7.Klässler

  • Hallo,


    im Forum "allgemein" wurde ja geschildert, wie anstrengend die 7.Klässler sind.


    Nun kann man in der Jahrgangsstufe 7 unserer Realschule momentan feststellen, dass die Leistungen ziemlich miserabel, sprich im Durchschnitt zum Teil verherend sind.


    So hat es z.B. im Englischtest tatsächlich bei 28 Schülern 12 mal 5, 2 mal 6, 10 mal 4 und der Rest eine 3.


    Ähnlich geht es in anderen Fächern auch. So hat es in FHW doch 1 mal eine 3, 8 mal eine 4 und 2 mal eine 5 gegeben.


    Durchgehend durch alle Fächer.


    Was geht da ab, ist die Pupertät so schlimm und wirkt sich so massiv aus?


    Meine Tochter mischt da immer beim Durchschnitt mit und ist ganz erstaunt.


    Als wäre es ganz etwas Neues, dass man nur durch Lesen und Anschauen nichts im Kopf bleibt.


    Was kann man sonst noch tun, außer ständig dem Kind auf den Nerv gehen (meine Tochter tut zum Glück noch, was ich will und will ja gute Noten).?


    Wie lange hält das denn an?


    Doris

  • Hallo,


    meine sind im Moment auch ähnlich, könnte aber noch wesentlich schlimmer sein. In der Hauptschule hört das in der Regel mit der 9. auf, weil dann der Abschluss gemacht wird. Dann geht es bei den meisten plötzlich wieder.


    Meine 7. kommt mir teilweise vor wie eine zähe Masse. ;)


    LG
    Tina

    Ein Hund denkt: "Sie kümmern sich um mich, sie versorgen mich, sie müssen Götter sein!" Eine Katze denkt: "Sie kümmern sich um mich, sie versorgen mich, ich muss ein Gott sein!"

    • Offizieller Beitrag

    In der Realschule ist es so (möglicherweise auch in anderen Schulformen, da kenne ich mich aber nicht so gut aus), dass von der 6 zur 7 ein enormer Sprung in den Anforderungen ist.
    Ich habe jetzt das 3. Mal eine 7 in Englisch und erlebe zum wiederholten Mal, wie die Schüler in den Noten runtergehen, weil einfach so viel in den Stoff der 7. Klasse gepackt wird. In der 7 wird bei uns in Englisch recht viel verlangt (verglichen mit der 6), es kommt so viel neuer Stoff, während der alte noch nicht genügend gefestigt ist.


    Gleichzeitig kommt bei uns noch Französisch als 2. Fremdsprache hinzu - wenn auch nicht versetzungsrelevant - was die Schüler noch mehr fordert. Das alles geschieht zu dem Zeitpunkt, an dem die Schüler gerade in die tiefste Pubertät kommen. Da kommt sehr viel zusammen.


    Ich hatte noch keine 7 längere Zeit in Deutsch, habe aber noch gestern mit einer Kollegin darüber gesprochen, dass auch dort die Anforderungen von der 6 zur 7 stark steigen.
    Bei uns wird zum Beispiel in der 7 erstmalig die Rechtschreibung
    in Aufsätzen mitgewertet, die Textsorten werden abstrakter (z.B. Inhaltsangaben...).


    Wie es in Mathe ist, weiß ich leider nicht.


    Aber gerade in Englisch ist der Sprung extrem. Das einzige was ich deiner Tochter raten kann ist, regelmäßig zu lernen, damit sich keine größeren Stofflücken entwickeln.


    Ich bin selbst auch etwas ratlos, was man da machen kann. Jedenfalls stimmt der Inhalt unserer Bücher und auch unserer Lehrpläne (deutlich geworden auch an den Lernstandserhebungen) nicht mit dem Leistungsvermögen unserer Schüler überein. Aber dummerweise kann ich ja nicht jedes 2. Thema weglassen, um den Rest ausführlich zu üben. ?(
    Wir überlegen in der Fachschaft auch schon länger hin und her, wie wir den Spagat zwischen den Leistungserwartungen und dem Leistungsvermögen unserer Schüler hinkriegen.
    Eine mögliche Erklärung wäre die, die ich in letzter Zeit schon öfter in Bezug auf NRW gehört habe: Die Schulformen haben sich verschoben, auf dem Gymi sitzen u.a. viele potentielle Realschüler, an der Realschule viele potentielle Hauptschüler usw., während die Bücher für eine andere Schülerschaft gemacht wurden.


    Eine Frage am Rande: Was ist denn eigentlich FHW?

  • Eine kleine Zwischenfrage an Referendarin:


    Bei euch ist Französisch als 2. Fremdsprache in der 7. Klasse nicht versetzungsrelevant? 8o


    Tut da überhaupts irgendjemand was?

    Give me a simple life
    With a book by the fire
    A stool to rest my feet on
    And a cushion for my head.

  • Bei uns in S-H ist Französisch in den Klassen 7 und 8 nicht versetzungsrelevant. Das sagt aber natürlich keiner Laut, so dass die wenigsten Kinder oder Eltern es wissen. Einige 8 Klässler wissen es natürlich, wenn sie wegen der Französischnote nicht sitzen geblieben sind, aber irgendwie scheint die Kommunikation unter den Schülern da nicht zu funktionieren. Allerdings kann die F-Note aus der 8. später ins Abschlusszeugnis, vielleicht wirkt das auch Wunder.

    • Offizieller Beitrag

    Lelaina:


    An den Realschulen in NRW ist Französisch in der 7. Klasse (ab nächstem Jahr in der 6. Klasse) für alle Schüler ein Jahr verpflichtend. Genau gesagt ist es "positiv versetzungsrelevant", das heißt, dass man mit Französisch schlechte Leistungen in anderen Fächern ausgleichen kann, aber umgekehrt schlechte Noten in Französisch nicht versetzungswirksam sind.
    Ab der 8 kann dann Französisch als Wahlpflichtfach, also quasi als Hauptfach gewählt werden.



    Zitat

    Tut da überhaupts irgendjemand was?


    Tja, das ist ein Problem. Anfangs sind die Schüler immer super motiviert, da es ja eine neue Fremdsprache ist, gegen Ende des Schuljahres wird es immer schlimmer.


    Meine ehemalige Klasse, die ich vor 2 Jahren im Bdu in Englisch hatte, hat gegen Ende des Schuljahres den Französischunterricht total boykottiert.


    Ich denke auch, dass diese Regelung problematisch ist, v.a. für die Französischlehrer und für die Kinder, die Französisch später als Wahlpflichtfach wählen wollen.
    Besonders schwierig für die Französischlehrer an den Realschulen in NRW ist, dass es eben an einer typischen Realschule nur einen Wahlpflichtkurs pro Jahrgang gibt, also insgesamt 3 pro Schule. Und gleichzeitig hat jede 7. Klasse Französisch, so dass die Franz-Lehrer einen großen Teil ihrer gesamten Unterrichtszeit in unmotivierten und schwierigen Siebener-Klassen verbringen.


    Ich hatte zwischenzeitlich mal Franz als 3. Fach studiert, bin inzwischen aber nicht unglücklich darüber, dass ich das Fach nicht zu Ende studiert habe, da ich nicht unbedingt in der Realschule Französisch unterrichten wollte.


    Zusatz zu Siljas Beitrag, den ich eben erst gelesen habe:
    Es hat durchaus Vorteile, dass das bei euch nicht so direkt gesagt wird. Bei uns wird das den Schülern und Eltern sehr deutlich gesagt und so ist leider das 2. Halbjahr für die Französischlehrer oft nicht so angenehm.

  • 7./8. Schuljahr, Pubertät..


    Ein schwieriges Alter, sowohl in der Schule als zu Hause.


    Vor lauter Diskutieren und Streiten um Alltäglichkeiten hatte ich oft keine Kraft mehr meine Autorität auch wegen der Schule durchzusetzen.
    Mein Pubi hatte ja auch noch Geschwister, und die brauchen mich auch.


    Zitat

    Was geht da ab, ist die Pubertät so schlimm und wirkt sich so massiv aus?


    Jaaaaaa!


    Die Werte verändern sich.
    Sie suchen ihren eigenen Weg. Und der besteht bei vielen erst mal darin, alles Eingefahrene (Schule gehört da an oberster Stelle dazu) in Frage zu stellen.
    Ich mache alles anders!, denkt ein Pubi.
    Die Kids lösen sich von den Eltern ab. Suchen erst mal über viele Irrungen ihren eigenen Weg.


    Eine Phase, die zur Persönlichkeitsbildung sehr wichtig ist.


    Das andere Geschlecht kommt ins Spiel. Was willst du mit einem verliebten Mädchen machen, das nur noch von ihrem Traumjungen träumt? Statt Hausaufgaben schreibt sie 1000 Briefe an ihn, statt aufzupassen erzählt sie der Freundin haarklein jedes Detail über ihn (und meistens weis der Junge gar nichts davon ;) )
    Klassenarbeit, Noten, ist ihr doch sowas von egal.


    Das Denken wird davon beherrscht. Da bist du als Mutter machtlos.
    Was willst du mit einer tränenüberstömten 14-jährigen machen, ihr "Angebeteter ist mit einer Anderen nach Hause gegangen, da bist du machtlos.
    Du kannst dich nur noch selbst retten, indem du weißt, dass spätestens wenn GZSZ anfängt, Madame wieder trocken vorm Fernseher sitzt.
    Aber dann ist der Tag eh gelaufen. Und fängst du dann wegen der Klassenarbeit an, dann hasst deine Tochter dich abgrundtief.


    Du diskutierst über Sinnlosigkeiten. Nein, draußen sind -5°, du gehst nicht mit einem ärmellosen, bauchnabelfreien T-Shirt in die Schule. Nach vielen Tränen zieht sie was anderes an. Wenn sie nach Hause kommt, hat sie doch das bauchnabelfreie an (war noch untendrunter, der Pulli darüber verschwand noch vor der Bushaltestelle im Ranzen).


    Vielleicht geht das alles noch bei einem Kind, spätestens bei 2 Kindern brauchst du für das 2. auch noch Kraft und Zeit, und musst Nummer 1 halt mal machen lasen.


    Die Meinung der Freunde wird wichtiger als deine.
    Schule ist nicht mehr der Mittelpunkt ihres Denkens. Noten sind ihnen doch so was von egal, wichtig sind Kleider, Jungens, weggehen....


    Ich vertrete eine in den Augen vieler Grundschul-Eltern provokante These: Ob ein Kind einen guten Schulabschluss macht, entscheidet nicht eine Grundschulempfehlung, sondern entscheidet sich in der Pubertät.



    Aber, Pubertät ist eine wichtige Phase. Sie gehört zum Erwachsenwerden.


    Kommt die Pubertät spät, dann umso heftiger.


    Das ganze pubertäre Gebaren mit Strenge und Autorität unterdrücken zu wollen, ist noch viel verheerender.
    Die Kids sind spätestens mit 17 schwanger (oder werden Vater) und gehen von zu Hause weg (deshalb sind sie schwanger, als Mittel um weg zu kommen).

  • Wenn ein Kind nicht lernen will wird es nicht lernen. Da hilft nur die Lehrerin Frau Erfahrung, die halt ziemlich streng ist, da wird zuerst die Prüfung gemacht und danach lernt man wie man es richtig macht.
    Sprich, wenn es sein muss kann man es drauf ankommen lassen und das Kind ein Jahr machen lassen, wenn dann im Zeugnis nicht versetzt steht werden ihm bestimmt die Augen geöffnet. Ihr sagt jetzt natürlich das Sitzenbleiben sollte man vermeiden, aber was bringt es dem Kind wenn es mit Noten zwischen 3 und 5 sich durch jedes einzelne Schuljahr rettet und den Abschluss mit 4 macht. Dann leiber ein Jahr länger und ne 2 oder 3 im Abschluss.
    Zum Glück funktioniert das "Lesen und Verstehen"-Prinzip bei mir, ich hab dieses Jahr noch auf keine einzige Arbeit gelernt und steh im Schnitt auf ner 2. Wenn ich zuhause was für die Schule mach dann Hausaufgaben (regelmäßig, das ist der Hauptgrund dafür dass man nicht lernen muss, und im Unterricht aufpassen) oder ich les im Netz noch mehr über ein aktuelles Thema und schreib in Arbeiten Dinge hin die wir nie hatten :D

    (@vilden) simon was los?
    (@rabble) ungefähr 25 punkte verkackt
    (@rabble) ES GAB NOCH NIE EINE RÜCKSEITE IN MATHEKLAUSUREN
    (@rabble) warum machen die sowas im abi

  • Hallo,


    bei uns ist es z.B bei Töchterlein zum Glück nicht das Nichtlernen wollen, sondern das Falschlernen.


    Wer kennt das nicht, mit besten Willen vor den Büchern und Heften sitzen und sogar durchlesen. Trotzdem bleibt nicht allzuviel hängen.


    Aber momentan geht halt in dem Alter der Punk ab.


    Von den Jungs will unsere Tochter zum Glück noch nichts wissen, die sind ihr entweder zu doof, weil sie die Mädels ärgern, oder zu albern, schlimmer noch zu groß und zu alt.


    Einzig ein Junge sticht heraus, der wird aber hartnäckig als Kumpel bezeichnet, er hat ihr aber in den letzten 1,5 Schuljahren immer beigestanden, auch als sie sich unmöglich benahm. Ist richtig nett der Kerl.


    Aber was sagte Töchterlein: Ich will von denen noch nichts wissen.


    Allein die Vorstellung, dass sie einen Jungen küsst, ist ihr noch fremd, obwohl es da schon welche geben soll.


    Teilweise richtig süss.


    Ich bin schon froh, dass sie einen besseren Stand in der Klasse hat und sich in Frieden mit den Kindern befindet.


    Sie weiß auch, wie wichtig die Schule ist, sie hat schon Ziele (Erzieherin).


    Mit einer Mischung aus Liebe, Verständnis und etwas Druck geht es schon.


    In der Freizeit kann sie ja (fast) alles tun, was sie will, aber es gibt Zeiten für Arbeit und Zeiten für Freizeit.


    Die Lehrerin Erfahrung hat auch schon reingeschaut, und hat ihre Wirkung nicht verfehlt.


    Momentan sind die Lehrer im Weihnachtsfieber, spricht sie schreiben Tests und Arbeiten ohne Ende. Aber das Lernen hat schon etwas gebracht: Eine 2 im Englischtest, da kann man zufrieden sein.


    Schlimm ist es nur, wenn Kinder nicht aufwachen.


    Ich werde am Ball bleiben, noch habe ich die Karten in der Hand.


    Sie weiß, dass wir immer für sie da sind, immer helfen und unterstützen, das bestärkt ein Kind.


    Doris

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