinen Arbeitgeber, um Geld bei den Schülern einzutreiben? Lehrkräfte, die das Geld für Unterrichtsmaterialien bei den Schülern zusammenbetteln? Sorry, aber das GEHT GAR NICHT!


    Ich stimme dir in deinem Kampf gegen die Selbstausbeutung der Lehrkräfte absolut zu. Dass Lehrer Arbeits- und Unterrichtsmaterialien bzw. Dienstreisen selbst zahlen, geht gar nicht. Das ist unglaublich. In diesem Fall finde ich aber, dass du ein wenig übertreibst.
    Es war bisher an allen Schulen, an denen ich war, üblich, dass die SCHÜLER sog. Kopiergeld bezahlt haben, mit dem die Kopien des Schuljahr zumindest z.T. gegenfinanziert wurden. Dass dies die Klassenlehrer einsammeln mussten habe ich noch nie als Problem empfunden, den schließlich spiele ich auch den Inkasso-Verein, wenn ich Workbooks oder Lektüren bestelle und das Geld von den Schülern einsammle oder Ausflüge und Klassenfahrten organisiere und dafür Geld eintreibe.
    Ideal ist das nicht und natürlich hätte ich gerne eine Sekretärin, die das für mich übernimmt, aber wenn der Dienstherr meint, er müsste für so etwas einen Akademiker teuer mit A13Z bezahlen, dann ist das andererseits nicht mein Problem. Die Zeit dafür muss ich noch nicht einmal bewusst von meiner Unterrichtsvorbereitung einsparen, sondern sie geht ja direkt während meiner Unterrichtsverpflichtung drauf. Ist dann halt so. Das sehe ich ähnlich gelassen, wie wenn meine Schüler (-nicht ich!) während meiner Unterrichtszeit Tische und Stühle schleppen sollen, um eine Veranstaltung in der Aula vorzubereiten.


    EDIT: Wenn Josh ohnehin Kopiergeld einsammeln muss, dann finde ich die Variante, das in die eigene Tasche zu stecken und davon Ausdrucke im Klassensatz zu Hause zu finanzieren, statt morgens gestresst in der Kopiererschlange zu stehen, gar nicht so schlecht. Das erleichtert ihm die Arbeit, ohne dass er einen Cent aus eigener Tasche bezahlt. Konsequenterweise müsste man auch die Hardwareanschaffungen bzw. Abnutzung auf die Schüler umlegen.
    Das einzige wirkliche Problem sehe ich darin, ob dieses Vorgehen streng genommen legal ist und auch dann standhält, wenn missgünstige Schülereltern Ärger machen wollen. Als Parallele: Man sollte ja auch keinesfalls Geld für Klassenfahrten auf das eigene Privatkonto überweisen lassen, selbst wenn man es ja dann vollständig für die Finanzierung der Reise ausgibt. Der Verdacht der Vorteilsnahme im Amt ist da zu groß. Ähnlich könnte es auch in diesem Fall von missgünstigen Eltern konstruiert werden. Ist aber vielleicht in der Alpenrepublik anders.

  • Die Zeit dafür muss ich noch nicht einmal bewusst von meiner Unterrichtsvorbereitung einsparen, sondern sie geht ja direkt während meiner Unterrichtsverpflichtung drauf. Ist dann halt so.


    Gut, wenn das "offizielle Schulpolitik" mit entsprechendem Bettelbrief des Schulleiters ist ("Der Schulträger hält uns leider so kurz, dass wir um eine milde Gabe für die dienstlich notwendigen Kopien bitten.") und das dann wirklich jeder Kollege macht, sei dir verziehen. Aber nur dann, wenn du das Geld in aller Ruhe ohne Hektik während der offiziellen Unterrichtszeit einsammelst und dabei die entsprechenden Listen abhakst und nicht deine wohlverdiente Pause dafür opferst. Und bloß nicht auf die Idee kommen, die "versäumte Unterrichtszeit" am Samstag oder so nachzuholen (ich kenne echt einige Kollegen, die das vor dem Abi machen...).


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

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