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Hach, ein Haus für 350.000, das wär schön; hier im südlichen Oberbayern kannst du dir dafür eine 3,5-Zimmer-Wohnung kaufen...
In Bayern ist die Kaufkraft eines Lehrers ganz extrem vom Wohnort abhängig:
In Teilen Niederbayerns, der Oberpfalz, Frankens: ein Quadratmeter Baugrund 50-70€, ein Bier 1,80, ein Hauptgericht 7,50€, der Eintritt in die Therme 12€.
Da wo ich wohne: ein Quadratmeter Baugrund 450-1000€, ein Bier 3,80€, ein Hauptgericht 15€, der Eintritt in die Therme 22€.
In manchen Regionen Bayerns erkennst du die Lehrer am dicken 200qm-Haus auf 1000qm Grund, ein schönes Wohnmobil als Drittwagen vor der Tür und auch sonst alles, was man halt so zum Leben "braucht". Hier jammern die KollegInnen, dass sie als A-13 Lehrerehepaar kein Reihenhaus finanzieren können - können sie tatsächlich nicht, wenn kein Kapital von Mama und Papa da ist. In Kombination, dass man sich als Lehrer ja nicht aussuchen kann, wo Vater Staat einen hinsetzt, eigentlich eine ziemliche Ungerechtigkeit, oder nicht?
In diesem Fall stimme ich Dir voll und ganz zu. Die Verhältnisse in Bayern, vor allem im Großraum München sind katastrophal - für den "Normalverdiener". So gut könnte die Lebensqualität für mich dort niemals sein, alsdass ich dazu bereit wäre, solche Preise zu bezahlen. Solange es aber genug Leute gibt, die das tun, wird sich daran aber nichts ändern. Soweit ich mich erinnere, wurde doch seinerzeit eine Klage eines Polizeibeamten auf einen entsprechenden Ortszuschlag sogar abgewiesen.
Wenn wir Ballungsgebiete wie Frankfurt, Stuttgart und München nehmen, so gestehe ich gerne ein, dass hier das Gehalt eines Lehrers unter Umständen knapp wird, selbst bei moderaten Ansprüchen. Ob dort allerdings per se in anderen Branchen "ortsangemessene" Gehälter gezahlt werden, so dass sich der vielzitierte Metaller oder Ingenieur dort ein Haus leisten kann, bleibt noch zu klären.
Dann sind wir aber an dem Punkt, wo es im Wesentlichen auf die konkreten Regionen ankommt - was wiederum bedeutet, dass wir die Grundsatzdiskussion hier auf das subjektive Gerechtigkeitsempfinden reduzieren müssten, weil keine der sonst faktenbezogenen Aussagen hier auch nur ansatzweise zu verallgemeinern wäre.
Gruß
Bolzbold